5 Beschreibung und Darstellung der Ergebnisse Die nachfolgende Tabelle zeigt die Prävalenzen der betreffenden Diagnosen, die diagnosespezifischen Kaiserschnittraten sowie das mit der Diagnose assoziierte Kaiserschnittrisiko (Odds Ratio). Tabelle 7: Sonstige während der Schwangerschaft oder unter der Geburt aufgetretene Risiken Präv. (%) spezifische KS-Rate (%) OR Betreuung der Mutter bei festgestellter oder vermuteter Lage- und Einstellungsanomalie des Feten 12,7 51,1 2,45 2,35 2,55 ICD-10Codes Risiken Lage- und Einstellungsanomalien O32 O32.1 Missverhältnis zwischen Fetus und Becken Anomalien oder Komplikationen des Feten Fruchtwasser und Eihäute 95%-KI Betreuung der Mutter wegen Beckenendlage 9,2 52,6 2,51 2,4 2,63 O33 Betreuung der Mutter bei festgestelltem oder vermutetem Missverhältnis zwischen Fetus und Becken 4,5 56,4 2,8 2,64 2,99 O35 Betreuung der Mutter bei festgestellter oder vermuteter Anomalie oder Schädigung des Feten 13,7 36,7 1,24 1,18 1,28 O36 Betreuung der Mutter wegen sonstiger festgestellter oder vermuteter Komplikationen beim Feten 24,6 36,3 1,24 1,2 1,28 O41 Sonstige Veränderungen des Fruchtwassers und der Eihäute 8 39,6 1,39 1,32 1,45 Infektion der Fruchtblase und der Eihäute 0,6 76,5 6,8 5,59 8,25 O43 Pathologische Zustände der Plazenta 5,1 37,8 1,27 1,19 1,35 O44 Placenta praevia 3,2 39,9 1,38 1,28 1,49 O45 Vorzeitige Plazentalösung (Abruptio placentae) 0,6 59,8 3,1 2,59 3,7 O41.1 Plazenta ICD-10-Diagnose Quelle: BARMER-GEK (Routine) (KS-Rate nach Variante C, siehe Abschn. 9.3), eigene Berechnung und Darstellung (IGES 2012). Die höchsten Kaiserschnittraten bzw. -risiken bestehen bei den selten dokumentierten Diagnosen, wie dem Amnioninfektionssyndrom (O41.1) und der vorzeitigen Plazentalösung (O45). Eine erhöhte Kaiserschnittrate weisen aber auch die beiden eher unspezifischen und sehr häufigen Diagnosen O35 und O36 auf. Vorgehen der Geburtshelfer entscheidend Im Hinblick auf die Relevanz von Prävalenz und diagnosespezifischer Kaiserschnittrate wurden Regressionsanalysen auf der Ebene der 294 Kreise mit mindestens 100 Geburten von BARMERGEK-Versicherten durchgeführt. Dabei zeigen sich folgende Befunde: Bezüglich des Faktors „Lage- und Einstellungsanomalien“ (O32), der die Beckenendlagen enthält, gibt es einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Gesamtkaiserschnittrate des Kreises und der diagnosespezifischen Kaiserschnittrate und einen deutlich geringeren Einfluss der Prävalenz. Beim Faktor „Missverhältnis zwischen Fetus und Becken“ (O33) zeigen sich Zusammenhänge zu beiden Prädiktoren, die aber insgesamt wenig ausgeprägt sind. 58