Prof. E. Lau Winter 2013/14 Algebraische Geometrie 1 Blatt 4 Abgabe bis Montag 11.11.13 um 12 Uhr im roten Postfach 3 auf D1 Aufgabe 1. Es seien X ein Schema und K ein Körper. (a) Die Menge der Morphismen von Schemata Spec K → X ist bijektiv zur Menge der Paare (x, α) mit x ∈ X und einem Ringhomomorphismus α : k(x) → K. (b) Gegeben sei ein Morphismus π : X → Spec K. Für x ∈ X ist dann k(x) auf natürliche Weise eine Erweiterung von K. Die Menge der Morphismen von Schemata i : Spec K → X mit π ◦ i = id ist bijektiv zur Menge der Punkte x ∈ X mit k(x) = K. Aufgabe 2. Verkleben von Räumen. Gegeben seien eine Familie von geringten Räumen Xi für i ∈ I, offene Teilmengen Xij ⊆ Xi für i 6= j und Isomorphismen von geringten Räumen ϕij : Xij ∼ = Xji , so dass ϕij = ϕ−1 ji , ϕij (Xij ∩ Xik ) = Xji ∩ Xjk , und ϕjk ◦ ϕij = ϕik : Xij ∩ Xik → Xki ∩ Xkj . Dann gibt es einen geringten Raum X mit einer Überdeckung durch offene Teilmengen Ui für i ∈ I und Isomorphismen ψi : Xi ∼ = Ui , so dass ψi (Xij ) = Ui ∩ Uj und ϕij = ψj−1 ◦ ψi . Wenn alle Xi lokal geringt bzw. Schema sind, gilt das gleiche für X. Finde ein Diagramm, dessen Kolimes X ist. Aufgabe 3. (a) Filtrierte Kolimiten torsionsfreier abelscher Gruppen sind torsionsfrei. (b) Gilt das auch für beliebige Kolimiten? Betrachte zum Beispiel Diagramme der Form Z ⇒ Z oder Z ← Z → Z. Wann sind deren Kolimiten torsionsfrei? (c) Jede abelsche Gruppe A kann als Kolimes von endlich erzeugten freien abelschen Gruppen geschrieben werden. Genauer sei C folgende Kategorie: Objekte sind Paare (M, α) wobei M ∼ = Zn und α : M → A ein Gruppenhomomorphismus. Ein Morphismus (M, α) → (M 0 , α0 ) ist ein Homomorphismus β : M → M 0 mit α0 ◦ β = α. Es sei F : C → (Ab) der Funktor (M, α) 7→ M . Dann ist A ∼ (F ). = lim −→C (d) Genau dann ist A torsionsfrei, wenn die Kategorie C in folgendem Sinne filtriert ist: Für X, Y ∈ C gbit es Z ∈ C und Morphismen X → Z ← Y , und für zwei Morphismen f, g : X → Y in C gibt es ein h : Y → Z in C mit hf = hg. Aufgabe 4. Es sei (X, OX ) ein lokal geringter Raum. (a) Für U ⊆ X offen und f ∈ OX (U ) ist die Menge DU (f ) = {x ∈ U | f (x) 6= 0} offen. (b) Es sei A ein Ring und φ : A → OX (U ) ein Ringhomomorphismus. Die Abbildung f : X 7→ Spec(A), x 7→ {g ∈ A | φ(g)(x) = 0} ist wohldefiniert und stetig. (c) Die stetige Abbildung f aus (b) hat eine eindeutige Ergänzung zu einem Morphismus von geringten Räumen (f, f [ ) : (X, OX ) → Spec A, und dieser ist ein Morphismus von lokal geringten Räumen. (d) Es gibt eine natürliche Bijektion Hom(lok.ger.R) (X, Spec A) ∼ = Hom(Ringe) (A, OX (X)). Aufgabe 5*. Für einen filtrierten Kolimes von Ringen A = limi∈I Ai gibt es einen −→ Homöomorphismus Spec(A) ∼ Spec(A ). = lim i ←−i∈I 1