1.9.4 Mechanismus der Translation O- O C H3N+ C Aminosäure H R ATP PPi O P O Ado C H3N+ C Aminoacyl-AMP H R Adenin Ribose AMP tRNA Adenin Anticodon Ribose O O C H3N+ C Aminoacyl-tRNA H R Abb. 36: Aktivierung der Aminosäuren im Zytoplasma medi-learn.de/6-bc4-36­ Die Hydrolyse von Phosphat aus GTP liefert die Energie für die Zusammenlagerung mit der großen Untereinheit eines Ribosoms = Initiationskomplex. Elongation der Translation Die Elongation bezeichnet den sich wiederholenden Zyklus der Kettenverlängerung. Zum Verstehen dieses Vorgangs ist noch der Aufbau der Ribosomen wichtig: Auf der kleinen Untereinheit der Ribosomen befinden sich nämlich zwei Bindungsstellen für die tRNA: –– die Akzeptorstelle, sie liegt in Richtung der Synthese, www.medi-learn.de –– die Peptidylstelle, sie folgt der Akzeptorstelle. –– eine weitere Region der Ribosomen, die als Exit-Stelle (E-Stelle) bezeichnet wird, dient zum Ausschleusen der entladenen tRNAs. Doch nun zur eigentlichen Kettenverlängerung. Am Ende der Initiation ist eine tRNA in der Peptidylstelle gebunden. Es werden die folgenden Schritte durchgeführt: 1. Eine neue Aminoacyl-tRNA bindet an die Akzeptorstelle. Hierfür werden GTP-beladene eukaryontische Elongationsfaktoren benötigt. 2. Die Knüpfung der Peptidbindung wird katalysiert durch eine rRNA der großen Untereinheit die als Ribozym die Peptidyltransferase-Funktion übernimmt. Hierbei erfolgt durch einen nukleophilen Angriff der Aminogruppe der in der Akzeptorstelle gebundenen Aminosäure auf die Esterbindung der in der Peptidylstelle gebundenen Aminosäure das Knüpfen der Peptidbindung. Durch diesen nukleophilen Angriff wird die Aminosäure aus der Peptidylstelle auf die Aminosäure in der Akzeptorstelle übertragen und die Aminosäurekette verlängert. An die Peptidylstelle ist somit nur noch eine unbeladene tRNA gebunden. 3. Im letzten Schritt erfolgt die Translokation, wodurch die Peptidkette aus der vorderen Akzeptorstelle in die hintere Peptidylstelle gelangt. Hierzu wird der GTP-beladene Elongationsfaktor eEF-2 benötigt. 4. Mit der Wanderung des Ribosoms auf der mRNA um drei Basen wird die nun leere tRNA aus der P-Stelle über die E-Stelle (Exit-Stelle) aus dem Ribosom ausgeschleust. Anschließend kann die Elongation von neuem starten. 1 Merke! Die Translokation erfolgt durch einen Positionswechsel des Ribosoms. Die tRNAs bleiben an der mRNA gebunden und verändern ihre Position während der Translokation nicht. Abgelesen wird die mRNA bei der Translation von 5´ nach 3´. 45