DGVS: Fettleber durch Alkoholmissbrauch und ungesunde

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DGVS: Fettleber durch Alkoholmissbrauch und
ungesunde Ernährung immer häufiger
Berlin, Februar 2012 – In der Gesamtbevölkerung leidet etwa jeder vierte
Erwachsene an einer „Fettleber“: Bei drei von vier stark Übergewichtigen ist
auch die Leber verfettet. Die nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung ist die am
stärksten zunehmende Lebererkrankung in Deutschland, warnt die Deutsche
Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Eine
Fettleber sei oftmals Vorbote schwerer Erkrankungen, betonen die Spezialisten
der DGVS. Das Spektrum der nicht alkoholischen Fettlebererkrankungen reicht
von der „einfachen“ Fettleber über die chronische Fettleberentzündung bis hin
zur lebensbedrohlichen Leberzirrhose. Folgen sind auch Leberkrebs und
Herzkreislauferkrankungen
Nicht nur übermäßiger Alkoholkonsum, auch ungesunde Ernährung kann dazu führen,
dass sich in der Leber Fett ansammelt. Mehr als die Hälfte der erwachsenen Menschen
in Deutschland sind heute übergewichtig, etwa 15 Prozent gelten als stark
übergewichtig oder „adipös“. Neben der alarmierenden Gewichtszunahme
verzeichnen Experten höchste Zuwachsraten bei Erkrankungen der Leber: Jeder dritte
bis jeder vierte Erwachsene in den USA und Europa könnte Schätzungen zufolge von
einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung betroffen sein. „Die Veränderungen in
der Leber gleichen denen von Patienten, die Alkohol in schädigenden Mengen
konsumieren“, sagt DGVS-Pressesprecher Professor Dr. med. Peter R. Galle, Direktor
der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik am Universitätsklinikum Mainz.
Wenn sich in Folge der Fettablagerungen eine fortschreitende Fettleberentzündung
ausbildet, sei die Gesundheit ernsthaft bedroht, so Galle. Viele Betroffene zeigen
wenig Beschwerden, manchmal kann ein Druckschmerz unterhalb des rechten
Rippenbogens auftreten. Im Verlauf deuten eine gelbliche Verfärbung des Augapfels
und dunkler Urin auf die Krankheit hin. Gefährlich sind laut DGVS vor allem die
Folgeerkrankungen einer solchen Fettleber-„Hepatitis“: Wenn abgestorbenes
Drüsengewebe der Leber sich in Bindegewebe umwandelt und vernarbt, kann sich
eine unheilbare Leberzirrhose entwickeln. Auch das Risiko, dass sich aus dem
Gewebe ein Tumor bildet, steigt. „Die Sterblichkeit von Patienten mit
Fettleberentzündung sei im Vergleich zur Normalbevölkerung erhöht“, betont Experte
Galle. Die Entzündungsprozesse schädigten nicht nur die Leber selbst sondern auch
Gefäße und Herz: „Betroffene haben ein erhöhtes Risiko einen Herzinfarkt oder einen
Schlaganfall zu erleiden“.
Als Hauptursache für die Zunahme der Leberverfettung sehen Experten die
Lebensgewohnheiten: Neben Alkohol zählen Übergewicht, Zucker- und
Fettstoffwechselstörungen zu den Ursachen der Fettleber. Zudem können
Medikamente und Virusinfektionen verantwortlich sein. Patienten, die unter einer
Fettleber leiden, fühlen sich häufig müde und abgeschlagen und klagen über
Völlegefühl und Bauchschmerzen. „Die Symptome sind oft unspezifisch und werden
selten mit einer Erkrankung der Leber in Zusammenhang gebracht“, warnt Galle. Um
Fettlebererkrankungen zu behandeln, empfiehlt der Internist konsequent die Ursachen
anzugehen: Patienten mit einer alkoholischen Fettleber müssten gänzlich auf Alkohol
verzichten. In Fällen einer nicht-alkoholischen Fettleber helfe oft eine
Gewichtsreduktion. Werde das jeweilige Ziel erreicht, könne sich das Organ meist
erholen.
Die DGVS wurde 1913 als wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Erforschung der
Verdauungsorgane gegründet. Sie fördert heute Forschung im Bereich Verdauung und
Stoffwechsel, entwickelt Leitlinien und bietet Fort- und Weiterbildung von Ärzten in
Klinik und Praxis an. Regelmäßige Tagungen, die Nachwuchsförderung und
internationaler Austausch sind ihr ein besonderes Anliegen.
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