Übungen zu Analysis 1, 5. Übung (6. 11. 2012) ) 1. Zeigen Sie für eine beschränkte Teilmenge A von R, c ∈ R gilt sup{c+a : a ∈ A} = c+sup{a : a ∈ A} und inf{c+a : a ∈ A} = c+inf{a : a ∈ A} sowie für Funktionen f, g auf A nach R für die f (A) und g(A) beschränkt sind gilt: aus f (a) ≤ g(a) ∀a ∈ A folgt inf{ f (a) : a ∈ A} ≤ inf{g(a) : a ∈ A} und sup{ f (a) : a ∈ A} ≤ sup{g(a) : a ∈ A}. 2. Auf einer Menge X heißt eine Abbildung p : X × X → R+0 Pseudometrik, wenn gilt • p(x, x) = 0 ∀x ∈ X • p(x, y) = p(y, x) ∀x, y ∈ X • p(x, z) ≤ p(x, y) + p(y, z) ∀x, y, z ∈ X (Dreiecksungleichung) Eine Abbildung d : X × X → R+0 ist also genau dann eine Metrik, wenn d eine Pseudometrik ist, die (d(x, y) = 0) ⇒ (x = y) erfüllt. Sei (X, d) ein metrischer Raum und M ∈ R mit d(x, y) < M ∀x, y ∈ X. Zeigen Sie, dass durch ! p(A, B) := max sup inf d(a, b), sup inf d(a, b) A, B ⊆ X a∈A b∈B b∈B a∈A eine Pseudometrik auf der Menge P(X) \ ∅ (Menge der nichtleeren Teilmengen von X) definiert wird. Hinw.: Zeigen sie mit der Dreiecksungleichung auf (X, d), dass für B, C ∈ P(X), a ∈ A und b ∈ B gilt inf d(a, c) ≤ d(a, b) + p(B, C), c∈C und damit, dass sup inf d(a, c) ≤ p(A, B) + p(B, C) a∈A c∈C gilt. Zeigen Sie dass diese Pseudometrik im Allgemeinen keine Metrik ist. 3. Sind folgende Folgen konvergent/divergent? Begründen Sie ihre Antwort! - (( 21 + i 21 )n )n∈N in C versehen mit der euklidischen Metrik. - ( n+1 1 )n∈N in R versehen mit der euklidischen Metrik. n2 4. Sind folgende Folgen konvergent/divergent? Begründen Sie ihre Antwort! n - ( (−1) 3n+1 + i ) 3n+1 n∈N in C versehen mit der euklidischen Metrik. - (S n )n∈N in R versehen mit der euklidischen Metrik, wobei S n = 1 1 (Beachte n(n+1) = 1n − n+1 ). Pn 1 j=1 ( j( j+1) ) +4n 5. Man betrachte die Folge ( 2n2n2 +4n−4 )n∈N in R. Man bestimme ihren Grenzwert x. Weiters bestimme man zu einem gegebenen > 0 das kleinst mögliche N ∈ N, sodass 2n2 + 4n x − < , ∀n ≥ N. 2n2 + 4n − 4 2 6. Man betrachte die Folge ( n1 + in )n∈N in C. Geben Sie ein > 0 und eine Teilfolge 1 ( n(k) + in(k) )k∈N von ( n1 + in )n∈N an, sodass ! 1 n(k) d2 1, +i ≥ , n(k) für alle k ∈ N. 7. Geben Sie eine unbeschränkte Folge in R an, die eine konvergente Teilfolge hat! Weiters geben Sie eine unbeschränkte Folge in R an, die keine konvergente Teilfolge hat, die aber auch nicht monoton wachsend ist! 8. Sei hX, di ein metrischer Raum. Seien (xn )n∈N , (yn )n∈N zwei Folgen in X, die gegen den selben Grenzwert x konvergieren. Man zeige, dass dann auch die gemischte Folge (zn )n∈N gegen x konvergiert, wobei z2k = xk , k ∈ N und z2k−1 = yk , k ∈ N. 9. Zifferndarstellung reeller Zahlen: Sei b ∈ N, b ≥ 2. Wir betrachten Folgen (zn )n∈N∪{0} bestehend aus ganzen Zahlen, sodass zn ∈ {0, 1, . . . , b − 1} für n ≥ 1. Weiters fordern wir, dass die Folge nicht ab einem gewissen Index aus lauter Zahlen b − 1 besteht (d. h. ∀N ∈ N∃n ≥ N : zn , b − 1). Die Menge aller solchen Folgen bezeichnen wir mit D. Man zeige: Zu jeder reellen Zahl x gibt es eine Folge (zn )n∈N∪{0} ∈ D, sodass die durch n X 1 an = z0 + zj j , b j=1 definierte Folge rationaler Zahlen (an )n∈N gegen x konvergiert. Hinweis: Für x ≥ 0 setze z0 = [x] (größte ganze Zahl ≤ z). Dann definiere zn rekursiv so, dass an ≤ x und dass der Abstand von x zu an möglichst klein wird. Dieser Abstand ist dann ≤ b−n . Bemerkung: Für b = 10 erhält man die Dezimaldarstellung einer reellen Zahl, wenn x ≥ 0. 10. Für ein a ∈ N, a ≥ 2 und n ∈ Z\{0} sei ta (n) := max{l ∈ N0 : al ist Teiler von n}. Auf Z sei für k , l mit k, l , 0 d1 (k, l) := a− min(ta (k),ta (l)) , d1 (k, 0) = d1 (0, k) := a−ta (k) , k ∈ Z \ {0} und d1 (k, k) = 0, k ∈ Z definiert. Zeigen Sie dass d1 eine Metrik auf N definiert in der gilt: Ist k , 0 und konvergiert eine Folge (ni )i∈N in (Z, d1 ) gegen k, so gibt es ein i0 ∈ N mit ni = k für i ≥ i0 .