EINFÜHRUNG - Initiatives Océanes

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OCEAN INITIATIVES – LEITFADEN FÜR DEINE AKTION
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EINFÜHRUNG
Ocean Initiatives ist eines der Vorzeigeprogramme der Surfrider
Foundation Europe. Seit 19 Jahren vereinen die Ocean Initiatives
weltweit tausende von Freiwilligen für ein geimensames Ziel: Den
Kampf gegen die Zunahme von Abfällen, die die Ozeane, Seen,
Flüsse und Meeresböden verschmutzen.
Ein Rückblick
Wasserabfälle bewusst werden.
Im Jahre 2013 wurden mit 50.000 Freiwilligen 2.200 m3
Abfälle gesammelt. Trotz dieses beeindruckenden
Ergebnisses stellt diese Zahl jedoch nur einen geringen
Anteil an Abfällen dar, die ständig in unsere Meere und
Ozeane gekippt werden. Die exponentielle Zunahme der
Abfälle im Wasser hängt wesentlich mit unseren
Konsumgewohnheiten
zusammen.
Durch
den
Wasserkreislauf gelangen diese Abfälle in die Meeresumwelt
und gelangen an andere Orte.
Jede organisierte Ocean Initiative stellt einen weiteren
Schritt im Kampf gegen Abfälle im Wasser dar. Jeder
Veranstalter einer Ocean Initiative trägt zum Erfolg dieses
Events bei, indem vor Ort etwas gegen die Verschmutzung
unternommen wird und die Ansprüche unserer Organisation
mit eingebracht werden.
Bei jährlich 260 Millionen Tonnen Plastikprodukten endet
der Lebenszyklus von fast 10 % der Produkte in den
Ozeanen (Quelle: Greenpeace).
Angesichts dieser beeindruckenden Zahlen und der
alarmierenden Feststellung, dass die Ökosysteme durch die
Problematik der Abfälle im Wasser angegriffen werden,
erschien ein alleiniges, durch Sammeln an und Säuberung
der
Küste
umgesetztes
Abfall-Management
als
unzureichend. Aus diesem Grunde besteht das primäre Ziel
von Ocean Initiatives in der Sensibilisierung, sowie im
Vorfeld präventiv (d. h. nicht kurativ) gegen die Problematik
anzukämpfen, bevor die Abfälle überhaupt in die natürliche
Umgebung gelangen. Die Reinigungsaktion ist daher nicht
unser Hauptziel. Die Sammlung von Abfällen, die im Rahmen
einer Ocean Initiative erfolgt, stellt nicht nur einen positiven
Nebeneffekt dar und bietet die Möglichkeit, die Menge der
Abfälle in der natürlichen Umgebung zu ermitteln. Dies ist
auch ein erster bedeutender Schritt für die Sensibilisierung.
Die breite Öffentlichkeit soll sich über die Problematik der
Durch die Teilnahme an Ocean Initiatives und das von Ihnen
ausgefüllte Ergebnisformular, bist Du bei einer großen
wissenschaftlichen Aktion dabei. Du ermöglichst uns, über
Jahre hinweg ein Tracking über Arten und Quellen der
Abfälle durchzuführen, die an den europäischen Küsten
gefunden werden. Ziel ist, unsere Umweltbilanz erstellen zu
können und Informationen über die Abfälle im Wasser und
Verschmutzung der Küstengebiete zu sammeln. Diese Bilanz
wird allen zugänglich gemacht.
DANKSAGUNG
Zunächst möchten wir uns bei Dir bedanken, für Deinen
Willen und Deine Motivation dich für unsere Küsten zu
engagieren.
Denn ohne Dich wäre der Erfolg der 1.300 Ocean Initiatives,
die 2013 stattfanden, nicht möglich gewesen. 2014 setzen
wir unseren Kampf gegen die Abfälle fort, die weiterhin
unaufhörlich in unsere Meere gekippt werden. Wir setzen
auf Deinen Einsatz, um Deine Angehörigen, Freunde,
Bekannte und Kollegen zu sensibilisieren. Die Tatsache der
Abfälle im Wasser soll nicht verborgen bleiben, sondern für
alle Welt offensichtlich werden.
Das gesamte Surfrider Foundation Europe-Team dankt Dir
OCEAN INITIATIVES – LEITFADEN FÜR DEINE AKTION
1/ DAS PRINZIP
VON OCEAN INITIATIVES
Das Prinzip ist einfach. Die Organisation schlägt jedem, der bei der
Kampagne mitmachen möchte, eine „schlüsselfertige“-Aktion vor.
Dadurch wird auf einfache Weise ermöglicht, eine Aktion zugunsten
der Umwelt zu organisieren.
PROTECTION DE L’OCÉAN
Für
jede
über
die
umfassende
Website
www.initiativesoceanes.org erstellte Aktion senden wir Dir
kostenlos ein „Veranstalter-Kit“ zu, welches für die Aktion
notwendige Materialien enthält.
Die Freiwilligen organisieren vor Ort ihre Aktion zur
Sammlung von Abfällen im Wasser. Die Niederlassungen von
Surfrider koordinieren die Aktionen, wobei sie logistische
Unterstützung bieten und das Event auf europäischer,
nationaler und regionaler Ebene ankündigen.
Die Aktionen sind auf der Website von Ocean Initiatives
erfasst.
Darüber hinaus ermöglicht die Website denjenigen, die bei
Ihrer Aktion mitmachen möchten, sich über Ort und Zeit zu
informieren. Hierzu brauchst du nach Anmeldung auf der
Website lediglich die Liste der Aktionen einzusehen.
Die Ocean Initiatives werden das ganze Jahr über
organisiert, wobei der Schwerpunkt auf dem 1.
Frühlingswochenende liegt, an dem die meisten Aktionen
zusammenfallen. Dadurch werden sie in den Medien
fokussiert und stärker sichtbar. Dies ermöglicht, einen
großen Teil der Bürgerinnen und Bürger in Europa und
weltweit zu sensibilisieren.
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OCEAN INITIATIVES – LEITFADEN FÜR DEINE AKTION
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2/ INFORMATIONEN
ÜBER ABFÄLLE IM WASSER
Bei Abfällen im Wasser handelt es sich um vom Menschen
hergestellte Materialien oder Objekte, die hineingeworfen oder
beabsichtigt bzw. unbeabsichtigt zurückgelassen werden. Sie
befinden sich entweder direkt oder indirekt im Wassermilieu.
80 % DER ABFÄLLE IM WASSER STAMMEN AUS DEM
BINNENLAND
Man schätzt, dass 70 % dieser Abfälle durch Ablagerung
enden und wir den größten Teil davon wie bei einem
Eisberg nicht sehen. Ca. 15 % der Abfälle treiben zwischen
zwei Gewässern, bevor ihr Weg in den Ansammlungszonen
endet. Nur ein geringer Teil der Abfälle im Wasser gelangt
an unsere Küsten. Man unterscheidet zwischen Makro- und
Mikroabfällen (Abfälle mit einer Größe von unter 5 mm).
In jeder Sekunde werden 206 kg Abfälle in unsere Meere
und Ozeane gekippt. Sie alle stammen vom Menschen. Die
Expertengruppe für Verschmutzung der Meeresumwelt der
Vereinten Nationen schätzt, dass 80 % der Abfälle im
Wasser aus dem Binnenland stammen. Im Vorfeld werden
sie in Städten oder Dörfern ins Wasser geworfen,
entweichen den Sammelstellen und werden vom Wind,
Regen oder direkt durch den Wasserlauf in die Ozeane
getrieben. Flüsse und Bäche sind einer der Hauptvektoren
für die Einschleppung von Abfällen aus dem Binnenland in
die Meeresumwelt.
20 % der übrigen Abfälle werden an den Ufern
zurückgelassen oder durch Aktivitäten auf dem Meer
(Transport,
Bootssport,
Fischerei,
Austernzucht,
Wasseraktivitäten usw.) direkt wieder ins Meer geworfen.
Nach vielen Jahren ist der Ozean zur großen Müllkippe
menschlicher Aktivitäten geworden. Die exponentielle
Zunahme von Abfällen im Wasser hängt unmittelbar mit
unseren Konsumgewohnheiten zusammen. So bestehen die
meisten dort gefundenen Abfälle aus Plastik (zwischen 60
und 90 %).
AUSWIRKUNGEN VON ABFÄLLEN IM WASSER
Abfälle im Wasser im Allgemeinen und Plastik im
Besonderen verursachen zahlreiche Schäden in der
Meeresumwelt Für bestimmte Spezies wie Schildkröten und
Vögel können Abfälle im Wasser einen bedeutenden
Mortalitätsfaktor darstellen.
Die Tiere können sich in Fanggeräten oder weiteren Abfällen
verfangen. Diese verfangenen Tiere können infolge ihrer
Verletzungen oder vor Hunger sterben, sowie aufgrund ihrer
eingeschränkten Beweglichkeit zu einer leichten Beute für
ihre Fressfeinde werden.
Bestimmte Meerestierarten nehmen Plastikabfälle auf,
indem sie sie mit gewöhnlicher Beute verwechseln und
können durch Erstickung oder Darmverschluss verenden.
Schildkröten können beispielsweise Plastiktüten mit Quallen
verwechseln.
Die Zahl der von Abfällen im Wasser betroffenen Spezies ist
innerhalb von 15 Jahren von 247 auf 663 gestiegen.
OCEAN INITIATIVES – LEITFADEN FÜR DEINE AKTION
„Eine Eigenart von
Plastik ist, dass es
biologisch nicht
abbaubar ist. Unter
Einwirkung von
UV-Strahlen,
Strömungen,
Wellen und Salz
zersetzt es sich in
winzige Partikel,
das so genannte
Mikroplastik.“
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Abfälle im Wasser schädigen ebenfalls den Menschen (Gefahr durch
gestrandete Abfälle, an Plastikabfälle gebundene Bakterien usw.) und wirken
sich gleichzeitig auch auf die wirtschaftlichen Aktivitäten aus (Verlust der
touristischen Anziehungskraft in den Küstenorten, Auswirkung auf
Fischereifahrzeuge usw.). Nicht zu vergessen ist, dass die Küstengemeinden
ein Vermögen für die Säuberung von Stränden ausgeben, die von Abfällen
übersät sind. Der größte Teil der Abfälle lagert sich jedoch auf den
Meeresböden ab. Durch die Ablagerungen wird der Austausch zwischen dem
Meeresgrund und der Wassersäule verhindert und es kommt zu Vergiftungen
des Bodens.
PLASTIKABFÄLLE
Eine Eigenart von Plastik ist, dass es biologisch nicht abbaubar ist. Unter
Einwirkung von UV-Strahlen, Strömungen, Wellen und Salz zersetzt es sich in
winzige Partikel, das so genannte Mikroplastik. Bestimmtes Mikroplastik wird
gleichzeitig direkt im Milieu aufgenommen (in Kosmetik enthaltene PlastikMikrokügelchen, Fasern in der Kleidung, die bei Maschinenwäsche in das
Wasser gelangen) und ist nicht etwa das Ergebnis der Zersetzung weitaus
größerer Abfälle.
Durch die Zersetzung kann das Plastik toxische Substanzen freisetzen, die in
die Meeresumwelt gelangen (z. B. Phthalate, Biphenyle, die eine endokrinschädliche Wirkung aufweisen). Plastikabfälle dienen gleichzeitig als Träger
für die Ansammlung bereits im Milieu vorhandener chemischer hydrophober
Produkte wie PCB.
Das Plastik kann darüber hinaus als Transportmittel für invasive Spezies
dienen, die somit sehr lange Wege zurücklegen, und sich stark auf die von
ihnen besiedelten Ökosysteme auswirken.
Darüber hinaus untersuchen Wissenschaftler ständig die Möglichkeiten des
Transfers chemischer Schadstoffe auf Meerestierarten und als Folge auf den
Menschen.
Weitere Informationen zur Problematik von Abfällen im Wasser kannst
Du auf dem BLOG von Surfrider Foundation Europe finden.
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