Die richtige Ernährung bei Lebererkrankungen

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ANNE IBURG
Die richtige Ernährung bei
Lebererkrankungen
Viele leckere Rezepte,
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Erkrankungen der Leber – wichtig zu wissen
Symptome für eine Fettleber und Therapie
Eine gesunde Leber wiegt rund 1,5 Kilogramm und das Leber­
gewebe enthält normalerweise nur wenige Prozent Fett. Nimmt
der Fettgehalt deutlich zu, spricht der Arzt von einer Steatose
(Fettleber). Eine Fettleber liegt bei einer diffusen Verfettung von
mehr als 50 Prozent vor; oder anders ausgedrückt: Wenn der Fettanteil bei über 5 Prozent des gesunden Lebergewichtes liegt. Im
Ultraschallbild ist die Fettleber wesentlich heller dargestellt als
die dahinterliegenden Nieren. Gelegentlich treten Symptome
wie Druck- und Völlegefühl auf. Eine Fettleber kann bis zu doppelt so groß und schwer wie eine gesunde Leber werden.
Die starke Fettablagerung in der Leber lässt sich dadurch erklären, dass die Leber die viele Energie, die ihr zugeführt wird,
nicht in ausreichendem Maß aus der Leber heraus und ins körpereigene Fettgewebe schaffen kann. Bei einer alkoholischen
Fettleber gelingt es der Leber nicht, den Alkohol vollkommen
abzubauen, daher baut sie ihn zu Fett um, was wiederum nur
schwer die Leber verlassen kann.
Ursachen und Auslöser für die Entstehung einer Fettleber
• Übergewicht, Fettleibigkeit (Adipositas)
• Erworbene Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus Typ 2,
erhöhte Blutfettwerte
• Alkoholmissbrauch
• Fasten bzw. rapider Gewichtsverlust, Essstörungen, Magersucht
• Parenterale (künstliche) Ernährung
• Angeborene Stoffwechselerkrankungen wie Lipoproteinämie,
Tyrosinämie, Morbus Wilson
• Zustand nach chirurgischen Eingriffen in der Adipositaschirurgie,
Kurzdarmsyndrom
• Medikamente/Gifte: Amiodaron, Steroide, Tamoxifen, synthetische
Östrogene, Dämpfe aus Ölen, Farben und Lacken
Die häufigsten Leberkrankheiten
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Die gute Nachricht ist, dass eine Fettleber sehr gut behandelt
werden kann. Die Therapie besteht aus dem Ausschalten der Verursacher. Fallen die Auslöser weg, gehen auch die Fetteinlagerungen in der Leber zurück und die Leber erholt sich wieder restlos.
Bleibt die Ursache jedoch bestehen, kann es zu einer Entzündung
der Fettleber kommen, der Steatohepatitis. Dies kann zu einer
chronischen Schädigung und schließlich zu einer Leberzirrhose
Die wichtigste
Maßnahme bei
einer Fettleber ist
die Beseitigung des
Auslösers.
oder Leberkrebs führen.
Nicht-alkoholische Fettleber und Fettleberhepatitis
Die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH) ist eine chronische Entzündung der Fettleber, die meist bei übergewichtigen
Menschen vorkommt. Sie gehört in der westlichen Welt zu den
häufigsten chronischen Erkrankungen.
Die nicht-alkoholische Fettleberhepatitis ist häufig Ursache
unklarer Transaminasenerhöhungen. Eine Klärung kann manchmal nur durch Leberpunktion und Histologie erfolgen. Die NASH
ist wahrscheinlich auch häufig Ursache einer ungeklärten Leberzirrhose. Bei der nicht-alkoholischen Fettleber besteht großer
Forschungsbedarf. Es liegt sehr nahe, dass die Steatohepatitis
(NASH) in enger Beziehung zum Körperfettgehalt, zum viszeralen
Fett (Bauchfett), zum Diabetes Typ 2 (Insulinresistenz) und Fettstoffwechsel steht. Die Zusammenhänge sind aber noch nicht
endgültig geklärt.
Am wahrscheinlichsten gilt die Annahme, dass die Anhäufung von Fettabbauprodukten in der Leber selbst Insulinresistenz
und Diabetes auslöst. Bei Patienten mit Fettleber reduziert eine
kalorien- und fettarme Diät den Fettanteil in der Leber innerhalb
weniger Wochen um bis zu 80 Prozent und steigert gleichzeitig
die Aufnahme von Zucker in die Körperzellen (Reduzierung des
Diabetesrisikos).
Stark Übergewich­
tige sind gegen­
über Normal­
gewichtigen einem
sechsfachen Risiko
ausgesetzt, dass
sich aus Ihrer
Fettleber eine
Leberzirrhose
entwickelt.
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Erkrankungen der Leber – wichtig zu wissen
Da auch entzündungsregulierende Enzyme wie die hepatischen Proteinkinase bei einer Fettleber erhöht sind, gilt als weitere Hypothese, dass es sich um entzündliche Reaktionen handelt,
die den Kohlenhydrat-, Fett und auch Eiweißstoffwechsel in der
Leber aus dem Gleichgewicht bringen.
Bei einer Fettleber
ist immer der
Stoffwechsel von
Fett und Kohlen­
hydraten gestört.
Alkoholische Fettleber und Fettleberhepatitis
Eine alkoholische Fettleber findet sich bei 5 bis 10 Prozent der
Bevölkerung westeuropäischer Länder. Die alkoholische Steatohepatitis (ASH) ist eine durch Alkohol hervorgerufene Verfettung
der Leber, in der eine chronisch schleichende Entzündung abläuft, erkennbar an einer Erhöhung der Transaminasen GPT und
GOT. Es kommt zu narbigen Veränderungen, so dass sich im Laufe der Jahre eine Leberzirrhose entwickeln kann.
Bei der alkoholischen Fettleber lagern die Leberzellen in der
Regel vermehrt Fett ein. Durch Störungen im Fett- und Eiweißstoffwechsel kommt es zu Zelluntergängen unterschiedlicher
Ausprägung. Bei einem Teil der Patienten mit alkoholischer Fettleberhepatitis kommt es zu ähnlich krank machenden Mechanismen wie bei der nicht-alkoholischen Fettleberhepatitis.
­Offenbar steht die Entwicklung reaktiven Sauerstoffs im Mittelpunkt, die in besonderem Ausmaß durch alkoholabbauende
Enzyme produziert wird. Der reaktive Sauerstoff zerstört die
Stoffwechselwege von Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß in der
­Leber.
Akute und chronische Hepatitis
Eine Entzündung der Leber nennt man Hepatitis. Müdigkeit, Fieber, Übelkeit und Erbrechen zählen zu den Frühsymptomen. Bei
einigen Patienten sind Augen und Haut auffällig gelb gefärbt,
dann wird von Gelbsucht (Ikterus) gesprochen. Der ganze Organismus kann geschwächt werden, so treten bei schweren Formen
nicht selten eine Vergrößerung der Lymphknoten, eine Entzün-
Die häufigsten Leberkrankheiten
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dung der Bauchspeicheldrüse und des Herzbeutels sowie bestimmte Formen von Anämien auf.
Ausgangspunkt der Hepatitis ist immer eine Schädigung und
Zerstörung von Leberzellen. Aus den geschädigten Zellen werden
Proteine und Enzyme (z. B. Transaminasen) freigesetzt, das Ansteigen dieser Lebertransaminasen im Blut ist für den Arzt ein
wichtiger Hinweis auf eine Hepatitis.
Je nach Dauer der Erkrankung unterscheidet man die akute
Hepatitis, die weniger als ein halbes Jahr andauert, von der chronischen Hepatitis, die über diesen Zeitraum hinaus besteht. Eine
chronische Hepatitis entwickelt sich hauptsächlich aus einer
akuten Virushepa­titis B, C oder D. Eine chronische Hepatitis A
gibt es nicht, eine chronische Hepatitis E ist sehr selten.
Ursache der Hepatitis können zahlreiche Faktoren wie Stoffwechselstörungen (z. B. bei einer Fettleberhepatitis), Vergiftungen (z. B. durch Alkohol) oder Autoimmunprozesse sein. Doch in
den allermeisten Fällen handelt es sich bei einer Hepatitis um
eine Viruserkrankung (Virushepatitis). Sie wird hauptsächlich
durch Hepatitisviren vom Typ A, B, C, D oder E ausgelöst. Experten schätzen, dass 240 Millionen Menschen weltweit chronisch
mit Hepatitis B infiziert sind, und 184 Millionen Menschen haben nachweisliche Antikörper gegen Hepatitis C. Bei mindestens
7 Prozent der akuten Hepatitiden ist die Ursache unbekannt, daher nannte man diese Form zunächst Hepatitis F. Mittlerweile
wurde noch ein weiteres Hepatitis-Virus entdeckt, Hepatitis G
genannt. 10 Prozent der unbekannten akuten Hepatitiden sind
auf diesen Virustyp zurückzuführen. Er verursacht nur Beschwerden, wenn er mit einer Hepatitis C auftritt.
Häufigste Ursache
einer Hepatitis sind
krank machende
Viren.
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Erkrankungen der Leber – wichtig zu wissen
Die verschiedenen Formen von Hepatitis
ÜBERTRAGUNGSWEGE
IMPFUNG
MÖGLICH
Hepatitis A
• Wird hauptsächlich fäkal­oral übertragen, das bedeutet durch
Kontakt­ oder Schmierinfektion.
• In 30 Prozent der Fälle wird die Erkrankung auf Reisen in Länder
erworben, wo die Hygiene­Standards nicht eingehalten werden.
ja
Hepatitis B
• Wird über alle Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma, Tränen,
Speichel, Gehirnflüssigkeit (Liquor), Urin, Magensaft und Mutter­
milch übertragen.
• Das Risiko, sich bei einer Nadelstichverletzung anzustecken, liegt
bei 30 Prozent und ist damit sehr hoch. Kleinste Mengen an Blut
reichen für eine Übertragung aus.
ja
Hepatitis C
• Die Übertragung erfolgt vermutlich nur über Blut, obwohl das
Virus in nahezu allen Körperflüssigkeiten nachweisbar ist.
• Hohes Ansteckungsrisiko besteht bei Verwendung von kontami­
niertem Besteck zum Drogenkonsum, Tätowieren oder Piercing.
• Blutprodukte vor 1991 waren eine häufige Ansteckungsquelle.
Eine sexuelle Übertragung ist seltener als bei Hepatitis B, das
Risiko steigt aber während der Menstruation oder bei „harten
Praktiken“.
• Bei etwa 30 Prozent aller Patienten mit chronischer Hepatitis C ist
der Übertragungsweg nicht bekannt.
nein
Hepatitis D
• Kommt nur zusammen mit einer Hepatitis­B­Virusinfektion vor.
• Wird über Körperflüssigkeiten wie Blut und Sperma übertragen.
nein*
Hepatitis E
• In Deutschland weit verbreitet, ca. 18 Prozent der Bevölkerung
haben Antikörper als Zeichen einer durchgemachten (und
ausgeheilten) Infektion im Blut.
• Kommt sehr häufig in Entwicklungsländern, in Asien und Afrika,
vor. In einigen Ländern hat jeder zweite Mensch Spuren einer
durchgemachten und ausgeheilten Infektion.
• Wird in Europa hauptsächlich über unzureichend gegartes Fleisch
(z. B. Schweinemett) übertragen, oder durch engen Kontakt mit
Wild­ oder Hausschweinen sowie Wildtieren. In Entwicklungs­
ländern auch über Trinkwasser.
• Die Übertragung von Mensch zu Mensch ist sehr selten.
nein
* Die Impfung vor Hepatitis B schützt jedoch auch vor Hepatits D.
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