Kleine Anatomielehre © O. Rainer 1 Zellen und Gewebe Die Zelle © O. Rainer 2 Zellehre (Zytologie) Zellen sind die kleinsten selbständigen Funktionseinheiten innerhalb des Organismus. Sie haben einen eigenen Stoffwechsel, d. h. sie nehmen Stoffe auf, verarbeiten sie und geben Endprodukte wieder ab. Sie können sich vermehren, sie können wachsen, sind in der Lage, Reize aufnehmen und zu verarbeiten und sie können sich bewegen. Voraussetzungen für diese Zelleistungen sind eine weitgehend gleichbleibende Umgebung und die Versorgung der Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff, sowie der Abtransport von Stoffwechselendprodukten. © O. Rainer 3 Aufbau der Zelle Alle Zellen bestehen aus einem Zelleib und einem Zellkern. Zytoplasma und Zellkern bilden eine Einheit, die zur vollen Funktionsfähigkeit der Zelle erforderlich ist. Fehlt der Zellkern, wie etwa in den roten Blutkörperchen, so kann sich die Zelle nicht mehr vermehren. Das Zytoplasma macht die Hauptmasse der meisten Zellen aus. Zu den Zellorganellen gehören Mitochondrien, endoplasmatisches Retikulum, Ribosomen, Lysosomen, Zentriolen und Golgi-Apparat. © O. Rainer 4 Zellteilung Jede neue Zelle entsteht durch Teilung einer schon bestehenden Zelle. Die Teilung aller Zellen, mit Ausnahme der Ei- und Samenzellen bei der Reduktionsteilung, wird Mitose genannt, da die Chromosomen während der Zellteilung als fadenförmige Gebilde erkennbar werden. Dabei wird der Genbestand verdoppelt und dann gleichmäßig auf die Tochterzellen verteilt, so daß jede Tochterzelle den gleichen Genbestand wie die Mutter hat. Bei Ei- und Samenzellen nennt man diesen Vorgang Meiose. © O. Rainer 5 Gewebe Mehrere Zellen schließen sich zu einem Zellverband, einem sogenannten Gewebe zusammen. Man unterscheidet vier Grundgewebe: • Epithelgewebe • Binde- und Stützgewebe • Muskelgewebe • Nervengewebe © O. Rainer 6 Epithelgewebe bedeckt innere und äußere Oberflächen. Man findet Epithel auf der Außenhaut, im Magen-Darm-Trakt, in den Harnwegen und als innere Auskleidung der Gefäße und Körperhöhlen. Es übt eine Schutzfunktion aus, indem es Körperoberflächen vor Austrocknung bewahrt und das Eindringen von Mikroben in den Körper verhindert. Weiter ermöglicht das Epithel insbesondere im Darmbereich eine Stoffaufnahme. Eine Stoffabgabe erfolgt im Drüsengewebe. Epithelgewebe kann auch Reize aufnehmen. Die Reizaufnahme wird durch besondere Sinnes- epithelien möglich. © O. Rainer 7 Epithelgewebe Nach den verschiedenen Aufgaben unterscheidet man drei Arten von Epithelgewebe: -oberflächenbildende Deckepithel -Drüsenepithel -Sinnesepithel © O. Rainer 8 Oberflächenbildendes Deckepithel Das oberflächenbildende Deckepithel teilt man nach Form, Anordnung und Oberflächengestaltung der einzelnen Zellen ein. Nach der Form unterscheidet man: Einschichtiges Plattenepithel, Kubisches Epithel, Mehrreihiges Epithel, Einschichtiges Zylinderepithel, Übergangsepithel, verhorntes und unverhorntes mehrschichtiges Plattenepithel, mehrschichtiges Plattenepithel, Mikrovilli, © O. Rainer 9 Epithelgewebe Mehrschichtige Plattenepithel Hochprismatisches Flimmerepithel © O. Rainer 10 Drüsenepithel Drüsenepithel besteht aus Zellen, die Stoffe zugunsten des Organismus bilden. Diese Zellen benützen diese Stoffe nicht selbst, sondern stellen sie durch Abgabe anderen Elementen des Organismus zur Verfügung. Nach Art der Ausscheidung des Sekrets wird unterschieden zwischen: • Ausscheidung auf die äussere Körperoberfläche (Epidermis) oder, durch einen Ausführungsgang, auf die Oberfläche einer Körperhöhle welche mit der Aussenwelt in Verbindung steht (Mukosa) ==> exokrine Drüse • Ausscheidung in die Blutbahn ==> endokrine Drüse © O. Rainer 11 Binde- und Stützgewebe unter dem Begriff faßt man drei Gewebearten zusammen: -Binde-, Knorpel- , Knochen- und Fettgewebe Das Binde- und Stützgewebe erfüllt mechanische Aufgaben als Organkapsel und Bindegewebegerüst in den Organen, als Verbindungselement zwischen Muskeln und Knochen und schließlich als Stützgewebe in Form von Knorpel, Knochen oder Zahnbein. In den Spalträumen des lockeren Bindegewebes sind große Mengen Wasser gespeichert. Im Fettgewebe erfolgt die Speicherung von energiereichen Einlagerungen. Das Bindegewebe dient ferner der körpereigenen Abwehr und erfüllt wichtige Aufgaben in der Wundheilung. © O. Rainer 12 Binde- und Stützgewebe Aufbau: Binde und Stützgewebe kann man nach den Zellen der umgebenden Zwischenzellsubstanz unterscheiden. Es gibt nicht bewegliche und frei bewegliche Zellen. Die Zwischenzellsubstanz enthält Fasern in einer Grundsubstanz, die dem Stoffaustausch zwischen Zellen und Blut dienen. Die Fasern können netzartig verflochten oder zu reißfesten Strängen gebündelt sein. © O. Rainer 13 Retikuläres Bindegewebe Dieses netzartig verknüpfte Gewebe bildet unter anderem das Grundgerüst von Milz, Lymphknoten, Mandeln und Knochenmark. Aufgaben sind die körpereigene Abwehr und Blutbildung. Retikulumzellen können Stoffe aufnehmen und speichern. Außerdem können sie sich selbständig machen und als freie Zellen in den Blut- und Lymphstrom einwandern. Die Retikulumzellen und die Endothelzellen von Milz, Lymphknoten und Knochenmark und den Leberkapillaren bilden zusammen das Retikuloendotheliale System. © O. Rainer 14 Fettgewebe Sonderform des retikulären Bindegewebes mit hohem Fettgehalt. Das Fettgewebe dient in Form von Speicherfett als Energievorrat und in Form von Baufett als druckelastisches Polster (z. B. Fettkapsel der Nieren). Durch die gute Isoliereigenschaften bietet Fettgewebe einen guten Wärmeschutz. © O. Rainer 15 Lockeres Bindegewebe Im Körper stark verbreitetes Gewebe, daß als lockere, faserige Füllsubstanz die Organe miteinander verbindet und eine Verschiebbarkeit der einzelnen Bestandteile ermöglicht. Straffes Bindegewebe Durch einen hohen Faseranteil besonders zugfestes Gewebe. Man findet es daher in Sehnen, Bändern, Organkapseln und Muskelscheiden. © O. Rainer 16 Knorpelgewebe Knorpelgewebe ist druck- und biegungselastisch. Daher findet man es an Stellen hoher mechanischer Beanspruchung. Die Knorpelzellen werden als Chondrozyten bezeichnet. Nach der Gestaltung der Zwischenzellsubstanz lassen sich • hyaliner Knorpel, • elastischer Knorpel und • Faserknorpel unterscheiden. © O. Rainer 17 Hyaliner Knorpel Die Fasern des hyalinen Knorpels sind so in die Grundsubstanz eingelagert, daß ein glasartiges Aussehen entsteht. Hyaliner Knorpel kommt häufig vor. Er sorgt im Gelenkbereich für ein fast reibungsloses Gleiten der Knochenenden, ermöglicht im Rippenbereich die zum Atmen erforderliche Beweglichkeit des Brustkorbes und gibt Nase sowie Luftröhre die notwendige Form für einen ungehinderten Luftstrom bei der Atmung. © O. Rainer 18 Elastischer Knorpel Hier sind zahlreiche elastische Fasern enthalten, so daß dieser Knorpel besonders biegsam ist. Man findet ihn in der Ohrmuschel und im Kehldeckel. Faserknorpel Er enthält weniger Zellen als die beiden anderen Knorpelarten, dafür aber zahlreiche Faserbündel. Dadurch ist dieser Knorpel besondere druckbeständig. Er befindet sich z. B. in in den besonders druckbelasteten Zwischenwirbelscheiben der Wirbelsäule und in den Knorpeln des Kniegelenkes. © O. Rainer 19 Knochengewebe ... ist neben Zahnstein und -schmelz die härteste Körpersubstanz. Es besteht aus organischen Anteilen (Fasern und Zellen), in die anorganische Bestandteile (z. B. Calcium) eingelagert sind. Dadurch erhält der Knochen seine Festigkeit gegen Zug, Druck, Biegung und Verdrehung. Der Knochen befindet sich in ständigem Auf-, Ab- und Umbau. Knochenbildende Zellen produzieren Knochengrundsubstanz. In fertig ausgebildeter Knochengrundsubstanz entwickeln sich die Osteoblasten zu nicht mehr teilungsfähigen Osteozyten. Zum Umbau des Knochens sind zusätzlich knochenabbauende Zellen erforderlich, die Osteoklasten. © O. Rainer 20 Knochengewebe Aufbau Knochengewebe des erwachsenen Menschen zeigt im Mikroskop ein geordnetes, lamellenartiges Strukturbild und wird deshalb auch als Lamellenknochen bezeichnet. Die Lammellenknochen besitzen als kleinste Baueinheit das Osteon. Die sogenannten Volkmann’schen Kanäle verbinden die Gefäßkanäle der Osteone miteinander. Insgesamt ist der Lamellenknochen aus einer Vielzahl von Osteonen aufgebaut. © O. Rainer 21 Muskelgewebe Muskeln bestehen aus einzelnen Muskelzellen, die sich zusammenziehen können. Dadurch werden Bewegungen z. B. des Skeletts und der Eingeweide möglich. Nach feingeweblichem Aufbau und Funktion unterscheidet man • quergestreifte und • glatte Muskulatur, • sowie Herzmuskulatur. © O. Rainer 22 Quergestreifte Muskulatur Sie bildet den aktiven Teil des Bewegungsapparates und wird auch als Skelettmuskulatur bezeichnet. Die kleinste Baueinheit ist die Muskelfaser. Dies ist eine vielkernige Zelle. Die Kerne liegen am Rand, den Zelleib füllen Myofibrillen aus. Die Myofibrillen können sich zusammenziehen, indem ihre Eiweißmoleküle Aktin und Myosin ineinandergleiten. Durch parallele Anordnung der Eiweißmoleküle entsteht die charakteristische, im Mikroskop erkennbare Querstreifung. Die Muskelfasern werden durch Bindegewebe zu Bündeln zusammengefapt. Mehrere Muskelfaserbündel bilden einen Muskel. Die quergestreifte Muskulatur arbeitet rasch und ist leistungsfähig. Sie ist dem Willen unterworfen und wird © O. Rainer 23 deshalb auch als willkürliche Muskulatur bezeichnet. Glatte Muskulatur Bei glatter Muskulatur ist keine Querstreifung sichtbar. Sie befindet sich überall dort, wo es nicht auf eine schnelle Kontraktion, sondern auf eine langandauernde Muskelarbeit ankommt. So kommen glatte Muskeln unter anderem im Verdauungstrakt, in den ableitenden Harnwegen, den Blußgefäßen, den tiefen Atemwegen sowie an Haaren und Drüsen vor. Die Bewegungen des glatten Muskelgewebes unterliegt nicht unserem Willen, sondern untersteht dem vegetativen Nervensystem. © O. Rainer 24 Herzmuskulatur Diese Muskulatur nimmt eine Sonderstellung ein. Sie ist quergestreift, unterliegt aber nicht dem Willen. Die Zellen sind zu einem Netzwerk verbunden, und die Zellkerne liegen jeweils in der Zellmitte. © O. Rainer 25 Nervengewebe • Das Nervengewebe dient der Nachrichtenübermittlung im Körper. • Es ist zur Reizaufnahme und anschließenden Weiterleitung und Verarbeitung befähigt. • Es besteht aus Nervenzellen, sowie Stütz- und Hüllzellen. • Nervenzellen können Erregungen mit ihren Fortsätzen über eine weite Strecke leiten. • Die Erregungsaufnahme erfolgt entweder durch einen oder mehrere Dendriten. • Der bildliche Name Dendrit ist eine plastische Bezeichnung dieser manchmal baumartig verzweigten, kurzen Fortsätze. © O. Rainer 26 Nervengewebe • Die Erregungsweiterleitung erfolgt im Neuriten, der aufgrund seines geradlinigen Aussehens auch als Axon bezeichnet wird. Jede Zelle hat stets nur ein Axon. Eine Nervenzelle stellt mit ihren Fortsätzen eine anatomische und funktionelle Einheit dar. Diese Einheit wird als Neuron bezeichnet. Nervenzellen sind nicht mehr teilungsfähig, so daß eine Vermehrung oder ein Ersatz alter Zellen nicht möglich ist. © O. Rainer 27 Nervengewebe Die Neuriten bilden zusammen mit den Hüllzellen die Nervenfasern. Mehrere Fasern werden zu Bündeln zusammengefaßt und mehrere Bündel bilden einen Nerven. Die Erregungsübertragung von einer Nervenzelle auf eine andere erfolgt an besonderes gestalteten Kontaktstellen, den Synapsen, durch chemische Überträgerstoffe, sog. Transmitter. Eine Synapse wird vom kolbenförmigen Endstück eines Neuriten, der Zellmembran der Nachbarzelle und dem dazwischenliegenden Spalt gebildet. Die Erregungsübertragung erfolgt nur in einer Richtung vom Neuriten zur Zellmembran der Nachbarzelle. © O. Rainer 28 BLUT Bestandteile und Aufgaben des Blutes © O. Rainer 29 Was ist eigentlich Blut ? Blut setzt sich aus lebenden Zellen und vielen kleinen Teilchen zusammen, die jedes für sich eine für das Leben notwendige Funktion haben. Blut kann nur vom Körper selbst gebildet werden und ist deshalb durch nichts zu ersetzen. © O. Rainer 30 Bestandteile des Blutes Das Blut besteht zu 55% aus Blutplasma und zu 45% aus festen Bestandteilen (roten und weißen Blutkörperchen und Blutplättchen). © O. Rainer 31 Blutplasma Blutplasma ist eine klare, gelbliche Flüssigkeit, die ca. 55% unseres Blutes ausmacht. Es enthält einen geringen Anteil an Nährstoffen, Hormonen, Mineralien und anderen Transportstoffen. Nach bisherigem Kenntnisstand enthält es über 120 verschiedene Eiweißstoffe oder Proteine mit jeweils speziellen, oftmals lebenswichtigen Funktionen – sei es bei der Blutgerinnung, beim Transport verschiedener Stoffe oder bei der Infektabwehr. Blutserum Als Blutserum wird der flüssige Anteil des Blutplasmas ohne Fibrinogen bezeichnet. Blutserum entsteht durch Stehenlassen des Blutes in einem Röhrchen, indem sich die roten Blutkörperchen und das Fibrin am Boden absetzen und das Serum als hellgelb gefärbte Flüssigkeit im oberen Teil des Röhrchen stehen bleibt. Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) Jeder Mensch hat ca. 25 Billionen Erythrozyten in seinem Körper. Aufgaben : -Transport von Sauerstoff zur Lunge und Nährstoffen von Darm und Leber zu den Zellen, die von diesen Substanzen genährt werden. - Verfrachtet Kohlensäure und andere Abfallstoffe zu den Ausscheidungsorganen Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) auf 700 rote kommt nur ein weißes Blutkörperchen - können gegen den Blutkreislauf schwimmen - die sogenannte “Gesundheitspolizei“ des Körpers, weil sie Krankheitserreger abtöten - es gibt drei verschiedene Arten - Die erste Art ! Granulozyten Sie sind die Mikrophagen (kleine Fresszellen) unseres Körpers. Aufgaben : - unspezifische Abwehr, d.h. sie können jede Art von Virus angreifen. Die zweite Art !! Monozyten Sie sind die Makrophagen (Fresszellen) des Körpers. Aufgaben : - Phagozytose (Aufnahme fester Partikel in das Zellinnere) - unspezifische Abwehr, d.h. sie können jede Art von Virus angreifen Die dritte Art !!! Lymphozyten Sie sind von zentraler Bedeutung bei der Immunabwehr des Körpers und können je nach Bedarf in den Blutkreislauf abgegeben werden. Aufgaben : - spezifische Abwehr d.h. , dass sie nur eine spezielle Art von Viren angreifen und die Lymphozyten müssen auf diese Viren vorher “ausgebildet“ werden. Blutplättchen (Thrombozyten) Blutplättchen sind wichtig für die Blutgerinnung und werden bei sehr großen Blutverlusten aktiviert. Die Blutplättchen haben einen entscheidenden Anteil an der Blutstillung. Sie wirken bei einer Verletzung durch Verkleben mit den Wundrändern wie ein "inneres Pflaster". Das Fibrinogen Das Fibrinogen ist ein Protein, das in der Leber gebildet wird. Es befindet sich im Blutplasma. Aufgaben : -Das Fibrinogen wird bei einer Verletzung in Fibrin umgewandelt, das für die Blutgerinnung verantwortlich ist. Der Blutkreislauf Aufbau des doppelt geschlossenen Systems und der Venen, Arterien und Kapillaren Fakten, Fakten, Fakten Das Blut des Menschen benötigt für einen Kreislauf ca. 23 Sekunden Ein erwachsener Mann hat etwa 5,4l Blut in seinen Blutgefäßen, eine Frau nur 4,5l © O. Rainer 42 Aufbau einer Arterie Die Arterienwand besteht aus 3 Schichten: Innen eine Schicht so dünn wie ein Taschentuch die mittlere Schicht ist eine Muskelschicht und die Arterie wird von einer elastischen Hülle umgeben. Es können auch Fettablagerungen entstehen © O. Rainer 43 Die Kapillaren Die Arterien werden immer dünner und verästeln sich. Diese kleinsten Verästelungen nennt man Kapillare. Dort wird der Sauerstoff des Blutes an die Zellen abgegeben und Kohlenstoffdioxid der Zellen wird aufgenommen. © O. Rainer 44 Das System z z z © O. Rainer Die roten Gefäße stellen die Arterien dar Die blauen Gefäße sind Venen Die Verästelungen sind die Kapillaren 45 Arterien z z © O. Rainer In den Arterien (Ausnahme: Lungenschlagader) fließt immer sauerstoffreiches Blut Arterien führen das Blut immer vom Herzen weg 46 Das Blut in der Lunge Das Blut fließt in die feinen Blutgefäße der Lunge und wird dort mit Sauerstoff angereichert, Kohlenstoffdioxid wird abgegeben. Bei Rauchern gelangt an dieser Stelle das giftige Kohlenstoffmonooxid in das Blut, welches sich besser mit den roten Blutkörperchen verbindet als der Sauerstoff, wodurch ein vorübergehender Sauerstoffmangel entsteht, dem Raucher wird kalt. © O. Rainer 47 Zurück zum Herzen z z Über die Lungenvene gelangt das sauerstoffreiche Blut über den linken Vorhof in die linke Kammer des Herzens. Durch die Hauptschlagader (Aorta) gelangt das Blut weiter in der restlichen Körper und verteilt sich durch die Arterien im Körper © O. Rainer 48 Und wieder zum Herz z z Das sauerstoffarme Blut fließt aus den Kapillaren in eine Vene. Durch die Vene wird das Blut wieder zum Herz befördert, genauer in die rechte Kammer, von wo es wieder den Weg in die Lungenschlagader findet und der Kreislauf wieder von Neuem beginnt. © O. Rainer 49 Die Venen Das Blut wird durch wechselnde Anspannung der Muskulatur, z.B. beim Laufen, in Richtung Herz gepresst. So entsteht in der entleerten Vene ein Unterdruck, der wieder Blut nachsaugt. Also ist die Bewegung sehr wichtig für Funktion der Venen © O. Rainer 50 Arterienpumpe Auch unsere Arterien wirken indirekt auf den Rücktransport des Venenblutes zum Herzen: Die Schwingungen pulsierender Arterien, die dicht neben den Venen verlaufen, übertragen sich auf die Venenwände und drücken - ähnlich wie angespannte Muskeln – die Venen zusammen. Außer unserer Muskelpumpe haben wir also auch noch eine "Arterienpumpe". © O. Rainer 51 Die Venenklappen Damit aber das Blut im Venensystem in den Sog- und Druckpausen nicht wieder absinken kann, sind ins Gefäßsystem der Venen in bestimmten Abständen Klappen eingebaut. Sie gleichen kleinen Segeln, die sich herzwärts öffnen und schließen, wenn das Blut in einer Sogpause oder bei Gegendruck absinken will. Diese Venenklappen befördern das Blut wie ein Fahrstuhl von einem Venenabschnitt zum nächsten in Richtung Herz. © O. Rainer 52 Funktion des Herzens z Jeder Mensch verfügt über zwei Kreisläufe, den Körperund den Lungenkreislauf, die beide im Herz zusammenkommen. z Die kleinere linke Kammer pumpt das sauerstoffreiche Blut von der Lunge in den Körper. z Die größere rechte Kammer pumpt das sauerstoffarme Blut wieder in den Lungenkreislauf © O. Rainer 53