EDV-Anwendungen in der Sozialen Arbeit und im Gesundheitswesen

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EDV-Anwendungen in der Sozialen Arbeit
und im Gesundheitswesen
WAHLVERANSTALTUNG WS 2004/05
Sozialarbeit/Sozialpädagogik --- Pflege/Pflegemanagement
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Prof. Dr. K. Wolf-Ostermann
EDV-Anwendungen in der Sozialen Arbeit und im
Gesundheitswesen
Ziele:
EDV-Anwendungen im Bereich der Sozialen Arbeit und der Pflege
gehören mittlerweile zum betrieblichen Alltag. Aus diesem Grunde ist
ein umfangreiches EDV-Basiswissen für alle Mitarbeiter(innen)
dringend notwendig.
Die hier angebotene Lehrveranstaltung dient dazu, einen Einblick in die
zahlreichen branchenorientierten Softwarelösungen zu erhalten.
Bei der Lehrveranstaltung steht einen anwendungsorientierter Zugang
im Mittelpunkt. Ziel ist es, nach einem erfolgreichen Besuch dieses
Studiengebietes spätere Entscheidungen über den Einsatz spezifischer
Software fundiert treffen zu können.
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EDV-Anwendungen in der Sozialen Arbeit und im
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Lehr – und Lerninhalte:
Zur Einfindung in das Thema findet zu Beginn des Semesters ein
Termin statt, bei dem die Rolle der EDV in der Sozialen Arbeit und der
Pflege erörtert wird, ein Katalog zur Beurteilung von SoftwareLösungen erarbeitet wird sowie die Themenvergabe für eigenständige
Produktvorstellungen stattfindet. Diese studentischen Vorträge finden
zum Ende des Wintersemesters statt.
Ebenso ist ein Besuch der Fachmesse ConSozial geplant. Hierzu findet
ein Vorbereitungstermin statt, damit sich der Messebesuch auch an der
eigenständigen Produktvorstellung orientieren kann. Weitere Termine
werden dazu genutzt, spezielle Software-Anbieter einzuladen, die ihre
jeweiligen Lösungen vorstellen.
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Methoden:
Neben Vorlesungen der Dozentin stehen insbesondere
Seminardiskussionen und selbständige Kleingruppenarbeit im
Vordergrund.
Teilnahmebestätigung:
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme sind regelmäßige
Anwesenheit sowie die Erarbeitung einer eigenständigen
Produktpräsentation (Gruppenarbeit).
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06.10.2004
Einführung in das Thema
13.10.2004
Vorbereitung des Messebesuches
20./21.10.2004
Consozial2004
27.10.2004
Nachbereitung des Messebesuches
03.11.2004
Vorbereitung eigene Evaluation
10.11.2004
ADVISA
17.11.2004
Zwischenberichte
24. 11.2004
All For One
01.12.2004
Zwischenberichte
08.12.2004
HINZ
15.12.2004
Zwischenberichte
22.12.2004
Hycare
05.01.2005
Zwischenberichte
12.01.2005
Medifox
19.01.2005
Vorträge Studierende
26.01.2005
Sinfonie
02.02.2005
Vorträge Studierende
09.02.2005
Tenno
16.02.2005
Abschlussbesprechung
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Die folgenden Seiten entstammen der Quelle:
http:/www.soziales-web.de/
Stand: Oktober 2004
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Computer und Soziale Arbeit
• Die Diskussion, ob und wie Computer in der Sozialen Arbeit
eingesetzt werden können, beginnt Anfang der 80er Jahre.
• Diskussion von Wellen (Eberhard Bolay & Annemarie Kuhn) bei der
Implementation von EDV in Institutionen der Sozialen Arbeit
Es werden verschiedene Aspekte von EDV-Nutzung fokussiert
und thematisiert, sowie gegensätzliche Wertungen vorgenommen.
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1. Schnupperwelle
In der Anfangsphase sieht man die Einsatzmöglichkeiten
hauptsächlich als Schreibmaschinenersatz oder als Hilfsmittel
zur Buchhaltung.
Diese ersten Publikationen in der Fachpresse über den PC als
Arbeitsmittel für die Professionellen sind auf die frühen 80er
Jahre datiert. Hier sind es vor allem Beschreibungen, die knapp
und sachlich von Einsatzmöglichkeiten in Bürowesen und
Administration berichten, und deren Für und Wider aufzählen.
Der Einsatz vom Computern in der Praxis der Sozialen Arbeit ist
eher eine Seltenheit.
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2. Bedrohungswelle
Mitte der 80er Jahre ändert sich das Bild. Mit der zunehmenden
Verbreitung von Computern in der Praxis und damit auch der
Erweiterung seiner Einsatzmöglichkeiten wird die Diskussion
intensiver. Es entsteht ein düsteres, kulturpessimistisches Bild, das
die Chancen und Möglichkeiten fast völlig außer Acht läßt.
In fachspezifischen Magazinen werden immense
Bedrohungspotentiale gesichtet. Auf zwei Ebenen werden die
Auswirkungen der Computertechnik verortet:
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Erste Ebene
Sie betrifft die des Individuums, das durch die binäre Logik des
Computers auf ein streng algorithmisches, digitalisiertes Denken
eingeschränkt und seiner kreativen, assoziativen Denkweise
beraubt wird. Im Zusammenhang eines Szenario, das durch die
Computernutzung einen sozial und emotional verkümmerten und
verarmten Menschen übrig sieht, erscheint ein fachinterner Einsatz
dieser neuen Technik sowohl im Hinblick auf die Klientel als auch
auf die Professionellen selbst und deren Arbeitserfordernissen als
absurd.
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Computer und Soziale Arbeit
Zweite Ebene
Auch auf der gesellschaftlich-strukturellen Ebene werden
zerstörerische Potentiale von Computertechnik ausgemacht.
Begründet wird dies mit dem Rationalisierungspotential und mit
ihrem zentralistischen Charakter. Zusätzlich zur Angst um den
Verlust von Arbeitsplätzen kommen Zweifel hinsichtlich der
Beherrschbarkeit der Technik auf. Es ist auch die Vision eines
Überwachungsstaates, welche die Angst vor Computern weiter
schürt. Vor allem Verluste und negative Veränderungen werden in
der Fachpresse vorgetragen.
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3. Pragmatismus
Gegen Ende der 80er treffen verschiedene Strömungen
zusammen. Eine neue Form der EDV-Technik tritt ins Bewusstsein
und in die Handlungsweisen der Personen, die weniger bedrohlich
erscheint. Der PC-Einsatz, dessen Nutzung sowohl technisch als
auch finanziell für breite Schichten in der Arbeit wie im privaten
Alltag möglich wird, transportiert zugleich das Versprechen, die
neuen technischen Potentiale individuell nutzbar zu machen.
Parallel treten Publikationen über Erfahrungen mit PC-Einsätzen in
Institutionen der Sozialen Arbeit auf. Darin werden Software,
Einsatzformen, Chancen und Probleme beschrieben. Es geht hier
generell nun wieder verstärkt um sinnvolle und breitere
Einsatzmöglichkeiten.
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Computer und Soziale Arbeit
4. Wider die Mythenbildung
Seit den frühen 90er Jahren mehren sich die Publikationen, die den
Computer "entmystifizieren" wollen. Der Mythenbildung werden
konkrete Fallbeschreibungen aus Teilbereichen der Sozialen Arbeit
und Untersuchungen von Möglichkeiten und Folgen des
Computereinsatzes entgegengestellt. Die Frage, ob der
Computereinsatz im Sozialwesen überhaupt seine Berechtigung
hat, wird schon längst nicht mehr diskutiert.
Lediglich die Art der Anwendung und die Methoden der
Einführung in Soziale Institutionen sind immer noch Thema.
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Computer und Soziale Arbeit
Die weitere Entwicklung der Diskussion in der Sozialen Arbeit wird
anhand der Fachzeitschrift "sozialmagazin" verdeutlicht.
Im Jahr 1988 erscheint erstmals eine Ausgabe mit dem Themenschwerpunkt "Computer" (Heft 6). Obwohl die Grundsatzdiskussion
über Chancen und Risiken des Computereinsatzes in der Sozialen
Arbeit noch nicht abgeschlossen ist, findet in der sozialen Praxis
bereits eine "Computerisierung" statt.
Beispiele für den Einsatz von Computern:
- in der Organisation und Sachbearbeitung (Sozialhilfe, Altenhilfe),
- in der Beratung (Sozialberatung, Schuldnerberatung),
- in der Rehabilitation (Arbeit mit Schwerbehinderten, Suchtkrankenarbeit) und
- in der Therapie und als Spiel- und Lernmittel (Kinder- und Jugendarbeit).
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Robert Schurz:
"Auf der Suche nach Berufsgruppen, die der Mikroelektronik oder dem Computer
wohl die größten Aversionen entgegenbringen so sind SozialarbeiterInnen und
SozialpädagogInnen Anwärter auf einen Spitzenplatz. Das mag vielleicht daran
liegen, daß durch die Mikroelektronik ein Rationalisierungsschub in der
Wirtschaft ausgelöst wurde, und das so erzeugte Elend der
Massenarbeitslosigkeit den sozialen Berufen vermehrt Klienten zuführt. Die
Aversion ist damit aber noch nicht hinreichend begründet, da das Phänomen der
Angst und Abneigung vor und gegenüber dem Computer schon in der Ausbildung
auftritt: (...) Computer haben das Stigma des Schlechten oder des Bösen. Die
Angst vorm Computer hat reale und irreale Komponenten. Irreale Ängste sind in
erster Linie dem weit verbreiteten Umstand zuzuschreiben, daß die wenigsten
wissen, wie ein Computer funktioniert.„
Schurz kommt zu dem Schluss, dass man der Angst vorm Computer Wissen
entgegensetzen sollte, um der Entwicklung nicht ausgesetzt zu sein, um so den
Affekt der Angst in die Haltung kritischer Reflexion zu verwandeln und zu
einem begründeten Standpunkt zu kommen.
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Die nächste Ausgabe mit dem Themenschwerpunkt "Computer in der
Sozialen Arbeit" erscheint 1991 (Heft 11). Es geht darin um die
Beschreibung von EDV-Einsätzen und die Einschätzung plausibler
und wünschenswerter Computeranwendungen.
Besonders hervorzuheben ist der Artikel von Jürgen Behrendt, der sich
mit den Folgen des Computereinsatzes auf die Ausbildung von
Sozialarbeitern und Sozialpädagogen beschäftigt:
"Gerade die festgestellte Realitätsferne könnte ja ihre Ursache darin haben, daß das
Wissen um den Computer bei den Sozialarbeitern immer noch in den
Kinderschuhen steckt. Dies wäre vor allem eine Erklärung für die gerne
entworfenen Horror-szenarien. Eine Ausbildung, die Grundlagen elektronischer
Datenverarbeitung vermittelt, könnte helfen, eben diese Diskussion vom Kopf auf
die Füße zu stellen."
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Behrendt kommt zu dem Schluss, dass
Computergrundkenntnisse in der Ausbildung
selbstverständlich sein sollten:
So ausgebildet kann es der Profession gelingen, statt ideologischer
Diskussionen und Orwellschen Visionen endlich Kriterien für den
sinnvollen Einsatz von Computern in jedem Einzelfall zu benennen
und die entsprechenden Programme selbst zu entwickeln."
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Mitte der 90er Jahre weicht die Skepsis gegenüber dem Einsatz von
Computern vielerorts einer Euphorie.
Die "elektronischen Kollegen" sollen das irgend Mögliche möglich
machen und Zeit sparen. Beides soll der Arbeit, also letztlich dem
Klienten zugute kommen. In die Technologie werden große
Erwartungen gesetzt, doch ob sie diese erfüllen kann, wird sich erst
in den nächsten Jahren zeigen.
1993 erscheint eine Ausgabe (Heft 5) mit dem Themenschwerpunkt
"Computer in sozialen Organisationen".
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Berndt Kirchlechner :
"Wirklich Neues und Überraschendes hat sich in den letzten Jahren beim Einsatz von
Computern in der Sozialarbeit im europäischen und nordamerikanischen Raum
eigentlich nicht getan. Zwar hat sich die Zahl der Einrichtungen, in denen
Computer eingesetzt werden, drastisch erhöht, die meisten PCs werden aber im
Bereich der Verwaltung sozialer Arbeit, der Textverarbeitung, der Abrechnung,
der Planung und der Statistik eingesetzt. (...) Dennoch ist es nicht überflüssig,
sich mit den Erfahrungen zu beschäftigen, da viele Einsätze Probleme und
Grenzen zeigen, aus denen man lernen kann. Neu entwickelt hat sich nur, ..., die
Nutzung der Datenfernübertragung in der sozialen Arbeit."
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1994 zieht Helmut Kreidenweis (Heft 9) eine kurze Zwischenbilanz.
Sein Augenmerk ist dabei nicht so sehr auf die eher arbeitsfeldspezifisch beantwortbare Frage nach den fachlichen Nutzungsaspekten
gerichtet, sondern auf den Prozess der Rezeption und Mitgestaltung
der Softwareentwicklung und Softwareimplementation in Praxis und
Ausbildung der Sozialen Arbeit. Genaue Aussagen über den aktuellen
Stand des EDV-Einsatzes in der sozialen Arbeit können mittlerweile
nicht mehr getroffen werden. Die noch in den 80er Jahren gestarteten
Versuche, empirisches Material über die Verbreitung von EDV im Feld
der Sozialarbeit zu sammeln, wurden längst aufgegeben. Zu selbstverständlich ist mittlerweile der Umgang mit Computern geworden, als
dass quantitative Erhebungen von großem Interesse wären.
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Kreidenweis:
"Der Einsatz von EDV scheint mittlerweile in der Sozialarbeit für viele
denkbar geworden zu sein. Doch dem Einstellungswandel hin zur
grundsätzlichen Akzeptanz müssen konkrete Schritte folgen, wenn
der Kollege Computer tatsächlich Zeit sparen und Qualität
verbessern helfen soll. Dazu gehört neben einer fachlich
begründeten Analyse einer möglichen Einbindung dieses
Arbeitsmittels in die ablauforganisatorischen Strukturen einer
Einrichtung auch eine professionelle Softwareauswahl,
Einführungsplanung und Beteiligung sowie Ausbildung der
MitarbeiterInnen."
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Kreidenweis spricht die immer noch vorhandenen Kompetenzdefizite
in der Praxis und in Forschung und Lehre an. In der Praxis fehlt
es oft am nötigen Fachwissen oder einfach an den nötigen
Ressourcen. In Forschung und Lehre scheint der Umgang mit dem
Thema EDV noch mit zahlreichen Unsicherheiten behaftet zu sein:
"Nach einer Untersuchung aus dem Jahr 1992 verfügt erst die Hälfte (29 von 59)
aller Sozialwesen-Fachbereiche über ein regelmäßiges Angebot im
Computerbereich und in den neuen Bundesländern gibt es derzeit überhaupt
noch keine entsprechenden Lehrangebote. Zwischen denjenigen
Fachhochschulen, die sich bereits mit EDV befassen, herrschen sowohl
hinsichtlich der Verortung und Gewichtung der EDV im Fächerkanon als auch
bezüglich der angebotenen Inhalte große Unterschiede."
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Die Ausbildung sollte sich mehr auf den spezifisch
sozialpädagogischen Kontext der EDV-Anwendungen
konzentrieren:
"Schnelle Anpassungen im sich wandelnden "Sozialmarkt", hohe Leistungsfähigkeit
und kostengünstige Dienstleistungsproduktion werden unter verschärften
volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen immer mehr zu lebenswichtigen
Merkmalen sozialer Dienste werden. (...) Der Einsatz von EDV bei der
Informationsversorgung, Klientenverwaltung, Angebotsvernetzung oder für
statistische Leistungsnachweise wird dabei nur einer von vielen Faktoren sein,
die über das Zukunftsbild der Sozialarbeit und ihrer Trägerorganisationen
mitentscheiden."
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Mitte der 90er Jahre tauchen in der Fachliteratur die ersten Artikel über
das Internet in der Sozialen Arbeit auf.
Publikationen von Kreidenweis z.B., die sich mit der Thematik Internet
beschäftigen, erscheinen ab Mitte der 90er Jahre im "EDVHandbuch Sozialwesen ´97" und in der Fachzeitschrift "Blätter der
Wohlfahrtspflege".
Kreidenweis stellt fest, dass Deutschland, und insbesondere das
Sozialwesen, in Sachen Internet noch in den Startlöchern steht. In
England oder in den USA beispielsweise, ist die Nutzung dieses
Netzes durch soziale Einrichtungen, Professionelle und auch durch
Betroffene bereits deutlich weiter fortgeschritten.
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Es gibt in Deutschland zwar schon zahlreiche Internetangebote aus der
Sozialen Arbeit, doch:
"Eine organisatorische Struktur zur Koordination und Bündelung der Aktivitäten
fehlt, ein Mangel an Kontinuität und systematischer Datenpflege ist nicht selten
die Folge. Wenn auch die Entwicklung der Internetnutzung im Sozialwesen
bislang weniger stürmisch war als etwa in der freien Wirtschaft, hat auch hier
vieles noch den Charakter von Baustellen. Nicht selten wird als Rettungsanker
der Klick auf einen Link geboten, der die Verbindung zu einem Rechner mit den
erhofften Inhalten herstellt. Nicht selten hangelt sich der Nutzer dann von
Angebot zu Angebot ohne wirklich an die Information zu kommen, die er sucht."
(Kreidenweis)
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Auswirkungen des Internet auf die Arbeit in sozialen Einrichtungen
und den sozialen Markt der Zukunft (Kreidenweis 2000):
These 1:
Das Internet ist in allen entwickelten Industriegesellschaften auf dem schnellsten Weg
zu einem ausgesprochenen Massenmedium. Es wird schon in Kürze praktisch
alle Bereiche der Gesellschaft erfaßt haben und auch in der Sozialen Arbeit so
selbstverständlich präsent sein wie heute Telefon oder ein Fachbuch. (...)
These 2:
Wenn es hier um die Auswirkungen der informationstechnologischen Entwicklung auf
die Soziale Arbeit geht, so kann das Internet nicht isoliert betrachtet werden. Es
ist vielmehr eingebettet in verschiedene Entwicklungen in der Gesellschaft, im
Sozialwesen insgesamt und in der Profession der Sozialen Arbeit im engeren
Sinne."
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Kreidenweis:
Diese gesellschaftlichen Entwicklungen wirken sich natürlich auch
auf die Soziale Arbeit aus. Sie spiegeln durch wachsende Rechtfertigungszwänge sozialer Arbeit den Umbau der Finanzierungssysteme und die Förderung eines marktmäßigen Wettbewerbs
zwischen Einrichtungen und Trägern wider. Innerhalb der
Profession ist damit die verstärkte Anwendung von Methoden aus
der Wirtschaft wie Qualitätsmanagement, Marketing, Controlling
oder Benchmarking verbunden.
Zusammenfassen könnte man all diese Entwicklungen unter dem
Stichwort der Ökonomisierung Sozialer Arbeit.
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Bezogen auf die Veränderungen innerhalb der Sozialen Arbeit sieht
Kreidenweis vor allem drei Dimensionen:
- Technik-bedingte Veränderung der Arbeitsbezüge
-
Veränderung der Klienten-Kommunikation
-
Veränderung der Sozialen Arbeit als Instanz, die damit beauftragt
ist, negative Begleit- oder Folgeerscheinungen der Informationsgesellschaft zu behandeln.
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Bezogen auf die Auswirkungen dieses neuen Mediums auf die künftige
Gestalt des sozialen Marktes sieht er ebenfalls drei Dimensionen:
-
-
Marktstellung der einzelnen Anbieter sozialer Dienstleistungen und
den durch das Internet veränderten Wettbewerb zwischen diesen
Vernetzung der Arbeitsbezüge im Sinne einer Fachkommunikation
zwischen Mitarbeitern verschiedener staatlicher, wohlfahrtsverbandlicher und privatwirtschaftlicher Institutionen sozialer Arbeit.
Markt-Kommunikation, also das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit von sozialen Einrichtungen und Verbänden.
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Computer und Soziale Arbeit
Immer wieder betont Kreidenweis die Notwendigkeit der
Auseinandersetzung der Sozialen Arbeit mit den Informationstechnologien innerhalb der Profession und in der Praxis.
Aus seiner Sicht gehören zur Ausbildung künftig auch Kenntnisse
über Computer und Internet und deren Einsatz in der Sozialen
Arbeit:
"Als eine ganz selbstverständliche Basiskompetenz zukünftiger
Sozialarbeiter sehe ich die Beherrschung der Computer- und
Internet-Technik auf der Ebene der Anwendung."
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Diskussion Anfang der 90er Jahre:
Computer – Darf sich Pflege überhaupt damit befassen?
?
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Gesundheitswesen
Einsatzbereiche im Gesundheitswesen:
Klienten- und Patientendokumentationssysteme, Patienteninformationssysteme, Case-Managementsysteme, Heimverwaltung,
Personalplanung, Dienstplangestaltung, Software-Lösungen bei
mobilen Diensten, Kommunikation, Koordination der Leistungsstellen des Krankenhauses, Personalplanung, Dienstplangestaltung,
EDV-gestützte Speisebestellsysteme, OP-Systeme, Unterstützung der
Logistik, Ver- und Entsorgung, Pflegeplanung, Software-Lösungen
bei mobilen Pflegediensten, Stationslogistik, …
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EDV-Anwendungen in der Sozialen Arbeit und im
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Einsatz von Computern zur
• Unterstützung pflegerischer Tätigkeiten
• für administrative Tätigkeiten
• Unterstützung von Versorgungsprozessen
• Kommunikation
•…
(medizinisches) Controlling
Personalmanagement
Ressourcenmanagement
Prozessmanagement
Qualitätsmanagement
integrative Versorgung
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Beispiel Pflegedokumentation
Aufgabe der Pflegedokumentation:
• Dokumentation der Handlungsabläufe
• Mittel zur Kommunikation nach innen und außen
• Hilfsmittel zur Abrechnung
• Hilfsmittel zur strategischen Planung
• Beweismittel bei juristischen Problemen
•…
Vorteile einer EDV-gestützten Pflegedokumentation:
•
•
•
•
Lesbarkeit, Vollständigkeit, Verständlichkeit, Verfügbarkeit
Generierung von Leistungs- und Spezialdokumentationen
Ermittlung von Qualitätsindikatoren
…
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Beispiel Pflegedokumentation
Gründe für einen geringen EDV-Einsatz:
(Ammenwerth 2004)
•
•
•
•
•
Probleme bei der Umsetzung und der Akzeptanz des Pflegeprozesses
geringe Computererfahrung der Pflegekräfte
Angst vor übermäßiger Kontrolle pflegerischer Tätigkeiten
zu dokumentierende Daten nützen nicht direkt den Pflegenden
hoher Aufwand für EDV-gerechte Vorbereitung von Pflegestandards
und Standardpflegeplänen
• mangelnde Formalisierung der pflegerischen Sprache,
fehlende Terminologien
• Widerspruch zwischen intuitivem beruflichen Wissen und
formalisierten EDV-Inhalten
• Fehlen von Pflegestandards
• unzureichende Technik zur Datenerfassung direkt am Patientenbett
• unklarer Nutzen (auch finanziell) bei hohem Einführungsaufwand
•…
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Beispiel Pflegedokumentation
Wesentliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Einführung eines
Pflegeinformationssystems müssen erfüllt sein
praxisbezogene Leitfäden und Checklisten
für ein effizientes und strukturiertes Vorgehen
Î Routinebetrieb!
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14
Beispiel Pflegedokumentation
Mögliches Einführungsprojekt:
(Ammenwerth 2004)
• Analyse der bisherigen Pflegedokumentation
• Erstellung eines Sollkonzepts
• Auswahl eines passenden EDV-gestützten Pflegedokumentationssystems
• Vertragsgestaltung
• Projektorganisation und Projektplanung
• Auswahl von Pilotstationen
• Motivation der zukünftigen Benutzer
• Umsetzung des Pflegeprozesses
• Arbeitsorganisation auf den Stationen
• Aufbau der zentralen Hardwarekomponenten
• Installation und Adaptierung der Systemsoftware
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Beispiel Pflegedokumentation
Mögliches Einführungsprojekt:
(Ammenwerth 2004)
Fortsetzung
• Vorbereitung der Kataloge
• Integration in das Krankenhausinformationssystem
• Planung der PC-Arbeitsplätze
• Durchführung von Schulungen
• Erstellung eines Betriebskonzepts
• Erstellung eines Ausfallkonzepts
• die ersten Schritte
• Abschluss und Abnahme der Einführung
• Betrieb eines EDV-gestützten Pflegedokumentationssystems
• Evaluation des Betriebs
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Soziale Arbeit und EDV
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Pflege und EDV
IAB
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Aufgabenbereiche:
• Einsatz der Informationstechnologie im Handlungsfeld
sozialer/pflegerischer/gesundheitsdienstrelevanter Dienste
und Einrichtungen in der Pflege und der Sozialen Arbeit
• Diskussion und Klärung von Auswirkungen der informationstechnologischen Entwicklung auf das individuelle und das
gesellschaftliche Leben mit Folgerungen für die Soziale Arbeit
und die Pflege
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EDV-Anwendungen in der Sozialen Arbeit und im
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Ziele:
• Profilierung der Sozial-/Pflegeinformatik
(EDV in der Sozialen Arbeit und der Pflege)
in der theoretischen Zuständigkeit der Sozial-/Pflegewissenschaft
und in der praktischen Kompetenz der Professionen
• Verständigung über den Platz, welcher der Informatik (EDV in der
Sozialen Arbeit und der Pflege) in der Ausbildung zukommt
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EDV-Anwendungen in der Sozialen Arbeit und im
Gesundheitswesen
Wenn man die Aspekte der Sozial-/Pflegeinformatik (EDV in der
Sozialen Arbeit/Pflege) beleuchtet, sollte man ...
• ... eine Gegenstandsbestimmung der Sozial-/Pflegeinformatik
vornehmen
• ... Software-Anwendungen in Sozialer Arbeit / im Pflegebereich kennen
• ... Tele-Dienste in der Sozialen Arbeit/Pflege betrachten
• ... computergestützte Vernetzung im Versorgungssystem im Auge haben
• ... Plattformen für Daten- und Informationsaustausch bzgl.
Sozial-/Pflegeinformationen beleuchten
• ... die Virtualisierung der Kommunikation sehen
• ... die IT- und Medienkompetenz bei der Klientel fördern
• ... ein Curriculum für die Ausbildung entwickeln
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EDV-Anwendungen in der Sozialen Arbeit und im
Gesundheitswesen
Hier geht es um ihre Erfahrungen mit ...
• ... der EDV allgemein
• ... der EDV in beruflicher Hinsicht
• ... branchenorientierten Softwarelösungen
• ... EDV und Datenschutz
• ... veränderten Arbeitsabläufen durch den EDV-Einsatz
• ... veränderten Inhalten in der Sozialen Arbeit / Pflege
• ... Misstrauen von Kolleg(inn)en gegenüber der EDV
• ... Misstrauen des Klientels gegenüber der EDV
• ... und vieles mehr
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EDV-Anwendungen in der Sozialen Arbeit
und im Gesundheitswesen
Nun kommen Sie zu Wort
Berichte und Erfahrungen
der Seminarteilnehmer(innen)
zu diesem Themenkatalog
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EDV-Anwendungen in der Sozialen Arbeit und im
Gesundheitswesen
Wenn man die Aspekte der Sozial-/Pflegeinformatik (EDV in der
Sozialen Arbeit/Pflege) beleuchtet, sollte man ...
• ... eine Gegenstandsbestimmung der Sozial-/Pflegeinformatik
vornehmen
• ... Software-Anwendungen in Sozialer Arbeit / im Pflegebereich kennen
• ... Tele-Dienste in der Sozialen Arbeit/Pflege betrachten
• ... computergestützte Vernetzung im Versorgungssystem im Auge haben
• ... Plattformen für Daten- und Informationsaustausch bzgl.
Sozial-/Pflegeinformationen beleuchten
• ... die Virtualisierung der Kommunikation sehen
• ... die IT- und Medienkompetenz bei der Klientel fördern
• ... ein Curriculum für die Ausbildung entwickeln
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Leitfaden zur Software-Beurteilung
• Gelang ein intuitiver Zugang zur Benutzung der Software?
• Trägt die Software dazu bei, fachliche Inhalte neu kennen zu lernen?
• War die Software dem fachlichen Verständnis eher abträglich/zuträglich (z.B. musste
in Fachbüchern nachgelesen werden, um Inhalte zu verstehen)?
• Konnte durch die Software methodische Kompetenz ausgebaut werden oder war das
Programm eher disfunktional / kontraproduktiv?
• Unterstützt das Programm bei Evaluationsaufgaben?
• Gibt es ein Hilfesystem zu Themen der Sozialen Arbeit/Pflege?
• Gibt es ein Hilfesystem für die Menüführung bzw. Softwarenutzung?
• Versteht man immer, was die Software für Eingaben verlangt?
• Ist die Software „teamfähig“ (netzwerkfähig)?
• Wie sehen die Import- und Exportmöglichkeiten für den Transport von Daten aus
bzw. wie ist die Verbindung mit MS-Office realisiert?
• Beeinträchtigt die Nutzung dieser Software die notwendige Hygiene am Arbeitsplatz?
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Kriterien einer Software-Beurteilung
Wie schnell passt sich die Software neuen gesetzlichen Vorgaben an?
Inwieweit geht der Softwarehersteller auf meine individuellen
Bedürfnisse ein?
Wie erreiche ich die Hotline?
per Email?
per Telefon?
Gibt es eine garantierte Reaktionszeit?
Was passiert, wenn ich aufgrund schlechter Erfahrungen den Anbieter
wechseln muss/will?
Wie sieht es dann mit meinen Daten aus?
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Systemanalyse
Beispiel: Alten- oder Pflegeheim
Strukturanalyse
Welche räumliche und personelle Struktur hat die Station?
Aufgabenanalyse
Welche Aufgaben erfüllt die Pflegedokumentation auf
dieser Station?
Einflussgrößenanalyse
Welche Faktoren beeinflussen die Pflegedokumentation?
Organisationsanalyse
Welche Personen sind für die Pflegedokumentation
verantwortlich?
Ausstattungsanalyse
Welche EDV-Systeme werden derzeit auf der Station
eingesetzt?
Dokumentationsanalyse
Welche Formulare werden für die Pflegedokumentation
eingesetzt?
Ablaufanalyse
Wie sieht der Ablauf der Pflegedokumentation im
Einzelnen aus?
Kommunikationsanalyse
Welche Informationen werden per Pflegedokumentation
ausgetauscht?
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Prof. Dr. K. Wolf-Ostermann
Systemanalyse
Beispiel: Alten- oder Pflegeheim
Pflichtenheft
Checkliste für den
Messebesuch
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Prof. Dr. K. Wolf-Ostermann
Aufgabenstellung
Bildung einer Kleingruppe (max. 3 Personen)
Festlegung eines Themenbereiches
Festlegung erster Kriterien für die Software-Beurteilung mit besonderer
Berücksichtigung des gewählten Themenbereiches
Kritische Diskussion dieser Kriterien im Plenum
consozial: Austausch von Erfahrungen
Besuch der Vortragsreihe
Eigene „Produktvorstellungen“ Ende Januar 2005
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Prof. Dr. K. Wolf-Ostermann
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EDV-Anwendungen in der Sozialen Arbeit
und im Gesundheitswesen
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Prof. Dr. K. Wolf-Ostermann
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