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Universitätsklinik für Augenheilkunde Direktor und Chefarzt: Prof. Dr. Dr. Sebastian Wolf Fehlsichtigkeit Fehlsichtigkeit oder Brechkraftfehler des Auges ist keine Krankheit, sondern eine Abweichung von der Idealform des Auges. Durch die veränderte Form treffen die einfallenden Lichtstrahlen nicht genau auf dem Brennpunkt der Netzhaut zusammen. Das bewirkt, dass man entweder in die Nähe oder in die Ferne unscharf sieht. Von Fehlsichtigkeit spricht man, wenn ein mehr als 5 m entfernt liegendes Objekt nicht scharf abgebildet wird. Bei Kurzsichtigkeit (Myopie) sieht das völlig entspannte Auge je nach Stärke der Myopie nur Gegenstände in der Nähe scharf; alles in der Ferne ist verschwommen. Bei kurzsichtigen Patienten wird das erzeugte Bild nicht auf der Netzhaut, sondern davor abgebildet. Dies ist meistens durch ein zu langes oder zu grosses Auge bedingt, in dem der Abstand der Netzhaut zu dem normalen optischen System eben zu gross ist. Bei der Weitsichtigkeit (Hyperopie) ist das Auge relativ kurz, und jede Abbildung von Gegenständen liegt hinter der Netzhautebene. Durch Anspannung der Linse („Akkomodation“) ist es möglich, die Brechkraft des Auges zu erhöhen. Auf die Dauer kann das allerdings sehr anstrengend werden und zu Beschwerden (Kopfschmerzen etc.) führen. Alterssichtigkeit: Mit zunehmendem Alter lässt die Elastizität der Linse nach. Dadurch rückt der Bereich des Scharfsehens zunehmend in die Ferne, es kommt zur Alterssichtigkeit. Dies ist ein natürlicher Vorgang, der sich nicht bremsen, jedoch durch eine Lesebrille korrigieren lässt. Beim Astigmatismus (Stabsichtigkeit, Hornhautverkrümmung) liegt meistens nicht ein Fehler der Augenlänge, sondern der Hornhaut- oder Linsenbrechkraft vor. In diesen Fällen ist die Form der Hornhautoberfläche nicht wie eine Kugel, sondern mehr wie ein Ei. Dadurch werden die betrachteten Objekte in verschiedenen Ebenen scharf abgebildet. Inselspital, Universitätsklinik für Augenheilkunde, CH-3010 Bern Telefon +41(0)31 632 25 01, Fax +41(0)31 382 47 79, www.augenheilkunde.insel.ch 2 von 2 Behandlung Die Korrektur von Fehlsichtigkeit des Auges wird üblicherweise mit einer Brille oder mit Kontaktlinsen vorgenommen. Heute kann die Brechkraft des Auges auch chirurgisch korrigiert werden durch Korrekturen entweder an der Hornhaut oder an/vor der Linse des Patienten. Genaue Angaben dazu siehe unter Refraktäre Chirurgie. Eine chirurgische Änderung der Augenlänge (eigentlich die Hauptursache von Fehlsichtigkeit) ist zwar versucht worden, hat aber keine erfreulichen Ergebnisse erbracht.
