Evolution, Genetik und Erfahrung

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Peter Walla
Evolution, Genetik und Erfahrung
Chromosomen, Fortpflanzung und Genkopplung
Peter Walla
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Entscheidende Entdeckung:
Gene sind auf Chromosomen lokalisiert!
…fadenförmige Strukturen im Kern der Zellen
1 CHROMOSOM
(wikipedia)
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Chromosomen in Körperzellen treten paarweise auf, wobei jeweils ein
Chromosom von der Mutter und eines vom Vater stammt!
(Ausnahme: Geschlechtschromosomen männlicher Säugetiere!)
Beide Chromosomen eines solchen Paares haben an gleichen Orten Gene für
die gleichen Merkmale (homolges Paar). Sie sind jedoch nicht identisch,
sondern können unterschiedliche Allele beherbergen.
Eine Art besitzt eine charakteristische Zahl von Chromosomenpaaren
(Mensch: 23, Weizen: 21, Karpfen: 52, Spulwurm: 1, Fruchtfliege: 4,
Augentierchen: 100, …)
Es gibt zwei Arten von Zellteilungen, in deren Rahmen Chromosomen
weitergegeben werden:
Mitose
und
Meiose!
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Mitose:
Prozess der Zellteilung, der zu „Organismus-Wachstum“ führt!
Befruchtete Eizelle (Zygote) teilt sich viele Male bis ein erwachsenes
Individuum entstanden ist.
Prophase: Kondensation zur
Transportform; Kernmembran löst sich auf
Metaphase: Duplikation; Anordnung an
Äquatorialebene
Anaphase: Spindelapparat trennt
Chromatiden hin zu Zellpolen
Telophase: neue Kernhülle bildet sich;
Dekondensation
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Meiose:
Prozess der Zellteilung, aus dem Gameten entstehen (Eizellen und Spermazellen)
Eine Eizelle ist eine Zelle, die nur einen durchmischten „Mutterchromosomensatz“
hat.
Eine Spermazelle ist eine
Zelle, die nur einen
durchmischten
„Vaterchromosomensatz“ hat.
Beide Zellen sind
so genannt HAPLOID!
Bei Befruchtung entsteht eine
so genannte ZYGOTE, die
beide Chromosomensätze
enthält und somit DIPLOID
ist!
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Genetische Vielfalt: Wie kommt diese zustande? (Warum unterscheiden sich
Individuen einer Art?)
Meiose ist großteils für genetische Vielfalt innerhalb einer Art verantwortlich!
1) Jede Gamete enthält zufällig ein Chromosom von jedem der 23 Paare.
Daraus resultiert eine mögliche Zahl von 2 hoch 23 (8.388.608)
Chromosomenkombinationen! (Interchromosomale Variation)
2) Crossing over (Stückaustausch zwischen Chromatiden homologer
Chromosomen):
Findet nach der Chromosomenverdopplung während der Meiose statt!
Homolge Chromosomen lagern sich nebeneinander an, überkreuzen zufällig an
manchen Orten, brechen auf und tauschen Abschnitte aus!
(Intrachromosomale Variation)
Genkopplung: bedeutet, dass meist mehrere Gene eines ganzen
Clusters vererbt werden.
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Jede Gamete enthält
Chromosomen, die einzigartig
zusammengesetzte
Kombinationen von
Chromosomen unserer Mütter
und Väter sind!
Crossing over erhöht die
Verschiedenheit innerhalb
einer Art!
Durch Crossing over wird
sichergestellt, dass
Chromosomen nicht unverändert
von einer Generation auf die
nächste weitergegeben werden!
Peter Walla
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Take Home Message:
Crossing over mischt die genetischen Karten, bevor die Chromosomen
zufällig an die nächste Generation verteilt werden!
Eine andere Ursache für Genetische Variabilität sind Mutationen!
Da diese aber meist fatale Folgen für den entsprechenden Organismus
haben (Infertilität oder Absterben), etabliert sich nur wenig Genetische
Variation über diesen Weg!
Peter Walla
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Geschlechtschromosomen:
Chromosomenpaar, welches die Ausprägung des Geschlechts eines
Organismus bestimmt!
Es gibt ein X-Chromosom und ein Y-Chromosom! (Beide tragen
unterschiedliche Gene)
Weibliche Säugetiere besitzen zwei X-Chromosomen, während männliche
Säugetiere ein X-Chromosom und ein Y-Chromosom besitzen!
Merkmale, die durch Gene auf Geschlechtschromosomen beeinflusst werden,
nennt man „geschlechtsgekoppelte Merkmale“!
Fast alle „geschlechtsgekoppelten Merkmale“ werden durch das XChromosom bestimmt, da das Y-Chromosom nur wenige Gene trägt!
Was bedeutet das??
Peter Walla
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Das bedeutet, dass Merkmale, die durch Gene auf dem
X-Chromosom bestimmt werden, bei einem Geschlecht häufiger auftreten
als beim anderen!
Die geschlechtsabhängige Häufigkeit variiert mit der Dominanz, bzw. der
Rezessivität eines entsprechenden Merkmals!
Ein dominantes X-chromosomales Merkmal tritt häufiger beim weiblichen
Geschlecht auf, während ein rezessives X-chromosomales Merkmal
häufiger beim männlichen Geschlecht zu finden ist!
WARUM?
Beispiel eines rezessiven geschlechtsgekoppelten Merkmals:
Farbenblindheit!
Das entsprechende Gen ist selten und Frauen erben fast nie zwei dieser
Gene, während jeder Mann, der dieses Gen besitzt, unweigerlich
farbenblind ist!
Peter Walla
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Aufbau der Chromosomen und Replikation:
Während der zeit der Teilungsruhe sind
Chromosomen stark aufgelockert
(Fadenknäuel!).
Durch Spiralisation (schraubenförmiges
Aufwickeln) verkürzen und verdichten
sich die Chromosomen für eine
bevorstehende Zellteilung!
Der „Faden“ ist ein DNS-Doppelstrang!
(Desoxyribonucleinsäure!)
(wikipedia)
Jeder Strang besteht aus einer
Sequenz von Nukleotidbasen, die an
eine Kette aus Phosphaten und
Desoxyribose angeheftet sind.
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Aufbau der Chromosomen und Replikation:
Es existieren 4 Nukleotidbasen: Adenin – Thymin – Guanin – Cytosin !
Der so genannte Genetische Kode ist nichts anderes als die Abfolge dieser
Nukleotidbasen!
Die „Doppelhelix-Struktur“ ergibt sich aus den Anziehungskräften zwischen
Adenin und Thymin und zwischen Guanin und Cytosin!
Die zwei Stränge sind exakt komplementär, da Adenin immer mit Thymin
verbunden ist und Guanin immer mit Cytosin!
Diese Begebenheit ist entscheidend für die so genannte REPLIKATION, die
für die Verdoppelung des genetischen Materials für mitotische Zellteilungen
sorgt!
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(wikipedia)
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Replikation:
Die DNS-Stränge beginnen sich zu trennen!
Die dann freigelegten Nukleotidbasen ziehen ihre
jeweils komplementären Basen aus der Umgebung an
(Kopiervorgang)!
Das Ergebnis sind dann zwei idente Doppelstränge!
Während der Replikation können Fehler passieren (fehlerhafte Kopie!)!
Solche Fehler werden Mutationen genannt. Wie bereits erwähnt, führt diese Art
der genetischen Variation meist zu nicht lebensfähigen Nachkommen, oder
zumindest zu unvorteilhaften Ausprägungen!
In seltenen Fällen erhöhen Mutationen die Fitness eines Organismus und
tragen so zu einer evolutionären Weiterentwicklung bei!
Peter Walla
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REPLIKATION!
= Verdoppelung der
Chromosomen, um im Zuge einer
mitotischen Teilung beiden
Tochterzellen einen vollständigen
Chromosomensatz weitergeben zu
können!
Peter Walla
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Genetischer Kode und Genexpression:
Was soll das Ganze? Wie kann ich denn dieses Zeug vernünftig in meine
Vorstellung über das Leben einbauen?
Organismen (samt ihren Geweben, Organen, etc.) sind zum Großteil aus
Proteinen aufgebaut (Bausteine!).
Proteine sind lange Ketten von Aminosäuren!
Welche Aminosäuren für welche Proteine zusammengestückelt werden, ist
nun genau das, was letztlich im „Genetischen Kode“ enthalten ist!
Genexpression bedeutet also eigentlich, dass aus einem „Genotyp“ ein
„Phänotyp“ wird (aus Proteinen aufgebaut!)!
Peter Walla
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Verschiedene Arten von Genen:
Strukturgene sind diejenigen Gene, die die notwendige Information für die
Synthese eines Proteins enthalten!
Operatorgene sind Gene, die die Funktionen der Strukturgene kontrollieren! Ein
Operatorgen legt fest, ob und mit welcher Rate ein Strukturgen das Protein, für
welches es kodiert, synthesieren soll oder nicht! (schaltet und kontrolliert also die
Genexpression eines Strukturgens!)
Die Funktion der Operatorgene ist ganz entscheidend dafür, wie sich jede Zelle
im Körper eines Organismus entwickelt (Zelldifferenzierung!)!
Eine Gruppe von so genannten Regulatorproteinen schaltet abgeschaltete
Operatorgene an und eine andere Gruppe von regulatorproteinen schaltet
angeschaltete Operatorgene ab!
Viele Regulatorproteine werden durch Signale beeinflusst, die eine Zelle aus der
Umwelt erhält!
ERFAHRUNG interagiert mit GENEN!!!!
Peter Walla
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Genexpression:
Ein kleiner DNS-Abschnitt trennt sich auf, sodass ein Strukturgen freiliegt!
Dieser Abschnitt dient als Vorlage für die so genannte TRANSKRIPTION!
Transkription bedeutet, dass ein Stück RNS (ähnlich wie DNS, nur statt Thymin
kommt die Base Uracil vor und statt Desoxyribose besteht RNS aus Ribose!)
gebaut wird, welches dann als Bote den genetischen Kode an eine
„Proteinproduktionsstelle“ ausserhalb des Zellkerns liefert.
Deshalb nennt man ein solches RNS-Stück Boten-RNS (messenger-RNA)
Die Boten-RNS verlässt den Zellkern und heftet sich an ein so genanntes
Ribosom (es gibt viele Ribosomen in der Zellflüssigkeit).
Das Ribosom bewegt sich dann entlang der Boten-RNS und übersetzt den
genetischen Kode in die entsprechende Abfolge von Aminosäuren!
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Eine Gruppe von jeweils 3 aufeinander folgenden Nukleotidbasen auf der
Boten-RNS wird als KODON bezeichnet!
Ein Kodon steht dabei für jeweils eine von insgesamt 20 Aminosäuren, die für
die Synthese eines entsprechenden Proteins von Ribosom angehängt
werden.
Die jeweiligen Aminosäuren werden werden von so genannten transfer-RNSMolekülen zum Ribosom transportiert!
Das Ribosom liest ein Kodon nach dem anderen ab und fügt die
entsprechenden Aminosäuren aneinander, bis ein Kodon auftaucht, welches
die Information beinhaltet, dass mit der Synthese aufgehört werden soll!
Ein komplettes Protein wurde synthetisiert und wird nun zur weiteren
Verwendung (als Material!) ins Cytoplasma freigesetzt!
Peter Walla
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Die zwei entscheidenden
Schritte im Rahmen der
Genexpression:
Transkription
Translation
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