Externer Brief

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Bayer Vital
19. Januar 2009
WICHTIGE INFORMATIONEN ÜBER EINSCHRÄNKUNG DER INDIKATIONEN UND NEUE SEHR SELTENE UNERWÜNSCHTE WIRKUNGEN
Information für die Fachkreise über Änderungen der Produktinformation für Moxifloxacin Tabletten ®
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(Avalox / Octegra / Actimax / Actira ) Bayer Vital GmbH
MED-Information
Leverkusen Deutschland Tel. 0214 30-51348 Fax 0214 30-51603 E-Mail: [email protected]
Internet: www. bayervital.de Geschäftsführer: Dr. Hans-Joachim Rothe Vorsitzender des Aufsichtsrats: Dr. Ulrich Köstlin Sehr geehrte Damen und Herren,
Sitz der Gesellschaft: Leverkusen Amtsgericht Köln HRB 49226 in Abstimmung mit der deutschen Bundesoberbehörde, dem Bundesinstitut
für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), möchte Bayer Sie über
wichtige Sicherheitshinweise und Änderungen in den Indikationen für
Moxifloxacin Tabletten informieren.
Im Juli 2008 hat der europäische Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP)
ein Risikobewertungsverfahren für Moxifloxacin-haltige Arzneimittel zur
oralen Anwendung abgeschlossen. Diese Bewertung, die sich nur auf die
oralen Darreichungsformen bezogen hat, wurde in erster Linie aufgrund
neuer Sicherheitsdaten bezüglich sehr seltener unerwünschter Haut- und
Leberreaktionen vorgenommen. Diese wurden Ihnen bereits im Februar 2008 in einem
einem Rote-Hand-Brief mitgeteilt.
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Der CHMP kam zu dem Ergebnis, dass das Anwendungsgebiet für die orale
Darreichungsform von Moxifloxacin auf die Situationen einzuschränken ist, in denen
andere Antibiotika, die für die initiale Behandlung der entsprechenden Infektionen
üblicherweise empfohlen werden, nicht angewendet werden können, und dass die Fachund Gebrauchsinformationen entsprechend geändert werden müssen. Dieses Ergebnis
wurde bereits im Juli 2008 durch die europäische Arzneimittelagentur (EMEA), das BfArM
und die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft in der Öffentlichkeit bekannt
gegeben.
Die Änderungen beziehen sich auf
• Indikationseinschränkungen bei der Behandlung einer akuten bakteriellen Sinusitis
(ABS), einer durch Bakterien verursachten akuten Exazerbation einer chronischen
Bronchitis (AECB) und einer ambulant erworbenen Lungenentzündung (CAP)
• neue unerwünschte Nebenwirkungen und Risiken
-
Verschlimmerung der Symptome einer bestehenden Myasthenia gravis
-
Rhabdomyolyse
-
Risiko für Herzrhythmusstörungen bei Frauen und älteren Patienten
• Hinweise zur Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
aufgrund des Auftretens von vorübergehendem Bewusstseinsverlust
Diese Änderungen finden Sie in dem angefügten Anhang. Sie werden derzeit in der
deutschen Fach- und Gebrauchsinformation umgesetzt.
Empfehlungen an die Fachkreise
Bitte beachten Sie bei jeder Verordnung von Moxifloxacin wie auch bei allen Antibiotika die
offiziellen Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika. Dies gilt
insbesondere bei der Behandlung von allgemein weniger schwer verlaufenden Infektionen.
Wir weisen darauf hin, dass die jetzt beschlossenen Indikationseinschränkungen noch nicht
in allen aktuellen, offiziellen Empfehlungen (Leitlinien) berücksichtigt sind.
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Aufruf zur Meldung von unerwünschten Wirkungen
Bitte melden Sie alle unerwünschten Wirkungen an das Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, 53175 Bonn, Fax-Nr.: 0228 207 5207,
Internetadresse: www.bfarm.de, oder Bayer Vital GmbH, BV-MED-DS, Leverkusen, D 162,
Fax-Nr.: 0214 30-51341.
Kontakt
Bei weiteren Fragen können Sie sich gerne an unsere Abteilung „Medizinische Information“ wenden: Bayer Vital GmbH, Tel.: (02 14) 30-5 13 48, Fax: (02 14) 30-5 16 03, E-Mail-
Adresse: [email protected]. Weitere Informationen finden Sie auch auf der BfArM Homepage: www.bfarm.de unter der Rubrik Pharmakovigilanz. Anhang:
- Textauszug aus der Fachinformation mit den hier beschriebenen und gekennzeichneten
Änderungen.
Mit freundlichen Grüßen
Bayer Vital GmbH
Dr. Franz-Josef Wingen
Dr. med. Henryk Wroblewski
Leitung Medizin/Pharma
Leitung Pharma/Medizin/AMS
Stufenplanbeauftragter
Textauszug aus der Fachinformation Avalox®
Neu eingeführte Änderungen bzgl. Einschränkungen der Indikationen und neuer, sehr seltener
unerwünschter Wirkungen in der aktuellen Fachinformation für Avalox® 400 mg Filmtabletten
(Stand der Information: Oktober 2008).
Die relevanten Veränderungen zu der vorherigen Fachinformation Avalox® (Stand der Information:
Juli 2008) sind wie folgt markiert: Neuer Text ist „fett unterstrichen“, gelöschter Text ist „fett
durchgestrichen“.
4.1
A
nwendungsgebiete
Avalox 400 mg Filmtabletten sind angezeigt zur Behandlung von folgenden bakteriellen Infektionen
bei Patienten ab 18 Jahren (siehe Abschnitte 4.4, 4.8 und 5.1):
-
Akute, bakterielle Sinusitis (entsprechend diagnostiziertABS)
Akute Exazerbation der chronischen Bronchitis (AECB)
Moxifloxacin sollte zur Behandlung von entsprechend diagnostizierter ABS und AECB nur
angewendet werden, wenn andere Antibiotika, die für die initiale Behandlung dieser Infektionen
üblicherweise empfohlen werden, für ungeeignet erachtet werden oder wenn diese versagt
haben.
-
Ambulant erworbene Pneumonie, ausgenommen schwere Formen
Moxifloxacin sollte nur angewendet werden, wenn andere Antibiotika, die für die initiale
Behandlung dieser Infektion üblicherweise empfohlen werden, für ungeeignet erachtet werden.
-
Leichte bis mäßig schwere entzündliche Erkrankungen des Beckens (d. h. Infektionen des
oberen weiblichen Genitaltrakts, einschließlich Salpingitis und Endometritis), ohne einen
assoziierten Tuboovarial- oder Beckenabszess.
Avalox 400 mg Filmtabletten werden nicht für eine Monotherapie von leicht bis mäßig
schweren entzündlichen Erkrankungen des Beckens empfohlen, sondern sind aufgrund
steigender Moxifloxacin-Resistenz von Neisseria gonorrhoeae in Kombination mit einem
weiteren geeigneten Antibiotikum (z. B. einem Cephalosporin) zu geben, es sei denn
Moxifloxacin-resistente Neisseria gonorrhoeae können ausgeschlossen werden (siehe
Abschnitte 4.4 und 5.1).
Avalox 400 mg Filmtabletten sind angezeigt zur Behandlung der oben genannten Infektionen soweit
sie durch Moxifloxacin-empfindliche Erreger hervorgerufen werden.
Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollten berücksichtigt werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
…
-
Bei einigen Patienten verursacht Moxifloxacin eine Verlängerung des QTc-Intervalls im EKG.
Die Auswertung der im Rahmen des klinischen Prüfprogramms aufgezeichneten EKGs zeigte
unter Moxifloxacin eine QTc-Verlängerung von 6 msec ± 26 msec, 1,4 % des Ausgangswertes.
Da Frauen im Vergleich zu Männern zu einem verlängerten QTc-Ausgangswert neigen,
reagieren sie möglicherweise empfindlicher auf QTc-verlängernde Begleitmedikationen.
Ebenso können ältere Patienten empfindlicher für Arzneimittel-assoziierte Einflüsse auf
das QT-Intervall sein.
Begleitmedikation, die den Kaliumspiegel vermindern kann, sollte bei Patienten unter
Moxifloxacin-Behandlung mit Vorsicht eingesetzt werden.
Moxifloxacin sollte mit Vorsicht eingesetzt werden bei Patienten mit Prädisposition zu
Arrhythmien (insbesondere Frauen und ältere Patienten) wie z. B. mit akuter
Myokardischämie oder QT-Verlängerung, da diese zu einem gesteigerten Risiko ventrikulärer
Arrhythmien (einschließlich Torsade de pointes) und Herzstillstand führen können (siehe auch
Abschnitt 4.3). Das Ausmaß der QT-Verlängerung kann dosisabhängig ansteigen. Daher sollte
die empfohlene Dosis nicht überschritten werden.
1/3 Textauszug aus der Fachinformation Avalox®
Vor allem bei weniger schweren Infektionen ist der Nutzen einer Moxifloxacin-Behandlung gegenüber den möglichen Risiken (Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen) abzuwägen. Wenn unter der Behandlung mit Moxifloxacin Anzeichen kardialer Arrhythmie auftreten, sollte die Behandlung abgebrochen und ein EKG abgeleitet werden. -
Fälle von fulminanter Hepatitis, möglicherweise bis hin zum lebensbedrohlichen
Leberversagen (einschließlich Todesfälle), sind im Zusammenhang mit Moxifloxacin berichtet
worden (siehe Abschnitt 4.8). Die Patienten sind darauf hinzuweisen, sich ärztlichen Rat
einzuholen bevor sie die Behandlung fortsetzen, wenn sich Anzeichen und Symptome einer
fulminanten Lebererkrankung wie schnell entwickelnde Asthenie begleitet von Ikterus,
Dunkelfärbung des Urins, Blutungsneigung oder hepatische Enzephalopathie entwickeln.
Die Leberfunktion sollte bei Anzeichen einer Funktionsstörung überprüft werden.
-
Für Moxifloxacin wurden Fälle von bullösen Hautreaktionen wie Stevens-JohnsonSyndrom oder toxisch-epidermaler Nekrolyse berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Patienten
sind darauf hinzuweisen, sich ärztlichen Rat einzuholen bevor sie die Behandlung
fortsetzen, wenn Haut- und/oder Schleimhautreaktionen auftreten.
...
-
-
Antibiotika-assoziierte Diarrhoe (AAD) und Antibiotika-assoziierte Kolitis (AAC)
einschließlich (inkl. pseudomembranöser Kolitis) und Clostridium difficile-assoziierter
Diarrhoe sind ist im Zusammenhang mit der Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika,
einschließlich Moxifloxacin, beschrieben und können von einer leichten Diarrhoe bis zur
tödlichen Kolitis reichen. Dies ist differentialdiagnostisch Daher ist es wichtig, dies bei der
Diagnose bei Patienten in Betracht zu ziehen, die während oder nach der Anwendung von
Moxifloxacin eine schwere Diarrhoe entwickeln. In dieser Situation sollten Wenn eine AAD
oder AAC vermutet oder nachgewiesen ist, sollte die derzeitige Behandlung mit
Antibiotika, einschließlich Moxifloxacin, abgebrochen werden und unverzüglich
angemessene Therapiemaßnahmen unverzüglich ergriffen werden. Außerdem sollten
geeignete Maßnahmen zur Infektionskontrolle durchgeführt werden, um das
Übertragungsrisiko zu mindern. In diesem Fall sind Arzneimittel, die die Darmtätigkeit
hemmen, sind bei Patienten, die eine schwere Diarrhoe entwickeln, kontraindiziert.
Moxifloxacin sollte bei Patienten mit Myasthenia gravis mit Vorsicht angewendet werden,
da sich die Symptome verschlimmern können.
...
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen durchgeführt. Allerdings können Fluorchinolone, einschließlich
Moxifloxacin, die Fähigkeit des Patienten, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen, aufgrund von
ZNS-Reaktionen (z. B. Benommenheit, siehe Abschnitt 4.8) oder plötzlicher und kurzfristiger
Bewusstlosigkeit (Synkope, siehe Abschnitt 4.8) beeinträchtigen. Die Patienten sollten ihre Reaktion
auf Moxifloxacin beobachten, bevor sie aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen
bedienen.
2/3 Textauszug aus der Fachinformation Avalox®
4.8
...
Nebenwirkungen
Systemorganklasse
Leber- und
Gallenerkran­
kungen
Häufig
≥ 1/100 bis < 1/10
Transaminasen­
anstieg
Gelegentlich
≥ 1/1.000 bis <
1/100
Leberfunktionsstö­
rung (inkl. LDHAnstieg)
Bilirubinanstieg
gamma-GT-Anstieg
Anstieg der
alkalischen
Phosphatase
Selten
≥ 1/10.000 bis <
1/1.000
Ikterus
Hepatitis
(überwiegend
cholestatisch)
Arthralgie
Myalgie
Tendinitis (siehe
Abschnitt 4.4)
Muskelkrämpfe
Muskelzucken
Sehr selten
< 1/10.000
fulminante Hepatitis,
möglicherweise bis
hin zum
lebensbedrohlichen
Leberversagen (inkl.
Todesfälle, siehe
Abschnitt 4.4)
...
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkran­
kungen
Sehnenruptur (siehe
Abschnitt 4.4)
Arthritis
gesteigerte
Muskelspannung
Verschlimmerung
der Symptome
einer Myasthenia
gravis (siehe
Abschnitt 4.4)
...
Bei der Behandlung mit anderen Fluorchinolonen wurden sehr selten folgende Nebenwirkungen
beobachtet, die möglicherweise auch bei einer Anwendung von Moxifloxacin auftreten können:
vorübergehender Verlust des Sehvermögens, Hypernatriämie, Hyperkalzämie, Hämolyse,
Rhabdomyolyse, photosensitive Reaktionen (siehe Abschnitt 4.4).
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