„Wenn ein Ganzes in Teile zerfällt, ruft es nach Integrität.“ (K. Isikli) SCHIZOPHRENIE Elementarfunktionen der Schizophrenie, die gestört sein können: Störungen des Ich-Erlebens Störungen der Wahrnehmung Störungen des formalen und inhaltlichen Denkens Antriebsstörungen ELEMENTARFUNKTIONEN (2) Dimensionen des ICHs ICH-Aktivität: Ich tue ICH-Vitalität: Ich bin ICH-Grenze-Demarkation: Von innen nach außen. Ich kann Grenzen schieben im Erleben meines Ichs ICH-Konsistenz: Fähigkeit mich als einheitliches Wesen zu verstehen ICH-Identität: Sicherheit der eigenen Gestalt ICH-Selbstbild: Was ich von mir halte ICH-Stärke: In sich selbst ruhen Störungen des ICH-ERLEBENS Entfremdungserlebnisse: Derealisation: Die Umgebung erscheint unwirklich, fremd - auch räumlich verändert Depersonalisation: Ich-Teile des Körpers werden als fremd, verändert erlebt Beeinflussungserlebnisse: Gedankeneingebung: Gedanken sind von außen gelenkt, gesteuert Gedankenentzug: Gedanken werden weggenommen Gedankenausbreitung: Gedanken gehören nicht ihm allein, andere nehmen daran teil "Gefühl des Gemachten": Fremdbeeinflussungserlebnisse: Fühlen, Streben ist von außen gemacht, gelenkt, gesteuert Störungen der Wahrnehmung Illusionen: Es gibt etwas Reales, das subjektiv umgedeutet wird (Weidenbüsche im Nebel erscheinen als „Erlkönig“) Halluzinationen: Optische Halluzinationen: Weiße Mäuse sehen Olfakorische Halluzinationen: Plötzlich riecht es nach Gras Gustatorische Halluzinationen: Es schmeckt wie Gift Taktile (haptische) Halluzinationen: Eine kalte Hand liegt auf dem Rücken Koenästhetische Halluzinationen: Im Inneren spielt sich etwas ab, Organe lösen sich auf Akustische Halluzinationen "Stimmen hören": Imperative Stimmen: Stimmen unterhalten sich über mich, geben mir einen Befehl Kommentierende Stimmen: Stimme lobt oder tadelt mich Dialogisierende Stimmen: Stimmen reden über mich Gedanken, die laut werden Stimmen, die aus einem Körperteil kommen Es liegt kein einheitliches Bild für die Schizophrenie vor. Emil Kraepelins Definition: MANISCH-DEPRESSIVES-IRRESEIN oder Dementia praecox Eugen Bleuler definiert 1911 Schizophrenie als: SPALTUNGSIRRSINN Dabei wird „Spaltung“ nicht im Sinne einer Persönlichkeitsspaltung betrachtet, sondern als eine elementare Störung des sich nicht mit sich einheitlich Fühlens. Bei den schizophrenen Formen stehen formale Denkstörungen (Zerfahrenheit), Affektstörungen (Affekte stimmen nicht mit dem Verhalten überein) und das Heraustreten aus sozialen Kontakten im Vordergrund. Schizophrenien können in unterschiedlichen Erscheinungsformen auftreten. Ätiologie Die Ursache ist nicht bekannt. Wahrscheinlich gibt es viele Ursachen. Mulifaktorielle Ursachen Krankheitsbereitschaft aufgrund genetischer Faktoren Psychogene Faktoren (Ich- Entwicklungsdefizite, broken home) Störungen der psychosozialen Entwicklung (Konflikte im zwischenmenschlichen Bereich) Gestörter Kommunikationsstil: Double mind Aktuelle auslösende Bedingungen Unbekannte pathobiologische Vorgänge Eventuell ein Überschuss des Neurotransmitters Dopamin Biologische Komponenten (Hirnverletzung) Ein Auslöser scheint die Krankheitssymptome zu aktivieren. 1% der Bevölkerung leidet irgendwann in seinem Leben unter Schizophrenie. Verlauf Der Verlauf ist vielgestaltig. Das Vollbild kann akut auftreten oder sich schleichend entwickeln. Die akute Manifestation dauert Wochen bis Monate. Sie kann in Schüben oder Phasen auftreten. Die Suizidrate liegt bei 5%. Der Verlauf erfolgt über die 1/3 Regelung 1/3 der Betroffenen erhält einen Schub und die Symptome bleiben erhalten 1/3 erlebt einen Schub mit einer Restsymptomatik: Ein neuer Schub kann auftreten 1/3 erlebt einen Schub, der sich zurückentwickelt, es kann aber zu einem neuen Schub kommen Prognose Positive Prognose bei positiver Symptomatik Wahn - Halluzinationen - Ich-Erlebnisstörungen Akutes Einsetzen der Störung Nachweis von auslösenden Lebensereignissen wie z.B. Stress Frühzeitig einsetzende adäquate Therapie Negative Prognose bei negativer Symptomatik Langsam schleichender Beginn Fehlender Nachweis eines auslösenden Ereignisses Mangelnde soziale Integration Unter- oder Überstimulation im sozialen Bereich sind schädlich Hohe EE – Werte: Expressed emotions (zu große Nähe / Intimität oder zu starke kontroverse Emotionen) Alogie (Verarmung der Sprache, wortkarg) Affektverflachung:Verarmung des Fühlens, des emotionalen Ausdrucks oder der Reaktion Apathie: Mangel an Energie / Antrieb, kein Interesse Aufmerksamkeitsstörungen: Beeinträchtigungen der Konzentrationsfähigkeit Grundsymptome nach Eugen Bleuler Bleuler definierte das heute noch gültige Krankheitskonzept der Schizophrenie. Er teilte die Symptome ein in: Grundsymptome Störungen des formalen Denkens Denkzerfahrenheit Gedankenabreißen Neologismen Vorbeireden Affektstörungen Inadäquate Affekte: Parathymie Ambivalenz Antriebsstörungen Autismus Akzessorische Symptome Störungen des Inhaltliches Denkens WAHN: Verfolgungs-, Bedeutungs-, Beeinträchtigungs–, Beziehungswahn Störungen der Wahrnehmung Halluzinationen: "Stimmen hören": dialogisierende - kommentierende – imperative Störungen der Psychomotorik Katatone Symptome: Stupor - Sterotypien - Mutismus – Katalepsie (Automatismen, Negativismus) Ich - Störungen Entfremdungserlebnisse Beeinflussungserlebnisse Kurt Schneider (1945) unterteilt die Symptome. Symptome 1. Ranges Wahnwahrnehmung Akustische Halluzinationen "Stimmen hören": dialogische, kommentierende, imperative Gedanken werden laut Gedankeneingebung - Gedankenentzug - Gedankenausbreitung "Gefühl des Gemachten", leibliche Beeinflussungserlebnisse Symptome 2. Ranges Wahngedanke – Wahnidee - Wahneinfall Sonstige Halluzinationen: Optische, olfaktorische, gustatorische, taktile, koenästhetische Affektstörungen Formale Denkstörungen Katatone Störungen Die Schizophrenie erscheint in der ICD 10 als aufgearbeitete differenzierte Fassung von Bleuler und Schneider: Gedankenlautwerden, -eingebung, -entzug, -ausbreitung Kontroll- und Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten, Wahnwahrnehmungen Akustische Halluzinationen: Dialogisierende, kommentierende Stimmen, Stimmen, die aus einem Körperteil kommen Bizarrer, unrealistischer Wahn (Implatation eines Senders in der Haut) Halluzinationen begleitet von Wahn Gedankenabreißen, Zerfahrenheit, Danebenreden, Neologismen Katatone Symptome Negative Symptome wie: Apathie, Sprachverarmung, verflachte / inadäquate Affekte, sozialer Rückzug Diagnose AKUTE SCHIZOPHRENIEFORME PSYCHOTISCHE STÖRUNG (ICD 10) Gruppe 1 bis 4 Ein eindeutiges Symptom Gruppe 5 bis 8 Mindestens 2 Symptome Die Symptome sollten fast ständig während eines Monats auftreten. Ausschluss von: Hirnverletzungen, Intoxikationen, Entzug Sorgfältige laborchemische und apparative Untersuchungen (CCT) sind erforderlich. Wenn keine ausgeprägten manischen / depressiven Symptome auftreten, liegt eine SCHIZOAFFEKTIVE STÖRUNG vor. Die Definition ist uneinheitlich. Patienten mit einer schizoaffektiven Störung zeigen eine Mischung zwischen schizophrenen und affektiven Erkrankungen. Diagnose und Abgrenzung Diagnostische Schwierigkeiten treten bei einem schleichenden Krankheitsprozess auf. Einigermaßen sicher sind die Schizophrenien an den Grundsymptomen zu erkennen. Diagnostisch wichtig kann der Gesamteindruck des Fremdartigen, der Ferne und der Unzugänglichkeit sein. Der Therapeut vermisst die Beziehung zum Gegenüber. Wie durch eine gläserne Wand fühlt er sich vom Patienten getrennt. Bei der Diagnose können auch unterschiedliche Testverfahren verwendet werden. Differentialdiagnose Schizoaffektive Psychose Zweifel können auftreten, wenn es bei einer psychischen Störung unerwartet zu einem Erregungszustand kommt. Andererseits können zu Beginn der Schizophrenie spezifische affektive psychische Störungen zu erkennen sein. Bei der schizotypen Persönlichkeitsstörung treten auch ähnliche Symptome wie bei der Schizophrenie auf: Exzentrisches Verhalten Anomalien des Denkens und der Stimmungen Therapie Somatherapie mit Neuroleptika Soziotherapie Psychotherapie Vorsicht mit aufdeckender Therapie! Die Therapie sollte begleitend sein und mit dem Arzt besprochen werden. Das ICH des Patienten ist so geschwächt, dass eine tragfähige Beziehung zwischen Therapeut und Patient nicht möglich ist. Basis für eine tragfähige Patienten-Therapeutenbindung ist gegeben, wenn das ICH in der Lage ist sich mit dem ICH des Therapeuten zu verbinden. Der Therapeut sollte die Informationen klar und übersichtlich vermitteln Der Kommunikationsstil sollte eindeutig sein: Zuhören und wenige Fragen stellen. Vertrauensvolle Beziehung aufbauen und die Ressourcen stärken. Inhaltsverzeichnis Formen der Schizophrenie Paranoid / halluzinatorischer Typ Häufigster Subtyp schizophrener Formen. Die Persönlichkeit bleibt häufig intakt Beeinflussungserlebnisse, Gedankenlesen (Ich-Störungen) Wahn und Halluzinationen bestimmen das Bild Wahn: Verfolgung - Beziehung - Beeinträchtigung - Bedeutung Akustische Halluzinationen: "Stimmen hören" Gar nicht oder kaum vorhanden: Affektstörungen, Störungen des formalen Denkens und katatone Symptome Katatoner Typ Relativ seltener Typ. Störungen in der Psychomotorik. Die katatonen Bewegungsstörungen äußern sich in: Katatonem Stupor (wach sein und bewegungslos im Bett liegen) Stereotypien: Ständiges Wiederholen der gleichen Bewegungen Katalepsie: Haltungsverharren Mutismus: Schweigen bei intakten Sprechorganen Befehlsautomatismen, Negativismus Dauer: Stunden bis Wochen, unbehandelt auch Monate bis Jahre. Der Katatone nimmt wahr und hat oft keine Amnesie. Dieser Typ ist durch die Gefahr der Entgleisung in eine perniziöse Katatonie besonders risikoreich. Perniziöse Katatonie (hochfieberhafte Bewegungsstarre) Einzige lebensrettende Maßnahme kann eine Elektrokrampftherapie sein. Bei der Elektrokrampftherapie wird ein Krampfanfall durch eine elektrische Stimulation des Zentralnervensystems induziert. Die Behandlung erfolgt in Kurznarkose. Der genaue Wirkungsmechanismus ist unbekannt. Die Wirkung ist meist nicht von Dauer. Wiederholte Applikationen sind ca. drei Mal in der Woche erforderlich. Indikation: Therapieresistente Depression Katatonie Hebephrener Typ Tritt häufig im Jugendalter auf Im Vordergrund stehen affektive Störungen, insbesondere im Sinne von läppischer Grundstimmung, Faxen, Manierismen, leerer Heiterkeit oder Gleichgültigkeit Verbunden mit formalen Denkstörungen bis zur Zerfahrenheit sowie einem insgesamt unberechenbaren, flapsigen, oft enthemmten Sozialverhalten Ein sozialer Rückzug ist nicht selten Schizophrenia Simplex Tritt selten auf und ist behaftet mit großer diagnostischer Unsicherheit. Beginn: Pubertät, Adoleszenz, auch später. Sie ist eine symptomarme Form. Es fehlen die produktiven Symptome von Wahn und Halluzinationen. Im Sinne eines schleichenden Krankheitsprozesses kommt es zunehmend zu einem durch Negativsymptomatik geprägten Bildes: Störungen im formalen Denken, Antriebsdefizite, Affektverflachung Soziale Isolation Residualtyp Die Schübe haben eine Restsymptomatik hinterlassen: Formale unspezifische Denkstörung Antriebsstörungen, soziale Isolation Affektverflachung Kennzeichnend ist eine Persönlichkeitsveränderung Anfangs besteht lediglich: Leistungsschwäche, Kontaktschwäche, Neigung zu hypochondrischen Beschwerden und depressiven Verstimmungen. Bei schweren Residualzuständen kommt es zu einer ausgeprägten Einengung der Interessen, einem autistischen Rückzug von Sozialkontakten, massiver Antriebs- und Interesselosigkeit und erheblicher affektiver Verarmung und Vernachlässigung der Körperpflege. Charakteristisch für das reine Residuum ist die chronisch bestehende Negativsymptomatik. Chronisch verlaufende Schizophrenie Die chronische Schizophrenie geht mit einem langsamen fortschreitenden Zerfall der Persönlichkeit einher. Die Patienten werden im Laufe der Zeit immer sonderbarer. Sie ziehen sich zurück und meiden immer mehr jeden sozialen Kontakt. Im Extremfall verwahrlosen sie ganz. Psychische Strukturen, die die Individualität eines Menschen bestimmen, gehen irreversibel verloren. Das Ausmaß des Persönlichkeitszerfalls ist abhängig vom raschen Einsatz einer adäquaten medikamentösen Therapie (Neuroleptika). Symptome: Störungen der Assoziation, des Affetes Ambivalenzen Autismus Akute schizophrene Psychosen Hier können vegetative Symptome auftreten Vermehrte Schweißsekretion Störungen des Schlaf- Wachrhythmus Schlafstörungen Veränderung der Pulsfrequenz Symptome der nichtpsychotischen Prodromalphase (Vorzeichen) Interessenverlust an der Arbeit, an sozialen Beziehungen, am eigenen Erscheinungsbild Halluzinationen, Wahn und psychomotorische Störungen Zumindest bis starke Denkstörungen einsetzen, können die Patienten ihre Situation gut beurteilen. Sie haben oft depressive Verstimmungen und leiden unter Schlafstörungen. Inhaltsverzeichnis Amtsarztfragen Schizophrenie Was ergaben Langzeitstudien über den Verlauf der Schizophrenie und deren Ausgang? Tendenz zur Drittelregelung 1/3 folgenlose Abheilung 1/3 mit Rückfällen und leichtem Residuum 1/3 mit beträchtlichen, bis schweren Dauerdefekten Im Alter Tendenz zur Abschwächung und Milderung der Erkrankung Prognostisch günstiger ist ein Akutes Einsetzen der Psychose Ein nachweisbarer Auslöser Eine starke Beteiligung affektiver Anteile Die Langzeitprognose wird begünstigt durch eine frühzeitig einsetzende adäquate Therapie Epidemiologie und Lebenszeitrisiko? Häufigstes Auftreten? Lebenszeitrisiko: 1% Häufigstes Auftreten: Von 20 – 40 Jahren (Männer: 15 – 24 Jahre), (Frauen: 25 bis 34 Jahre) Beim Auftreten nach dem 40. Lebensjahr sind Frauen häufiger als Männer betroffen. Ein polyäthiologischer Ansatz unterscheidet einige Faktoren für das Auftreten der Schizophrenie? Welche? Biologische Faktoren Psychogene Faktoren Prämorbide Persönlichkeit Sonstige Faktoren Nennen Sie psychogene Faktoren der Schizophrenie! Ich-Entwicklungsdefizite (Ich-Schwäche: Trennungs- und Individuationsprobleme in den ersten Lebensjahren, Mutter-Kind-Symbiose, Broken-Home) Inkonsequente Erziehung: Kommunikationsstörungen. Double Bind (Doppelbotschaften) Rollenprobleme ( z.B. Kind als Partnersubstitut) Biologische Faktoren der Schizophrenie? Genetische Disposition Biochemischer Befund: Erhöhte Dopaminkonzentration an den zentralen Synapsen Zu den typischen Symptomen der Schizophrenie gehören? Stimmenhören in Form von Rede und Gegenrede Stimmen, die sich ü b e r den Patienten unterhalten (akustische Halluzination) Die Schizophrenie ist eine Störung des Denkens Hier können Persönlichkeitsveränderungen nach einem Schub zurückbleiben Was ist eine schizophrene Störung? Störung mit einem exzentrischen Verhalten und Anomalien des Denkens und der Stimmung, die schizophren wirken, obwohl nie eindeutige und charakteristische Schizophreniesymptome aufgetreten sind. In welche 4 Gruppen kann man die Schizophrenie unterteilen? Paranoid-Halluzinatorische Form Häufigste Schizophrenieform Diese Form kann akut beginnen und zeichnet sich durch eine ausgeprägte Wahnsymptomatik aus Sie tritt später (35. / 40. Lebensjahr) als andere Formen auf Die Gesamtpersönlichkeit bleibt lange intakt Die Wahnerlebnisse sind schwer zu therapieren Die katatone Form Eine akute Katatonie hat eine günstige Prognose und kann sich rasch wieder zurückbilden Unter der Katatonie versteht man Störungen des Antriebs und der Motorik Hypomotorische Störung: Stupor, Mutismus, Negativismus, Katalepsie Von einer Katalepsie spricht man, wenn der Patient seine Extremitäten in unbequemen Stellungen unnatürlich lange Zeit halten kann Katatone Erregungszustände Hypermotorisch Störung: Der Patient macht dauernd Turnübungen, Hyperkinesen, grimassiert, wiederholt permanent einzelne Wörter Von einem Stupor spricht man, wenn der Patient unbeweglich im Bett liegt und zwar die Umwelt sieht und hört, aber nicht auf Reize reagiert Unter einem Mutismus versteht man die Unfähigkeit zu sprechen aus psychischen Gründen - das Sprechorgan ist intakt Die hebephrene Form Tritt bei Jugendlichen auf Ungünstige Prognose Es handelt sich um eine affektive Verflachung und Enthemmung. Die Patienten lachen, sind laut, zeigen flapsiges unangemessenes Verhalten Schizophrenia Simplex Primärer chronischer Verlauf mit schlechter Prognose Wie bei allen chronischen Erkrankungen sind die Symptome nicht sehr auffallend Sie schleichen sich ein. Der Patient wird in seinem Verhalten immer sonderbarer, verliert den Kontakt nach außen, isoliert sich oder verwahrlost Die Schizophrenie stellt eine uneinheitliche Gruppe affektiver psychischer Störungen dar. Schizophreniesymptome tauchen auch bei organischen Hirnschäden auf. Die für die Schizophrenie typischen Symptome entwickeln sich langsam und führen zu ausgeprägten Residualzuständen. Was ist allgemein verlaufbestimmend? Die Intensität der Initialbehandlung Je schneller der Patient seine Medikamente bekommt, desto weniger zerfällt die Persönlichkeit Wann ist bei Schizophrenie psychotherapeutische Behandlung angesagt? Nur im Intervall und in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt Der Patient muss lernen, wie man mit anderen Menschen umgeht Es ist bekannt, dass ein Rezidiv der Schizophrenie ausgelöst werden kann durch psychische und soziale Konflikte Symptome der katatonen Schizophrenie? Stupor, Mutismus Erregung Haltungssterotypien Negativismus Rigidität Wächserne Biegsamkeit Befehlsautomatismus, verbale Perseveration Echolalie Wann können außer bei der Schizophrenie noch katatone Symptome auftreten? Gehirnerkrankungen Stoffwechselstörungen Alkohol und Drogen Affektive Störungen Welche Aussage hinsichtlich der perniziösen Katatonie ist falsch? Perniziöse Katatonien beginnen schleichend Was kennzeichnet eine perniziöse Katatonie? Eine Elektrokrampftherapie kann lebensrettend sein Sie tritt selten auf Lebensbedrohlich Es werden febrile Temperaturen beobachtet Kreislaufstörungen Beschreiben Sie die koenästhetische Form! Vielfältige abstruse Leibgefühlsstörungen wie: Nichtvorhandensein von Organen, Gefühl der Organschrumpfung Körperhalluzinationen (innerlich zu verbrennen, das Verfaulen der Leber zu spüren) mit dem Kriterium des von Außen gemachten Was sind Koenästhesien? Abstruse leibliche Empfindungen Eigenartige Körpergefühlsstörungen, Ringgefühle, Brennen ohne den Charakter des Gemachten Vorkommen: Koenästhetische Schizophrenie Wie ist der Verlauf der paranoiden Schizophrenie? Beginn? Episodisch mit teilweiser oder vollständiger Remission oder chronisch Beginn später als bei der hebephrenen oder katatonen Form Welche Halluzinationen gibt es bei der paranoiden Schizophrenie? Stimmen, die den Patienten bedrohen oder ihm Befehle geben Akoasmen, Geruchs- und Geschmackshalluzinationen Sexuelle oder andere Körperhalluzinationen Welche Art von Wahn ist typisch für die paranoide Form? Kontroll-, Beeinflussungs-, Verfolgungs-, Beziehungs-, Abstammungs-, Sendungs- und Eifersuchtswahn Koenästhetischer Wahn Gefühl des Gemachten Welche Erkrankungen kommen beim Vorliegen eines paranoidhalluzinatorischen Syndroms differentialdiagnostisch als Ursache in Frage? Enzephalitis Epileptische Psychose Durchgangssyndrom Drogenkonsum Wie äußert sich die hebephrene Form? Tritt bei Jugendlichen auf (15-25 Jahren) Affektive Verflachung und Enthemmung Ungünstige Prognose, wegen der schnellen Entwicklung der Minus-Symptome Symptome der hebephrenen Schizophrenie? Affektive Symptome stehen im Vordergrund Das Verhalten ist verantwortungslos, ziellos, unvorhersehbar und ohne Empfinden Die Stimmung ist flach und unpassend, oft begleitet von Kichern und selbstzufriedenem Lächeln. Faxen, hypochondrische Klagen Manierismen Denkstörungen, zerfahrenes Denken Nennen Sie formale Denkstörungen! Es handelt sich um Störungen im Gedankenablauf, in der Geschwindigkeit, in der Logik. Der Gedankenmodus steht im Vordergrund. Verlangsamtes Denken: Gedankenablauf ist nicht flüssig Gehemmtes Denken: Denken ist langsam, schleppend Eingeengtes Denken: Gedanken kreisen um wenige Themen Gedankensperrung: Gedanken werden nicht zu Ende gedacht Weitschweifiges, umständliches Denken: Vom Hunderste ins Tausendste Perseveration: Festkleben am Einfall, Wiederholung derselben Gedankengänge Haften: Alte Gedankenmuster werden stereotyp wiederholt Zerfahrenheit: Gedanken und Sätze stehen unstrukturiert nebeneinander Ideenflucht: Einfälle überschlagen sich. Patient ist überschwänglich. Bringt nichts zu einem logischen Ende Wie kennzeichnet K. Schneider die Schizophrenie? Durch Symptome 1. Ranges und Symptome 2.Ranges Symptome 1. Ranges: Ich-Störung Gedankeneingebung, Gedankenlautwerden Wahnwahrnehmung Stimmenhören in Form von Rede / Gegenrede Beeinflussungserlebnis Was sind Beeinflussungserlebnisse? Der Patient meint, seine Denkstörungen, seine Schwierigkeiten werden von Außen geleitet, meistens von bestimmten Personen verursacht. Diese Personen bestrahlen, hypnotisieren ihn oder tun ihm subtile Gewalt an. Was ist ein Wahneinfall? (Wahnidee, Wahngedanke) Er entsteht ohne vorherige Sinneswahrnehmung, also aus der Phantasie heraus. Auf einmal weiß der Patient, dass das FBI oder seine Schwiegermutter ihn verfolgt. Wahneinfälle treten auf bei folgenden Erkrankungen: Cerebral wirksamen Intoxikationen Schizophrenien Affektiven Störungen Vergiftungen mit psychotropen Substanzen Welche Aussagen über den Wahn treffen zu? Die Wahninhalte werden mitbestimmt durch die Lebensgeschichte sowie durch soziale, psychische und dynamische Faktoren Ein Wahn ist ein einschneidendes Erlebnis für den Patienten. Er glaubt, dass eine inhaltliche Denkstörung die nächste nach sich zieht. Der Patient versucht, den einen Wahninhalt mit anderen Wahnideen aufzufüllen und zu erklären - was dann zu einem größeren Durcheinander führt und es ihm absolut unmöglich macht, die ursprüngliche Idee herauszufinden. Die Ausgestaltung des Wahns lässt sich oft aus der Lebensgeschichte des Patienten erklären. Der sensitive Beziehungswahn entsteht oft im kleinbürgerlichen Milieu. Die Umgebung kann die Entstehung von Wahnkrankheiten beeinflussen. Was trifft über den sensitiven Beziehungswahn zu? Der Beginn liegt häufig im 40. Lebensjahr Auslösend sind oft Erfahrungen eigener psychischer Niederlagen Wahnideen kreisen um ein Thema, das mit einer vermeintlichen psychischen Niederlage verbunden ist Der Wahn ist systematisiert und isoliert: In den Bereichen, die mit dem Wahn nichts zu tun haben lebt der Patient unauffällig. Mit den Jahren drückt das schlechte Gewissen, so dass es zu Kurzschlusshandlungen kommen kann: Suizidgefahr und Fremdgefährdung sind möglich Der sensitive Beziehungswahn ist das häufigste Wahnthema und kann als alleiniges Symptombild auftreten (PARANOIA ) oder eine SCHIZOPHRENIE einleiten Hinter alltäglichen Begebenheiten werden Botschaften gesehen Ein Wahnsystem ergibt sich, indem der Patient zwischen den einzelnen wahnhaften und anderen psychischen Phänomenen eine Verbindung herstellt Beim systematisierten Wahn konzentriert sich der Patient auf ein Thema "Meine Schwester will mir nur Böses" und strickt um dieses Thema herum Einfälle oder Gedanken, die in sich schlüssig sind - aber nur aus der Perspektive des Patienten "stimmen". Diesen schlüssigen Beweis zu finden, nennt man Wahnarbeit Der systematisierte Wahn taucht oft zu BEGINN paranoider und psychotischer Störungen auf Differentialdiagnostisch muss an den Beginn einer schizophrenen Erkrankung gedacht werden Was sind Halluzinationen? Sinnestäuschungen ohne reale Wahrnehmung, wobei der Patient überzeugt ist von der Richtigkeit seiner Wahrnehmung Welche Art von Halluzinationen gibt es und bei welchen Störungen treten sie auf? Akustische Halluzinationen in Form von Rede / Gegenrede (Schizophrenie) Optische Halluzinationen (Delir, akute organische Psychose) Geruchs- und Geschmackshalluzinationen (Schizophrenie: Vergiftungswahn) Taktile Halluzinationen, Dermatozoenwahn Chronische organische Psychose, Arteriosklerose Was ist eine Gefühlsverarmung? Der Patient zieht sich immer mehr zurück. Nimmt an den Vorgängen in der Umwelt nicht mehr teil Was ist eine Verstimmung? Die schizophrene Verstimmung kann sich als gehobene Stimmung, als albernes, rücksichtsloses, läppisches Verhalten äußern oder als Depression, die umweltabhängig und beeinflussbar ist. Der Patient leidet unter Angst, er spürt, dass mit seinen Gedanken etwas nicht in Ordnung ist. Welche Störung der Affekte gibt es bei der Schizophrenie? Gehobene Stimmung Depression Parathymie Was ist Parathymie? Eine inadäquate Affektäußerung, die nicht damit übereinstimmt, was der Patient sagt und fühlt. Der Patient kann von traurigen Dingen erzählen und dabei lachen Was ist Ambivalenz? Ein Schizophrener kann gleichzeitig lachen und weinen. Er kann Angst haben und glücklich sein. Ein Gesunder hat auch Ambivalenzen: Einerseits möchte man lernen, auf der anderen Seite mit Freunden zusammen sein. Diese Ambivalenzen werden bewusst und man versucht, einen Kompromiss zu finden. Bei Psychotikern bleiben solche Gegensätze unkommentiert nebeneinander stehen. Was sind Störungen der Assoziation? Hierzu gehören die formalen Denkstörungen: Gedankensperrung und Zerfahrenheit. Gemeint ist, dass der Patient Gedanken nicht mehr zu Ende denken kann. Er bleibt mitten im Gedankenfluss stecken, erzählt unlogisch und unzusammenhängend, was aber für den Patienten logisch ist. Definieren Sie Autismus! Es handelt sich um den Verlust der Realitätsbeziehung, eine krankhafte Ich-Versunkenheit. Der Patient nimmt nicht mehr an seiner Umwelt teil Was sind Befehlsautomatismen? Automatisches Befolgen von Anweisungen Welche Halluzinationen treten bei der Schizophrenie auf? Primär: Akustische Halluzinationen, seltener optische Die optischen Halluzinationen stehen in Verbindung mit dem Wahn Im Zusammenhang mit dem Verfolgungswahn treten auf: Geruchs- und Geschmackshalluzinationen. Der Patient fühlt sich dann vergiftet Taktile Halluzinationen sind nicht selten: Es treten Missempfindungen auf, als ob die inneren Organe zerfressen würden, als ob der Herzschlag gestört oder der Stuhlgang verhindert ist. Missempfindungen werden stets als von außen gemacht empfunden Was sind Residualzustände? Überbleibsel der Erkrankung Weisen hohe Variabilität auf Primär gehen Residualzustände einher mit Leistungsabfall und geminderter Belastbarkeit Sie kommen mit deutlicher Negativ-Symptomatik vor und zeigen sich über Interessenverlust und sozialem Rückzug Was ist ein schizophrenes Residuum? Chronisches Stadium nach einer früheren akuten schizophrenen Episode mit einer eindeutigen Verschlechterung der Symptome Charakteristisch sind die langanhaltenden negativen Symptome wie: Verminderte Aktivität, Affektverflachung, Antriebslosigkeit, Kommunikationsmangel, sozialer Rückzug Die negativen Symptome sind jedoch nicht notwendigerweise irreversibel Was ist eine schizoaffektive Störung? Episodische Störungen, bei denen sowohl affektive als auch schizophrene Symptome in derselben Krankheitsphase auftreten Was ist eine postschizophrene Depression? Eine länger anhaltende depressive Episode, die im Anschluss an eine schizophrene Erkrankung auftritt Erhöhtes Suizidrisiko Beurteilen Sie Aussagen und Verknüpfung: Die Schizophrenie Simplex ist die am leichtesten zu diagnostizierende Form der Schizophrenie, weil die Patienten am Anfang sehr auffällig sind. Keine Aussage ist richtig! Die Schiziophrenia Simplex stellt eine chronische Verlaufsform der Schizophrenie dar. Eigentlich verläuft die Schizophrenie in Schüben - bis auf diese Ausnahme: Die chronische Schizophrenie geht mit einem langsam progredienten (fortschreitenden) Zerfall der Persönlichkeit einher Die Patienten werden im Laufe der Jahre immer sonderbarer. Sie ziehen sich zurück, meiden jeglichen sozialen Kontakt und - im Extremfall - verwahrlosen Die Diagnose ist nicht einfach. Zur Diagnostik sucht man nach den Grundsymptomen bei Bleuler, den Symptomen 1. Ranges nach Schneider oder unter den Punkten 1 bis 9 in der ICD 10 Auch „projektive“ Tests z. B. Rorschach helfen, schizophrene Wahrnehmungsstörungen zu finden Die Diagnose kann erst sehr spät gestellt werden Kein Verlauf in Schüben, schlechte Prognose Was ist typisch für die Schizophrenia simplex? Fast unmerklicher Beginn Rückzug aus den menschlichen Beziehungen bis hin zum Autismus Auffassungs- und Konzentrationsschwächen Diese Form verläuft anfangs leicht, aber dafür chronisch. Ist gekennzeichnet durch die Hauptsymptome nach Bleuler. Diese Symptome bilden sich im Laufe der Jahre immer deutlicher heraus Beurteilen Sie Aussage und Verknüpfung: Die Behandlung von Schizophrenie mit Neuroleptika ist adäquat, weil Neuroleptika viele Nebenwirkungen haben. Beide Aussagen sind richtig! Da die Schizophrenie keine einheitliche Erkrankung darstellt, gibt es auch nicht „die“ Behandlung der Schizophrenie. Sie ist aber eine behandlungsbedürftige Erkrankung, weil sie zum Persönlichkeitszerfall führen kann. Das klassische Medikament ist das Neuroleptikum. Neuroleptika werden eingesetzt in der AKUTPHASE und auch in der LANGZEITBEHANDLUNG. Neuroleptika haben einen sedierenden Effekt und wirken positiv auf: Wahnvorstellungen Katatone Zustandsbilder Affektive Störungen Schizophrene ICH-Störungen Substanzen, die besonders stark dämpfend wirken, werden bei Erregungszuständen eingesetzt: Dogmatil Truxal Neurocil Andere Neuroleptika wirken auf Wahnsymptome und Denkstörungen: Orap Haldol FluanXol Beträchtliche Nebenwirkungen haben Neuroleptika, die auf den Wahn und die schizophrenen Symptome Einfluss nehmen. Die wichtigsten Nebenwirkungen betreffen die extrapyramidale Motorik. Es treten parkinsonähnliche Symptome auf: Bewegungsarmut (Akinese) Allgemeine Erhöhung des Muskeltonus (Rigor) Ruhetremor (Zittern in Ruhe) Neuroleptika, die sedierend wirken haben anticholinerge Nebenwirkungen: Schwindel Mundtrockenheit Sehstörungen Miktionsstörungen (Störungen beim Wasserlassen) Weitere Nebenwirkungen: Abnahme der weißen Blutkörperchen Epileptische Anfälle Hautausschläge / Allergien Leberfunktionsstörungen Gewichtszunahme, Ödeme Psychische Nebenwirkungen: Müdigkeit Antriebslosigkeit Unruhezustände Depressionen Konzentrationsstörungen Trotz der vielen Nebenwirkungen ist aber zu betonen, dass Neuroleptika weder zur psychischen noch zur physischen Abhängigkeit führen. Weitere Therapien, die zum Tragen kommen: Unterstützende Psychotherapie Verhaltenstherapie Familientherapie Gruppentherapie Soziotherapie (Ergotherapie, Milieugestaltung) Rehabilitationsmaßnahmen Was sind extrapyramidal - motorische Bewegungsstörungen? Sie ähneln dem Parkinson-Syndrom: Multiple Verspannungen, Zittern, allgemeine Bewegungsarmut Ein psychotischer Patient in begleitender Psychotherapie erleidet eine akute psychotische Episode. Was ist zu tun? Veranlasst wird eine Abstimmung mit dem behandelnden Arzt über die Art der Krisenintervention Ein mitauslösender Faktor kann ein Compliance - Problem verordneter Medikamente sein Beurteilen Sie Aussage und Verknüpfung: Eine Patientin, die an Schizophrenie leidet, hört eine männliche Stimme, die ihr den Befehl gibt, ihren Mann zu töten. Diese Situation ist gefährlich, weil manche Kranke akustische halluzinatorische Befehle ausführen. Beide Aussagen und ihre Verknüpfung sind richtig! Jede Wahnkrankheit kann gefährlich sein. Es steckt eine enorme psychische Kraft hinter dem Wahn Der Psychotherapeut behandelt Wahnkranke nicht Ein Fallbeispiel Eine 45 jährige Frau kommt in die Praxis und erzählt, dass sie am Vorabend eine Fernsehsendung gesehen habe, und nun wisse sie, dass sie eine Anorexia Nervosa habe. Sie sei in ihrer Ehe oft unzufrieden und habe stark abgenommen. Ihre Figur wird immer schmaler. Auch habe sie ein komisches Gefühl im Bauch und Probleme bei der Verdauung. Heute morgen habe sie sich gewogen und festgestellt, dass sie 20 kg abgenommen habe. Aber, das wäre nicht so schlimm, da sie ja jetzt wüsste an Anorexia Nervosa zu leiden. Wie ist zu handeln? Da es sich bei der Patientin um eine inhaltliche Denkstörung handelt, ist eine Psychose auszuschließen Zu den inhaltlichen Denkstörungen gehören Zwangsgedanken, Wahn Für eine Anorexia Nervosa ist die Patientin zu alt. Und über Nacht 20 kg abzunehmen ist mehr als unwahrscheinlich Wenn die Patientin ernsthaft glaubt, dass sie über Nacht 20 kg abgenommen hat, liegt wohl ein Wahn vor Die Wahnkriterien sind: Subjektive Gewissheit Krankhafter Ich-Bezug Unkorrigierbar Unmöglicher Inhalt Falls die Patientin auf ihrer Geschichte besteht, würde eine reale Wahrnehmung die Fernsehsendung - in das Wahngebilde miteingebaut. Es handelt sich um eine Wahnwahrnehmung Zu bedenken ist weiter, dass ein Wahn oft eine Schizophrenie einleitet. Jetzt sind die Symptome der ICD 10 oder die Symptome 1. und 2. Ranges nach Schneider abzuklären Wenn die Patientin das Ganze eher scherzhaft nimmt, aufgekratzt ist und ins Paraphrasieren kommt, könnte es sich auch um eine manische Phase handeln. Kennzeichnend wäre hier dann, dass sie die Idee mit der Anorexia Nervosa wieder fallen lässt und von neuen Ideen erzählt (Ideenflucht) Irrelevant ist, ob es sich um eine Schizophrenie, eine isolierte Paranoia oder um eine Manie handelt, die Patientin wird nicht psychotherapeutisch behandelt! Ein Besuch beim Psychiater oder Neurologen ist angesagt Beschreiben Sie die Hebephrenie! Sie setzt vorwiegend jenseits des 2. Lebensjahres ein Sie ist gekennzeichnet durch die Trias: Affektstörung Denkstörung - Aktivitätsstörung Sie setzt häufig mit dem Beginn der Pubertät ein Die Patienten sind distanzlos und zeigen ein übersteigertes Verhalten Die Diagnose ist schwierig, da kaum Symptome 1. und 2. Ranges auftreten Der Beginn ist meistens akut. Die Prognose ist schlecht Da bei der Schizophrenie die Denkstörung im Vordergrund steht, handelt es sich um eine Erkrankung des Vorderhirns (Großhirn und limbisches System) Welche psychischen Störungen würden Sie nicht behandeln? Keine psychischen organische Störungen, keine affektiven Störungen Im Rahmen der Sorgfaltspflicht sind der Psychotherapie Grenzen gesetzt Psychosen gehen mit einer pathologischen Schwächung des ICHs einher. Eine tragfähige Patienten-Therapeuten-Beziehung ist nicht möglich. Die Schizophrenie gehört zu den Psychosen Bei einem schizophrenen Schub kann es zu einem Persönlichkeitszerfall kommen, d.h. der Patient ist nach einem Schub nicht mehr derselbe wie früher. Psychische Strukturen, die die Individualität eines Menschen bestimmen, gehen irreversibel verloren. Das Ausmaß des Persönlichkeitszerfalls ist auch abhängig vom raschen Einsatz einer adäquaten medikamentösen Therapie. (Neuroleptika) Der Psychotherapeut kann höchstens begleitend, oder im Intervall - also nach einem Schub – behandeln, immer erst nach Rücksprache mit dem Arzt Welche Aussagen über Neuroleptika treffen zu? Sie wirken rasch sedierend Die neuroleptische antipsychotische Wirkung tritt erst nach ca. 2 bis 3 Wochen ein Neuroleptika wirken dämpfend auf das Verhalten, sind schlaffördernd und wirken emotional ausgleichend Hauptindikation: Schizophrenie - Wahnhafte Störungen Sie machen (wie Antidepressiva) nicht süchtig. Sie können auch zur Rezidivprophylaxe gegeben werden Man empfiehlt auch nach einem schizophrenen Schub die Neuroleptika 3 bis 5 Jahre weiter zu geben und sie ganz langsam auszuschleichen. Ein abruptes Absetzen kann einen neuen Schub zur Folge haben Welche der folgenden Symptome und Verhaltensweisen können zur nichtpsychotischen Prodromalphase (Vorzeichenphase) einer Schizophrenie gehören? Interesseverlust an der Arbeit Interesseverlust an sozialen Aktivitäten Interesseverlust am körperlichen Erscheinungsbild Depressivität Was versteht man unter psychotisch? Alle Erscheinungen, die mit Störungen des Realitätsbezuges und der SinnKontinuität einhergehen. Also: Wahn, schizoide Ich-Störungen, Halluzinationen, aber auch psychomotorische Störungen: Hyperkinese, Hypokinese, Katatonie Kann ein schizophrener Patient seine Situation einschätzen? Die Patienten können - zumindest bis starke Denkstörungen einsetzen - ihre Situation recht gut beurteilen und haben deshalb oft im Vorfeld eines neuen Schubes depressive Verstimmungen und Schlafstörungen Beurteilen Sie beide Aussagen und die Verknüpfung! Ein Doppelgängererlebnis ist beweisend für die Diagnose Schizophrenie, weil ein Doppelgängererlebnis physiologischerweise auch niemals bei starker Übermüdung vorkommt. Keine Aussage ist richtig! Doppelgängererlebnisse (HEAUTOSKOPIE) gehören zu dem Formenkreis der optischen Halluzinationen. Der Patient sieht sich als 2. Person neben sich stehen, wobei alles, was der halluzinierten Person widerfährt, am eigenen Körper gespürt wird. Die halluzinierte Person kann älter oder jünger sein, ist aber immer vom Patienten als die eigene Person erkennbar (Dauer nur einige Sekunden). Heautoskopie kommt vor bei: Starker Übermüdung Epileptischer Aura Delir Schizophrenie Organischen Hirnschäden Welche Aussagen über den sogenannten Doppelgängerwahn treffen zu? Der Patient glaubt, dass er einen Doppelgänger habe, der eventuell seinen Platz einnehmen möchte Im Sinne einer wahnhaften Personenverkennung hält der Patient jemanden anderen für seinen Doppelgänger Zum Doppelgängerwahn wird das Capgras-Syndrom gerechnet: Eine dem Patienten bekannte Person wird für deren Doppelgänger gehalten Das Syndrom tritt häufig bei schizophrenen Störungen auf Beurteilen Sie Aussagen und Verknüpfung: Symptome 1. Ranges nach Schneider sind wichtige Hinweise hinsichtlich des Vorliegens einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis, weil Symptome 1. Ranges nach Schneider bei exogenen Psychosen nicht vorkommen. Nur die 1. Aussage ist richtig! Die Diagnose Schizophrenie: Ein Erstrangsymptom, mehrere Zweitrangsymptome nach Schneider Störung hält mindestens 1 Monat an Diese Kriterien gelten nur, wenn organische Erkrankungen ausgeschlossen sind Bei der Schizophrenie sind nicht gestört: Bewusstsein Orientierung Gedächtnis Schizophrenie ist eine Störung des Denkens und der Affektivität Nennen Sie typische Symptome für eine Schizophrenie! Die Symptome nach Schneider: Symptome 1. Ranges: Ich-Störungen: Damit ist der Verlust der Meinhaftigkeit gemeint. Der Patient erlebt Gefühle oder Körperempfindungen als vom eigenen ICH losgelöst. Alles gehört nicht zu ihm: Herz, Gedanken, Organe Gedanken sind von außen eingegeben. Hier spricht man von Beeinflussungserlebnissen. Auch die Persönlichkeitsentfremdung gehört hierher. Der Patient meint, er sei Napoleon, verhält sich aber so wie immer Gedankeneingebung, Gedankenlautwerden, Gedankenbeeinflussung Die Störung der Gedankenwelt hängt eng zusammen mit der Ich-Störung: Der Patient empfindet seine Gedanken nicht als seine eigenen, sondern denkt, sie seien durch irgendwelche Personen, Mächte in seinen Kopf gebracht Wahnwahrnehmung Eine reale Wahrnehmung, die im Sinne eines Wahns umgedeutet wird. Man sieht etwas und vermutet eine Botschaft dahinter: Eigentlich wollte der Patient jetzt Karl anrufen. Karl nimmt nicht ab: Das sagt ihm: Er sollte jetzt lieber lernen, als herumzutelefonieren. Stimmenhören in Form von Rede / Gegenrede: Der Patient hat akustische Halluzinationen: Stimmen unterhalten sich hinter seinem Rücken über ihn Beeinflussungserlebnisse Der Patient meint, seine Denkstörungen werden von außen gemacht Symptome 2. Ranges: Wahneinfall: Er entsteht ohne vorherige Sinneswahrnehmung, aus der Phantasie des Patienten. Auf einmal weiß der Patient, dass die Mafia ihn verfolgt Halluzinationen Sinneseindrücke ohne reale Wahrnehmung. Der Patient ist von der Richtigkeit seiner Wahrnehmung überzeugt Gefühlsverarmung: Der Patient zieht sich immer mehr zurück. Er nimmt nicht mehr am Geschehen teil Verstimmung: Gehobene Stimmung mit läppischem Verhalten, albern, überlustig Depression: Ist umweltabhängig und beeinflussbar. Leidet oft unter Angst Parathymie: Der Patient kann von traurigen Ereignissen erzählen und dabei lachen, inadäquate Gefühlsäußerungen Nennen Sie Symptome nach Bleuler! Grundsymptome Störung der Assoziation: Hierzu gehören die formalen Denkstörungen wie Gedankensperrung Zerfahrenheit. Der Patient kann Gedanken nicht mehr zu Ende denken und bleibt mitten im Gedanken stecken. Unter Zerfahrenheit versteht man unlogisches und unzusammenhängendes Denken Störung der Affekte: Hierzu gehört die schizophrene Verstimmung und die Affektlabilität: Die Stimmung ist von der Umwelt abhängig. Autismus: Eine krankhafte Ich-Versunkenheit, ein Verlust der Realitätsbeziehungen Ambivalenz: Der Patient kann gleichzeitig lachen und weinen. Die Gegensätze bleiben ohne Kommentar nebeneinander stehen Akzessorische Symptome Halluzinationen (akustische, optische, taktile ) Geschmacks-und Geruchshalluzinationen Wahn Katatonie Störung der Psychomotorik. Gehört inhaltlich zu den Störungen der Motorik und des Antriebs: Hypermotorisch: Unruhig, impulsiv, Befehlsautomatismen: Der Patient macht alle Bewegungen in der Umgebung nach Hypomotorisch: Stupor (keine Bewegung), Mutismus (spricht nicht), Negativismus (macht das Gegenteil, von dem, was er tun soll), Katalepsie: Verharrt stundenlang in unbequemen Körperhaltungen Symptome 2. Ranges: Wahneinfall Halluzination Gefühlsverarmung Verstimmung Für die Diagnose "Schizophrenie" braucht es: Ein Symptom 1.Ranges und mehrere Symptome 2. Ranges oder die Grundsymptome nach Bleuler. Wie kennzeichnet Bleuler die Symptome? Grundsymptome: Störung der Assoziation Störung der Affekte Autismus Ambivalenz Die Grundsymptome sind primär bei den schizophrenen Residualzuständen nachweisbar. Akzessorischen Symptome: Halluzinationen Wahn Katatonie mit Störungen des Antriebs und der Motorik Nennen Sie Schizophreniesymptome nach der ICD 10! Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung, -entzug, -ausbreitung Wahnwahrnehmung, Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten: deutlich bezogen auf Körper- und Gliederbewegungen oder bestimmter Gedanken, Tätigkeiten, Empfindungen Kommentierende oder dialogische Stimmen Unrealistischer bizarrer Wahn (Napoleon, Kontakt mit Außerirdischen) Anhaltende Halluzinationen jeder Sinnesmodalität begleitet von Wahngedanken oder anhaltenden überwertigen Ideen Gedankenabreißen, Zerfahrenheit, Danebenreden Katatone Symptome: Erregung, Stupor, Mutismus, Haltungsstereotypien, wächserne Biegsamkeit Negative Symptome: Apathie, Sprachverarmung, verflachte inadäquate Affekte Ziellosigkeit, Trägheit, eine in sich selbst verlorene Haltung, sozialer Rückzug Diagnose Schizophrenie nach dem ICD 10: 1 Symptom der Gruppe 1 - 4 oder 2 Symptome der Gruppe 5 – 9 Welche Aussagen zum Wahn bei schizophrenen Erkrankungen sind richtig? Häufige Wahnthemen sind: Größenwahn, Verfolgung, Beeinträchtigung, Vergiftung und Beziehungswahn Ein schizophrener Wahn tritt oft zusammen mit Halluzinationen auf. Ein Wahn gehört zu den inhaltlichen Denkstörungen - ebenso wie der Zwang Ein Wahn ist gekennzeichnet durch: Subjektive Gewissheit Ist unkorrigierbar Nicht beweisbedürftig Ein Wahn hat immer einen: Krankhaften Ich-Bezug Ist unverstehbar Der Inhalt ist unmöglich Nennen Sie Wahnthemen! Beziehungswahn: Alles, was passiert, passiert nur wegen des Patienten. Hinter allem vermutet er eine Botschaft Beeinträchtigungswahn: Die Welt will ihm nur Böses. Normale Dinge geschehen seinetwegen, um ihn zu schädigen Sonderformen des Beeinträchtigungswahns sind: Verfolgungswahn: Jedermann schmiedet Komplott gegen ihn Vergiftungswahn: Alles ist vergiftet: Essen und Trinken Eifersuchtswahn: Grundlose Eifersucht auf Partner (typisch bei Alkoholismus) Liebeswahn: Häufig bei Frauen. Sie wissen, dass der Auserwählte sie liebt, es aber nicht zugeben will Hypochondrischer Wahn: Der Patient ist vollständig davon überzeugt schwer krank zu sein Größenwahn: Der Patient glaubt, er sei vom blauen Blute, eine besondere Persönlichkeit, von Gott berufen Kleinheitswahn: Gegenteil von Größenwahn: Der Patient fühlt sich unbedeutend Schuldwahn: Der Patient fühlt sich ständig schuldig, er fühlt sich verantwortlich für das Unheil der Welt Verarmungswahn: Glaubt an Hunger zu sterben, weil er kein Geld hat Zu beachten: Bei der Schizophrenie tritt häufig Wahn auf. Wahnwahrnehmung gehört zu den Symptomen 1. Ranges nach Schneider. Wahneinfall gehört zu den Symptomen 2. Ranges. Nach Bleuler gehört Wahn zu den akzessorischen Symptomen. Wie heißt eine reine Wahnstörung (ohne andere Symptome)? Paranoia Die Paranoia ist die klassische Ver-rücktheit. Die Patienten entwickeln ein Wahnsystem, das aber die Integration der Persönlichkeit nicht beeinträchtigt. Die Paranoia gehört damit noch nicht zum schizophrenen Formenkreis. Sie kann aber eine Schizophrenie einleiten, falls noch andere Zeichen wie Gedankeneingebung, akustische Halluzinationen in Form von Rede / Gegenrede, Gedankenzerfahrenheit vorkommen. Ein Paranoiker trägt seine Ängste und Befürchtungen lange Jahre unbemerkt mit sich herum. Er wird erst auffällig, wenn der Wahn so stark geworden ist, dass es zu Hass, Angriff oder Mord und Selbstmord kommt. Die Patienten stehen unter hohem Leidensdruck. Je größer der Leidensdruck, desto mehr flüchten sie in ihren Wahn. Sie sind nicht kooperativ. Nennen Sie 5 häufige Wahninhalte! Wahn als einziges Symptom kann noch als Neurose bezeichnet werden. Oft sieht es aber so aus, dass der Wahn eine psychotische Episode einleitet. Als Wahn bezeichnet man eine abstruse Idee, die der Patient unter allen Umständen als wahr ansieht und die das Leben des Patienten und das seiner Umgebung beeinträchtigt. Klinisch unterscheidet man : Wahneinfall: (Wahngedanke, -idee) Er entsteht plötzlich, ohne adäquaten Sinnesreiz von außen Wahnstimmung (Wahnspannung) geht der eigentlichen Wahnerkrankung voraus "Es liegt etwas Ungutes in der Luft" Wahnwahrnehmung : Das ist eine umgedeutete reale Begebenheit: Die schwarze Katze ist über den Weg gelaufen: Ein Zeichen, dass die Prüfung nicht gelingen wird Wahnarbeit: Der Patient versucht, seine Wahnwahrnehmung realistisch zu erklären. Er strickt ein Wahnsystem daraus Unterbrechung eines Gedankengangs. Worum handelt es sich hier? Es handelt sich um eine Gedankenbeeinflussung: Symptome 1. Ranges nach Schneider bzw. um eine: Gedankensperrung (Störung der Assoziation nach Bleuler) Was sind ICH-STÖRUNGEN? Man spricht hier von einem Verlust der Meinhaftigkeit Das Gefühl, vom eigenen ICH losgelöst zu sein. Das Herz, das da schlägt, ist nicht das eigene, der Gedanke, der gerade gedacht ist, ist nicht der eigene Der Gedanke ist von außen eingegeben (Beeinflussungserlebnis) Auch die" Persönlichkeitsfehlwahrnehmung" gehört hierher: Der Patient meint zwar, er wäre eine hochgestellte Persönlichkeit, benimmt sich aber wie immer Ich-Störungen im engeren Sinn: Gedankeneingebung Gedankenlautwerden Gedankenausbreitung ICH-Störungen nach Bleuler: Desintegration von Denken, Fühlen, Wollen Entfremdungserlebnisse Was sind Gedankeneingebungen, Gedankenlautwerden, Gedankenbeeinflussung? Die Störung der Gedankenwelt hängt eng mit der ICH-Störung zusammen. Der Patient empfindet seine Gedanken nicht als seine eigenen. Er fühlt sich bestrahlt, manipuliert. Was ist eine Wahnwahrnehmung? Eine reale Wahrnehmung, die im Sinne eines Wahns umgedeutet wird. Man sieht etwas und ist überzeugt, dass damit eine bestimmte Mitteilung verbunden ist. Erklären Sie das Phänomen: Stimmenhören in Form von Rede / Gegenrede! Es sind akustische Halluzinationen. Der Schizophrene hört Stimmen, die sich hinter seinem Rücken über ihn unterhalten oder sein Handeln kommentieren. Was sind Akoasmen? Geräuschehalluzinationen: wie zischen, sausen, knallen Wo kommen Akoasmen vor? Schizophrenie Aura bei Epilepsie Delir (Alkoholismus)