Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2013, Termin 6 Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2013 Fragen für die Übungsstunde 6 (01.07. – 03.07.) Regulation von Proteinaktivitäten (Lernziel 13) 1) Der Begriff „Sekundärstruktur“ im Zusammenhang mit Proteinen meint: a) die lineare Sequenz der Aminosäuren. b) die dreidimensionale Organisation aller Atome in der Polypeptidkette. c) die Faltung und die intramolekularen Interaktionen der Polypeptidkette. d) die Interaktion zwischen Polypeptidketten, die zusammen ein multimeres Protein bilden. e) die relativen Anteile von geladenen und ungeladenen Aminosäuren in einem Protein. 2) Nachdem eine Polypeptidkette am Ribosom synthetisiert wurde, a) faltet sie sich immer direkt in ihre funktionelle Struktur. b) interagiert sie normalerweise mit molekularen Chaperonen, die den Faltungsprozess steuern. c) interagiert sie normalerweise mit molekularen Chaperonen, die den Faltungsprozess steuern oder die das Polypeptid in einer Konformation halten, die den Transport in ein anderes Zellkompartiment erlauben. d) verlässt sie den Nukleus, um mit molekularen Chaperonen zu interagieren, die ein Teil der funktionellen Struktur werden, wenn es sich bei dem Protein um ein Enzym handelt. 3) Welche der folgenden Strukturen finden sich sowohl in pro- als auch in eukaryotischen Zellen: a) Nukleus b) Plasmamembran c) Ribosom d) Mitochondrien e) Zellwand 1 Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen 4) SS 2013, Termin 6 Das endoplasmatische Retikulum a) erstreckt sich von der Cytoplasmamembran aus ins Cytoplasma und bildet dadurch einen natürlichen Eingang in die Zelle, der bei der Endocytose genutzt wird. b) erstreckt sich von der inneren Kernmembran in das Kernplasma hinein und bildet dadurch den sog. Nukleolus. c) erstreckt sich von der äußeren Kernmembran in das Cytoplasma und bildet so einen vom Cytosol getrennten Raum (Lumen). d) erstreckt sich von der äußeren Kernmembran ins Cytoplasma, wo es den Golgi Apparat formt. e) bezeichnet allgemein die mikrosomale Fraktion und besteht aus Lysosomen, Peroxisomen und Transportvesikeln. 5) Welche Aussagen sind richtig? Die Symbionten Theorie besagt, dass Mitochondrien und Plastiden von Bakterien bzw. von Algen abstammen, die dazu übergegangen sind, innerhalb von Wirtszellen zu leben. Für die Symbionten Theorie spricht, - dass Mitochondrien und Plastiden nur durch Teilung vermehrt und nicht neu gebildet werden können. - dass sie eigene genetische Information in Form eines zirkulären DNA Moleküls haben. - dass sie mit 70S Ribosomen eigene Proteinsynthese betreiben. - dass sie mit 80S Ribosomen eigene Proteinsynthese betreiben. - Die Mitochondrien einer Säugerzelle stammen zahlenmäßig zu gleichen Teilen von den Mitochondrien der Ei- und Samenzellen ab. 6) Ordnen Sie die folgenden Funktionen den angegebenen Zellstrukturen zu: A DNA Synthese 1 cytoplasmatische Membran B RNA Synthese 2 raues endoplasmatisches Retikulum C Synthese von cytoplasmatischen Proteinen 3 Polysomen D Abbau von Makromolekülen 4 Golgi Apparat E Endocytose 5 Zellkern F Exocytose 6 Ribosomen G Entstehung der Ribosomen 7 Mitochondrien H Energieversorgung 8 Peroxisomen J Synthese von sekretorischen Proteinen 9 Endosomen K Empfang von Botschaften 10 Lysosomen L Intrazellulärer Transport von Substanzen 11 Cytoskelett 12 Nukleolus 2 Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen 7) SS 2013, Termin 6 Welche Behauptungen sind richtig? Begründen Sie Ihre Antworten! richtig falsch Das aktive Zentrum eines Enzyms umfasst gewöhnlich nur einen kleinen Teil der Oberfläche. Ein ß-Faltblatt kann aus maximal fünf Strängen bestehen. Die Möglichkeiten, wie Aminosäuren linear angeordnet werden können, sind so vielfältig, dass neue Proteine praktisch nie durch Veränderung der alten evolvieren. Manche Enzyme gehen während der Katalyse eine kovalente Bindung zwischen einer Aminosäureseitenkette und dem Substratmolekül ein. α-Helices und ß-Faltblätter sind als Elemente der Sekundärstruktur sehr stabil. Das ist darin begründet, dass alle Peptidbindungen des jeweiligen Strukturelementes an Wasserstoffbrücken innerhalb dieses Strukturelementes beteiligt sind. Vom Cytosol in den Zellkern: a) Wenn Proteine aus dem Cytosol in den Zellkern wandern, finden Sie Einlass durch die Kernporen, die einen Weg durch die äußere und innere Membran bahnen. b) Kernporen sind selektive Zugänge zum Kern, die den aktiven Transport von speziellen Makromolekülen betreiben. Kleine Moleküle können frei diffundieren. Vom Cytosol in Organelle oder Kompartimente: a) Wenn Proteine aus dem Cytosol in Mitochondrien, in das ER, in Chloroplasten oder in Peroxisomen wandern, müssen sie von Translokatoren aktiv durch die Membran befördert werden. b) Bei solchen Translokatoren handelt es sich um Proteine, die einen Tunnel durch die jeweilige Membran öffnen können. Eine freie Diffusion von kleinen Molekülen oder Ionen durch diesen Tunnel ist möglich. Im Gegensatz zu den Kernporen muss das zu transportierende Molekül aufgefaltet werden. Von Kompartiment zu Kompartiment: Wenn Proteine aus einem Kompartiment des Endomembransystems (ER, Golgi...) in ein anderes Kompartiment wandern sollen, werden sie durch membranständige Translokatoren in das Cytosol ausgeschleust, um in ihrem Zielkompartiment wieder eine Membran durchwandern zu müssen. . 8) Der Begriff “Signalsequenz“ bezeichnet a) Eine Spezies-spezifische Sequenz auf der 16 S (Prokaryonten) oder 18 S (Eukaryonten) rRNA b) den translatierten „Leader“ einer mRNA c) die N-terminale Aminosäuresequenz eines Präproteins, das in eine zelluläre Membran eingebaut werden soll oder diese durchqueren soll d) die C-terminale Aminosäuresequenz eines Proteins, das in einem bestimmten Zellkompartiment verbleiben soll e) einen allgemeinen Ausdruck für molekulare „Tags“, z.B. Glykosylierungen, die zur Proteinsortierung genutzt werden. 3 Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen 9) SS 2013, Termin 6 N-terminale Signalpeptide sind notwendig für den Proteintransport in Zellorganelle wie Mitochondrien und Chloroplasten oder den Einbau von Proteinen in Membranen von Organellen. wahr 10) ( ) falsch ( ) Membrangebundene oder Transmembran- Proteine besitzen a) eine Reihe von zumindest 16 bzw. 21 hydrophober Aminosäuren in ihrer Primärstruktur b) einen hohen Gehalt an Lysin, Arginin und Histidin c) einen hohen Gehalt an Aspartat und Glutamat d) zumindest eine -helikale oder -Faltblattdomäne e) am C-Terminus die Sequenz „KDEL“ (Lys-Asp-Glu-Leu) 11) Wie gelangen Proteine mit einem Kernexportsignal in den Kern hinein? 12) Bitte begründen Sie Ihre Antwort! Sind die folgenden Aussagen richtig oder falsch? richtig Die biologischen Membranen, die die Zelle in funktionell voneinander getrennte Kompartimente unterteilen, sind impermeabel Membrangebundene und freie Ribosomen sind identisch. Sie unterscheiden sich ausschließlich jeweils durch die Proteine, die sie zu einem bestimmten Zeitpunkt synthetisieren Alle Signalsequenzen bestimmen den Zielort "ihrer" Proteine eineindeutig Alle Zellen im menschlichen Körper besitzen denselben "Basissatz" von Membran-umschlossenen Organellen Um das unweigerlich entstehende intrazelluläre Chaos zu verhindern, das bei einer bidirektionalen Durchgängigkeit von Kernporen für Proteine entstehen würde, haben Kernporen entweder ausschließliche Import- oder Exportfunktion Alle cytosolischen Proteine besitzen Kernexportsignale, um nach der Teilung des Zellkerns - und der damit verbundenen Auflösung der Kernmembran - ihren Export aus den neu entstehenden (Tochter-) Zellkernen sicher zu stellen Proteine, die in ein Organell oder Kompartiment gelangen sollen, werden durch ein Translokon durch die jeweils umgebende Lipidmembran "gefädelt". Für diesen Vorgang müssen sie entfaltet sein. Chaperone verhindern eine vorzeitige Faltung. 4 falsch Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2013, Termin 6 13) Welches Schicksal erwartet ein Protein ohne Signalsequenz? 14) Gesetzt, Sie haben ein Protein, dessen Funktion Sie aufklären wollen, durch das Anfügen von Signalsequenzen verändert. Allerdings haben Sie widersprüchliche Signalsequenzen angefügt. Wo erwarten Sie die folgenden Proteine - und warum? Signal für plus Signal für Import ins ER Import in den Kern Import ins ER Import in Peroxisomen Import in Mitochondrien Retention im ER Import in den Kern Export aus dem Kern 15.) Lokalisation des Proteins Zellzyklus / speziell: Lebenszyklus S. cerevisiae ja nein S. cerevisiae kann sich in der haploiden Phase fortpflanzen S. cerevisiae kann sich in der diploiden Phase fortpflanzen wird unter Nährstoffmangel haploid wird unter Nährstoffmangel diploid bildet geordnete Tetraden aus haploiden Zellen bildet geordnete Tetraden aus diploiden Zellen 16.) Eine Zelle kann sich in jedem Fall nur dann teilen, wenn seit der letzten Zellteilung ja Nein ihr Volumen verdoppelt wurde die Menge an chromosomaler DNA verdoppelt wurde die Menge mitochondrialer DNA verdoppelt wurde die Zellorganellen verdoppelt wurden die Anzahl an Mitochondrien mindestens um ein Drittel zugenommen hat die Anzahl der Ribosomen mindestens um ein Drittel zugenommen hat 5 Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen 17.) cdk's (Cyclin-abhängige Proteinkinasen) ja Die Konzentration von cdk's (Cyclin-abhängige Proteinkinasen) steigt zwischen G1 und G2 an fällt zwischen G1 und M cdk's phosphorylieren ihre Zielproteine acetylieren ihre Zielproteine ubiquitinylieren ihre Zielproteine sumoylieren ihre Zielproteine Die Spezifität der Aktivität von cdk's hängt von ihrer Interaktion mit Cyklinen ab ihrer Phosphorylierung ab ihrem Dimerisierungspartner ab 6 Nein SS 2013, Termin 6