Einführung in die Topologie (SS 14) Bernhard Hanke Universität Augsburg 09.04.2013 Bernhard Hanke 1/6 Ein topologischer Raum (X , T ) heißt metrisierbar, falls eine Metrik auf X existiert, so dass die von der Metrik induzierte Topologie mit T übereinstimmt. Definition Ein topologischer Raum X heißt Hausdorffsch, falls für alle x, y ∈ X mit x 6= y offene Teilmengen U und V von X existieren, so dass x ∈ U, y ∈ V und U ∩ V = ∅. Falls X mehr als einen Punkt enthält, ist die Klumpentopologie nicht Hausdorffsch. Sie ist auch nicht metrisierbar, denn Proposition Jeder metrisierbare topologische Raum ist Hausdorffsch. Bernhard Hanke Metrische Räume und topologische Räume 2/6 Definition Eine Abbildung f : X → Y zwischen topologischen Räumen X und Y heißt I stetig falls für jede offene Menge U ⊂ Y das Urbild f −1 (U) ⊂ X wieder offen ist. I Homöomorphismus falls f bijektiv und f : X → Y , f −1 : Y → X beide stetig sind. X und Y heißen dann homöomorph, X ≈ Y . Ist A ⊂ X eine Teilmenge und f : X → Y stetig, so ist f |A : A → X ebenfalls stetig. Die Komposition stetiger Abbildungen ist stetig. Satz Für n 6= m sind Rn und Rm nicht homöomorph. Bernhard Hanke Metrische Räume und topologische Räume 3/6 Für zwei Topologien T und T 0 auf X nennen wir T gröber als T und T 0 feiner als T :⇔ T ⊂T0 Die Klumpentopologie ist die gröbste und die diskrete Topologie ist die feinste Topologie auf X . Definition Eine Menge B ⊂ T offener Teilmengen eines topologischen Raumes (X , T ) heißt I Basis der Topologie, falls jede offene Menge U ∈ T Vereinigung von Mengen aus B ist. I Subbasis der Topologie, falls jede offene Menge U ∈ T Vereinigung von Mengen ist, von denen jede Schnitt endlich vieler Mengen aus B ist. Jede Teilmenge B ⊂ P(X ) ist Subbasis einer Topologie T von X , der sog. von B erzeugten Topologie. Bernhard Hanke Metrische Räume und topologische Räume 4/6 Sind (X , TX ) und (Y , TY ) topologische Räume, so wird die Produktopologie auf X × Y erzeugt von der Menge B := {U × Y | U ∈ TX } ∪ {X × V | V ∈ TY } der Streifen“ U × Y , X × V . ” Die Rechtecke“ U × V ⊂ X × Y bilden eine Basis der Produkttopologie. ” Proposition I Die Projektionen πX : X × Y → X und πY : X × Y → Y sind stetig bzgl. der Produkttopologie. I Ist T eine echt gröbere Topologie auf X × Y als die Produkttopologie, so sind die Projektionen X × Y → X und X × Y → Y nicht beide stetig. Die Produkttopologie ist die gröbste Topologie auf X × Y so dass beide Projektionen stetig sind. Bernhard Hanke Metrische Räume und topologische Räume 5/6 Es seien (X , T ) und (Y , T 0 ) topologische Räume und X ∩ Y = ∅. Dann erzeugt T ∪ T 0 die Summentopologie auf X ∪ Y . Sie ist die feinste Topologie auf X ∪ Y , so dass die beiden Inklusionen iX : X ,→ X ∪ Y und iY : Y ,→ X ∪ Y stetig sind. Proposition Es seien X , Y , Z topologische Räume. I Falls X ∩ Y = ∅, so ist eine Abbildung X ∪ Y → Z stetig genau dann, iX falls die beiden Kompositionen X ,→ X ∪ Y → Z und iY Y ,→ X ∪ Y → Z stetig sind. I Eine Abbildung Z → X × Y ist stetig genau dann, falls die beiden πX πY Kompositionen Z → X × Y → X und Z → X × Y → Y stetig sind. Bernhard Hanke Metrische Räume und topologische Räume 6/6