Synthese der ersten quadratisch-planaren Vinyliden-Komplexe des Vaska-Typs. Kristall- und Molekülstruktur von rra«s-[RhCl(=C=CHMe)(PPr'3) 2 ] [1] Synthesis of the First Square-planar Vinylidene Complexes of the Vaska Type. Crystal and Molecular Structure of rrans-[RhCl(=C=CHMe)(PPr' 3 ) 2 ] [1] Helmut Werner*, Francisco Javier Garcia Alonso**, Heiko Otto und Justin Wolf Institut für Anorganische Chemie der Universität Würzburg, Am Hubland. D-8700 Würzburg Herrn Prof. Dr. Heinrich Nöth zum 60. Geburtstag gewidmet Z. Naturforsch. 43b, 722-726 (1988); eingegangen am 1. Februar 1988 Vinylidene Rhodium Complexes, Synthesis from Alkyne and Alkynyl(hydrido) Precursors, N M R Spectra, X-Ray, Metalla-allene Type Structure Square-planar vinylidene rhodium complexes rrflm-[RhCl( = C=CHR)(PPr' 3 ) 2 ] (X—XII) are prepared either by isomerization of f/w7.s-[RhCl(RC=CH)(PPr'3)2] in hexane at 50 °C or by elimination of pyridine from RhHCl(C=CR)(py)(PPr' 3 ) 2 in benzene at room temperature. The Xray structural analysis of X I ( R = CH 3 ) reveals that the C I - R h = C = C fragment is almost linear, and that the planes formed by these atoms and C3 (carbon atom of the CH 3 substituent) and by these atoms and P I , P2 are perpendicular to each other. The Rh = C bond length is surprisingly short (177.5(6) pm) and supports the assumption that vinylidenes like CO are strong :r-acceptor ligands. Einführung Vinyliden-Übergangsmetallkomplexe der allgemeinen Zusammensetzung M ( = C = C H R ) L „ werden häufig ausgehend von 1-Alkinen synthetisiert, wobei davon auszugehen ist, daß die Umwandlung von R C = C H in : C = C H R in der Koordinationssphäre des Metalls erfolgt. Obwohl, wie ein 1983 erschienener Übersichtsartikel zeigt [2], häufig vermutet wurde, daß bei der Isomerisierung nach Gl. (1) primär Alkinyl(hydrido)metall-Verbindungen entstehen, stand ein Beweis dafür bis vor kurzem noch aus [3-5]. Wir hatten in einer vorangegangenen Arbeit gezeigt, daß Rhodiumkomplexe des Typs trans[RhCl(RC=CH)(PPr' 3 ) 2 ] durch Addition eines 1-Alkins an das 14-Elektronen-Teilchen RhCl(PPr' 3 ) 2 zugänglich sind und mit NaC 5 H 5 in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen zu C 5 H 5 R h ( R C = C H ) ( P P r ' 3 ) (I), C 5 H 5 R h ( = C = C H R ) ( P P r ' 3 ) (II) oder zu einem L M(RC = n CH) Gemisch dieser zwei Isomeren reagieren [6]. Die ebenfalls isolierte Alkinyl(hydrido)-Verbindung C5HsRhH(C=CR)(PPr'3) (III) ist dabei keine Zwischenstufe auf dem Weg von trans[RhCl(RC=CH)(PPr' 3 ) 2 ] zu dem Vinyliden-Komplex II. Wir fanden jedoch, daß — zumindest für R = Ph — die quadratisch-planare Alkin-Verbindung mit der fünffach koordinierten Species RhH(C=CR)CI(PPr' 3 ) 2 (IV, R = Ph) im Gleichgewicht steht und dieses Gleichgewicht durch Zugabe von Pyridin vollständig auf die Seite des Alkinyl(hydrido)-Komplexes verschoben werden kann [6], Bei Versuchen zur Isolierung von IV, die erst nach vielen Mühen und nur in sehr geringer Ausbeute gelang [6], beobachteten wir, daß die Alkinyl(hydrido)-Verbindung nicht nur in Umkehrung ihrer Bildungsreaktion zu rra«s-[RhCl(PhC=CH)(PPr' 3 ) 2 ], sondern überraschenderweise auch in den isomeren Vinyliden-Komplex trans[RhCl(=C=CHPh)(PPr'3)2] umlagert. Ln M = C = C / \t LM n Die vorlie- (1) N R * Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. H. Werner. ** Jetzige Adresse: Departamento de Quimica Inorganica, Faculdad de Quimica. Universidad de Oviedo. Spain. Verlag der Zeitschrift für Naturforschung, D-7400 Tübingen 0932-0776/88/0600-0722/$ 01.00/0 Unauthenticated Download Date | 10/22/17 9:59 PM H. Werner et al. • Synthese der ersten quadratiseh-planaren Vinyliden-Komplexe des Vaska-Typs gende Arbeit berichtet über die Isolierung und Charakterisierung der dabei erhaltenen Verbindungen rrans-[RhCl(=C=CHR)(PPr' 3 ) 2 ] sowie über die Röntgenstrukturanalyse des Komplexes mit R = Me. Eine kurze Notiz über erste Ergebnisse dieser Untersuchungen ist bereits erschienen [4]. Cl — Rh Synthese und Eigenschaften der Komplexe trans-l RhCl(=C=CHR)(PPr' 3 ) 2 ] 1 1 1 L (L . PPr ,) I X py Rh (R - Me,Ph ) Rh=c = Die Alkinrhodium(I)-Verbindungen trans[RhCl(RC=CH)(PPr' 3 ) 2 ] (V, VI) reagieren in Ether mit Pyridin zu den oktaedrischen Alkinyl(hydrido)rhodium(III)-Komplexen RhHCl(C 2 R)(py)(PPr' 3 ) 2 (VIII, IX), die als farblose, sehr luftempfindliche Feststoffe isoliert werden können. VIII und IX sind in Lösung labil und wandeln sich bereits oberhalb — 10 °C langsam unter Abspaltung von Pyridin in die Vinylidenrhodium(I)-Verbindungen trans[RhCl(=C=CHR)(PPr' 3 ) 2 ] (X, XI) um. Die Komplexe X und XI entstehen auch direkt (durch zweistündiges Erwärmen einer Hexan-Lösung auf 50 °C) mit nahezu quantitativer Ausbeute aus den Isomeren V und VI. Aufgrund unserer früheren Untersuchungen nehmen wir an, daß dabei die entsprechenden Alkinyl(hydrido)rhodium(III)-Verbindungen RhHCl(C 2 R)(PPr' 3 ) 2 als Zwischenstufen auftreten [6], Der Komplex des unsubstituierten Vinylidens, rrans-[RhCl(=C=CH 2 )(PPr' 3 ) 2 ] (XII), ist auf direktem Wege ausgehend von VII ebenfalls erhältlich (Schema 1). Die Tatsache, daß bei dieser Umlagerung weder das fünffach koordinierte Intermediat RhHCl(C 2 H)(PPr' 3 ) 2 nachweisbar noch - bei Zugabe von Pyridin — der oktaedrische Komplex RhHCl(C 2 H)(py)(PPr' 3 ) 2 faßbar ist, dürfte auf die Labilität dieser Verbindungen oder auf die sehr einseitige Lage des Gleichgewichts zwischen VII und RhHCl(C 2 H)(PPr' 3 ) 2 zurückzuführen sein. 723 X-XII — = - R py ^H c" \x R R Ph V, VIII, X Me VI, IX, XI H VII, XII kristalline, an Luft kurzzeitig handhabbare Feststoffe darstellen, sind nach unseren Kenntnissen die ersten Vinyliden-Komplexe des Vaska-Typs. Ihre Bildung ausgehend von VIII bzw. IX (für R = Ph, Me) ist insofern bemerkenswert, als nach Arbeiten von Silvestre und Hoffmann [7] die Umwandlung eines Alkins in das isomere Vinyliden an einem Metallzentrum nicht über eine Alkinyl(hydrido)metall-Zwischenstufe verlaufen soll. Ein Weggleiten („slippage") von einer rf - in eine ^'-Koordination des Alkins wäre danach energetisch bevorzugt. Wir können einen solchen Mechanismus für die Isomerisierung von V—VII nach X - X I I nicht ausschließen, halten jedoch die Umwandlung von VIII und IX in X und XI ohne das intermediäre Auftreten einer Alkinyl(hydrido)-Verbindung für wenig wahrscheinlich. Möglicherweise ist die Bildung von trans[RhCl(=C=CHR)(PPr' 3 ) 2 ] aus RhHCl(C 2 R)(PPr' 3 ) 2 kein intra- sondern ein intermolekularer Vorgang, wofür zumindest Beobachtungen am Iridium sprechen [8]. (Für die Darstellung von trans[IrCl( = C=CHR)(PPr' 3 ) 2 ] siehe [4] und [9].) Die Verbindungen trans[RhCl( = C=CHR)(PPr' 3 ) 2 ] ( X - X I I ) , die dunkelrote, Die NMR-spektroskopischen Daten der Komplexe X—XII sind in Tab. I und II zusammengefaßt. In den 'H-NMR-Spektren findet man für die CH 3 -Pro- Komplex <5( = C H R ) <3( = C H R ) Ö(PCH) Ö(PCHCH3) N 7HH X XI XII 7,16 (m) 2,07 (dt) b 2,70 (m) 2,72 (m) 2,90 (m) 1,26 (dvt) 1,30 (dvt) 1,40 (dvt) 13,5 14,0 14,0 7,0 7,0 7,0 a b c -0,05 (dt) c - Tab. I. 'H-NMR-Daten der Komplexe X - X I I in C 6 D 6 (100 M H z ; ö in ppm, T M S int.; J und N in Hz). Signal von PCHCH 3 -Signal verdeckt; JHH = 7,4, 7 P „ = 2,2 Hz; 7 P h — 3,3, 7 R h H = 0,8 Hz. Unauthenticated Download Date | 10/22/17 9:59 PM 724 H. Werner et al. • Synthese der ersten quadratisch-planaren Vinyliden-Komplexe des Vaska-Typs Komplex <5(Rh = C) ^RhC 7 PC d( = C H R ) / R h C 7pc d(PCH) Xa XI b XII 16.3 16,3 15,6 111,7 (dt) 13.9 98.5 (dt) 15,5 89,2 (dt) 16,3 7,0 23,8 (vt) 19,2 20.3 (s) 6,1 23,3 (vt) 18,9 20,2 (s) 5,3 23,4 (vt) 20,1 20,2 (s) 295.2 (dt) 58.7 292.1 (dt) 55,5 290,6 (dt) 56,5 N cKPCHCH,) Tab. I I 13C-NMR-Daten der Komplexe X-XII (X in CDC1?, X I und X I I in Q D 6 ; 400 MHz; ö in ppm. T M S int.; 7 und N in Hz). <3(C6H5) = 128.2, 125.5. 125.1, 124.6; stets Singulett; <3(=CHCH3) = 1,6 (s). tonen der Triisopropylphosphan-Liganden stets ein Dublett-von-virtuellen-Tripletts, was in Übereinstimmung mit früheren Beobachtungen [10, 11] die /rarcs-Konfiguration bestätigt. Typisch an den 13CNMR-Spektren ist die Lage des Signals des CaAtoms des Vinyliden-Liganden, das im gleichen Bereich wie dasjenige eines metallgebundenen CarbenKohlenstoffatoms auftritt [12]. Überraschenderweise sind die Verbindungen X—XII als Ausgangssubstanzen für die Herstellung der Halbsandwich-Komplexe C 5 H 5 Rh( = C=CHR)(PPr'3) nur bedingt geeignet. Bei den Umsetzungen von X und XI mit NaC 5 H 5 in T H F bilden sich die Cyclopentadienyl-Verbindungen C 5 H 5 R h ( = C = C H P h ) ( P P r ' 3 ) [3, 6] und C 5 H 5 R h ( = C = C H M e ) ( P P r ' 3 ) [6] nur in schlechter Ausbeute, während bei der entsprechenden Reaktion von XII mit NaC 5 H 5 neben viel Zersetzungsprodukten und Spuren von C 5 H 5 R h ( = C = C H 2 ) ( P P r ' 3 ) [6] nur der Komplex C 5 H 5 Rh(PPr' 3 ) 2 [13] entsteht. Für die Synthese von C 5 H 5 R h ( = C = C H R ) ( P P r ' 3 ) bleiben somit die Alkin-Verbindungen V—VII bzw. die daraus erhältlichen Pyridin-Derivate VIII und IX die Edukte der Wahl. Ebene, welche senkrecht (88,4°) auf der Ebene der Atome Rh, P L P2. Cl, C l und C 2 steht. Diese Orthogonalität weist auf das Vorliegen einer d T p T -Bindung zwischen Rh und C l (senkrecht zur p T p T -Bindung zwischen C l und C2) hin und unterstreicht die strukturelle Verwandtschaft von Allenen mit Vinyliden-Metallkomplexen. Der Abstand Rh-Cl (177,5(6) pm) entspricht demjenigen in der Halbsandwich-Verbindung C5H5Rh(=C=CHPh)(PPr'3) (182(2) und 175(2) pm, für zwei unabhängige Moleküle in der asymmetrischen Einheit) [6]. Er ist auch vergleichbar mit den Rh—CO-Abständen in dem Molekülstruktur von fra«s-[RhCI(=C=CHMe)(PPr' 3 ) 2 ] (XI) Das Ergebnis der Röntgenstrukturanalyse des Methylvinyliden-Komplexes XI ist in Tab. III und Abb. 1 wiedergegeben. Erwartungsgemäß ist das Metallatom quadratisch-planar koordiniert, wobei sich die Phosphanliganden in frcms-Position befinden (Winkel P - R h - P 173,87(6)°). Das Fragment RhCl(PPr' 3 ) 2 hat somit eine sehr ähnliche Anordnung wie in der Distickstoff-Verbindung trans[RhCl(N 2 )(PPr' 3 ) 2 ] [10, 14], Die Atome Cl, Rh, C l und C 2 sind in XI nahezu linear angeordnet (Cl-Rh-Cl 175.8(2)°, Rh—C1—C2 177,9(6)°). Sie bilden mit C 3 eine Abb. 1. Molekülstruktur von X I . a) Ansicht senkrecht zur Ebene [Rh. Cl. P l . P2, C l , C2]: b) Ansicht in der Ebene [Rh, Cl, P l . P2, C l , C2], Unauthenticated Download Date | 10/22/17 9:59 PM 725 H. Werner et al. • Synthese der ersten quadratisch-planaren Vinyliden-Komplexe des Vaska-Typs Rh-P(l) Rh —P(2) Rh—Cl Rh-C(l) 234.4(2) 234,2(2) 236,6(2) 177,5(6) P ( l ) —Rh —P(2) P ( l ) —Rh—Cl P(2) —Rh—Cl P ( l ) —Rh —C(l) P(2)—Rh—C(l) C ( l ) —Rh—Cl Rh—C(l)—C(2) C(l)-C(2)-C(3) C(,)-C<2) C(2)-C(3) C(2)-H(2) P(l)-C(4) 173,87(6) 91,95(7) 91,19(7) 88,2(2) 89,1(2) 175,8(2) 177,9(6) 126,2(7) ,32(1) 150(1) 107 184,0(6) P<l)-C(7) P(l)-C(10) P(2)-C(13) P(2)-C(16) P(2)-C(19) C(l)-C(2)-H(2) C(3)-C(2)-H(2) R h — P ( l ) —C(4) Rh —P(l) —C(7) Rh—P(l) —C(10) Rh-P(2)-C(13) Rh-P(2)-C(16) Rh-P(2)-C(19) Tab. I V . Atomparameter von X I . x Rh P(l) P(2) Cl C( 1) C(2) C(3) C(4) C(5) C(6) C(7) C(8) C(9) C(10) C(ll) C(12) C(13) C(14) C(15) C(16) C(17) C(18) C(19) C(20) C(21) H(2) 0,17767(3) 0,12437(10) 0,21774(11) 0,32068(13) 0,0740(4) -0,0019(5) -0,0148(6) 0,1814(4) 0,1716(6) 0,1583(6) -0,0008(4) -0,0391(5) -0,0403(5) 0,1505(5) 0,2519(5) 0,1005(6) 0,1725(5) 0,0686(5) 0,2128(6) 0,1669(5) 0,1761(6) 0,1948(6) 0,3419(5) 0,3929(5) 0,3697(6) -0,0657 y 0,06894(4) 0,24072(14) -0,11400(15) 0,07730(21) 0,0695(6) 0,0726(7) 0,1378(10) 0,2589(6) 0,3804(7) 0.1529(7) 0,2471(6) 0,3556(7) 0,1302(7) 0,3831(6) 0,3937(8) 0,3915(8) -0,2431(7) -0,2409(8) -0,2440(8) -0,1361(6) -0,2590(7) -0,0365(7) -0,1445(7) -0,0512(8) -0,2747(8) 0,0366 z 0,24320(3) 0,16002(9) 0,31709(9) 0,20765(16) 0,2765(4) 0,3037(5) 0,3810(5) 0,0724(4) 0,0250(5) 0,0098(5) 0,1176(4) 0,0636(4) 0,0729(4) 0,2208(5) 0,2573(6) 0,2916(5) 0,2467(4) 0,2192(6) 0,1695(5) 0,4089(4) 0,4510(5) 0,4745(4) 0,3500(5) 0,4120(5) 0,3767(6) 0,2689 Zweikernkomplex [Rh(CO) 2 (//-Cl)] 2 (Mittelwert R h - C 181 pm) [15], in dem sich die CO-Liganden in /ram-Stellung zu den Cl-Brücken befinden. In anderen Carbonyl- und vor allem Carben-Rhodiumverbindungen werden deutlich größere Abstandswerte (193-200 pm) für die R h - C - B i n d u n g gefunden [16]. Damit bestätigt sich die Annahme [2], daß Vinylidene sehr gute 7r-Akzeptor-Liganden sind, die diesbezüglich dem Kohlenmonoxid an die Seite gestellt werden können. .84.5(6) 183,9(7) 184,4(7) 184,7(7) 184,8(7) ™ v " L ,„,era,Omar, Abstände (pm) und Win' 123,8(7) 109,6(7) 111,7(2) 114,8(2) 112,4(2) 109,6(2) 114,7(2) 114,8(2) Die sonstigen Abstände und Winkel in XI sind als normal zu bezeichnen. Obwohl die Anordnung Rh—N=N nicht exakt mit der R h = C = C H M e - A n ordnung in XI vergleichbar ist, fällt auf, daß die Rh—Cl- und R h - P - A b s t ä n d e in XI (siehe Tab. III) und in fr<ws-[RhCl(N 2 )(PPr' 3 ) 2 ] ( R h - C l 235,6(1), R h - P 234,8(1) pm) [14] nahezu übereinstimmen. Experimentalteil Alle Versuche wurden in Schlenkrohr-Arbeitstechnik unter Argon durchgeführt. Die Darstellung der Ausgangsverbindungen V—VII und VIII, IX erfolgte nach Literaturangabe [6, 17]. NMR: Varian EM 360 L und Bruker Cryospec WM 400. IR: Perkin Elmer 457. MS: Varian MAT CH 7 (70 eV). Schmelzpunkte durch DTA. Darstellung der Komplexe trans-[RhCl(=C= CHR) (PPrJ3)2] (X- XII) Eine Lösung/Suspension von 0,50 mmol V, VI oder VII in 20 ml Hexan wird bei 50 °C 2 h gerührt. Nach Abkühlen und Abziehen des Solvens wird der Rückstand aus THF/Pentan (2 ml/6 ml) bei 25 °C 78 °C umkristallisiert. Man erhält dunkelrote Kristalle, die abfiltriert, mit Pentan gewaschen und im Vakuum getrocknet werden. Ausbeute 80-90%. X: Schmp. 143 °C (Zers.). IR (Nujol): v(C=C) 1620 cm - 1 . C26H48ClP2Rh Ber. C55,67 H8,62 Rh 18,34 Mol.-Gew.560,94, Gef. C55,98 H8,99 Rh 17,78 Mol.-Gew.560(MS). XI: Schmp. 126 °C (Zers.). IR (KBr): v(C=C) 1670 cm" 1 . C21H46ClP2Rh Ber. C50,56 H9,29 Rh20,63 Mol.-Gew.498,82, Gef. C50,99 H9,86 Rh20,26 Mol.-Gew.498(MS). Unauthenticated Download Date | 10/22/17 9:59 PM 726 H. Werner et al. • Synthese der ersten quadratisch-planaren Vinyliden-Komplexe des Vaska-Typs XII: Schmp. 145 °C (Zers.). IR (KBr): v(C=C) 1620 cm" 1 . C20H44 ClP2Rh Ber. C49,54 H9,14 Rh21,22 Mol.-Gew.484,85, Gef. C49,83 H9,51 Rh20,80 Mol.-Gew.484(MS). Die Komplexe X und XI können auch durch 2—4 h Rühren einer Lösung von 0,30 mmol VIII bzw. IX in 20 ml Benzol dargestellt werden. Die Aufarbeitung und Isolierung erfolgt analog wie oben beschrieben. Ausbeute (nach zweimaligem Umkristallisieren aus THF/Pentan) 6 0 - 7 0 % . Röntgenstrukturanalyse von XI Einkristalle in Form schwarzer Quader wurden durch langsames Abkühlen einer gesättigten PentanLösung erhalten. Ein rund geschliffenes Exemplar mit einem Durchmesser von 0,4 mm wurde mit einem Zweikomponentenkleber auf einen Glasfaden fixiert und röntgenographisch vermessen (Vierkreisdiffraktometer Syntex P2 l 5 Mo—K a -Strahlung, A = 71,069 pm, Graphitmonochromator). Zelldaten: monoklin, a = 1508,1(4), b = 1099,4(5), c = 1618,4(4) pm, ß = 104,15(2)°, V = 2602 x 106 pm 3 . Raumgruppe P 2 J a (Standardaufstellung P2j/c, Z = 4); e(ber.) = 1,27 g/cm3, £>(exp.) = 1,29 g/cm3. 3393 gemessene Reflexe (w-Scan) im Bereich 5°s=20=s45°. Die Meßdaten wurden Lorentz- und Polarisationskorrekturen sowie einer empirischen Absorptionskorrektur {ju 8,7 cm" 1 ) unterworfen. Die [1] 7. Mitteilung der Reihe: „Vinyliden-Übergangsmetallkomplexe". Für 6. Mitt. siehe: H. Werner, F. J. Garcia Alonso, H. Otto, K. Peters und H. G. von Schnering, Chem Ber., im Druck. [2] M. I. Bruce und A. G. Swincer, Adv. Organomet. Chem. 22, 60 (1983). [3] J . Wolf, H. Werner, O. Serhadli und M. L. Ziegler. Angew. Chem. 95, 428 (1983); Angew. Chem., Int. Ed. Engl. 22, 414 (1983). [4] F. J. Garcia Alonso, A. Höhn, J. Wolf, H. Otto und H. Werner, Angew. Chem. 97, 401 (1985); Angew. Chem., Int. Ed. Engl. 24, 406 (1985). [5] H. Werner, A. Höhn, H. Otto und M. Dziallas, Publikation in Vorbereitung; siehe: A . Höhn. Dissertation, Universität Würzburg (1986). [6] H. Werner, J. Wolf, F. J . Garcia Alonso, M. L. Ziegler und O. Serhadli, J. Organomet. Chem. 336, 397 (1987). [7] J. Silvestre und R. Hoffmann, Helv. Chim. Acta 68, 1461 (1985). [8] A . Höhn, unveröffentlichte Ergebnisse; siehe: A . Höhn und H. Werner, X I I . International Conference on Organometallic Chemistry. Vienna (1985), Abstr. S. 411. [9] A . Höhn, H. Otto, M. Dziallas und H. Werner. J. Chem. Soc. Chem. Commun. 1987, 852. Lösung der Struktur erfolgte nach der Pattersonmethode (Syntex XTL). Die restlichen Atomlagen (incl. Wasserstoffatome) wurden aus Differenz-Fourier-Synthesen erhalten. Die Verfeinerung der Nicht-Wasserstoffatome nach der Methode der kleinsten Quadrate mit der vollständigen Matrix mit anisotropen Temperaturfaktoren (Atomformfaktoren für ungeladene Atome lt. International Tables; Wasserstoffatome nicht verfeinert) konvergierte gegen Rx = 0,040 und R2 = 0,051 (1/w = cr(F)) für 3151 Strukturfaktoren ( F 0 > 3 , 9 2 a ( F 0 ) , G O F = 4,0912) und 226 Variablen. Für Angabe der Atomparameter siehe Tab. IV. Weitere Einzelheiten zur Kristallstrukturuntersuchung können beim Fachinformationszentrum Energie, Physik, Mathematik, D-7514 Eggenstein-Leopoldshafen, unter Angabe der Hinterlegungsnummer CSD 51207, der Autoren und des Zeitschriftenzitats angefordert werden. Wir danken dem Ministerio de Educacion y Ciencia, Spanien, für ein Stipendium (an F. J. G. A.), der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Fonds der Chemischen Industrie für die Unterstützung mit Personal- und Sachmitteln sowie den Firmen DEGUSSA AG, BASF A G und HM-Leasing, Heidelberg, für mehrere großzügige Chemikalien- und Sachspenden. Frau Dr. G. Lange und Herrn F. Dadrich sind wir für die Massenspektren, Herrn Dr. W. Buchner und Herrn C. P. Kneis für NMR-Messungen, und Frau U. Neumann für Elementaranalysen sehr zu Dank verbunden. [10] C. Busetto, A . D Alfonso, F. Maspero, G. Perego und A . Zazzetta, J. Chem. Soc. Dalton Trans. 1977, 1828. [11] a) H. Werner und A . Höhn, J. Organomet. Chem. 272, 105 (1984); b) H. Werner und A . Höhn, Z. Naturforsch. 39b, 1505 (1984). [12] G. M. Bodmer, S. B. Kahl, K. Bork, B. N. Storhoff. J. E . Wuller und L . J. Todd, Inorg. Chem. 12, 1071 (1973). [13] R. Feser und H. Werner, J. Organomet. Chem. 233, 193 (1982). [14] D. L. Thorn, T. H. Tulip und J . A . Ibers, J. Chem. Soc. Dalton Trans. 1979, 2022. [15] L. F. Dahl, C. Martell und D. L. Wampler, J. Am. Chem. Soc. 83, 1761 (1961). [16] a) M. J. Doyle, M. F. Läppert, G. M. McLaughlin und J. McMeeking, J. Chem. Soc. Dalton Trans. 1974, 1494; b) M. Cowie und J. A. Ibers, Inorg. Chem. 15, 552 (1976); c) K. Itoh, I. Matsuda, F. Ueda, Y . Ishii und J. A. Ibers, J. Am. Chem. Soc. 99, 2118 (1977); d) G. Erker, R. Lecht, Y.-H. Tsay und C. Krüger. Chem. Ber. 120, 1763 (1987). [17] H. 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