V.9 Imbruvica - PAN

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Wirkstoff
Aufdruck
Darreichungsform
Stärke
Anwendungsgebiete
Wirkung
Schwangerschaft
Ibrutinib
ibr 140 mg
Weichkapsel
140 mg
Chronisch lymphatische Leukämie, M. Waldenström, Makroglobulinämie, Mantelzelllymphom
Imbruvica, blockiert das Enzym BTK, das vorwiegend in einer Unterart weißer Blutzellen vorkommt. BTK fördert das Überleben dieser weißen
Blutzellen und ihre Wanderung in die Organe, in denen sich diese Zellen normalerweise teilen. Imbruvica blockiert BTK, hemmt so das Überleben
und die Wanderung von weißen Blutzellen und verzögert auf diese Weise die Weiterentwicklung des Krebses.
Frauen müssen während der Einnahme von Imbruvica und bis zu 3 Monate nach Behandlungsende eine Schwangerschaft vermeiden. Daher
müssen Frauen im gebärfähigen Alter während der Einnahme von Imbruvica und bis 3 Monate nach Beenden der Behandlung äußerst zuverlässige
Verhütungsmethoden anwenden. Derzeit ist nicht bekannt, ob Imbruvica die Wirksamkeit von hormonellen Verhütungsmethoden reduziert. Frauen
mit hormoneller Verhütungsmethode, sollen zusätzlich eine Barrieremethode (Spirale, Diaphragma, Kondom etc.) anwenden.
Nebenwirkungen, bei denen
Sie sofort Ihren behandelnden
Arzt kontaktieren sollten
Juckender erhabener Hautausschlag, Atembeschwerden, Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge oder Rachen, Fieber, Blutungen, starke Müdigkeit
Einnahmezeitpunkt
Imbruvica soll 1x täglich mit einem Glas Wasser zur gleichen Zeit eingenommen werden. Die Kapseln müssen im Ganzen mit Wasser geschluckt
werden. Sie dürfen weder geöffnet noch zerkleinert oder zerkaut werden. Sie dürfen nicht zusammen mit Grapefruitsaft oder Bitterorangensaft
eingenommen werden.
Falls eine Dosis nicht zur vorgesehenen Zeit eingenommen wurde, kann dies so bald wie möglich am selben Tag nachgeholt werden. Am nächsten
Tag soll mit dem üblichen Einnahmeschema fortgefahren werden. Der Patient soll am folgenden Tag keine zusätzlichen Kapseln einnehmen, um die
versäumte Dosis nachzuholen
Generelle Schutzmaßnahmen
bei Einnahme
Bild: drugs.com
Informationen für Patientinnen und Patienten - Orale Zytostatika
Imbruvica® 140mg
Achten Sie darauf, dass sich während der Einnahme so wenige Personen wie möglich im selben Raum befinden
Hautkontakt mit Zytostatikum vermeiden: Abzählen und Einnahme von oralen Zytostatika nur mit Handschuhen. Die Hände davor und danach
gründlich mit Seife und kaltem Wasser waschen. Sollte die Haut mit dem Kapselinhalt in Berührung kommen, ist die betroffene Hautstelle sofort
gründlich mit Seife und kaltem Wasser zu reinigen. Bei Kontakt mit Schleimhäuten sind diese sofort gründlich mit Wasser zu spülen
Kleidung und Bettwäsche getrennt von der Wäsche anderer Personen im Haushalt waschen und während dem Befüllen der Waschmaschine
bzw. der Handwäsche sollten Handschuhe getragen werden
Die Toilettenspülung soll 2x betätigt werden
Die vom behandelnden Arzt verordnete Dosis darf nicht selbstständig reduziert oder erhöht werden
Dieses Arzneimittel soll getrennt von Nahrungsmitteln und außerhalb der Reichweite von Kindern und Tieren bei Raumtemperatur gelagert
werden
Nicht mehr benötigte oder abgelaufene Arzneimittel in die Apotheke zurückbringen. Tabletten auf keinen Fall im normalen Hausmüll oder über
die Toilette entsorgen
Erstellt: Anstaltsapotheke AKH, Mag. Ocko, Arzneimittelinformation und Klinische Pharmazie; V1.0, 10/2016
Informationen für medizinische Fachkreise - Orale Zytostatika
Imbruvica® 140mg
Metabolismus
Elimination
Wirkung
schwacher, reversibler Inhibitor von CYP3A4, schwacher CYP2B6-Induktor. Primär hepatisch über CYP3A4, geringer Anteil auch über CYP2D6 metabolisiert.
Eliminationshalbwertszeit 4-6 Stunden, primär als Metabolit über Faeces (80%), ca. 10% als Metabolit renal
Wirkstoffklasse
Starke CYP3A4 Inhibitoren
AUC x 14
Mäßige CYP3A4 Inhibitoren
ERHÖHTER
AUC x 5-9
PLASMASPIEGEL
In vitro
!
Klinische Empfehlung zur gleichzeitigen
Anwendung mit Ibrutinib
Ketoconazol, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir,
Clarithromycin, Telithromycin, Itraconazol, Nefazodon und
Cobicistat
Die gleichzeitige Anwendung kann die Imbruvica-Exposition
erhöhen und soll daher vermieden werden.
Amiodaron, Amprenavir, Aprepitant, Atazanavir, Ciprofloxacin,
Crizotinib, Darunavir/Ritonavir, Diltiazem, Dronedaron,
Erythromycin, Fluconazol, Fosamprenavir, Imatinib, Verapamil,
Voriconazol
Wenn ein mäßiger CYP3A4- Inhibitor angewendet werden muss,
ist die Dosis von Imbruvica für den Zeitraum der Anwendung des
Inhibitors auf 140 mg (eine Kapsel) zu reduzieren. Die Patienten
sollen engmaschig auf Anzeichen einer Toxizität überwacht
werden und bei Bedarf sollen die Anweisungen zur
Dosismodifikation beachtet werden
AUC x2-4
Grapefruits und Bitterorangen
Schwache CYP3A4 Inhibitoren
AUC x <2
Azithromycin und Fluvoxamin
Starke CYP3A4 Induktoren
GESENKTER
PLASMASPIEGEL
Wirkstoff
Carbamazepin, Rifampicin, Phenytoin
Der Verzehr von Grapefruits und Bitterorangen sollte vermieden
werden.
Engmaschige Überwachung auf Anzeichen einer Toxizität und
bei Bedarf sollen die Anweisungen zur Dosismodifikation
beachtet werden.
Die gleichzeitige Anwendung starker oder mäßiger CYP3A4Induktoren soll vermieden werden. Präparate, die Johanniskraut
enthalten, sind während der Behandlung mit Imbruvica
kontraindiziert, da die Wirksamkeit vermindert sein kann. Wenn
der Nutzen das Risiko überwiegt und ein starker oder mäßiger
CYP3A4-Induktor angewendet werden muss, sollen die
Patienten engmaschig auf Anzeichen mangelnder Wirksamkeit
überwacht werden.
Da die Löslichkeit von Imbruvica pH-abhängig ist, besteht ein
theoretisches Risiko, dass Arzneimittel, die den pH-Wert im
Magen erhöhen, die Imbruvica-Exposition verringern können.
Diese Wechselwirkung wurde in vivo nicht untersucht.
AUC bis – 92%
Johanniskraut
pH-Wert erhöhende Arzneimittel
Protonenpumpen-Inhibitoren, Antazida
P-gp-Substrate
Aldosteron, Amitriptylin, Amoxicillin, Carbamazepin, Chinidin,
Cimetidin, Ciprofloxacin, Clarithromycin, Cyclosporin, Diltiazem,
Digoxin, Erythromycin, Estradiol, Indinavir, Ketoconazol,
Kortikosteroide, Lansoprazol, Loperamid, Nelfinavir, Nortriptylin,
Phenytoin, Quetiapin, Ranitidin, Ritonavir, Saquinavir,
Tacrolimus, Vinca-Alkaloide (Doxorubicin)
Imbruvica ist in vitro ein P-gp-Inhibitor. Um eine mögliche
Wechselwirkung im Gastrointestinal- Trakt zu vermeiden, sollen
P-gp-Substrate mit geringer therapeutischer Breite mindestens 6
Stunden vor oder nach Imbruvica eingenommen werden.
Besondere Vorsicht
Dabigatran, Mitotan
Erhöhte Blutungsneigung
Quellen: Fachinformation i.d.g.F., www.mediq.ch (mediQ – Interaktionsprogramm), www.ema.europa.eu (EMA), www.drugs.com (FDA) Die o.a. Tabelle bietet eine orientierende Übersicht der Interaktionen
ausgewählter, in Österreich zugelassener Arzneimittel mit dem jeweiligen oralen Zytostatikum. Sämtliche Angaben sind sorgfältig geprüft und anhand von Literaturangaben verifiziert, erfolgen jedoch ohne
Gewähr auf Vollständigkeit.
Erstellt: Anstaltsapotheke AKH, Mag. Ocko, Arzneimittelinformation und Klinische Pharmazie; V1.0, 10/2016
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