Genetik 0 Übersicht 0.1 Grundbegriffe 0.2 Übersichtstabelle 1

Werbung
Genetik
0 Übersicht
0.1 Grundbegriffe
0.2 Übersichtstabelle
1 Zellgenetik
1.1 Chromosomen als Träger der genetischen Information
1.1.1 Bau der Zelle
a) vereinfachte Übersicht
b) Karyogramm des Menschen
c) Chromosomensätze anderer Arten
1.1.2 Bau eines Chromosoms
a) Transportform
b) Arbeitsform
1.1.3 Homologe Chromosomen
1.2 Meiose und Befruchtung
1.2.1 Die Mitose (= Zellteilung)
1.2.2 Die Meiose (= Keimzellenbildung)
1.2.3 Vergleich von Mitose und Meiose
1.2.4 Geschlechtszellenbildung bei Mann und Frau
1.2.5 Befruchtung
1.2.6 Neuverteilung der genetischen Information
a) Verteilung der homologen Chromosomen
b) Crossing over
1.2.7 Geschlechtsbestimmung beim Menschen
1.3 Genommutation
1.3.1 autosomale Genommutation (z. B. Trisomie 21)
a) allgemeine Symptome
b) Entstehung
1.3.2 gonosomale Genommutation
a) Symptome
b) Entstehung
2 Klassische Genetik
2.1 Monogene Erbgänge
2.1.1 Monohybride Erbgänge
a) dominant-rezessiver Erbgang (1. und 2. Mendelsche Regel)
b) intermediärer Erbgang
c) kodominanter Erbgang mit multiplen Allelen
2.1.2 Dihybrider Erbgang
a) ungekoppelter dominant-rezessiver Erbgang (3. Mendelsche Regel)
b) Genkopplung
2.1.3 Genmutation und Erbkrankheiten
a) autosomal-dominant vererbt
b) autosomal-rezessiv vererbt
c) gonosomal-rezessiv vererbt
2.2 Polygene Erbgänge
3 Molekulare Genetik
3.1 Chemische Grundlagen
3.1.1 Elektronegativitätsdifferenz, Bindungstyp und zwischenmolekulare Kraft
3.1.2 Struktur von Aminosäuren und Proteinen
a) Primärstruktur
b) Sekundärstruktur
c) Tertiärstruktur
d) Quartärstruktur
e) Form und Funktion
3.1.3 Struktur der Nucleotide und Polyncleotide (= Nucleinsäuren)
a) Bestandteile eines Nucleotids
b) Moleküloberfläche der Bestandteile
3.2 DNA als Träger der genetischen Information
3.2.1 Das Verhältnis der Basen
3.2.2 Doppelhelixstruktur
3.2.3 Struktur der RNA
3.3 Replikation der DNA
3.3.1 Zeitpunkt
3.3.2 Ablauf und beteiligte Enzyme
3.3.3 semikonservativer Mechanismus
3.4 Genexpression (= Proteinbildung)
3.4.1 Transkription von DNA in mRNA
a) Zeitpunkt
b) Ablauf
c) Ort
d) reverse Transkription
3.4.2 Translation der mRNA in Protein
a) Voraussetzungen
b) Ablauf
3.4.3 Der Genbegriff
3.4.4 Genmutation
a) Übersichtsschema
b) Entstehung
c) Folgen
3.5 Gentechnologie
3.5.1 Neukombination der genetischen Information bei einer Bakterienzelle
3.5.2 Anwendungen
a) Biotechnologie
b) transgene Pflanzen
c) transgene Tiere
3.5.3 Gentherapie und Gendiagnostik
Genetik
0 Übersicht
0.1 Grundbegriffe
- Vermehrung = Zunahme der Individuenzahl durch Fortpflanzung
- Fortpflanzung = Erzeugung der Tochtergeneration durch die Elterngeneration
Keimzellen
Energieaufwand
Typen:
ungeschlechtliche F.
nein
gering
geschlechtliche F.
ja
hoch
Geschwindigkeit
hoch
niedrig
Variabilität der
Nachkommen
niedrig
hoch
typisch für:
Bakterien,
Einzeller,
Hohltiere,
Gliederfüßer
Wirbeltiere,
Blütenpflanzen,
Samenpflanzen
Vorgänge:
Begattung
Befruchtung
= Übertragung der
Spermien
= Verschmelzung
von Eizellen- und
Spermienkern
- Vererbung = Weitergabe von genetischer Information an die Nachkommen
- Genotyp = Gesamtheit der genetischen Informationen eines Individuum
- Phänotyp = Gesamtheit aller Merkmale eines Individuums
=> Abweichungen vom Genotyp durch Umwelteinflüsse
(Vgl. Modifikation)
0.2 Übersichtstabelle
Genetik
Teilgebiet
1 Zellgenetik
Untersuchungsmethode Mikroskop
Fragestellung
-Wie erfolgt die
Verteilung der
genetischen
Information bei
Meiose und
Befruchtung ?
2 Klassische Genetik 3 Molekulare
Genetik
Stammbäume
Chemie
- Nach Welchen
- Wie ist die
Regeln treten
genetische
Merkmale in
Information
verschieden
aufgebaut und wie
Generationen auf ?
wird sie aktiviert?
-Genmutationen
Theorien und Modelle
Anwendungen
-Genmutationen
-Genommutationen
Chromosomentheorie Chromosomentheorie DNA-Struktur
Meiose
Mendelsche Regeln
Proteinbiosynthese
(= Eiweißbildung/
Genexpression)
Züchtung
Züchtung
Gentechnologie
1 Zellgenetik
1.1 Chromosomen als Träger der genetischen Information
1.1.1 Bau der Zelle
a) vereinfachte Übersicht
Zellmembran mit den Einstülpungen:
c
c Golgi – Apparat
1
d Endoplasmatisches Reticulum (ER)
e Kernhülle
genetische Information = Genom, besteht
aus Chromosomen
e
d
b) Karyogramm des Menschen
22 Autosomenpaare
+
1 Gonosomenpaar
44 geschlechtsunabhängige
Chromosomen
+
2 Geschlechtschromosomen
insgesamt 46 Chromosomen
Kurzschreibweise: 44, XY bzw. 44, XX
c) Chromosomensätze anderer Arten
Tomate
24
Kartoffel
48
Schimpanse
48
Mensch
46
Öimmer geradzahlig!
Öbei Pflanzen oft Verdopplung/Vervielfachung (= Polyploidisierung)
1.1.2 Bau eines Chromosoms
a) Transportform
Chromatid = DNS-Faden, spiralisiert
Æ Platzersparnis
Centromer = (Eiweiß-) Andockstelle
für den Spindelapparat
aus Gerüsteiweißen.
b) Arbeitsform
Chromatid, entspiralisiert
Æ DNA kann abgelesen werden
es wird eigentlich nur eines benötigt
(Einchromatidchromosomen
vor der Synthesephase)
1.1.3 Homologe Chromosomen
Genort mit den Allelen eines Gens
(= Genvarianten am gleichen Genort)
- Die Allele der beiden
Chromatiden eines Chromosoms
sind identisch.
- Die Allele der beiden
homologen Chromosomen
sind homolog zueinander.
Homologes Chromosomenpaar
In vielen Büchern findet man eine vereinfachte Darstellung mit nur einem Chromatid
pro Chromosom.
Dies entspricht dem Zustand einer Zelle direkt nach der Mitose, noch vor der
Synthesephase. Für die Proteinsynthese sind Einchromatidchromosomen
ausreichend. Aber weder Mitose noch Meiose können so vollständig dargestellt
werden! (Bei der Meiose nur für die Reduktionsteilung geeignet!)
1.2 Meiose und Befruchtung
1.2.1 Die Mitose (= Zellteilung)
Phasen:
Körperzelle
Prophase:
- Auflösen der Kernhülle
- Chromatiden der Chromosome haben
sich vorher verdoppelt und spiralisiert
- Spindelapparat-Bildung
Metaphase:
- alle Chromosomen ordnen sich in der
Äquatorialebene an
- Spindelapparat dockt am Centromer an
Äquatorialebene
Anaphase:
- Trennung der Chromatiden voneinander
Telophase:
- Abschnüren der Zellmembran
- Kernhüllen-Bildung
zwei identische Körperzellen mit Einchromatidchromosomen
...später: Synthesephase: Verdopplung der Chromatiden
1.2.2 Die Meiose (= Keimzellenbildung)
Phasen:
- 1. Reifeteilung: Reduktionsteilung R!
Urkeimzelle
Prophase: • Chromosomen in der Transportform
( vorher verdoppelte Chromatiden, spiralisiert)
• Kernhülle löst sich auf
• Spindelapparat bildet sich
Metaphase: • Anordnen der homologen Chromosomen oberund unterhalb der Äquatorialebene
• Andocken des Spindelapparats am Centromer
Anaphase: • Trennung der homologen Chromosomen (je eines
homologen Chromosomenpaars) voneinander
Telophase: • Abschnüren der Zellmembran
(hier keine Kernhüllenbildung!)
- 2. Reifeteilung: Äquationsteilung Ä!
Prophase: • Spindelapparat bildet sich
Metaphase: • Anordnen aller Chromosomen in der
Äquatorialebene
• Andocken des Spindelapparats am
Centromer
Anaphase: • Trennung der Chromatiden (je eines
Chromosoms) voneinander
Telophase: • Abschnüren der Zellmembran
• Bildung der Kernhüllen
Keimzellen (= Gameten)
(die Synthesephase erfolgt erst nach der Befruchtung, daher
Einchromatidchromosomen!)
1.2.3.Vergleich von Mitose und Meiose
Mitose
(ohne
Synthesephase)
nachher
vorher
Zelltyp(-en)
Körperzelle/
Keimbahnzelle
Meiose
Meiose
Reduktionsteilung Äquationsteilung
Urkeimzelle
„Tochterzelle
der Reduktionsteilung“
Chromosomensatz diploid (2n)
diploid (2n)
haploid (n)
Zahl der
Chromatiden pro
Chromosom
Zelltyp(-en)
zwei
zwei
zwei
Körperzelle/
Keimbahnzelle
„Tochterzelle der
Reduktionsteilung“
Keimzelle
haploid (n)
haploid (n)
Chromosomensatz diploid (2n)
Zahl der
Chromatiden pro
Chromosom
eins
zwei
eins
In der Anaphase
Trennung der...
voneinander
Chromatiden
homologen
Chromosomen
Chromatiden
1.2.4 Geschlechtszellenbildung bei Mann und Frau
Befruchtete Eizelle
Körperzellen
Urkeimzelle
Keimbahnzellen
Keimzelle
Keimzellenbildung beim Mann
...und bei der Frau
Prophase
R! Metaphase
Ä! Anaphase
1.2.5 Befruchtung
haploide Keimzellen (= Gameten):
Spermienzelle
Eizelle
Verschmelzen der
Kerne
(Allele hier zufällig
identisch)
Synthesephase
Homologes
Chromosomenpaar
Verdoppeln der
Chromatiden
diploide Befruchtete Eizelle
(= Zygote)
Anzahl der
Chromosomenpaare
Zahl der möglichen Keimzellen
2
4
8
...
8.388.608 => sehr viele!
1
2
3
...
23
2n
n
Befruchtete Eizelle
Mitosen
Urkeimzellen
Keimzellen
Befruchtung
Befruchtete Eizelle
(nach
Synthesephase)
Urkeimzelle
Keimzelle
Befruchtete Eizelle
(vor Synthesephase)
Befruchtete Eizelle
Chromosomensatz
2n
2n
n
2n
Chromatiden pro
Chromosom
zwei
zwei
eins
eins
ÖDie Allele werden neu auf die Tochtergeneration verteilt.
ÖBetrachtet man mehrere Allele, die auf verschiedenen homologen
Chromosomenpaaren liegen, so erhöht sich die Anzahl der
Kombinationsmöglichkeiten sehr stark!
1.2.6 Neuverteilung der genetischen Information
a) Verteilung der homologen Chromosomen
- zufällige Anordnung der homologen Chromosomen ober- und unterhalb der
Äquatorialebene während der Metaphase der Reduktionsteilung:
(Die Darstellung erfordert hier mindestens zwei homologe Chromosomenpaare!)
Keimbahnzelle
oder
R! Ä!
2x
und 2x
R! Ä!
2x
und 2x
b) Crossing over
:= Teile von Chromatiden eines homologen Chromosomenpaares können sich
überkreuzen, abbrechen und an dem anderen Chromatid festwachsen.
Ebenfalls in der Metaphase der Reduktionsteilung:
(Dargestellt nur für ein homologes Chromosomenpaar)
Öerhöht stark die Zahl der Kombinationsmöglichkeiten, da die Länge der
ausgetauschten Chromatidenabschnitte stark variieren kann.
Öes werden nicht nur einzelne Allele ausgetauscht, sondern mehrere, die meist
nahe beieinander liegen. (Diese anderen Allele sind oben nur durch die
Färbung der ausgetauschten Chromatidenabschnitte, unten aber gar nicht
dargestellt!)
A
a
A
B
a
B
b
b
R! Ä!
a
A
R! mit Crossing over / Ä!
A
a
A
a
oder
B
b
B
B
b
b
ÖGekoppelte Gene: Liegen auf dem gleichen Chromosom
ÖEntkopplung durch Crossing over (Vgl. 2.1.2 b) Genkopplung)
ÖDie Allele müssen nicht an den Enden der Chromatiden liegen, sie werden
dort aber mit höherer Wahrscheinlichkeit ausgetauscht.
1.2.7 Geschlechtsbestimmung beim Menschen
Chromosomale = Genotypische Geschlechtsbestimmung
Gonosomenkombinationen:
Nicht
homolog!
zu erwartendes
Geschlechtsverhältnis:
tatsächlich:
„Lebensdauer“
XY
XX
1
:
1,20 :
1,06 :
0,94 :
1
1
1
1
nach der Befruchtung
nach der Geburt
ab dem Jugendalter
1.3 Genommutation
1.3.1 autosomale Genommutation (z.B. Trisomie 21)
a) allgemeine Symptome
•
schräg stehende Augen
•
verminderte Intelligenz
u.a.
⇒ nur die Kombination mehrerer Symptome deutet auf ein Syndrom hin.
⇒ hier "Down-Syndrom"
b) Entstehung
O Keimbahnzelle
+
Autosomenpaar Nr. 21
R!
Non-Disjunction:
Nicht-Trennung der homologen Chromosomen voneinander
Befruchtung
O
normal
1.3.2 gonosomale Genommutation
a) Symptome
-
Überlange...
Männliche...
Weibliche...
-
Î
Klinefelter Syndrom (1)
verkürzte Gliedmaßen
weibliche primäre Geschlechtsmerkmale
unterentwickelte sekundäre weibliche
Geschlechtsmerkmale
Î
Turner-Syndrom (2)
b) Entstehung
Eizelle >
Spermium v
0
X
XX
X
X0 (2)
XX ‚
XXX ‚
Y
Y0
XY ƒ
XXY (1)
YY
YY0
XYY ƒ
XXYY
XXX: verminderte Intelligenz
XYY: Übergröße, aggressiver,
verminderte Intelligenz
2 Klassische Genetik
2.1 Monogene Erbgänge
:= nur ein Gen bestimmt die Ausprägung eines Merkmals
2.1.1 Monohybride Erbgänge
:= es wird nur ein Merkmal betrachtet
Genotypvarianten:
Allel A
reinerbig
= homozygot
Phänotyp:
"A"
Allel a
mischerbig
reinerbig
= heterozygot
= homozygot
"A"
"a"
Allel A ist dominant gegenüber Allel a
Allel a ist rezessiv gegenüber Allel A
a) dominant-rezessiver Erbgang (1. und 2. Mendelsche Regel)
erster Versuch:
Kreuzung zweier reinerbiger Individuen
mit unterschiedlichem Phänotyp
Kreuzungsschema: A: dominantes Allel für rote Blütenfarbe
a: rezessives Allel für weiße Blütenfarbe
"A": Phänotyp rote Blütenfarbe
"a": Phänotyp weiße Blütenfarbe
Achtung: Die
Abbildungen zeigen je
zwei homologe
Einchromatidchromosomen, nicht
ein Zweichromatidchromosom!
Problem: war die P wirklich reinerbig?
zweiter Versuch:
Kreuzung zweier Individuen der F1 - Generation
Organismus
Merkmal
dominantes Allel
Erbse
Blütenfarbe
rot
weiß
(Mendel)
Samenform
rund
eckig
Samenfarbe
gelb
grün
Fruchtfliege
Körperfarbe
hellbraun
schwarz
(Morgan)
Flügellänge
normal
Stummel
Mensch
(Fox)
Rind
PTH - Schmeckfähigkeit
Zungenrollfähigkeit
Fellfarbe
Gleichmäßigkeit der Färbung
Schmecker
Roller
rezessives Allel
Nichtschmecker
Nichtroller
schwarz
rotbraun
gleichmäßig
gefleckt
b) intermediärer Erbgang
V D/B:
(am Beispiel der Wunderblume)
X
P
F1
X
F1
F2
F:
A: intermediäres Allel für rote Blütenfarbe
A: intermediäres Allel für weiße Blütenfarbe
„A“: Phänotyp rot
„A“: Phänotyp weiß
„A“: Phänotyp rosa
AA
A
X
A
AA
A
A
X
Ga
AA
AA
1.M.R.
F1 zu F2
m\w A
A
m\w A
A
A
AA
AA
A
AA
AA
A
AA
AA
A
AA
AA
F1
F1
A
A
AA
P zu F1
AA
AA
A
AA
Ga
A
AA
AA
AA
P
AA
F2
2. M.R.
“Spaltungsregel”
1:2:1
Alleltypen
zwei
(ein Buchstabe
pro Genort)
Ebene
dominat-rezessiv
Genotyp
AA
Aa
a a AA
AA
AA AA
AA
Phänotyp „A“
„A“
„a“ „A“
„A“
„A“ „A“
„AA“ „a“
Beispiel
Erbse:
Blütenfarbe
Genotyp:
AA
drei
A0
(mehr als ein
Symbol pro Genort) Phänotyp „A“
Beispiel
kodominant
Wunderblume:
Blütenfarbe
BB
B0
00
„B“
„0“
Mensch:
Blutgruppe
intermediär
AA
Mensch:
Enzymdefekte
-
AB
-
„AB“
Mensch:
Blutgruppe
c) kodominanter Erbgang mit multiplen Allelen
Blutgruppe
„A“
„B“
“AB”
„O“
Rote
Blutkörperchen mit
Antigen
Antikörper im
Blutserum
(eigenes)
Zugegebene
„B“
„A“
„A“
Blutkörperchen mit
„AB“
„AB“
„B“
Antigenen, bei
„AB“
denen
=> „Universal- => „Universal-
Verklumpung
empfänger-
eintritt (= nicht
blut“
spenderblut“
erlaubte fremde
Spenderblutgruppe)
Zugegebene
„A“
„B“
„A“
Blutkörperchen mit
„0“
„0“
„B“
Antigenen, bei
„AB”
denen keine
„0”
„0”
Verklumpung
eintritt (= erlaubte
fremde
Spenderblutgruppe)
ÖEs gibt mehr als zwei unterschiedliche Allele am gleichen Genort
ÖBei der kodominanten Allelkombination AB sind beide Allele im Phänotyp
ausgeprägt (typisch auf molekularer Ebene).
2.1.2 Dihybrider Erbgang
:= es werden zwei Merkmale betrachtet
a) ungekoppelter dominant-rezessiver Erbgang (3. Mendelsche Regel)
dritter Versuch: - Es werden Erbsenpflanzen mit gelben, runden Samen mit solchen
mit kantigen, grünen Samen gekreuzt.
- Anschließend werden die Erbsenpflanzen aus der F1-Generation
miteinander gekreuzt.
Beobachtung:
gelb, rund :
9
:
Aufgabe:
- Alle Samen der F1-Generation sind gelb und rund.
- In der F2-Generation ergeben sich folgende Kombinationen mit
dem Zahlenverhältnis:
grün, rund
3
:
:
gelb, kantig
3
: grün, kantig =
:
1
- Stelle das vollständige Kreuzungsschema mit Kreuzungsquadrat auf
mit den folgenden Symbolen:
Merkmal Samenfarbe: Allele A, a
Merkmal Samenform: Allele B, b
b) Genkopplung
Gekoppelte Gene liegen auf dem gleichen Chromosom. Sie können daher nicht
unabhängig voneinander weitergegeben werden.
=> Ein dihybrider, gekoppelter Erbgang ähnelt daher einem monohybriden Ergang.
!!!
Skizziere die Reduktionsteilung für beide Fälle im Vergleich
für ein homologes Chromosomenpaar!
=> Entkopplung durch „Crossing over“ möglich,
(vgl. 1.2.6 b) intrachromosomale Rekombination)
!!!
Skizziere ein Crossing over
für ein homologes Chromosomenpaar!
2.1.3 Genmutation und Erbkrankheiten
a) autosomal-dominant vererbt
Æ geschlechtsunabhängig
Æ auch heterozygot krank Aa = „A“ = krank
homozygot oft letal, AA daher selten!
Stammbaum:
„A“ P
Æ „A“ F1
„A“ F2
Æ es können keine Generationen übersprungen werden
Æ relativ häufig „A“
Æ typisch: Gerüsteiweiß*-Defekt
Name
Marfan-Syndrom
Achondroplasie (= „Zwergenwuchs“)
Spalthand
Polydaktylie
Chorea Huntington
* = Gerüst-Protein
Krankheitsbild + Ursache
- Bindegewebsschwäche
- überlange Extremitäten
- „Linsenschlotter“
- Arterienwandschwäche
Æ Kollagendefekt
verkürzte Extremitäten
- verwachsene Finger
- und/oder gespaltene Mittelhand
überzählige Finger
„Veitstanz“, Nervenerkrankung
b) autosomal-rezessiv vererbt
=> Erkrankung geschlechtsunabhängig
=> typisch: Enzymeiweißdefekte
=> das mutierte Allel führt nur homozygot aa zur Erkrankung
(verringerte Enzymaktivität ist aber bei Aa messbar: „Heterozygoteneffekt“)
Stammbaum:
- weniger Erkrankungen
- Generationen werden übersprungen
- Nachkommen phänotypisch gesunder Individuen können phänotypisch krank sein
Name
Krankheitsbild
Albinismus
Melanin fehlt, da Enzymdefekt
Alkaptonurie
schwarzer Harn, da Enzymdefekt
Phenylketonurie
Schwachsinn, da Enzymdefekt
Mukoviszidose
zäher Schleim
Stoffwechselprodukt A –Enzym 1-> Stoffwechselprodukt B –Enzym 2-> normales
Ausscheidungsprodukt C -> Urin
=> Anreicherung und Ablagerung von Stoffwechselprodukt A wenn Enzym 1 fehlt
c) gonosomal-rezessiv vererbt
⇒ Erkrankungen geschlechtsabhängig
- X und Y sind nicht homolog zueinander!
Der entsprechende Genort fehlt auf dem Y-Chromosom =>"0"
Männer:XY
Frauen: XX
A0 = „A“
AA= „A“
Aa = „A“
a0= „a“
aa = „a“
Konduktorin
Schreibweise: z.B. XaYO
( „a“ = Phänotyp krank
a = rez. Allel für krank )
Stammbaum: - Männer häufiger krank
-Vater krank „a“; Mutter „A“
Mutter XAXa oder XAXA?
-Fall1: Mutter homozygot mit XAXA:
Söhne: „a“, Töchter: „A“
Töchter aber alle XAXa, daher Konduktorinnen
-Fall 2: Mutter heterozygot XAXa,
Töchter: „A“ und
„a“
Söhne: „a“ oder „A“
XA X a
X aX a
XaY0
XaY0
Konduktorinen
Fall 1
XaY0
Xa
XAXA
X
Y0
XaY0
XA
XA
XA Xa
P
G
XAXA
XAY0
F1
Mutter = komplett gesund
Vater = krank
Fall 2
Xa Y0
Xa
Y0
XAY0
XA Xa
X
XA
XAXa
XaY0
P
Xa
G
XaXa
F1
Mutter = Konduktorin
Vater = krank
Beispiel
Krankheitsbild
Bluterkrankheit
Gerinnungsfaktor (Enzym defekt)
Rotgrün Blindheit
„Seheiweiß“ in Zapfen defekt
Lesch-Nyhan-Syndrom
mehrere Symptome
Glucose-6-Phpsphat-dehydrogenase
Enzymdefekte im Stoffwechsel
2.2 Polygene Erbgänge
- additive Polygenie: Die Ausbildung eines Merkmals hängt von der sich addierenden
Wirkung mehrer Gene ab.
- bisher betrachtet:
- Merkmalsvariante 1 oder Merkmalsvariante 2 :GRPLQDQW-rezessiv
- zusätzlich Mischmerkmalsvariante 3 :LQWHUPHGLlU
- Merkmalsvariante 1 und Merkmalsvariante 2 :NRGRPLQDQW
:DOOHPRQRJHQ
- jetzt neu:
- "stufenlos" alle Merkmalsvarianten
- starker Umwelteinfluss
:SRO\JHQ
Häufigkeit (%)
100
~ 80 %
150
175
200
Merkmalsausprägung Körpergröße (cm)
Reaktionsnorm:
genetischer Rahmen, innerhalb dessen eine Modifikation
stattfinden kann (Vgl. Toleranzbreite in der Ökologie!)
Modifikation:
Veränderung des Phänotyps durch Umwelteinflüsse
3 Molekulare Genetik
3.1 Chemische Grundlagen
3.1.1 Elektronegativitätsdifferenz, Bindungstyp und zwischenmolekulare Kraft
In lebenden Systemen vor allem Moleküle aus der Kombination
Nichtmetall – Nichtmetall.
Geringe EN
Hohe EN
C
O
H
N
P
S
- Fall 1:
a) geringe EN – geringe EN Ö unpolare Atombindung
b) hohe EN – hohe EN Ö unpolare Atombindung
Ö unpolare Moleküloberfläche
Ö Van-der-Waals-Kräfte
zu a.) zum Beispiel: C – H – Bindung ; C – C – Bindung
- Fall 2:
Geringe EN – hohe EN Ö polare Atombindung
Ö polare Moleküloberfläche
Ö Wasserstoffbrückenbindungen
z. B. O - H - Bindung; C - O - Bindung
3.1.2 Struktur von Aminosäuren und Proteinen
H
O
R = Rest
H
N
C
H
C
O
H
R
Polarer Rest
Unpolarer Rest
a) Primärstruktur
H
O
N
C
C
H
R
Wasserabspaltung
(-n H2O)
Polypeptidkette
n
Je nach Rest 20
verschiedene
Aminosäuren als
Bausteine
Die Primärstruktur gibt die Reihenfolge der Aminosäuren in der Polypeptidkette an.
AS1-AS2-AS3-AS4-…-ASn (n §– 1000)
b) Sekundärstruktur
Die Polypeptidkette lagert sich durch Wasserstoffbrückenbindungen innerhalb der
Kette in drei Formen an:
1. „ungeordnet“
.-Helix bei polaren Resten
Seitenansicht
Polypeptidkette (polar)
(mit polarem Rest)
R
R
R
R
R
R
R
Draufsicht
Stützen
(Wasserstoffbrücken)
R
-Faltblatt bei unpolaren Resten
detailliert
Polypeptidkette (polar)
(mit unpolarem Rest)
vereinfacht
Stützen
(Wasserstoffbrücken)
Die Sekundärstruktur gibt die räumliche Anordnung der Primärstruktur an.
c) Tertiärstruktur
Als übergeordnete Raumstruktur können Kugel- oder Faserformen auftreten
- Enzymproteine
- Transportproteine
- Gerüstproteine
=> meist
wasserlöslich
=> meist
wasserunlöslich
z.B. Hämoglobin,
Lysozym,
Glucose-6Phosphatdehydrogenase
Sie wird stabilisiert durch Wechselwirkungen der Reste untereinander und mit der
Umgebung.
d) Quartärstruktur
mehrere Untereinheiten (= einzelne Polypeptidketten) lagern sich zusammen zu
einer funktionsfähigen Einheit z.B. Hämoglobin.
Vier
kugelförmige
Untereinheiten
Drei faserförmige Polypeptidketten
.-+HOL[LQ.-Helix)
e.) Form und Funktion
Der räumliche Bau = Tertiärstruktur ist entscheidend für die Funktionen.
z.B. „Schlüssel-Schloss-Prinzip“
n
Kohlenhydrat
(Nährstoffkette)
funktionsfähiges
Kohlenhydrat
n
passt
=> gewünschtes
Ergebnis erzielt
Zum Vergleich:
n
funktionsunfähiges
Kohlenhydrat
passt nicht
=> gewünschtes Ergebnis nicht erzielt
- Form kann durch Hitze, Säureeinwirkung und Schwermetalle beeinträchtigt werden
- bei Erbkrankheiten ist die Form verändert (Vgl. Evolution, Malariaverteilung)
- auch für Proteine des Immunsystems entscheidend!
=> weniger statisches Modell des „induced fit“: Während der Wechselwirkung mit
einem geeigneten Substrat verändert auch das Protein ständig seine Struktur
3.1.3 Struktur der Nucleotide und Polynucleotide (= Nucleinsäuren)
=> Nucleotide sind die Bausteine der DNA und RNA
a) Bestandteile eines Nucleotids
Base
Zucker
Z
5’
P
3’
Phosphorsäure
Nucleinsäure (-acid)
DNA
RNA
Zucker
Desoxyribose
Ribose
Phosphorsäure
Basen
P
P
Adenin A
Adenin A
Thymin T
Uracil U
Cytosin C
Cytosin C
Guanin G
Guanin G
Nucleotid
Base
Base
D
P
5’
R
3’
P
5’
3’
b) Moleküloberfläche der
Bestandteile
P
D
R
Base
Base
Base
5’
P
Z
Z
P
P
Z
Base
Base
Z
P
5’
Doppelhelixstruktur:
Unpolare Van-Der-Waals-Kräfte
Polare Wasserstoffbrückenbindungen
3.2 DNA als Träger der genetischen Information
3.2.1 Das Verhältnis der Basen
gefunden: A : T = 1 : 1
C:G=1:1
Erklärung:
•
•
A
C
T
A
T
G
C
G 3x
2x
Wasserstoffbrückenbindungen
A und T bilden ein komplementäres Basenpaar (ebenso C mit G).
3.2.2 Doppelhelixstruktur
5´
P
3`
D
A
5`
3`
D
T
ca.10
ca.10
Basenpaare =
eine
vollständige
Schraubenwindung
P
P
D
C
D
G
P
P
D
T
A
D
3`
P
3`
5`
Polynucleotid- komplementär Polynucleotideinzelstrang
einzelstrang
Polynucleotiddoppelstrang
5`
antiparallel: 5`
3`
3`
5`
3.2.3 Struktur der RNA
• Einzelstrangbestandteile:
3´
U
R
P
G
R
P
A
R
P
5´
Polynucleotideinzelstrang
mit U statt T
und R statt D
• Raumstrukturen:
(Aufsicht)
3´
5`
einfache
Helix
Kleeblatt
3`
komplementär
• Funktionsformen:
5`
mRNA (messager-RNA): vgl. Translation (Expression)
tRNA (transfer-RNA): vgl. Transkription (Expression)
3.3 Replikation der DNA
3.3.1 Zeitpunkt
- in der Synthesephase zwischen zwei Mitosen oder direkt nach der Befruchtung
- Einchromatidchromosomen werden zu Zweichromatidchromosomen.
3.3.2 Ablauf und beteiligte Enzyme
1.) In der Replikationsgabel werden die Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den
beiden komplementären Elternsträngen getrennt.
2.) Der eine Tochterstrang wird direkt durch komplementäre Basenpaarung vom 3’Ende des einen Elternstrangs aus angelagert.
3.) Der andere Tochterstrang wird in kurzen Bruchstücken vom 3’
Replikationsgabelpunkt des anderen Elternstrangs angelagert.
4.) Die Bruchstücke des zweiten Tochterstrangs werden zusammengefügt.
beteiligte Enzyme:
1.) Topoisomerase
2.) und 3.) DNA-Polymerase
4.) Ligase („Klebstoff“)
3.3.3 semikonservativer Mechanismus:
(Richtung vom Tochterstrang aus: 5’ -> 3’)
5’
3’
5’
3’
Jeder der beiden Tochterdoppelstränge enthält einen unveränderten Einzelstrang
des Elterndoppelstrangs.
3.4 Genexpression (= Proteinenbildung)
Übersicht:
DNA-
Transkription
mRNA
Abschnitt
(Gen)
Translation
3.4.1
Protein
Merkmal
3.4.2
Nucleotid-
Nucleotid-
Aminosäure-
Sequenz
Sequenz
sequenz =
Primärstruktur
Faltung
Tertiärstruktur
(= räumlicher
Bau)
Ö
Funktion
3.4.1 Transkription der DNA in mRNA
a) Zeitpunkt
-
bei Bedarf an Proteinen zwischen den Mitosen (Interphase)
Ö(Einchromatid-)Chromosomen in der Arbeitsform
-
ein DNA-Abschnitt wird oft mehrfach transkribiert
Ömehr Protein pro Zeit!
b) Ablauf
beteiligte Enzyme: RNA-Polymerase (= Transkriptase)
1.) der DNA-Doppelstrang wird auf einem kleinen Stück entspiralisiert und die
Einzelstränge werden voneinander getrennt.
2.) An einen der beiden DNA-Einzelstränge (den codogenen Strang) wird durch
komplementäre Basenpaarung die mRNA in 5’→3’ Richtung (von der mRNA
aus betrachtet) angelagert. (Vergleiche Syntheserichtung der DNATochterstrangbildung bei der Replikation!)
3’
3’
5’
codogener DNAStrang
5’
mRNA-Strang
c) Ort
-
im Zellkern
-
die mRNA wird ins Plasma transportiert
DNA
mRNA
d) reverse Transkription
„normales“ DNA-Virus
„Retro“-DNA-Virus: (z.B. HI-Virus)
Virus-RNA
1
VirusDNA
DNA
1) reverse Transkription
Enzym: reverse Transkriptase
(= DNA-Polymerase)
3.4.2 Translation der mRNA in Protein
a) Voraussetzungen
- ausreichende Versorgung mit freien Aminosäuren
- mRNA aus dem Kern
- Ribosomen (frei im Plasma oder am rauen ER)
b) Ablauf
AS 1
AS 5
AS 3
AS 4
AS 3
t - RNA
mRNA
3’
5’
1. Die t -RNA bindet an eine bestimmte Aminosäure (AS).
2. Die t -RNA bindet mit dem Anticodon an das Codon der mRNA.
3. Die neue AS wird an die Vorhergehende angehängt.
4. Die t - RNA löst sich von der m - RNA.
Protein
mRNA
3´
5´
Ribosom
3.4.3 Der Genbegriff
- bei Mendel:
Gen = „Erbfaktor“
= Genetische Information, die für die Ausprägung eines
bestimmten Merkmals verantwortlich ist
- bei Beadle/Tatum: Gen = Genetische Information, die auf einem bestimmten DNAAbschnitt liegt und für die Bildung eines Proteins
verantwortlich ist („Ein-Gen-ein-Enzym-Hypothese“)
- neuere:
Gen = Genetische Information, die für die Bildung einer mRNA
(allgemeiner noch eines RNA-Abschnitts) zuständig ist.
Die mRNA wird noch verändert oder kann auch direkt als
siRNA regulatorisch wirken.
3.4.4 Genmutation
a) Übersichtsschema
Veränderung des Phänotyps aufgrund von Veränderungen im Genotyp?
nein
ja
Mutation
nur durch Umwelteinflüsse ?
ja
Modifikation
Veränderung der Chromosomenzahl?
ja
Genommutation
nein
Veränderung der Nucleotidsequenz ?
ja
Genmutation
Austausch einer Base ?
ja
Punktmutation
nein
fehlende oder zusätzliche Base ?
ja
Rastermutation
stille Mutation (= Sonderfall der Genmutation):
-
keine Auswirkung auf den Phänotyp
-
möglich:
1. Nucleotidsequenzänderung ohne Primärstrukturänderung
(Vgl. Degeneration des genetischen Codes!)
2. Primärstrukturänderung ohne Tertiärstrukturänderung
(bei ähnlichen Resten der AS, z. B. beide unpolar)
b) Entstehung
- spontan durch Fehler bei der Replikation der DNA und Oxidation von Nucleotiden
- induziert durch Umwelteinflüsse (Mutagene)
- Strahlung
- UV-Strahlung
- Röntgen-Strahlung
ionisierend
- Radioaktive Strahlung
- Chemikalien
- Benzol/aromatische Kohlenwasserstoffe
- Schwermetallionen (schädigen DNA-Reparaturenzyme)
- salpetrige Säure
- Basenanaloga (verursachen meist Austausch)
- Farbstoff Acridin (verursacht Einschub, daher oft Rastermutationen)
- Formaldehyd
Æ Reparaturmechanismen werden überfordert
c) Folgen
Körperzellen
ca. 4 - 5 Mutationen
Krebsentstehung
Keimbahnzellen
oft schon ab wenigen Mutationen
spontane Entstehung von Erbkrankheiten
3.5 Gentechnologie
3.5.1 Neukombination der genetischen Information bei einer Bakterienzelle
Plasmid = ringförmiges DNA-Molekül (dient
(1)
dem Genaustausch bei Bakterien)
(2)
Ligase
Neu einzuschleusender DNA-Abschnitt mit
1. Eiweiß-Gen
2. Antibiotika- Resistenz-Gen
Passagier
Ligase
(3)
(4)
Hybridplasmid (= neukombiniertes Plasmid)
Rekombiniertes Bakterium
Antibiotikum
Petrischale
(5)
(6)
Es überlebte dank Gen 2
(Antibiotikum Resistenz)
Starke Vermehrung
Æ es entstehen:
KLONE = erbgleiche Individuen
(7)
(9) EXPRESSION
ANALYSE
= erzwungene Proteinbiosynthese
(8)
Markiertes
Gen 1
3.5.2 Anwendungen
a) Biotechnologie
Def.: Einsatz von Mikroorganismen zur Gewinnung eines bestimmten
Stoffwechselprodukts oder Proteins
Gentechnisch
verändert
Organismen
Stoffwechselvorgang Produkt
Funktion
Nein
Nein
Nein
Hefepilz
Essigsäurebakterium
Milchsäurebakterium
Coli-Bakterium
Alkohol. Gärung
Essigsäuregärung
Milchsäuregärung
Bier, Wein
Essig,
Sauerkraut,
Joghurt
(Rausch)
Haltbarmachen
von
Lebensmitteln
Proteinbiosynthese
(s. Expression)
Insulin
Somatropin
Somatostatin
Interferon
Ja
Hormone
Hemmt
Virenvermehrung,
stoppt Tumorwachstum
Erythropoietin Regt die
(EPO)
Bildung von
roten
Blutkörperchen
an
Plasminogen- Beseitigt
Aktivator
Blutgerinnsel
(TPA)
Nachteile: Oft starke Verunreinigung mit giftigen Nebenprodukten
Ausblick: - nachwachsende Rohstoffe (Methanol, Ethanol, Methan)
ÆBrennstoffe als Energieträger zur Energiegewinnung
- Stickstoff-Fixierung Æ Düngemittel
b) transgene Pflanzen
Problem: Schäden durch Insektenfraß
Lösungen: - Gen für Resistenz gegen Insektizide in die Pflanze
- Gen für Hemmstoff des Insektenstoffwechsels in die Pflanze
Überträger: „Tumor-induzierendes“ Ti-Plasmid des Agrobakteriums
Risiken: - Übertragung des Gens auf andere Arten (Freilandversuche!)
- Störung des ökologischen Gleichgewichts/ungehemmte
Ausbreitung der veränderten Pflanze
- giftige Nebenprodukte
z.B. Mais
c) transgene Tiere
Ziele: - höhere Fleischausbeute
- Krebsforschung
z.B. Schwein mit menschlichem Gen für Wachstumshormon,
Krebsmaus
Risiken: - Rückstände in Nahrungsmitteln
- Tierschutz
3.5.3 Gentherapie und Gendiagnostik
- Probleme bei der Gendiagnostik
z.B.: Chorea Huntington
- Diagnose möglich, aber Therapie nicht möglich
- Diskriminierung durch Arbeitgeber,
Versicherungen, Staat ( Datenschutz )
- Probleme bei der Gentherapie
z.B.: Mucoviszidose
- Transport in die Zelle mit Viren aus Inhalator
- Einfügen ins Chromosom
- Aktivierung und Steuerung des Gens
Herunterladen