Gewässerverschmutzung durch Mineralöle

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Eine Ölverschmutzung ist die Verschmutzung von Gewässern und Böden mit
Mineralölprodukten, hauptsächlich durch havarierte Schiffe oder die widerrechtliche
Einleitung von Altölen über die Kanalisation. Bei einer größeren Verschmutzung,
insbesondere wenn auch die Küste betroffen ist, spricht man von Ölpest.
Neben den spektakulären Unfällen fällt jedoch der sog. schleichenden Ölpest, die u.a. durch
das Waschen von Tanks und das Abpumpen von Öl eine erhebliche Bedeutung zu.
Ölfilm auf der Weser im Mai 2009. Ein Passagierschiff hatte grössere Mengen Diesel
verloren.
(Foto: © Ulrich Behmann)
Öl ist leichter als Wasser. Es schwimmt an der Wasseroberfläche und es bildet sich ein
Ölteppich. Das Öl dämpft die Wellenbewegung. Das scheinbar ruhige Wasser zieht
Wasservögel an.
"In der Regel erfrieren die Tiere, wenn sie mit Öl in Berührung kommen", sagt der
Pressesprecher des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN).
Denn das Öl verklebt die Federn der Vögel, so dass das Gefieder Wasser nicht mehr abweisen
kann. Das kalte Wasser dringt bis auf die Haut und lässt die Tiere schließlich an
Unterkühlung sterben.
Besonders fatal wirkt sich auch der Instinkt der Tiere zum Putzen aus: Beim Versuch, das
Gefieder von dem „Fremdstoff“ zu befreien, gelangt das Öl in den Magen - die Tiere erleiden
eine zumeist tödliche Vergiftung.
Selbst ein Ölklumpen, der lediglich die Größe einer 2-€-Münze hat, könne einem Vogel zum
tödlichen Verhängnis werden, so die Aussage eines anderen Naturschützers.
Erschreckendes Bild: Ölverschmierter und verendeter Vogel im Wasser nach Schiffshavarie
der M/V Cosco Busan in den USA im November 2007.
(©Foto: Dave Patten - mit freundlicher Genehmigung von All American Patriots)
Auf der Wasseroberfläche bildet Öl einen Film mit starkem Drang zur Ausbreitung, Böden
werden mehr oder weniger stark durchtränkt. Im Extremfall kann 1 Liter versickertes Öl
1.000.000 Liter Grundwasser verseuchen !
Mai 2009: Einsatz von Polizei, DLRG und Feuerwehr nach Gewässerverschmutzung auf der
Weser.
(Foto: © Ulrich Behmann)
Leichtflüchtige Bestandteile eines schwimmenden Ölfilms verdunsten innerhalb weniger
Tage, schwerflüchtige (hauptsächlich aromatische Kohlenwasserstoffe) verbleiben über
Monate im Gewässer, sinken ab und werden langsam abgebaut.
Heizöl oder Dieselkraftstoff, die in Gewässer gelangen, machen es als Trinkwasser
ungenießbar !
Man stellt den Ölgeruch sogar noch in einer sehr starken Verdünnung fest.
Der Grund: Öl löst sich in Spuren im Wasser, so wie sich umgekehrt auch etwas Wasser im
Öl löst.
Dort greift es die Kiemen von Fischen an. Es wird durch Mikroorganismen zwar abgebaut,
verbraucht dabei aber soviel Sauerstoff, dass auch dadurch höheres Leben im belasteten
Gewässer erschwert wird.
Der Ölfilm unterbricht also die Wechselwirkung zwischen Wasser und Atmosphäre,
verschmutzt insbesondere das Gefieder von Seevögeln und schließlich, mit entsprechenden
Folgen für Flora und Fauna, Fischerei oder Tourismus, den Spülsaum der Ufer.
Leider kommt es immer wieder zu Ölverschmutzungen im Bereich der Weser in Hameln,
zumeist durch Leitungsundichtigkeiten oder Unachtsamkeit beim Tankvorgang grösserer
Passagierschiffe.
Natürlich gibt auch gedankenlose Umweltfrevler, die verbotenerweise ihre Altöle und
Dieselreste über Sinkkästen (Gullis) entsorgen und diese gefährlichen Flüssigkeiten dann
direkt in ein Gewässer eindringen können.
Der Hafenverein Hameln e.V. hat verständlicherweise stets „ein wachsames Auge“ in Bezug
auf derartige Verschmutzungen und rät den Bürgerinnen und Bürgern in solchen Fällen, sofort
die Kooperative Regional-Leitstelle (KRL) in Hameln über den Notruf 112 zu
benachrichtigen, damit unverzüglich entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden
können.
Die örtlich zuständige Feuerwehr wird dann mit Hilfe von Ölsperren und speziellen
Bindemitteln versuchen, den Schaden für Flora und Fauna so gering wie möglich zu halten.
Zunächst werden die Helfer versuchen, die Ausbreitung der Hauptmenge des auf der
Wasseroberfläche schwimmenden Öls zu verhindern, indem sie mechanische Ölsperren
bauen. Dann streuen sie Ölbindemittel auf die Öllache.
Und wenn dennoch etwas Öl ins Grundwasser sickert ? Dann muss man das Öl im Verlauf der
Trinkwasseraufbereitung entfernen.
Hierzu leitet man das Trinkwasser durch einen Aktivkohlefilter. Die Kohle bindet die
Kohlenwasserstoffe (neben anderen organischen Verbindungen wie Pestiziden, Farbstoffen
oder chlorierten Kohlenwasserstoffen). Nach dieser Behandlung ist das Trinkwasser wieder
geruchlos und frei von organischen Verbindungen.
Einsatz der Hamelner Feuerwehr: Ölfilm auf der Weser.
(Foto: © F.W.Thies)
Ölbindemittel oder auch Ölbinder wird zum Abbinden ('Aufsaugen') von Mineralölen und
Chemikalien von Bauhof, Straßenmeisterei und Feuerwehr eingesetzt. Es ist meist feinkörnig
oder pulverig, teilweise auch flüssig.
Es handelt sich um hochadsorptiv wirkende Stoffe wie zum Beispiel der Kunststoff
Polyurethan, der Öl begierig an sich bindet und der als Schaum über eine riesige Oberfläche
verfügt.
Grundmaterialien der Ölbinder sind jedoch in der Regel mineralische oder auch pflanzliche
Stoffe.
Außerdem gibt es noch schwimmfähiges Ölbindemittel, das in Kombination mit Ölsperren
zur Beseitigung von Mineralölen auf Gewässern eingesetzt wird.
Einsatz der Hamelner Feuerwehr: Ölfilm auf der Weser.
(Foto: © F.W.Thies)
Für die Aufnahme von Chemikalien gibt es eine breite Palette verschiedener
Chemikalienbindemittel. Unter anderem für die Anwendung in der Industrie, auf
Verkehrsflächen oder in Gewässern. Es ist besonders auf die korrekte Auswahl zu achten.
So gibt es spezielle Vliese, Schlängel, Würfel und vieles mehr, um Öl in bestimmten
Situationen sicher aufzunehmen.
Quellen: www.wissen.de, de.wikipedia.org & Hafenverein Hameln e.V.
Weitere interessante Informationen zum Thema: "Wasser, Trinkwasser und
Gewässerschutz" finden Sie auf der Internetseite des Umweltbundesamtes
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