1 1.1 Lage der Landwirtschaft Die folgenden verwendeten Daten stammen aus der Befragung der landwirtschaftlichen Betriebe, die im Rahmen der Dorferneuerung im Jahr 2007/2008 von der Arbeitsgruppe Landwirtschaft durchgeführt wurde. Weitere Daten zur Entwicklung der Landwirtschaft sind aus den "Gemeindestatistiken für Niedersachsen", Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover entnommen. Anzahl und Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe Im Planungsraum gibt es insgesamt 61 aktive Hofstellen, von denen sich 56 an der Befragung beteiligt haben. Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe von 1995 bis heute: Jahr Anzahl der Betriebe 1995 1999 2003 2008 Holterdorf 21 14 12 11 Insingdorf 17 10 9 9 Küingdorf 21 13 9 12 Ostenfelde 12 8 5 7 Redecke 9 5 5 6 Schiplage / St. Annen 13 7 6 4 Suttorf 24 16 16 12 Gesamt 117 73 62 61 (Die ermittelten Daten aus der Befragung (2008) sind nicht direkt mit den Daten der Statistik vergleichbar, da vermutet wird, dass sich z.T. auch „Hobby-Landwirte“ beteiligt haben, die in der Statistik nicht erfasst sind.) Zwischen 1995 und 2003 hat die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in allen Ortsteilen abgenommen oder ist gleich geblieben. Insgesamt im Dorferneuerungsgebiet nahm die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe zwischen 1995 und 2003 um ca. 47 % ab. 2 Ein Grund für den sehr hohen Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe im Dorferneuerungsgebiet ist vermutlich die zunehmende Verstädterung und die damit verbundenen alternativen Verdienstmöglichkeiten in näherer Umgebung außerhalb der Landwirtschaft. Außerdem hat es in den letzten Jahren erhebliche Strukturveränderungen in der Landwirtschaft gegeben, die zur Aufgabe von Betrieben führten. Gründe für die Aufgabe von Betrieben sind z.B.: geringe Betriebsgrößen das Fehlen von Hofnachfolgern die schwierige markt- und einkommenspolitische Lage der Landwirte das fehlende Kapital für notwendige Investitionen bei Gebäuden und Vieh Betriebsgrößenstruktur In den letzten Jahrzehnten hat in der Landwirtschaft ein Wandel in der Betriebsgrößenstruktur stattgefunden. Es zeigt sich häufig eine starke Abnahme der Betriebe mit geringeren Betriebsflächen, während die Anzahl der Betriebe mit größeren Betriebsflächen zunimmt. Eine Ursache für den Rückgang der kleineren Betriebe ist in der wirtschaftlichen Situation der Landwirtschaft zu suchen. Ein leistungsstarker, betriebswirtschaftlich gesunder Betrieb braucht eine verhältnismäßig große Betriebsfläche mit günstig gelegenen Wirtschaftsflächen und ausreichenden Viehbestand, um eine ganze Familie zu ernähren. 3 Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die derzeitige Betriebsgrößenstruktur der landwirtschaftlichen Betriebe. Betriebsgröße (ha) Anzahl der 0 - 10 10 - 20 20 - 30 30 - 50 50 - 100 > 100 Holterdorf 2 2 - 3 3 - Insingdorf 4 - - 2 2 - Küingdorf 6 1 2 - 1 - Ostenfelde 1 2 1 1 1 - Redecke 2 1 - 1 2 - Schiplage / St. Annen - 1 - 1 1 1 Suttorf 4 - 2 4 2 - 19 7 5 12 12 1 (34 %) (13 %) (9 %) (21 %) (21 %) (2 %) Betriebe in: Gesamt Im Dorferneuerungsgebiet verfügen 13 der 56 Betriebe (ca. 23 %) über eine Betriebsgröße von mehr als 50 ha. 17 Betriebe (30 %) verfügen über eine mittlere Betriebsgröße von 20 – 50 ha. Ein relativ großer Anteil, nämlich 26 der 56 Betriebe (47 %) verfügen über eine verhältnismäßig kleine Betriebsgröße von unter 20 ha. Die durch bereits erfolgte Betriebsaufgaben freigewordenen landwirtschaftlichen Nutzflächen werden vermutlich von den ortsansässigen landwirtschaftlichen Betrieben und von Landwirten der Nachbargemeinden gepachtet. Auch für das Dorferneuerungsgebiet gilt folgender allgemeiner Trend: - starker Rückgang der Gesamtanzahl der Betriebe - Versuch der Übernahme der Bewirtschaftungsflächen durch die verbleibenden bzw. Betriebe aus den Nachbargemeinden um die eigene wirtschaftliche Situation zu erhalten. 4 Erwerbsstruktur Die Erwerbsstruktur gibt Auskunft über den landwirtschaftlichen Anteil am Gesamteinkommen der Betriebsinhaber/innen, d.h. sie sagt aus, wie viel die Bewirtschaftung des Hofes zum Einkommen der bäuerlichen Familie beiträgt. Haupterwerbsbetriebe: 1,5 AK-Einheiten / Betrieb und mehr oder 0,75 bis unter 1,5 Ak-Einheiten / Betrieb und einem Anteil des betrieblichen Einkommens am Gesamteinkommen von > 50 %. Nebenerwerbsbetriebe: Betriebe der Rechtsform Einzelunternehmen insgesamt, abzgl. Haupterwerbsbetriebe Die Erwerbsstrukturen sind auch ein Hinweis auf die Bedeutung der Landwirtschaft für eine Region. Haupterwerbsbetrieb Holterdorf Insingdorf Küingdorf Ostenfelde Redecke Schiplage / St. Annen Suttorf Gesamt Nebenerwerbsbetrieb 1999 2003 2008 1999 2003 2008 7 7 6 7 5 4 50 % 58 % 60 % 50 % 42 % 40 % 5 5 4 5 4 3 50 % 56 % 57 % 50 % 44 % 43 % 5 3 2 8 6 8 38 % 33 % 20 % 62 % 67 % 80 % 3 3 2 5 2 4 38 % 60 % 33 % 62 % 40 % 67 % 2 3 2 3 2 4 60 % 40 % 33 % 40 % 60 % 67 % 3 3 3 4 2 1 43 % 40 % 75 % 57 % 60 % 25 % 6 6 6 10 8 5 38 % 43 % 55 % 62 % 57 % 45 % 31 30 25 42 29 29 42 % 51 % 46 % 58 % 49 % 54 % (2 Betriebsleiter haben hier keine Angaben gemacht) Im Durchschnitt waren im Jahr 2003 im Dorferneuerungsgebiet ca. 51 % als Haupt- und ca. 49 % als Nebenerwerbsbetriebe verzeichnet. Für Niedersachsen sind im gleichen Jahr ca. 56 % Haupterwerbsbetriebe verzeichnet. 5 Bei der Betrachtung der Ortsteile im Einzelnen zeigen sich größere Unterschiede. Während in Küingdorf der Anteil von nur noch ca. 33 % Haupterwerbsbetrieben im Jahr 2003 auf die schwierigen Verhältnisse in der Landwirtschaft und den Strukturwandel der letzten Jahrzehnte hindeutet, scheint die Situation in den anderen Ortsteilen noch stabiler zu sein. Auch die Angaben der Betriebsleiter zur Hofnachfolge (siehe unten) bestätigt diese Vermutung. Ein ausreichendes Angebot an außerlandwirtschaftlichen Arbeitsplätzen fördert den Rückgang der Haupterwerbsbetriebe zugunsten der Nebenerwerbsbetriebe. Vor allem für junge Betriebsleiter erscheint es oft sinnvoller, einer außerlandwirtschaftlichen Tätigkeit nachzugehen, da die Zukunft in der Landwirtschaft ungewiss ist. Betriebsleiter von kleineren Betrieben sind häufig gezwungen, den Betrieb aufzugeben. Personelle Betriebsverhältnisse Für die Existenzfähigkeit eines landwirtschaftlichen Betriebes spielt die langfristige Bewirtschaftung eine entscheidende Rolle, da bereits die kurzzeitige Produktionsaufgabe über mehrere Jahre einen Wiedereinstieg in die Bewirtschaftung in der Regel unmöglich macht. Die Sicherung der Hofnachfolge ist deshalb für die Entwicklung der Landwirtschaft von großer Bedeutung. Hofnachfolge offen Hofnachfolge gesichert Ja Nein Holterdorf 4 1 5 Insingdorf 2 1 4 Küingdorf 3 3 4 Ostenfelde - 1 5 Redecke 3 - 3 Schiplage / St. Annen 3 - 1 Suttorf 4 1 7 Gesamt 19 7 29 (Ein Betriebsleiter hat keine Angabe gemacht) noch 6 Nur bei ca. 35 % der Betriebe (19 von 55) ist die Hofnachfolge als gesichert anzusehen. Ca. 13 % (7 von 55) der Betriebsleiter sehen ihre Hofnachfolge als nicht gesichert an. Dabei handelt es sich auch um mehrere Betriebsleiter von Haupterwerbsbetrieben. Die sehr hohe Anzahl der Betriebsleiter, die angeben, dass die Hofnachfolge noch offen ist (ca. 53 %, 29 von 55), spiegelt z.T. die Ungewissheit der zukünftigen Entwicklungen in der Landwirtschaft wieder. Es wird davon ausgegangen, dass es vor allem im Zuge des Generationswechsels zu weiteren Betriebsaufgaben kommen kann. Entwicklungsabsichten Die Befragung der Landwirte hinsichtlich ihrer Entwicklungsabsichten, d.h. die Umwandlung von Haupterwerb in Nebenerwerbsbetriebe und umgekehrt sowie Betriebsaufgabe ergab, dass 2 Betriebsleiter die Erweiterung des Tierbestandes und 1 Betriebsleiter die Umwandlung in einen Haupterwerbsbetrieb planen. Andererseits planen 2 Betriebsleiter die Umwandlung in einen Nebenerwerbsbetriebe und sogar 4 Betriebsleiter die Aufgabe ihres Betriebes. Diese Angaben bestätigen z.T. die bereits beschriebene kontinuierlich fortschreitende Abnahme der landwirtschaftlichen Betriebe. 7 Bodennutzung Die Böden werden heute überwiegend als Acker und zu einem geringen Anteil als Grünland, Wald und Sonstiges genutzt. Die durch die Befragung ermittelte Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen ergab folgendes, grobes Ergebnis: Ackerland: ca. 70 % Grünland: ca. 20 % Wald: ca. 8 % Sonstiges: ca. 2 % Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Acker und Grünlandflächen im Dorferneuerungsgebiet, die von ortsansässigen Landwirten bewirtschaftet werden von 1995 bis 2003: Nutzung als Dauergrünland 1) Nutzung als Acker in ha in ha Holterdorf Insingdorf Küingdorf Ostenfelde Redecke Schiplage / St. Annen Suttorf Gesamt 1995 2003 1995 2003 65 40 361 431 15 % 9% 85 % 91 % 51 41 184 198 22 % 17 % 78 % 83 % 26 • 158 193 14 % •% 86 % •% 40 14 160 156 20 % 8% 80 % 92 % 26 20 135 112 16 % 15 % 84 % 85 % 61 22 180 222 25 % 9% 75 % 91 % 145 111 277 277 34 % 29 % 66 % 71 % 414 248 1455 1589 22 % 14 % 78 % 86 % 1) Dauerwiesen und –weiden, Mähweiden,Hutungen und Streuwiesen • statistische Geheimhaltung 8 Von 1995 bis 2003 ist eine leichte Reduzierung der durch die ortsansässigen Landwirte genutzten Fläche um 32 ha von 1869 auf 1837 ha zu verzeichnen. Die als Dauergrünland genutzten Flächen nahmen im gleichen Zeitraum um 166 ha von 414 ha auf 248 ha ab, während die als Acker genutzten Flächen um 134 ha von 1455 ha auf 1589 ha zunahmen. Diese Tendenz ist überwiegend auch in den Ortsteilen zu beobachten. Lediglich in Ostenfelde und in Redecke nahmen die als Acker genutzten Flächen um 4 ha und um 23 ha ab. Da auch entsprechend weniger Flächen für Dauergrünland genutzt wurde, hat sich der prozentuale Anteil des Ackerlandes in Ostenfelde und Redecke trotzdem erhöht. Der Anteil des Ackerlandes im gesamten Dorferneuerungsgebiet lag 2003 bei ca. 86 %, der des Dauergrünlandes bei ca. 14 %. Somit betrug das Acker-Grünlandverhältnis im Jahr 2003 ca. 1 : 1,6. Das Anbauverhältnis auf den Ackerflächen stellte sich von 1995 bis 2003 wie folgt dar: 1995 in ha Holterdorf Insingdorf Küingdorf Ostenfelde Redecke Schiplage / St. Annen Suttorf Gesamt 2003 Getreide futterbau Handelsgewächse Hack- Feld- früchte futterbau Handelsgewächse 14 48 - 280 16 29 53 78 % 5% 17 % 0% 74 % 4% 8% 14 % 130 4 29 - 144 5 25 9 80 % 2% 18 % 0% 79 % 3% 14 % 4% 103 6 • - 126 - 6 40 94 % 6% % 0% 74 % 0% 3% 23 % 130 • 13 - 125 - 3 17 % 9% 0% 86 % 0% 2% 12 % 64 11 44 - 54 13 29 5 54 % 9% 37 % 0% 53 % 13 % 29 % 5% 108 • 48 - 139 - 39 27 % 31 % 0% 68 % 0% 19 % 13 % 179 15 60 - 183 10 43 31 70 % 6% 24 % 0% 69 % 4% 16 % 11 % 938 50 242 - 1051 44 174 182 76 % 4% 20 % 0% 72 % 3% 12 % 13 % Getreide Hack- Feld- früchte 224 91 % 69 % • • • Die Hauptanbaufrucht war in den Jahren 1995 und 2003 Getreide (> 70 %). Seit 2003 werden die Handelsgewächse (überwiegend Winterraps) separat erfasst. Es ist festzustellen, dass insbesondere der Feldfutterbau und zu einem geringen Anteil auch der Hackfrüchteanbau seit 1995 zugunsten des Anbaus von Handelsgewächsen zurückgegangen ist. Der prozentuale Anteil der Flächen, auf denen 2003 Getreide angebaut wurde, hat sich ebenfalls verringert, allerdings vergrößerte sich die Fläche um 113 ha. 9 Bundesweit hat der Anteil des Getreides und der Hackfrüchte zw. 2001 und 2007 abgenommen, während bei den Anteilen des Feldfutterbaus und der Handelsgewächse Zunahmen zu verzeichnen sind. Es wird vermutet, dass dieser Trend bis 2007 z.T. auch für das Dorferneuerungsgebiet zutrifft, wobei der Getreideanbau nach wie vor die Hauptanbaufrucht geblieben ist, gefolgt von deutlich geringeren Anteilen von Feldfutterbau und Handelsgewächsen. Viehhaltung Bei dem größten Teil der Hofstellen (46 von 54, 2 Enthaltungen) ist die Viehhaltung Bestandteil des Erwerbs. Hauptsächlich werden Mastschweine wie auch Zuchtsauen, Rinder, Pferde, Milchkühe und Hühner, in geringerem Umfang außerdem Mastbullen und Schafe gehalten. Mastschweine Zuchtsauen Rinder Pferde Milchkühe Hühner Mastbullen Schafe in 26 Betrieben in 18 Betrieben in 14 Betrieben in 13 Betrieben in 10 Betrieben in 10 Betrieben in 2 Betrieben in 1 Betrieb Die Höchstbestände liegen bei: Mastschweine Zuchtsauen Rinder Pferde Milchkühe Hühner Mastbullen unter 1.000 Tiere unter 600 Tiere über 200 Tiere über 100 Tiere über 100 Tiere unter 50 Tiere unter 25 Tiere Die Schweinehaltung (Mast und Zucht) ist der bedeutendste Betriebszweig im Dorferneuerungsgebiet, gefolgt von der Rinder- und Pferdezucht. In den einzelnen Ortsteilen stellt sich die Situation wie folgt dar: In Insingdorf, Küingdorf, Ostenfelde und Redecke ist die Schweinemast der bedeutendste Betriebszweig, in Schiplage/St. Annen die Zuchtsauenhaltung und in Suttorf sowohl die Pferdehaltung wie auch die Schweinemast. 10 Entwicklung der Tierzahlen von 1995 - 2003 Rinder 1995 (insgesamt) 2003 Ø Tierzahl/ Betrieb Anzahl der Tiere Anzahl der Betriebe Tiere Anzahl der Betriebe Ø Tierzahl/ Betrieb Holterdorf 345 10 35 254 5 51 Insingdorf 229 7 33 164 4 41 Küingdorf 439 4 110 • 3 • Ostenfelde 89 4 22 • 2 • Redecke 313 3 104 • 2 • Schiplage / St. Annen 336 3 112 • 2 • Suttorf 505 12 42 282 5 56 Gesamt 2.256 43 52 700 14 (23) 50 Anzahl der davon 1995 Milchkühe 2003 Ø Tierzahl/ Betrieb Anzahl der Tiere Anzahl der Betriebe Tiere Anzahl der Betriebe Ø Tierzahl/ Betrieb Holterdorf 131 5 26 109 4 27 Insingdorf 106 7 15 74 4 19 Küingdorf • 1 • - - - Ostenfelde 70 4 18 • 2 • • 2 • • 1 • Schiplage / St. Annen 107 3 36 • 1 • Suttorf 189 10 19 • 2 • Gesamt 603 29 (32) 21 183 8 (14) 23 Anzahl der Redecke 11 Mastschweine 1995 2003 Ø Tierzahl/ Betrieb Anzahl der Tiere Anzahl der Betriebe Tiere Anzahl der Betriebe Ø Tierzahl/ Betrieb Holterdorf 2.035 8 254 1.593 4 398 Insingdorf 730 9 81 454 5 91 Küingdorf 123 7 18 579 3 193 Ostenfelde 930 7 133 485 4 121 Redecke 801 3 267 - - - Schiplage / St. Annen 1.253 7 179 • 2 • Suttorf 2.462 16 154 1295 6 216 Gesamt 8.334 57 146 4.406 22 (24) 200 Anzahl der Zuchtsauen 1995 2003 Ø Tierzahl/ Betrieb Anzahl der Tiere Anzahl der Betriebe Tiere Anzahl der Betriebe Ø Tierzahl/ Betrieb Holterdorf 523 5 105 • 3 • Insingdorf 332 8 42 312 7 45 Küingdorf 34 5 7 • 2 • Ostenfelde 428 6 71 418 3 139 - - - - - - Schiplage / St. Annen 394 7 56 424 4 106 Suttorf 307 10 31 381 4 95 Gesamt 2.018 41 49 1.535 18 (23) 85 Anzahl der Redecke 12 Bei der Rinderhaltung, einschl. Milchkuhhaltung, ist sowohl die Anzahl der Betriebe als auch die Anzahl der Tiere zwischen 1995 und 2003 zurückgegangen. Die durchschnittliche Tierzahl je Betrieb ist leicht angestiegen. Aufgrund der statistischen Geheimhaltung sind jedoch für Küingdorf, Ostenfelde, Redecke und Schiplage/St. Annen, für die Milchkuhhaltung auch in Suttorf, keine Aussagen über die Tierzahlen möglich. Der Rückgang der Anzahl der Betriebe im Bereich der Rinderhaltung lässt aber insgesamt auch einen Rückgang der Tierzahlen vermuten. Im Jahr 2003 gibt es in Küingdorf keinen Betrieb mit Milchkuhhaltung mehr. Bei der Mastschweinhaltung ist die Anzahl der Betriebe in allen Ortsteilen zurückgegangen. Die Anzahl der Tiere ist in den meisten Ortsteilen ebenfalls zurückgegangen und die durchschnittliche Tierzahl je Betrieb ist angestiegen. In Ostenfelde ist die durchschnittliche Tierzahl je Betrieb leicht zurückgegangen. In Redecke gab es laut Statistik im Jahr 2003 keinen Betrieb mit Mastschweinhaltung, bzw. es wurden keine Angaben gemacht. Die Befragung durch die Arbeitsgruppe ergab, dass heute wieder Betriebe mit Mastschweinhaltung in Redecke vorhanden sind. Für Schiplage/St. Annen wurden aufgrund der statistischen Geheimhaltung keine Aussagen gemacht. Nur in Küingdorf haben sich die Tierzahlen erhöht, während sich die Anzahl der Betriebe verringert hat. Auch die durchschnittliche Tierzahl je Betrieb ist angestiegen. Aus der Befragung ergab sich, dass heute wieder mehr Betriebe in Küingdorf Mastschweinhaltung betreiben, wobei sich aber vermutlich die Tierzahlen nicht deutlich erhöht haben. Bei der Haltung von Zuchtsauen ist die Anzahl der Betriebe in allen Ortsteilen zurückgegangen. Die Anzahl der Tiere ist in Insingdorf und Ostenfelde ebenfalls zurückgegangen, die durchschnittliche Tierzahl je Betrieb ist jedoch angestiegen. In Schiplage/St. Annen und Suttorf sind die Tierzahlen wie auch die durchschnittliche Tierzahl je Betrieb angestiegen. Für Holterdorf und Küingdorf wurden aufgrund der statistischen Geheimhaltung keine Angaben gemacht. Für Redecke ist in der Statistik für die Jahre 1995 und 2003 kein Betrieb mit Zuchtsauenhaltung angegeben. Durch die Befragung der Landwirte wird das bestätigt. Insgesamt zeigt sich bei der Rinder- und Schweinehaltung eine Entwicklung zu einer Tierhaltung mit höheren Tierzahlen je Betrieb. Für die Pferdehaltung liegen nur für das Jahr 2003 statistische Daten vor, so dass hier keine Entwicklung aufgezeigt werden kann. Während früher eine gemischte Tierhaltung (viele Tierarten, wenig Tiere einer Art) üblich war, ist heute der Trend zu einer Spezialisierung (wenig Tierarten, viele Tiere einer Art) zu verzeichnen. Die Befragung hat ergeben, dass heute ca. 40 % der Hofstellen stark spezialisiert (nur noch eine Tierart und Haltungsform) sind und z.B. nur noch Mastschweine, nur Zuchtsauen, nur Pferde oder nur Rinder halten. 13 Hofstellen Für die betriebliche Entwicklung ist die Lage und Größe der Hofstelle von erheblicher Bedeutung. Neben einem ausreichenden Abstand der viehhaltenden Betriebe von andersartigen Nutzungen muss die Größe und der Zuschnitt der Hofstellen auch notwendige Gebäudeerweiterungen zulassen und erforderlichen Fahr- und Rangierraum für Maschinen und Geräte bieten. Insgesamt 13 der 56 befragten Betriebsleiter (23 %) gaben an, keine Entwicklungsmöglichkeiten an ihrem Betriebsstandort zu haben. Es handelt sich dabei z.T. um Hofstellen, die durch die bereits vorhandene Bebauung in ihrer Entwicklung eingeschränkt sind. In der Befragung wurden häufig die fehlenden Möglichkeiten zur Erweiterung der Wirtschaftsgebäude sowie die nicht ausreichenden, hofnahen Flächen und die Größe des Hofraumes angegeben, die die Entwicklung einschränken. Im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung, besonders im Rahmen der Bauleitplanung ist es notwendig, die Belange der landwirtschaftlichen Betriebe verstärkt zu berücksichtigen. Ein Ziel der Dorferneuerung im Untersuchungsraum muss daher sein, bei der zukünftigen Entwicklung der Siedlungsbereiche auch die Entwicklungsmöglichkeiten der noch vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebe verstärkt zu berücksichtigen. In folgenden Bereichen wurde der Bestand als nicht ausreichend angegeben: Anzahl der Betriebe Hofstellen mit nicht ausreichendem Bestand Hofnahe Flächen 15 Größe des Hofraumes 12 Erschließung Hof / Bewirtschaftungsflächen 12 Wasserwirtschaftliche Situation 8 Gehöfteinfriedigung 19 Hofbefestigung 26 Hofeingrünung 22 Von den meisten Betriebsleitern wurde angegeben, dass der Bestand der Hofbefestigung (26 x), -eingrünung (22 x) und -einfriedigung (19 x) nicht ausreichend, bzw. verbesserungswürdig ist. 14 Weiterhin wurden von vielen der Bestand an hofnahen Flächen (15 x) sowie auch die Größe des Hofraumes und die Erschließung zwischen Hof und Bewirtschaftungsflächen (je 12 x) als nicht ausreichend angegeben. 8 Betriebsleiter beklagten die unzureichende wasserwirtschaftliche Situation. Landwirtschaftliche Bausubstanz Ein weiterer begrenzender Faktor im Hinblick auf die Entwicklungsfähigkeit eines landwirtschaftlichen Betriebes kann auch der Zustand der Bausubstanz darstellen. Anzahl der Betriebe Hofstellen mit nicht ausreichendem Bestand Bauliche Erweiterungsmöglichkeiten Wirtschaftsgebäude 15 Bauliche Erweiterungsmöglichkeiten Wohngebäude / Altenteil 4 Der überwiegende Teil der Betriebe hat die Gebäude kontinuierlich erweitert und modernisiert. Die Wohnhäuser sind in der Regel ausreichend groß, so dass nur 4 Familien eine bauliche Erweiterung (z.B. An- oder Ausbau der Wohngebäude) als notwendig erachten. Eine Erweiterung der Wirtschaftsgebäude halten 15 der Betriebsleiter für erforderlich. Einige Betriebsleiter gaben an folgende Maßnahmen zu planen: Hofbefestigung (12 x) Dachsanierung (3 x) Fassadensanierung (2 x) Giebelsanierung (2 x) Instandhaltung der Gebäude Dacherneuerung Scheune (2 x) Fenster Wohnhaus Hofeingangssanierung Gehöfteinfriedigung (2 x) Gebäudeumnutzung Ausbau Wohnteil Hofzufahrt erneuern/verbessern (3 x) Erweiterung Schweinehaltung Scheune Wärmedämmung Wohnhaus 15 - bauliche Erweiterungen Hofbegrünung (2 x) hofnahe Flächen Verbesserung Erschließung Hof / Bewirtschaftungsflächen Altenteilerwohnung Hähnchenstall fehlendes Fachwerk ergänzen Pferdeführanlage Erweiterung der Milchviehhaltung Insgesamt 15 Betriebsleiter gaben an, dass auf ihrer Hofstelle Gebäude oder Gebäudeteile nicht genutzt werden, an denen z.T. Maßnahmen notwendig und z.T. geplant sind. Für die meisten dieser Gebäude ist die Sanierung und/oder der Umbau zur Umnutzung (jeweils 11 x genannt) notwendig (jeweils 4 x genannt) und/oder geplant (jeweils 7 x genannt). Ein Abriss ist laut Aussage der Betriebsleiter bei 2 Gebäuden notwendig und bei 4 Gebäuden geplant. Die Frage, ob es derzeit oder evtl. zukünftig Probleme mit Emissionen gibt, beantworteten 20 Betriebsleiter mit „Ja“ und 34 Betriebsleiter mit ,,Nein’’. 2 Betriebsleiter haben dazu keine Angabe gemacht. Von einigen Betriebsleitern werden sowohl derzeit als auch zukünftig Probleme gesehen, z.B. hinsichtlich baulicher Erweiterungsmöglichkeiten (3 x derzeit und 9 x zukünftig), hinsichtlich der Stallentlüftung (3 x derzeit und 8 x zukünftig) und hinsichtlich der Erhöhung der Tierzahlen (2 x derzeit und 17 x zukünftig). Die Bereitschaft, sich an öffentlich geförderten Gemeinschaftsprojekten zu beteiligen ist bei 36 Betriebsleitern vorhanden. 16 Betriebsleiter würden sich nicht beteiligen, und 4 Betriebsleiter machten hierzu keine Angaben. Als ein Gemeinschaftsprojekt wurde bislang noch über kein konkretes Projekt nachgedacht. 16 Anschluss der Hofstellen an das Verkehrsnetz 35 von 56 Betriebsleitern sind mit der Zuwegung zu Ihren landwirtschaftlichen Nutzflächen zufrieden. 6 Betriebsleiter haben hierzu keine Angaben gemacht. Aus folgenden Gründen sind 15 Betriebsleiter mit der Zuwegung zu den landwirtschaftlichen Nutzflächen nicht zufrieden: - schlechtes Wegenetz (4 x) stark befahrene Straße (2 x) Kreisstraße Heckenbewuchs engt Straße ein Durchlässe defekt Durchlässe nicht gewartet 17 Folgende Sicherheitsprobleme wurden von den Betriebsleitern angegeben: - stark befahrene Straße (2 x) - Falsche Positionierung Bushaltestelle - Verkehrszeichen falsch angeordnet - Sichtbehinderung durch Bäume - fehlende Geschwindigkeitsbegrenzung 13 Betriebsleiter gaben an, dass sie mit dem Flächenzuschnitt und/oder der Lage ihrer Flächen nicht zufrieden sind. Als Begründung dafür wurde angegeben: - zu kleine Flächen (3 x) - unmögliche Flurform (2 x) - zerstreute Lage (6 x) - Entfernung zum Hof (2 x) Landwirtschaft und Fremdenverkehr Ein Anliegen im Rahmen der Dorferneuerung ist die Erschließung des Planungsraumes für den sog. "sanften Tourismus". Dabei könnten verschiedene Freizeitbereiche zum Tragen kommen, wie z.B. Ferien auf dem Bauernhof, Ferienwohnungen oder sonstige Freizeitmöglichkeiten (Reiterhöfe, Heuhotel u.ä.). Es ist jedoch nur bei sehr wenigen Betriebsleitern ein Interesse für ein zusätzliches nichtlandwirtschaftliches Standbein vorhanden. Nur 5 Betriebsleiter gaben an, dass sie Interesse hinsichtlich des Fremdenverkehrs hätten. 4 dieser Betriebsleiter gaben an, über die Erstellung von Ferienwohnungen nachzudenken. 47 Betriebsleiter gaben an, dass sie kein Interesse hinsichtlich Fremdenverkehrs hätten. Die restlichen 4 Betriebsleiter machten hierzu keine Angaben. 18 Notwendige Maßnahmen an den Hofstellen Maßnahmen, die nicht der Existenzsicherung, sondern nur dem äußeren Erscheinungsbild der Hofstelle galten, konnten in der Vergangenheit u.a. wegen der teilweise schlechten Ertragslage in der Landwirtschaft auf einigen Hofstellen in der letzten Zeit nicht erfolgen. Mit Hilfe der Zuwendungen im Rahmen der Dorferneuerung planen nun einige der Betriebsleiter dieses Defizit auszugleichen. Bedarf besteht von Seiten der befragten Betriebe an der Durchführung folgender Maßnahmen: Maßnahmen Gebäude Wohngebäude Außenanlagen Wirtschaftsgebäude Dacheindeckung/ Windfeder 16 Betriebe 28 Betriebe Mauerwerksanierung/ 11 Betriebe 11 Betriebe 9 Betriebe 26 Betriebe 11 Betriebe 28 Betriebe Fachwerksanierung Giebelsanierung Erneuerung der Fenster / Türen / Tore Erneuerung / Ergänzung der Hofbefestigung 20 Betriebe Verbesserung der Hofentwässerung 9 Betriebe Eingrünung der Hofstelle 15 Betriebe Hofeinfriedung 14 Betriebe Verbesserung der 22 Betriebe Hofzufahrt Maßnahmen in Verbindung mit der Verbesserung Stallentlüftung 8 Betriebe 19 Sonstige Wünsche und Anregungen: Ostenfelde: Verbesserung der Ortsstraßen (Verbreiterunge) Befestigung der Seitenstreifen Renovierung des Kriegerdenkmals (2 x) Erneuernung der Bushaltestelle Schaffung von Sitzgelegenheiten am „Maibaum“ Die alte Glocke soll zurück Holterdorf: Radweg an der Holterdorfer Straße (7 x) Radweg Neuenkirchen – Haller Straße Versammlungsplatz für die Dorfgemeinschaft Insingdorf: Verbreiterung und Erneuerung der Dielingdorfer Straße, da von einem Gewerbebetrieb mit sehr schwerem und breitem Gerät täglich sehr stark befahren. Beschleunigung des Antragsverfahrens Radweg Gerdener Straße bzw. Deckenerneuerung der Gerdener Straße. Radweg an der L 701 (Gerdener Straße), Graben bzw. Fahrbahnrand mähen Redecke: Aufbesserung der Waldwege Suttorf: Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Suttorfer Straße