Optik Optik Optik ist eine Spezialgebiet der Physik, das Eigenschaften elektromagnetischer Strahlung im sichtbaren Bereich behandelt. Ausschlieslich für den Unterrichtsgebrauch 1 2 Optik 1.„Geometrische Optik” (optische Geräte) • Typische Abmessungen D der abbildenden System (Blenden, Linsen) sind groß gegen die Wellenlänge λ des Lichts 2.„Wellenoptik” • Typische Abmessungen D der abbildenden System (Blenden, Linsen) sind klein gegen die Wellenlänge λ des Lichts • Wellencharakter des Lichts führt zu Erscheinungen wie Beugung und Interferenz 3.„Quantenoptik” • Teilchencharakter des Lichts → Photon 3 4 Licht Licht Das Licht ist eine elektromagnetische Welle, das sich geradlinig mit der Lichtgeschwindigkeit c ausbreitet Eigenschaften des Lichts •Antikes Modell: Sehstrahlen, vom Auge ausgehend, tasten die Gegenstände ab •Heute: Teilchen- und Wellenmodell Licht kann entweder als Strahl von Teilchen oder als elektromagnetische Welle betrachtet werden 5 Licht 6 Licht Licht als elektromagnetische Welle Das Licht ist eine elektromagnetische Welle, das sich geradlinig mit der Lichtgeschwindigkeit c ausbreitet. Im Vakuum ist die Geschwindigkeit für alle elektromagnetische Wellen gleich: C0 = (299 792,46 ± 0,018) km/s ≈ 3 • 108 m/s Olaf Römer – 1676: Verfinsterungen des Jupitermondes Io c ≈ 2,3 • 108 m/s Bradley – 1727: Aberration des Sternenlichtes 7 8 Das Modell „ Lichtstrahl” Geometrische Optik ¾geradlinige Ausbreitung des Lichtes ¾Lichtwege sind umkehrbar ¾kreuzende Lichtstrahlen beeinflussen sich nicht Typische Abmessungen D der abbildenden System (Blenden, Linsen) sind groß gegen die Wellenlänge λ des Lichts Fermatsches Prinzip D >> λ Die Ausbreitung des Lichtes zwischen zwei Punkten verläuft so, daß die verbrauchte Zeit minimal ist. 9 10 Das Fermatsche Prinzip Geradlinige Ausbreitung Lochkamera - Camera Obscura ft m sc hn eh ell r ste r W eg D k e H lug r un e d t imm schwniger we läu eg W er st e rz kü ?? v laufen>vschwimmen See Ufer 11 Reflexion des Lichtes Reflexion und Brechung Einfallslot α β α = β → Spiegelung diffuse Reflexion das Bild am ebenen Spiegel L L’ virtuell 13 Brechzahl 14 Brechung Reflexion Vakuum optisch dünneres Medium Medium Brechung c0 n1< n2 zum Lot hin gebrochen α1 Luft n = 1 cM β1 n1> n2 vom Lot weg gebrochen Lichtgeschwindigkeit bei 20º C und 584 nm Material Vakuum Luft (1 atm) Wasser Augenlinse Ethylalkohol Quarzglas Flintglas Diamant optisch dichteres Medium n 1 1,00027 1,333 ≈1,34 1,361 1,459 1,613 2,417 absolute Brechzahl: n= c0 ≥1 cM 15 Brechungsgesetz: sinα n2 c = = n21 = 1 sin β n1 c2 relative Brechzahl Glas n=1.5 α2 Luft n = 1 β2 16 Totalreflexion Totalreflexion αT n1 n2 optisch dichteres Medium optisch dünneres Medium n1 > n2 αT…Grenzwinkel αT n1 n2 n1 > n2 α > αT Totalreflexion 17 Totalreflexion 18 Totalreflexion & Endoskopie Anwendung: ¾Lichtleiter – Endoskopie ¾Faseroptik – optische Optische Nachrichtenübertragung Informationsübertragung 19 20 1. z zur 2. m e u der u nkr r a de u ng la z Ska sen de F instell zlinie l E n e r Able chzah G B re Totalreflexion & Endoskopie Totalreflexion & Refraktometer Grenzlinie 1. Sichtfeld des Fadenkreuzes sko "Tele "Mik p" ko p r os Drehknopf des Kompensators (Amici-Prismen) 2. Sichtfeld der Skala Okular Fadenkreuz Okular " sko "Tele p" ro s Messprisma "M ik Beleuchtungsspiegel der Skala AmiciPrismen ko p " Skala Ein tem leitu p n Wa erie g de ss rte s er s n Objektiv Drehung Objektiv Messprisma Zwischenspalt für die zu messende Lösung Skala Drehung Achse Drehverschluss wei ßes Licht Spiegel Beleuchtungsprisma Beleuchtungsprisma 21 Dispersion und Prisma Spiegel 22 Dispersion und Regenbogen Der Brechungsindex von Wassertropfen ist wellenlängenabhängig. → Farben unter verschiedenen Winkeln. Weißes Licht wird zerlegt Kurzwelliges Licht (violett) wird stärker gebrochen als langwelliges (rot) 23 24 Dispersion und Prisma Dispersion Der Brechungsindex ist für alle Gläser wellenlängenabhängig, d.h. n = n(λ). Für die meisten Gläser nimmt n mit abnehmender Wellenlänge zu, d.h.BLAU wird stärker gebrochen als ROT (normale Dispersion) Kronglas Rot 656 nm n=1,514 Blau 434 nm n=1,528 Wellenlängenabhängigkeit der Brechzahl 25 Dispersion Brechung an gekrümmten Flächen n absolute Brechzahl Der Brechungsindex ist für alle Gläser wellenlängenabhängig, d.h. n = n(λ). Für die meisten Gläser nimmt n mit abnehmender Wellenlänge zu, d.h.BLAU wird stärker gebrochen als ROT (normale Dispersion) s chw e res Flin Dünne Linsen Kombination zweier gekrümmter brechender Flächen Abstand der Scheitelpunkte d << Krümmungsradien R1 und R2 tglas 1,7 leicht 1,6 e s Flintgla s Quarzkristall 1,5 Quarzglas in Farben zerlegtes Licht ein wiedervereinigtes weißes Licht aus n2 n1 26 n1 sichtbares Licht 1,4 0 200 400 600 800 1000 Wellenlänge (nm) 27 28 Linsenarten Dünne Linsen Krümmungsmittelpunkt •sphärische Linse Brennpunkt (Fokus) C1 optische Achse S1 × d S2 C2 × R2 R1 Konvexlinse oder Sammellinse Krümmungsradius Brennweite Konkavlinse oder Zerstreuunglinse 29 konvexkonkave bikonvexe plankonvexe bikonkave plankonkave 30 konkavkonvexe Brennpunkt (Fokus) F Sammellinse (Meniskus) (Meniskus) Brennweite f Hauptebene dünne bikonvexe Linse wirklicher Strahlengang Mit Hilfe der Hauptebene konstruierte Strahlengänge dünne bikonkave Linse Brechkraft (D): D = F 1 f [D ] = 1 = dpt (Dioptrie) m F Brennpunkt Brennpunkt f -f Hauptebene Hauptebene 31 32 Linsenschleiferformel der dünnen Linsen F f F R1 R2 f Krümmungsradius ⎛1 1 1 ⎞ = (nrel − 1) ⋅ ⎜⎜ + ⎟⎟ f ⎝ R1 R2 ⎠ nrel = 1 2 D = = (n − 1) f R nLinse nUmgebung Linsenschleiferformel symmetrischer Linsen s. Akkomodation d. Augenlinse ⇒ 33 34 Linsenfehler R1 und R2 ↓ f ↓ => D ↑ Spärische Aberration — Öffnungsfehler Ursache: Teilnahme der achsenfernen Strahlen in der Bildentstehung Ergebnis: eine abweichende Brennweite der nicht paraxialen Strahlen F Chromatische Aberration — Farbabweichung R1 und R2 ↑ f ↑ => D ↓ Ursache: Dispersion F 35 Ergebnis: eine etwas abweichende Brennweite der verschiedenen Farben 36 Abbildung mit Linsen optische Achse F’ optische Achse F F’ F…Brennpunkt F F…Brennpunkt ¾Strahlen, die die Linse auf der optischen Achse schneiden, werden nicht abgelenkt Parallelstrahl Brennpunktstrahl Mittelpunktstrahl ¾achsenparallele Strahlen werden im Brennpunkt fokusiert ¾Strahlen aus dem Brennpunkt werden zu achsenparallelen 37 Abbildung durch Sammellinse G 38 Abbildung durch Sammellinse G F’ F Strahlen F’ F B f g B f g b f…Brennweite F…Brennpunkt g…Gegenstandsweite G…Gegenstandsgröße b…Bildweite B…Bildgröße Brechkraft: D= 1 f Abbildungsgleichung: 39 b [D ] = 1 = dpt (Dioptrie) m 1 1 1 = + f g b Abbildungsmaßstab: V= B b = G g 40 2f < g G F reelles, verkleinertes, umgekehrtes Bild F B f < g < 2f reelles, vergrößertes, umgekehrtes Bild G F F B g<f virtuelles, vergrößertes, aufrechtes Bild B F F G 41 42 Das Lichtmikroskop Objektiv G Fok Fob B Okular Fok Fob Zwischenbild optische Tubuslänge deutliche Sehweite (25 cm) VM = Vob ⋅ Vok ≈ − d a ⋅ f ob f ok Maximale Vergrößerung ≈ 500 ! ? s. Wellenoptik ⇒43 Optik des Auges Brechkraft des menschlichen Auges D = n′ − n R D : Brechkraft(dpt) n : Brechzahl des 1. Mediums n’ : Brechzahl des 2. Mediums R : Krümmungsradius (m) + für konvexe Fläche – für konkave Fläche Akkomodation F p ern k un t Akkomodationsbreite (∆D) gr Dr = gp Na Dp = hp un kt Z.B. g r = ∞ Ferneinstellung Naheinstellung Fernpunkt: gr Nahpunkt: gp n n′ + gp b g p = 0,07 m ∆D ≈ 14 dptr n n′ + gr b ∆D = D p − Dr = 1 1 − g p gr Einige Augenfehler (Kurzsichtigkeit) Einige Augenfehler (Übersichtigkeit) Einige Augenfehler (Alterssichtigkeit) Bildentstehung Modell: reduziertes Auge Das Bild ist: • reell, • verkleinert, • und umgekehrt. D = 67 dpt Sehschärfe (Auflösungsvermögen) Minimaler aufgelöster Sehwinkel (α): α≅ a (rad) x a x α (' ) = (rad ) ⋅ 360 (°) ⎛'⎞ ⋅ 60 ⎜ ⎟ 2π (rad ) ⎝°⎠ Sehschärfe (Visus): visus = 1(' ) (⋅100 %) α (' ) Beim normalen Sehen beträgt α im Durchschnitt 1’, die Sehschärfe 100 %.