Dr. J. P. Schröder
SS 2015
Vorkurs für Naturwissenschaftler
Verständnisfragen zur 3. Vorlesungswoche
Nachdem Sie Ihr Manuskript vervollstaendigt haben etc., koennen Sie mit den folgenden
Fragen Ihr Wissen testen.
Kapitel V - Stochastik
§4 - Erwartungswert und Varianz
1. Wie ist der Erwartungswert einer ZV X : Ω → R mit endlich vielen Werten definiert?
Was misst er anschaulich?
2. Bestimmen Sie den Erwartungswert fuer X ∼ Bernoulli(p), sowie fuer eine auf X =
{1, 2, 3, 4, 5, 6} gleichverteilte ZV. Was modelliert letztere ZV?
3. Wie kann man fuer eine beliebige Funktion f : X → R und eine ZV X : Ω → X den
Erwartungswert der ZV f (X) : Ω → R berechnen? Geben Sie eine allgemeine Formel
an.
4. Nutzen Sie Ihre Formel fuer E(f (X, Y )), um eine Formel fuer E(aX + bY ) zu finden.
Finden Sie im Fall, dass X, Y unabhaengig sind auch eine Formel fuer E(X · Y ).
5. Wie ist die Varianz Var(X) einer ZV X : Ω → R definiert? Was misst sie anschaulich?
6. Zeigen Sie Var(aX + b) = a2 Var X.
P
7. P
Wie kann man bewiesen, dass fuer unabhaengige ZV X1 , ..., Xn gilt, dass Var( i Xi ) =
i Var Xi ? Zeigen Sie dies fuer den Fall n = 2.
8. Bestimmen Sie EX und Var X fuer X ∼ Bin(n, p).
§5 - Das Gesetz der grossen Zahlen (GGZ)
1. Was besagt die Markov-Ungleichung? Nutzen Sie diese, um fuer ε > 0 zu beweisen,
dass
1
P (|X − EX| ≥ ε) ≤ 2 Var X.
ε
Pn
1
Was erhalten Sie fuer X = X n = n i=1 Xi ?
2. Was besagt das (starke) GGZ fuer uiv ZV X1 , X2 , ... : Ω → R?
1
§6 - Parameterschaetungen
1. Geben Sie einen moeglichen Schaetzer Tk (x1 , ..., xn ) fuer das k-te Moment E(X1k ) von
uiv ZV X1 , ..., Xn : Ω → R an. Was besagt das GGZ in dieser Situation?
uiv
2. Fuer Xi ∼ Bernoulli(p) schaetzen Sie p = EX1 und p(1 − p) = Var X1 auf der Grundlage, dass bei n = 10.000 Experimenten 48% der Ergebnisse 1 und der Rest 0 sind.
§7 - Die Normalverteilung
1. Wann heisst eine ZV X : Ω → R normalverteilt? Wann standard-normalverteilt?
2. Was besagt der Zentrale Grenzwertsatz (ZGS)?
3. Angenommen wir fuehren n = 10.000 Bernoulli(p)-Experimente durch, deren Ergebnisse entweder 0 oder 1 sind und 34% der Experimente liefern eine 1. Wie gehen Sie
prinzipiell vor, wenn sie ein asymptotisches 95%-Konfidenzintervall fuer den Parameter
p angeben sollen (ohne explizite Formeln anzugeben)? An welcher Stelle ist der ZGS
hilfreich?
4. Wie gehen Sie in der obigen Situation prinzipiell vor, wenn Sie die Hypothese H : p ≤
1/4 gegen die Alternative A : p > 1/4 testen sollen und dabei fuer einen Fehler 1. Art
eine Wahrscheinlichkeit von maximal 5% erreichen moechten?
5. Konstruieren Sie in der obigen Situation ein asymptotisches Konfidenzintervall und eine
Testentscheidung, indem Sie die folgende “Version” des ZGS nutzen:
Z b
√
exp(−t2 /2)
X
−
p
n→∞
n
√
−→
≤ b
dt.
P a ≤ n q
2π
a
X (1 − X )
n
n
2