Essentielles Grundwissen für die 10. Klasse Biologie zur Vorbereitung des Biologiekurses in Q11 Hinweis: Die Zahlen in Klammern geben die Jahrgangsstufe an, in der der Begriff im Fach Biologie eingeführt bzw. vertieft wurde. 1. Zellbiologie Lebewesen bzw. Zellen OHNE Zellkern und Zellorganellen; z.B. Bakterien Prokaryoten (8.) Lebewesen bzw. Zellen MIT Zellkern und Zellorganellen; Eukaryoten (8.) Zellorganellen (8./9./10.) Diffusion und Osmose (9./10.) z.B. Pilze, Pflanzen, Tiere, Eukaryotische Einzeller Membranumschlossene Reaktionsräume in einer eukaryotischen Zelle; • Zellkern: Steuerung der Zelle; Speicherung der Erbinformation • Mitochondrien: Zellatmung • Chloroplasten: Photosynthese • Endoplasmatisches Reticulum (=ER): Kanalsystem zum Stofftransport • Ribosom: kein Zellorganell, da nicht membranumschlossen; Proteinbiosynthese Diffusion: selbstständige, gleichmäßige Verteilung von Gasen und gelösten Stoffen im Raum mit dem Ziel des Konzentrationsausgleichs; Abhängig von: Konzentrationsgefälle, Kontaktfläche, Diffusionsweg, Temperatur Osmose: Einseitige Diffusion an einer semipermeablen Membran 2. Stoffwechsel „Selbsternährung“ durch den selbstständigen Aufbau energiereicher Nährstoffe; Autotrophie (8.) z.B. Bildung von Traubenzucker durch Photosynthese bei Pflanzen „Fremdernährung“ durch energiereicher Nährstoffe; die Aufnahme z.B. Fleischfresser, Pflanzenfresser Heterotrophie (8.) Enzyme (10.) Biokatalysatoren, die nach dem SchlüsselSchloss-Prinzip zwischen Enzym und Substrat reagieren und biochemische Reaktionen bei niedriger Temperatur ermöglichen. Beispiele: Amylase Spaltung von Amylose in Maltose DNA-Polymerase Anbau komplementärer Basen bei der DNA-Replikation Nährstoffklassen (5./9./10.) 1. Kohlenhydrate: Energiestoffwechsel Einfach-, Zweifach-, Vielfachzucker z.B. Traubenzucker (Glucose), Stärke (Amylose); 2. Fette = Lipide: Energiestoffwechsel Glycerin + 3 Fettsäuren 3. Proteine = Eiweiße: Baustoffwechsel riesige Kettenmoleküle aus 20 verschiedenen Aminosäuren Photosynthese (6./10.) Kohlenstoffdioxid und Wasser reagieren mit Hilfe von Lichtenergie und Chlorophyll zu Traubenzucker und Sauerstoff 6 CO2 + 6 H2O C6H12O6 + 6 O2 aerob: Stoffwechselvorgang mit Sauerstoff, bei dem viel Energie freigesetzt wird; z.B. Zellatmung Aerob und Anaerob (8.) Zellatmung = stille Verbrennung (6./10.) anaerob: Stoffwechselvorgang ohne Sauerstoff, bei dem wenig Energie freigesetzt wird; z.B. Gärungen Traubenzucker reagiert mit Sauerstoff unter Energiefreisetzung zu Kohlenstoffdioxid und Wasser C6H12O6 + 6 O2 6 CO2 + 6 H2O Definition: anaerober Stoffwechselprozess zur Energiefreisetzung; Gärung (8.) ATP-ADP-System (10.) Beispiele: Milchsäuregärung: Abbau verschiedener Zucker zu Milchsäure Alkoholische Gärung: Abbau verschiedener Zucker zu Kohlenstoffdioxid und Trinkalkohol (=Ethanol) Adenosintriphosphat (=ATP) dient der kurzfristigen Energiespeicherung in den Zellen; ATP P P P Adenosin Energiespeicherung, z.B. aus Zellatmung Adenosin P Desoxyribose Adenin Energiefreisetzung, z.B. für Proteinbiosynthese P P ADP + P Thymin Desoxyribose + 3. Genetik Desoxyribonucleinsäure (=DNA) (9.) P Desoxyribose P Zucker-PhosphatRückgrat Cytosin Guanin 4 Basen über Wasserstoffbrücken verbunden P Desoxyribose P Unterschiede zwischen RNA und DNA: Ribonucleinsäure (=RNA) (9.) • Zucker: Ribose statt Desoxyribose • Basen: Uracil statt Thymin • Struktur: Einzelstrang statt Doppelstrang • Lebensdauer: Minuten bis Tage statt Jahre • Formen der RNA: mRNA; tRNA u.a. Transportform der DNA: Chromatid 1 Zentromer Chromosomen und Chromatiden (9.) Chromosomensatz und homologe Chromosomenpaare (9.) Identische Erbinformation Chromatid 2 Alle Individuen einer Art besitzen in jeder Zelle die gleiche Anzahl Chromosomen; z.B. Mensch 46 Stück; Schimpanse 48 Stück 1. Möglichkeit: haploider Chromosomensatz: Zelle besitzt von jedem Chromosom nur ein Exemplar; z.B. Geschlechtszellen 2. Möglichkeit: diploider Chromosomensatz: Zelle besitzt von jedem Chromosom zwei Exemplare (= Homologes Chromosomenpaar), eines ursprünglich vom Vater, das andere von der Mutter; z.B. Körperzellen Gen: Abschnitt der DNA, der die Information für ein Merkmal, in der Regel für ein bestimmtes Protein enthält. Gen und Allel (9.) Allel: Varianten eines Gens, die durch Mutation entstanden sind; 1. Transkription: im Zellkern Abschreiben der Information eines Gens in eine Transportform, die messengerRNA = mRNA Proteinbiosynthese (9.) 2. Translation: am Ribosom Übersetzen der mRNA mit Hilfe des genetischen Triplettcodes und der transferRNA = tRNA in eine Abfolge von Aminosäuren, also ein Protein. Mitose = Kernteilung (9.) Meiose (9.) Ziel: Bildung identischer, diploider Tochterkerne mit nachfolgender Zellteilung in vier Phasen: 1. Prophase: Chromosomen werden sichtbar 2. Metaphase: unpaare Anordnung der Chromosomen in der Äquatorialebene 3. Anaphase: Chromatiden der Chromosomen werden zu den Zellpolen gezogen 4. Telophase: Zellteilung Ziel: Bildung haploider Geschlechtszellen in zwei Reifeteilungen: 1. Reduktionsteilung: Verringerung des Chromosomensatzes von diploid auf haploid 2. Äquationsteilung: Trennung der Chromatiden wie in einer Mitose Ergebnis: ♀: 1 Eizelle + 3 Polkörperchen, die absterben ♂: 4 Spermienzellen Eine zufällige und ungerichtete Veränderung der Erbinformation; Mutation (8./9.) 4. Neurobiologie Zustand oder Zustandsänderung einer Größe aus der Umwelt oder dem Inneren des Organismus, die von einer Sinneszelle erfasst werden. Reiz (5./9.) Beispiele: Licht, Schallwellen Eine Zelle, die auf eine Reizart spezialisiert ist und Reize in elektrische Signale umwandelt. Sinneszelle (Rezeptorzelle) (9.) Beispiel: Lichtsinneszellen im Auge Eine Zelle mit der Fähigkeit zur Weiterleitung elektrischer Signale; Nervenzelle (Neuron) (9.) Synapse (9.) Kontaktstelle zwischen Nervenzellen bzw. Nerven- und Muskelzellen, an denen Transmitter die Signale auf chemischem Weg übertragen: Axon Endköpfchen Synaptischer Spalt Transmitter Muskel-/Nervenzelle mit Rezeptoren Reflex (9.) Ein Reflex ist eine schnelle, stets gleichartige und unwillkürliche Reaktion auf einen überschwelligen Reiz. Die Verschaltung erfolgt häufig direkt über das Rückenmark ohne Beteiligung des Gehirns und hat Schutzfunktion. z.B. Kniesehnenreflex Helene-Lange-Gymnasium, Fürth Fachschaft Biologie