Jürgen Stränger GEGENSTANDSKATALOG ZUR KLAUSUR IN DIFFERENTIELLER PSYCHOLOGIE UND PERSÖNLICHKEITSFORSCHUNG Stand: Oktober 2002 Verpflichtende Texte: Liebert, R.M. & Liebert., L.L. (19988) (= L & L). Personality. Strategies and issues. Pacific Grove: Brooks/ Cole. Kap.1: Introduction, davon 4-17 Kap.2: Methods of personality research and assessment, S. 26-44 Kap.3: Introduction to the psychoanalytic strategy, S. 61-74 Kap.4: Freud´s psychoanalytic theories, S. 75-108 Kap.5: Zusammenfassung zu Post-Freudianischen Richtungen (140-142) Kap.6: Projective Techniques, S. 151-156; Limitations of the psychoanalytic strategy (163-172)(grob) Kap.7: Introduction to the dispositional strategy, S. 182-192 Kap.8: Evolution of the trait concept, S. 193-226 Kap.9: The biological approach, S. 240-262 Kap.10: Aplications and limitations … Applications of dispositional assessment devices, S. 264-271; Limitations of the dispositional strategy S. 280-287. Kap.11: Introduction to the environmental strategy, S. 293-306 Kap.12: The behavioral approach: S. 307-335 Kap.13: The social learning approach: S. 337-351. Kap.14: Applications and Limitation ... Abschnitt: Limitations, S. 380-384, Kap.15: Introduction to the representational strategy, S. 391-404 Kap.16: The phenomenological approach: S. 405-415 (zu Rogers), Kap.17: The social cognitive approach: S. 438-474 Kap.18: Applications and limitations ...., Abschnitt: Limitations, S. 491-500; Weitere verpflichtende Lehrbuchabschnitte (in Ergänzung zu Liebert & Liebert) Amelang, M. & Bartussek, D. (20015) (= A & B). Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung. Stuttgart: Kohlhammer. 4.1 Entwicklung und Aufgaben der Differentiellen Psychologie, 29-34 6 Inhaltliche Konzepte der Differentiellen Psychologie. 45-64 9 Die Gewinnung empirischer Daten zur Beschreibung individueller Unterschiede: Der trait-theoretische Ansatz (S.152-164; 171-176) 11 Die Gewinnung empirischer Daten zur Beschreibung individueller Unterschiede: Verhaltenstheoretische Ansätze (S. 181-187) 12 Intelligenz: S. 190-227 15 Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit, S. 364-377. Fisseni, H.-J. (19984) . Persönlichkeitspsychologie. Göttingen: Hogrefe. Kap. 35: Eysenck, H.J.: Eine biopsychologische Persönlichkeitstheorie: 378-404. Mummendey, H.D. (1987). Die Fragebogenmethode. Göttingen: Hogrefe Kap. 4 Schritte der Fragebogenkonstruktion, S. 53-87. Schneewind, K.A. (1982). Persönlichkeitstheorien, Bd. I. Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft 5.4 Cattells faktorenanalytische Persönlichkeitstheorie: S. 243-260. 7.3 Das sozial-kognitive Persönlichkeitsmodell von Walter Mischel (146-182) Krohne, H.-W. (1996). Angst und Angstbewältigung. Stuttgart: Kohlhammer. Kap. 6: Reiz-Reaktionstheorien, daraus den Abschnitt über Miller & Dollard, S. 185-188. Kap. 7. Kognitions- und handlungstheoretische Ansätze: Die Streßbewältigungtheorie von Lazarus, S. 246-271 (besonders: 246-252). Eine zweckmäßige Abfolge der Texte habe ich in den Veranstaltungsplänen beider Semester vorgestellt. Meine beiden vorlesungsbegleitenden Skripten sind sicher hilfreich zur Aufbereitung des Stoffes! 1 Mit diesem Gegenstandskatalog lege ich mögliche Prüfungsthemen aus den angegebenen Kapiteln von Liebert und Liebert (1998), den weiteren (deutschen) Begleittexten und/oder der Vorlesung/den Skripten fest. Die GEGENSTÄNDE sind in GROSSBUCHSTABEN angegeben. Die Fragen sind Hilfsmittel ihrer Strukturierung. In der Klausur sind zu den Gegenständen abgewandelte Aufgaben und Fragen möglich. Wenn Sie die Gegenstände kennen, werden Sie auch etwas andere Aufgaben lösen können. Der Katalog soll die Transparenz der Anforderungen erhöhen und eine Lernhilfe, keine Abschreckung sein. Allerdings wird der Stoffumfang bei der Benennung von möglichen Prüfungsgegenständen deutlicher als bei der Angabe von zwei Büchern! Das Kenntnisniveau wird durch die Texte und die Vorlesung/Skripten begrenzt - man kann fast alles differenzierter wissen. Die Reihenfolge folgt der Anordnung bei Liebert und Liebert und dem Vorgehen in der Vorlesung. Da die Klausur nicht aus zufällig gereihten Multiple-Choice Fragen, sondern aus 10 thematisch geordneten Aufgabenkomplexen besteht, empfehle ich Ihnen, so zu lernen, dass Sie die GEGENSTÄNDE strukturiert wiedergeben können. Zur Wiedergabe können Sie diesen Katalog als Stichworthilfe verwenden. Auch für die Bestnote müssen Sie nicht jede Teilfrage aus dem Katalog (schon gar nicht kontextfrei) beantworten können. Die behandelten Theorien, die verbundenen Persönlichkeitskonstrukte, die Methoden zu ihrer Untersuchung, exemplarische Untersuchungen mit Hauptbefunden sind zentrale Themen. Ich empfehle die Zusammenarbeit in kleinen Arbeitsgruppen. Verständigen sich darüber, welche Gegenstandsbereiche Sie zum nächsten Treffen individuell vorbereiten wollen und fragen Sie einander bei Gruppentreffen wechselseitig Abschnitte ab. So üben Sie, den Stoff verständlich wiederzugeben. Etwaige Missverständnisse oder größere Lücken werden dabei deutlich. Eine gute Arbeitsgruppe erhöht zudem die Verpflichtung zu regelmäßigem Lernen und kann möglichen Prüfungsstress mindern. Die Transparenz der Anforderungen soll Stress reduzieren. Das geht aber nur, wenn Sie mit der KlausurVorbereitung nicht erst 10 Tage vor der Prüfung beginnen. Der Gegenstandskatalog soll Ihnen auch helfen, Ihren Kenntnisstand besser einzuschätzen. Sollten Sie in diesem Katalog wider Erwarten Gegenstände finden, die weder in den Texten noch in der Vorlesung behandelt werden, bin ich Ihnen für einen Hinweis dankbar. Nun wünsche ich Ihnen viele kleine Erfolgserlebnisse bei der Bearbeitung und damit eine Steigerung Ihrer persönlichen Selbstwirksamkeit in Bezug auf die Erarbeitung von Fachwissen und Prüfungsstoff. I • • ALLGEMEINE EINFÜHRUNG Allgemeine method(olog)ische Begriffe setze ich in den Fragen voraus. Sie werden z.T. in der Vorlesung, z.T. in den Begleittexten eingeführt: Theoriebegriff(e); (theoretisches) Konstrukt; Variable; begriffliche und operationale Definition eines Konstruktes; Beschreibung; (prognostische) Erklärung (oder: Vorhersage) und (post-hoc, im Nachhinein) Interpretation; Erklärung von Verhaltens- gegenüber Eigenschaftsunterschieden (Verhaltens- vs. Entwicklungserklärung). Das inhaltliche Verständnis von deskriptiv statistischen Begriffen wie Maßen der zentralen Tendenz (arithmetisches Mittel; Median, Modalwert), Streuungsmaßen (Standardabweichung, Varianz), Korrelation, Kovarianz und lineare Regression; Korrelationsund 2 Determinationskoeffizient (= r ), Korrelationsmatrix und (beschreibende) Faktorenanalyse wird aus der Vorlesung „Methodenlehre“ vorausgesetzt. Die Konzepte werden bei L & L z.T. ohne Formeln und Berechnung „anschauungsnah“ eingeführt. 2 1.1 PERSÖNLICHKEITSBEGRIFF(E), TRAIT-STATE UNTERSCHEIDUNG, HIERARCHIE VON KONZEPTEN DER DIFF. PSYCHOLOGIE • Nennen und erläutern Sie kurz eine Arbeitsdefinition von Persönlichkeit (gern auch eine Umschreibung) oder drei wichtige Merkmale von wissenschaftlichen PERSÖNLICHKEITSBEGRIFFEN [Vorlesung, L & L, S. 5]! • Stellen Sie die Hierarchie grundlegender KONZEPTE DER DIFFERENTIELLEN PSYCHOLOGIE dar [vgl. A & B, S. 45-65; passt auch sehr gut zu den Eigenschaftstheorien!] • Was sind Verhaltenseigenschaften (Beobachtungsprädikate), • Was sind Gewohnheiten (habits)? Geben Sie ein Beispiel für eine Gewohnheit! • Was sind Dispositionseigenschaften (traits)? Erläutern Sie vier wichtige Kennzeichen von Dispositionseigenschaften an einem Beispiel! • Eigenschaft als latente Ko-Derminante von Verhaltensunterschieden • Individuelle Unterschiede in der Ausprägungsstärke (meist annähernd normal verteilt) • Zeitliche Stabilität der individuellen Unterschiede in der Eigenschaft • Situationsübergreifende, situative Konsistenz der individuellen Unterschiede. • STATE-TRAIT-Unterscheidung • Wie unterscheiden sich Persönlichkeitsmerkmale oder Dispositions(eigenschaften) (traits) von individuellen Unterschieden im konkreten „Verhalten“ und „Erleben“ (states)? Erläutern Sie den Unterschied an einem inhaltlichen Beispiel (z.B. Angst, Ärger) • Was versteht man in der Differentiellen Psychologie und Persönlichkeitsforschung unter Typ(us)? Erläutern Sie zwei unterschiedliche Typenbegriffe! • Was sind Leistungs- im Unterschied zu Persönlichkeitsmerkmalen (im engeren)? Nennen Sie je ein Beispiel [nur Vorlesung]! 1.2 AUFGABEN UND GLOBALE FRAGESTELLUNGEN DES FACHES • Erläutern Sie die vier Fragestellungen der Differentiellen Psychologie, die William Stern (1911) eingeführt hat (STERN-SCHEMA [vgl. Vorlesung; A & B., S. 29-34] • Was ist Variationsforschung, • Was ist Korrelationsforschung? • Was bedeutet die „Variablen-Orientierung“ bei diesen Ansätzen? • Was ist Psychographie? • Was ist Komparationsforschung? • Was bedeutet die „Person-Orientierung“ bei diesen Ansätzen? • Welche Folgen hat die Ergänzung des Stern-Schemas um „Zeit“ und „Situation“ (Dazu müssen Sie nicht alle 6 Korrelationstechniken (O bis T) nach Cattell nennen) • Gelegentlich wird zwischen (Aufgaben) der Differentiellen Psychologie im engeren und der Persönlichkeitsforschung unterschieden. Welche Unterschiede werden dann gemacht? [Vorlesung] • Erläutern Sie die HAUPTAUFGABEN DES FACHES an realen oder fiktiven Beispielen: Vorlesung: Beschreibung – Erklärung – Vorhersage – Veränderung [bei L & L] Beschreibung – Vorhersage – Kontrolle – Verstehen 1.3 IDIOGRAPHISCHE, NOMOTHETISCHE, UND IDIOTHETISCHE METHODIK • Nennen Sie wichtige Merkmale der idiographischen, nomothetischen und idiothetischen Persönlichkeitsforschung [L & L, Kap. 1; Vorlesung]! An welche Grenzen stößt das idiographische Vorgehen? • Welche Ansätze nach Stern sind idiographisch, welche nomothetisch ausgerichtet? 3 • • Nennen Sie zwei Persönlichkeitstheorien, die vorwiegend nomothetisch und zwei die vorwiegend idiographisch ausgerichtet sind! Welche vertreten wenigstens programmatisch die Idiothetik? Eine Aussage von Kluckhohn & Murray (1953) besagt [Vorlesung, L & L, Kap. 1 S.20: „Murray Dictum“]: In mancher Hinsicht ist jede Person wie alle anderen Personen [universelle Merkmale] In mancher Hinsicht ist jede Person wie einige andere Personen [gruppen-spezifische M.] In mancher Hinsicht ist jede Person wie keine andere Person [individuelle Merkmale] Geben Sie je ein psychologisches Beispiel für diese verschiedenen Merkmale einer Person. 1.4 THEORIEN, THEORIEKOMPONENTEN • Was versteht man unter einem experimentellen, was unter einem theoretischen Paradigma? Geben Sie jeweils ein Beispiel dafür [L & L, Kap.1: theoretisches P.; Vorlesung: beide] • Nennen Sie zwei Komponenten und zwei Funktionen von Theorien [L & L, Kap. 1] • Nennen Sie zwei Bewertungskriterien für Theorien [L & L, Kap.1] 1.5 UNTERSUCHUNGSANLAGEN=FORSCHUNGSDESIGNS= FORSCHUNGSSTRATEGIEN • Erläutern Sie wesentliche Merkmale der großen drei Forschungsstrategien (basic methods) [L & L, Kap.2, Vorlesung] 1.5.1 EINZELFALLSTUDIE (case study method) und biographische Ansätze (life history; narrative approach); • Schildern Sie das ungefähre Vorgehen! • Nennen Sie je zwei Stärken und Schwächen? • Welche Paradigmen bevorzugen Einzelfallstudien? [das wird im Verlauf deutlicher] 1.5.2 KORRELATIONSSTUDIE=KORRELATIVE UNTERSUCHUNG (correlational method) • Erläutern Sie das Vorgehen bei einer Korrelationsstudie! • Nennen Sie zwei Stärken von korrelativen Studien! • Nennen Sie ein grundsätzliches Problem bei der Interpretation der Korrelation von zwei Variablen! • Welches Paradigma bevorzugt Korrelationsstudien? [Wird im Verlauf deutlicher]. • Nennen Sie zwei typische Einsatzbereiche für korrelative Untersuchungen! • Welche Möglichkeiten bieten korrelative Längsschnittuntersuchungen? [Vorlesung: Stichwort: Kreuzkorrelationen] 1.5.3 EXPERIMENT (experimental method) • Was sind notwendige Bestandteile eines echten Experiments? • Nennen und erläutern Sie je zwei Stärken und zwei Schwächen von Experimenten! • Welches Paradigma bevorzugt die experimentelle Forschung? [wird später deutlicher] • Erläutern Sie Ziel und Aufbau eines differentialpsychologischen Experiments? [nicht in den Begleittexten, aber in A & B, S.111 ff und Vorlesung]. Was versteht man grob unter einer Metaanalyse? [L & L, Kap. 1] • 1.6 METHODEN DER PERSÖNLICHKEITSERFASSUNG (personality assessment / measurement) [L & L, Kap. 1, S. 13-15; Kap. 2: 44-56; Vorlesung] [Die Methoden werden in einzelnen Paradigmen ausführlicher behandelt; der Fragebogenabschnitt mit den Fehlerquellen passt m.E. besser zu den Eigenschaftstheorien als zu dieser allgemeinen Einführung, aber er steht bei L&L seit dieser Auflage hier] • PERSÖNLICHKEITSFRAGEBOGEN: Nennen Sie ein Beispiel für einen Persönlichkeitsfragebogen (self report personality inventories; vgl. auch Eigenschaftstheorien) zur Erfassung von „Eigenschaften“ und erläutern Sie daran charakteristische Merkmale der Methode! 4 • • PROBLEME VON PERSÖNLICHKEITS-FRAGEBOGEN • Was ist absichtliche Täuschung (faking good vs. faking bad)? Wie kann man sie feststellen? • Was sind Antworttendenzen (response sets)? Geben Sie ein Beispiel dafür! • Erläutern Sie die soziale Erwünschtheit (social desirability) als Set • Wie kann man soziale Erwünschtheit kontrollieren? • Erläutern Sie die Zustimmungs- bzw. Ja-Sage-Tendenz (acquiesence) • Wie kann man die Ja-Sage-Tendenz kontrollieren? • Was sind Antwortstile (response styles)? Geben Sie ein Beispiel dafür! • Was spricht dafür, soziale Erwünschtheit als Persönlichkeitsmerkmal anzusehen? FREMDBEURTEILUNG: Was versteht man unter Fremdbeurteilung (rating) ? • Geben Sie ein Beispiel und erläutern Sie daran wichtige Merkmale der Methode! • Nennen Sie zwei Probleme von Fremdbeurteilungen! • Erläutern Sie exemplarische Urteilsfehler [Mildefehler (leniency); Fehler der zentralen Tendenz; Halo- bzw. Hof-Effekt; Kontrastfehler; “logischer Fehler” (Scheinkorrelation), Nähe-Fehler (proximity error)] WEITERE VERFAHREN DER PERSÖNLICHKEITSERFASSUNG (ÜBERBLICK) • Was versteht man unter systematischer Verhaltensbeobachtung? Erläutern Sie wichtige Merkmale der Methode an einem Beispiel! • Was sind objektive Tests? [mehrere richtige Antworten möglich]. Geben Sie ein Beispiel dafür und erläutern Sie daran wichtige Merkmale der Methode. • Nennen Sie drei Beispiele für physiologische Daten, die auch in der Persönlichkeitspsychologie verwendet werden! • Warum enthält eine einzelne Verhaltensbeobachtung oder ein einzelnes physiologisches Datum noch keine Aussage über ein Persönlichkeitsmerkmal? Wie kommt man von solchen Daten zu Persönlichkeitsmerkmalen? 1.7 ÜBERGREIFENDE GESICHTSPUNKTE ZUR STRUKTURIERUNG DER PARADIGMEN UND THEORIEN. Diese wichtigen Fragen wiederhole ich nicht bei jeder Richtung!!! • Frage nach dem Menschenbild und (verborgenen) Vorannahmen des Paradigmas/der Theorie? • Was bedeutet Persönlichkeit in der Richtung (ungefähr)? (Expliziter oder impliziter Persönlichkeitsbegriff) • Was sind die zentralen Einheiten für das Studium der Persönlichkeit? [z.B. unbewusste Triebe und deren Konflikte; stabile Persönlichkeitseigenschaften, gelernte Verhaltensgewohnheiten] • Was sind wichtige überdauernde Strukturen, was veränderliche Prozesse? [z.B. Psychoanalyse: Ich–Es–Überich als Strukturen; Triebe, Triebkonflikte und Abwehrvorgänge als Prozesse] • Wo werden die Ursachen der individuellen Unterschiede im Handeln und Erleben bzw. der überdauernden Persönlichkeitsmerkmale schwerpunktmäßig lokalisiert? • Wie werden Wachstum und Entwicklung von (individuellen) Personen bzw. individuellen Unterschieden beschrieben? • Rolle von genetischen und biologischen Einflüssen? • Rolle von Umwelteinflüssen (Kultur, sozialen Schicht, Familie, Gleichaltrige) • Wie wird das Verhältnis von situativen und persönlichen Bedingungen beim Zustandekommen von individuellen Unterschieden im Handeln und Erleben gesehen? • Welchen Einfluss haben Situationen auf die individuellen Unterschiede? • Welchen Einfluss haben Personmerkmale auf die individuellen Unterschiede? • Wie interpretiert die Richtung die (erlebte) Einheit / Kontinuität der Person, wenn sie es tut? • Welche Forschungspläne und Methoden der Datenerhebung werden favorisiert? • Wo liegen empirische Forschungsschwerpunkte? • Worin ähneln und unterscheiden sich Theorien innerhalb eines Paradigmas? • Was sind Stärken und Schwächen der jeweiligen Richtung? [Daraus lassen sich schöne Vergleichsaufgaben zwischen Theoriegruppen ableiten] 5 II PSYCHODYNAMISCHES PARADIGMA 2.1 ÜBERSICHT • Beachten Sie die übergreifenden Gesichtspunkte zur Strukturierung (siehe: 1.7)! • • Nennen Sie drei grundlegende Annahmen oder Merkmale der psychodynamischen Ansätze und erläutern Sie diese! [L & L, Kap. 3 bzw. Vorlesung]. Nennen Sie zwei große Richtungen innerhalb der psychodynamischen Ansätze, aber außerhalb von Freuds Psychoanalyse (Schildern Sie charakteristische Merkmale dieser Richtungen [Kap.5, Zusammenfassung]. Führen Sie kurz Unterschiede zu Freuds Psychoanalyse aus! 2.2 GRUNDANNAHMEN UND GRUNDBEGRIFFE VON FREUDS PSYCHOANALYSE [=PA] [L & L, Kap. 4, Vorlesung] 2.2.1 TRIEBE und TRIEBDYNAMIK • Was ist ein Trieb (ungefähr); Was gehört alles zu einem Trieb? • Was sind grundlegende Triebannahmen, -funktionen und -abläufe (Spannungsaufbau, Spannungsreduktion, Kathexen) in der Freudschen Psychoanalyse? • Was besagt die Determinismus-Annahme (psychischer Determinismus)? Warum ist sie für die Psychoanalyse wichtig? Wie stehen andere Theorien zum Determinismus? 2.2.2 PSYCHISCHE QUALITÄTEN und STRUKTURMODELL • Beschreiben Sie kurz Merkmale der drei Psychischen Qualitäten: Unbewusstes (unconscious)– Vorbewusstes (preconscious)–Bewusstes (conscious)! • Nennen und erläutern Sie das Strukturmodell und die damit verbundenen Merkmale: • Es (id) [Funktion; Lustprinzip (pleasure principle); Primärprozess (primary process); Wunscherfüllung (wish fullfillment)] • Ich (ego) [Funktionen, Herkunft; Realitätsprinzip (reality principle) und Sekundär-Prozess (secondary process] • Überich (superego)[ Gewissen (conscience) und Ich-Ideal; Entstehung des Überichs: Inkorporation und Identifikation]; • Wie verhalten sich die psychischen Qualitäten zum Strukturmodell ? • Wie bewerten Sie dieses Modell unter empirischen Gesichtspunkten? 2.2.3 KONFLIKTE, ANGST UND ANGSTABWEHR • Was versteht man unter innerpsychischen oder Binnen-Konflikten (conflict)? Geben Sie zwei Beispiele dafür! • Freud unterschied drei Formen der Angst (anxiety): objektive= Real(Angst), neurotische (neurotic), moralische (moral) Angst]. Was ist damit jeweils gemeint? Woher stammt der AngstAffekt nach Freud ursprünglich? • Was versteht man unter den Abwehrmechanismen des Ich (ego defense mechanisms)? Welche Funktion haben die Abwehrmechanismen bzw. was wehren sie ab? Nennen und erläutern Sie drei Beispiele für Abwehrmechanismen! [Verdrängung (repression); Verleugnung (denial); Regression; Undoing (Ungeschehenmachen); reaction formation (Reaktionsbildung); (defensive) Projektion; Verschiebung (displacement); Rationalisierung; (defensive; anaklitische) Identifikation; Sublimierung (sublimation)]; Wovon hängt die Auswahl der Abwehrmechanismen ab? • Wie bewerten Sie die empirische Prüfbarkeit dieses Bereichs der PA? 6 2.3 • • • • • • 2.4 • 2.5 PHASENMODELL DER LIBIDOENTWICKLUNG Beschreiben Sie wichtige Merkmale der oralen – analen – phallischen Phase! Nennen Sie den Triebnamen, geben Sie den ungefähren Alterszeitraum für die Phase an; erläutern Sie die wichtigsten Triebziele, die erogenen Zonen, die typischen Konfliktbereiche und mögliche Folgen einer Triebfixierung für jede Phase! • Was ist der Ödipuskomplex? Wie hat sich Freud dessen Überwindung vorgestellt? [Kastrationsangst; Identifikation mit dem Aggressor]. • Was ist der Elektrakomplex? Wie wird er angeblich überwunden? [Penisneid; anaklitische (=anlehnende) Identifizierung)]. • Welche psychische Struktur ist nach Sicht der PA Ergebnis der Überwindung von Ödipusbzw. Elektrakomplex? Was ist die Latenz (latency), was die genitale Phase? Was verstehen Psychoanalytiker unter Fixierung und Regression? Welche Folgen sollen starke Fixierungen in der frühkindlichen Entwicklung haben (grobe Übersicht)? Was passiert bei der Regression? Wann tritt sie auf? Wie bewerten Sie die empirische Prüfbarkeit dieser Teiltheorie? DIE CHARAKTERTHEORIE DER PSYCHOANALYSE Beschreiben Sie die Grundzüge der PA-Charaktertheorie [oraler – analer – phallischer Charakter]. • Wie entstehen diese Charaktertypen nach Freud und Abraham? • Nennen Sie zwei Methoden, mit denen man diese Theorie überprüft hat! • Was ist von der Theorie am ehesten haltbar? METHODEN IM PSYCHODYNAMISCHEN PARADIGMA 2.5.1 FREIE ASSOZIATION UND DEUTEN [L & L: Kap. 6; Vorlesung] • Beschreiben Sie Freie Assoziation und Deuten/Interpretation als Methode der psychoanalytischen Datengewinnung! • Was wird an diesen „Methoden“ aus eher naturwissenschaftlicher Sicht kritisiert? 2.5.2 PROJEKTIVE VERFAHREN [L & L, Kap. 6] • Führen Sie Grundgedanken der projektiven Verfahren aus: • Was versteht man unter der Ambiguität (=Mehrdeutigkeit) des Materials? • Was besagt die Projektionshypothese (projective hypothesis) ungefähr? • Erläutern Sie kurz den Aufbau und Ziele des Rorschach-Verfahrens (nach Hermann Rorschach), • Erläutern Sie kurz den Aufbau und Ziele des Thematischen Apperzeptions-Tests (TAT) (nach Henry Murray) [Von Kapitel 5 aus Liebert & Liebert sollen Sie mindestens die Zusammenfassung lesen: Grundgedanken der Erweiterungen der Psychoanalyse: Alternative Phasentheorien (Jung, Erikson, White); Adler; IchPsychologie (Ego-Psychology); Objekt-Beziehungs-Theorien (object-relations) und Bindungstheorien (Attachment). [Der Abschnitt „Human Motivation“ (Murray, Leistungsmotiv (need achievement), power motivation) entfällt ganz, das machen Sie z.T. in Allgemeiner Psychologie II: Motivation]. Aus Kap. 6 müssen Sie nur die Abschnitte „Projective Techniques“ und „Limitations of the psychoanalytic strategy“ beachten. „Traumdeutung“ und „psychoanalytische Therapie“ sind keine Prüfungsgegenstände]. 2.6 • • BEWERTUNG Nennen Sie zwei Stärken und zwei Schwächen der Freudschen Psychoanalyse! Wie beurteilen Sie den wissenschaftlichen Status der Freudschen Psychoanalyse (mit Begründung)! 7 III EIGENSCHAFTSTHEORIEN (DISPOSITIONAL STRATEGY) 3.1 ÜBERBLICK: Merkmale, grundlegende Begriffe, Ziele • Beachten Sie die übergreifenden Gesichtspunkte zur Strukturierung (oben 1.7, S. 5) 3.1.1 ALLGEMEINE MERKMALE und ZIELE • Erläutern Sie grundlegende Annahmen und Kennzeichen der Eigenschaftstheorien (L & L, Kap. 7, S. 184 und Vorlesung) • Nennen und erläutern Sie zentrale Ziele der Eigenschaftstheoretiker! 3.1.2 DEFINITION VON DISPOSITIONS-EIGENSCHAFTEN (TRAITS) • Geben Sie eine Arbeitsdefinition für Dispositions-Eigenschaften (traits, dispositions) oder nennen und erläutern Sie die vier definierenden Merkmale dieser Eigenschaften! • Annahme von Dispositionseigenschaften als Ko-Determinante von Verhaltensunterschieden • (annähernd normalverteilte) individuelle Unterschiede in der Dispositionsstärke • Relative zeitliche Stabilität der individuellen Differenzen in der Dispositionsstärke • Relative situative Konsistenz und Generalisierung der Dispositionsstärke über Situationen • Erläutern Sie Unterschiede zwischen Eigenschaften als theoretischen Konstrukten und Eigenschaften als real existierenden neurophysischen Strukturen! Wer vertritt Eigenschaften eher als Konstrukte, wer vertritt die Annahme von Eigenschaften als neurophysischen Strukturen? 3.1.3 HIERARCHIE GRUNDLEGENDER BEGRIFFE DER EIGENSCHAFTSTHEORIEN: • Stellen Sie die Hierarchie inhaltlicher Konzepte der Differentiellen Psychologie dar [vgl. A & B, S. 45-65 sind darin präziser als L & L in Kap. 7; Die Frage stand bereits auf S. 2/3, ich weiß] • Was sind Verhaltenseigenschaften = Beobachtungsprädikate = Protokollsatzdaten? • Was sind Gewohnheiten (habits)? Geben Sie ein Beispiel für eine Gewohnheit! • Was sind Dispositionseigenschaften (traits)? Nennen Sie drei wichtige Merkmale von Dispositionseigenschaften und erläutern Sie diese an einem Beispiel! [siehe 3.1.2] • Wie unterscheiden sich Persönlichkeitsmerkmale oder Dispositions(eigenschaften) (traits) von individuellen Unterschieden im konkreten „Verhalten“ und „Erleben“ (states)? Erläutern Sie den Unterschied an einem inhaltlichen Beispiel (z.B. Angst, Ärger) • Was versteht man in der Differentiellen Psychologie und Persönlichkeitsforschung unter Typ(us)? Erläutern Sie mindestens zwei unterschiedliche Typenbegriffe! 3.1.4 INHALTLICHE EIGENSCHAFTEN • Eigenschaften werden inhaltlich nach verschiedenen Merkmalen geordnet. Zwei bekannte Ordnungen gehen auf Guilford bzw. auf Cattell zurück. Nennen Sie mindestens 3 inhaltliche Bereiche, in denen Eigenschaften beschrieben werden! [Nur Vorlesung] • In den Ordnungen taucht oft der Begriff „Temperament“ auf. Was versteht man darunter ungefähr? • Wie unterscheidet man Leistungs- und Fähigkeitseigenschaften? 3.1.5 METHODEN ZUR ABLEITUNG VON DISPOSITIONS-EIGENSCHAFTEN • Erläutern Sie folgende Methoden zur Ableitung von Dispositions-Eigenschaften (traits) [A & B, Kap. 6.2, S. 52-57] • Rationale Variablenreduktion • Analytische Variablenreduktion => Faktorenanalyse • Analyse von Handlungshäufigkeiten (Act-frequency approach) • Bei der Fragebogen-/Skalenkonstruktion nennen A & B, Kap. 9.2: 154ff: • rationale Skalenkonstruktion: Was versteht man darunter? 8 • kriterienorientierte Skalenkonstruktion (empirical keying beim MMPI): Was versteht man darunter? • faktorenanalytische Skalenkonstruktion: Was versteht man darunter? Sie erkennen bestimmt, dass sich das überschneidet! 3.1.6 FESTSTELLUNG DER INDIVIDUELLEN AUSPRÄGUNGSSTÄRKE EINER EIGENSCHAFT • Wie bestimmen faktorielle Eigenschaftstheoretiker mit psychometrischen Tests die individuelle Ausprägungsstärke einer Eigenschaft empirisch? (z.B. die Ausprägung der individuellen Intelligenz). [Mehrfach in der Vorlesung, sehr deutlich in der Formel des Abweichungs-IQs] 3.2 „ALLGEMEINE INTELLIGENZ“ ALS EIGENSCHAFT [Vorlesung; A & B, S. 190-227] EXEMPLARISCHE FÄHIGKEITS- 3.2.1 INTELLIGENZBEGRIFF(E) • Nennen und erläutern Sie mindestens drei Merkmale der Intelligenz, in denen Experten des Feldes gut übereinstimmen [vgl. Sternberg & Detterman, nur in der Vorlesung] Alternativ: Nennen und erläutern Sie (auch sinngemäß) zwei unterschiedliche exemplarische Intelligenzdefinitionen [z.B. Wechsler; Groffmann; siehe auch A & B] • Was besagt eine operationale Intelligenzdefinition? Wo liegen ihre Probleme? 3.2.2 INTELLIGENZTESTS • Nennen Sie drei Intelligenztests und charakterisieren Sie diese anhand der Einteilungsmerkmale: Gruppen vs. Individualtest; Testbatterie vs. homogene Aufgaben; Handlungsteil vs. reine PapierBleistift-Aufgaben; Zielgruppen: Kinder, Jugendliche, Erwachsene. [Sie müssen aber die Tests nicht im Detail kennen, das machen Sie noch in Psychologischer Diagnostik] • Intelligenzstruktur-Test IST-70/2000 nach Amthauer et al.; [Vorlesung; A & B] ? • Progressive Matrizen (Raven) bzw. Culture Fair Test (CFT, nach Cattell, dtsch. Weiß) [A&B]? • Wechsler Adult Intelligence Scale (WAIS) = Hamburg Wechsler Intelligenztest für Erwachsene HAWIE); Wechsler Children´s Intelligence Scale (WISC) = Hamburg Wechsler Intelligenztest für Kinder HAWIK ; -R steht für revidierte Fassung? [nur in den Begleitseminaren, ich weiß es – und werde es beachten] • Beschreiben Sie kurz und prägnant vier unterschiedliche Aufgabengruppen aus typischen Intelligenztests! [Das sollten Sie anhand von A & B können, auch Vorlesung und Skript] 3.3.3 INTELLIGENZQUOTIENT(EN) • Schildern Sie den Aufbau der Stufen-/Staffel-/Entwicklungstests der Intelligenz nach Binet und Simon! [Vorlesung] • Wie hat William Stern (1921) den Intelligenz-Quotient (IQ) bestimmt? • Warum wurde diese Bestimmung des IQs - für Erwachsene – ganz aufgegeben? • Was bedeutet der Abweichungs-IQ nach David Wechsler? (Vorlesung; A & B, S. 195) Was besagt ein IQ-Wert von 115 nach Wechsler? Erläutern Sie für einen Laien die genaue Aussage eines individuellen IQ-Wertes! • Was besagt die Populationsabhängigkeit eines individuellen IQs und weshalb ist sie problematisch? • Wie ist es möglich, dass zwei Personen mit identischem IQ ganz unterschiedliche Aufgaben des Tests richtig gelöst haben? Warum können Männer und Frauen mit identischem IQ bei nach Geschlecht und Alter getrennten Testnormen unterschiedliche Rohwertepunkte (d.h. richtige Aufgaben) aufweisen. [Nachdenken!] • Innerhalb welcher Grenzen des IQs liegen 64%, 95% und 99% der Population? [bedenken Sie, dass der IQ auf z-Werten basiert und seine Standardabweichung 15 beträgt]. • Innerhalb welcher Grenzen liegen 64%, 95% und 99% der Population bei den Standardwerten des IST (M=100; Standardabweichung: 10). 9 3.3.4 INTELLIGENZ-STRUKTURMODELLE (AUCH: INTELLIGENZ“THEORIEN“) [A & B, 12.3, z.T. Vorlesung]? • Was ist die Kernaussage der Zwei-Faktoren-Theorie der Intelligenz nach Spearman? • Was sind Kernaussagen der Gruppenfaktoren-Modelle (hierarchische Modelle) (z.B. Vernon)? • Was besagt Cattells Unterscheidung von fluider (fluid) und kristalliner, kristallisierter (crystallized) allgemeiner Intelligenz? [Das Guilford Modell müssen Sie nicht aktiv können; die 120 Intelligenzkomponenten sind längst nicht alle nachgewiesen. In der Praxis spielt das Modell keine große Rolle mehr. Das Berliner Modell von Jäger ist interessant, wird aber nur im deutschsprachigen Raum diskutiert]. • 3.4 Was sind Kernaussagen des Modells mehrerer gemeinsamer Faktoren, z.B. Thurstones Primärfähigkeiten (Seven Primaries) bzw. Gardners Modell der multiplen Intelligenzen [Vorlesung]? • Nennen Sie drei Beispiele für die 7 Primärfähigkeiten nach Thurstone • Nennen Sie ein Beispiel nach Gardner, das nicht mit Thurstone übereinstimmt! • Warum wird hier ein Intelligenzprofil gegenüber einem Gesamt-IQ bevorzugt? • Was bringt ein individuelles Intelligenzprofil zum Ausdruck? • Warum gibt es – auch für eine Person - nicht DAS eine Intelligenzprofil, sondern mehrere Profile? [nachdenken] PRAKTISCHE TESTKONSTRUKTION NACH DER KLASS. TESTTHEORIE: [Mummendey, H.D. (1987). Die Fragebogenmethode. Göttingen: Hogrefe Kap. 4 Schritte der Fragebogenkonstruktion, S. 53-87. Vorlesung am Beispiel der Entwicklung von Intelligenztests] 3.4.1 HAUPTSCHRITTE DER TEST-/FRAGEBOGENENTWICKLUNG • Was ist ein (ungefähr) ein diagnostischer Test? • Skizzieren Sie die Hauptschritte der Entwicklung eines Fragebogens (z.B. zur Erfassung der Ärgerneigung für junge Erwachsene) entlang der Stichworte: Arbeitsdefinition, Merkmalssammlung Itemformulierung; Antwortformate, empirische Aufgabenanalyse: • Erläutern Sie das Konzept der Aufgaben- oder Item-Schwierigkeit laienverständlich! • Warum werden meistens Items mittlerer Schwierigkeit bevorzugt? • Erläutern Sie das Konzept der Aufgaben/Item-Trennschärfe laienverständlich! • Warum bevorzugen Eigenschaftstheoretiker meistens Items mit hoher Trennschärfe? • Inwiefern ändern diese empirischen Schritte oft die Arbeitsdefinition, die am Anfang stand? 3.4.2 TESTGÜTEKRITERIEN • Erläutern Sie laienverständlich die Bedeutung der Objektivität eines Fragebogens (mit welchen doch subjektive Selbsteinschätzungen erhoben werden)? • Wie kann man die Durchführungs-, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität erhöhen? • Erläutern Sie laienverständlich das Konzept der Reliabilität (Zuverlässigkeit; reliability)? • Wie kann man die Reliabilität eines Fragebogens feststellen? Was ist Retest-, Paralleltest-; Test-Halbierungsmethode = Split-half Reliabilität / Konsistenzkoeffizient (consistency; Cronbach α). Was ist der Standardmessfehler? • Erläutern Sie laienverständlich das Konzept der Validität (Gültigkeit; validity) eines Fragebogens? • Wie können Sie einen Fragebogen z.B. zur Erfassung der Ärgerneigung validieren? Was ist inhaltliche (content) bzw. logische (logical) Validität? kriteriale Validität? (konvergente und divergente oder diskriminative V.; prognostische V.)? Arten von Kriterien? Was ist Konstruktvalidierung? Erläutern Sie die Konzepte an dem Beispiel. 10 3.4.3 NORMIERUNG, NORMEN • Warum werden Fragebogen und Tests für praktische Entscheidungen normiert? • Was sind (Test-)Normen? • Nennen und erläutern Sie zwei Beispiele für Test-Normen! • Welchem Prozentrang entspricht ein z-Wert von +1.0 bzw. ein IQ von 115? • Was besagt ein Prozentrang von 90 genau? 3.4.4. FAKTORENANALYSE • Erläutern Sie die Schritte am Beispiel eines Ärgerneigungs-Fragebogen! [Korrelationsmatrix der Items; Faktorenanalyse der Korrelationsmatrix; Faktorladungsmatrix und Faktorladungskoeffizienten, Anzahl der extrahierten (gegebenenfalls rotierten) Faktoren); Vorgehen bei der Faktoreninterpretation (ohne mathematische Details)]. • Wie stehen mathematische Faktoren zu psychischen Dispositionseigenschaften? 3.4.5 STRATEGIEN DER FRAGEBOGENENTWICKLUNG [A & B, Kap. 9.2] Erläutern Sie kurz das Vorgehen bei der Fragebogenentwicklung nach: • rationaler Konstruktion (über Inhaltsvalidität: content validation) • kriterienorientierter/kriterialer Konstruktion (z.B. MMPI: empirical keying) • faktorenanalytischer Konstruktion [Das erschien zu Beginn der Eigenschaftstheorien schon einmal!] 3.5 METHODEN ZUR ERFASSUNG VON EIGENSCHAFTEN 3.5.1 BEISPIELE FÜR DEUTSCHSPRACHIGE PERSÖNLICHKEITS-FRAGEBOGEN [A & B, Kap. 9; deckt sich z.T. mit L & L.: Kap. 1] • Wie wurde der MMPI: Minnesoata-Multiphasic Personality Inventory konstruiert? • Nennen Sie 2 Beispiele für die klinischen Standard-Skalen des MMPI. • Wie würden Sie in der MMPI-Tradition verfahren, um eine „Sekundärskala“ für „Hundehalter“ zu entwickeln? (wird bei L & L, Kap. 1 an der MAC = McAndrew Alkoholismus-Skala verdeutlicht). • Wie entstehen im MMPI Persönlichkeitsprofile? Was beinhalten solche Profile? • Welche Rolle spielen die MMPI-Atlanten (atlases) bei der Interpretation von Profilen? • Bedenken Sie ähnlich auch 16 PF (Cattell); Eysenck-Fragebogen (EPI, EPQ); NEO-(FFI/PI– R) (Costa & McCrae) (z.T. Vorlesung; sie müssen diese Fragebogen nicht alle detailliert kennen, am ehesten den 16 PF, weil dieser eng auf die Theorie von Cattell bezogen ist] 3.5.2 SELBST- UND FREMDRATING (-BEURTEILUNG) [grob, auf Details bei A & B können Sie verzichten] • Was versteht man unter Selbstbeurteilung? • Was versteht man unter Fremdbeurteilung? 3.5.3 FEHLERQUELLEN IN FRAGEBOGEN [A & B, S. 171-176 bzw. L & L Kap. 2, 44-56] [tauchten schon unter 1.6 auf] • Was ist absichtliche Verstellung (faking good, faking bad)? Wie kann man sie feststellen? • Was sind Response Sets (Antwort-Tendenzen)? Nennen Sie zwei Beispiele für AntwortTendenzen! • Was sind Response Styles (Antwort-Stile). Nennen Sie ein Beispiel dafür! • Erläutern Sie den Unterschied von Response Sets und Response Styles am Beispiel der Sozialen Erwünschtheit (social desirability (SD)! • Wie kann man Soziale Erwünschtheit als Response Set kontrollieren? Wie kann man Soziale Erwünschtheit als Response Style kontrollieren? 11 • Was ist Akquieszenz (=Jasage- bzw. Zustimmungstendenz): Konzept und Kontrollmöglichkeit? • (Nicht nur) Mummendey betrachtet Fragebogen als Mittel der Selbstdarstellung: Was bedeutet das? Jetzt geht es weiter mit L & L (Kap. 8 bis 10) und deutschen Vertiefungen zu Cattell, Eysenck und Costa McCrae (und den Vorlesungsabschnitten dazu!). 3.6 ALLPORTS EIGENSCHAFTSTHEORIE L & L (194-198) behandeln die idiographische Eigenschaftstheorie von Gordon Allport nur sehr kurz. Allports 8 theoretische Feststellungen haben das Eigenschaftsdenken stark beeinflusst, beachten Sie diese daher, sie tauchen ähnlich mehrfach auf. • Erläutern Sie die Unterscheidung von allgemeinen (common) Eigenschaften (traits) nach Allport! und individuellen (individual) [Den Abschnitt „Twentieth Century Typologies“ aus L & L können Sie auslassen, das Typ AVerhaltensmuster kennen Sie schon aus der Sozialpsychologie] 3.7 CATTELLS EIGENSCHAFTSTHEORIE [L & L sehr kurz; Schneewind: 243-260 und Vorlesung ausführlicher] 3.7.1 ALLGEMEINES MODELL • Was versteht Cattell unter Persönlichkeit? • Erläutern Sie Aufbau und Inhalt der Verhaltensstruktur- bzw. Verhaltens-Bestimmungsgleichung [nicht in L & L; zusammengefasst bei Schneewind, ausführlicher in der Vorlesung]. • Welche Personvariablen beeinflussen das Verhalten in einer Situation? • Was besagt diese Gleichung über den Einfluss von Situationen auf das Verhalten? • Cattell unterscheidet L-, T-, Q-Daten: Was ist das jeweils? Geben Sie je ein Beispiel! 3.7.2 ABLEITUNG DER PERSÖNLICHKEITSFAKTOREN BEI CATTELL • Skizzieren Sie die Schritte bei der Ableitung der Persönlichkeitsfaktoren: • Was besagt die „Sedimentationshypothese“ bzw. „Weisheit der Sprache“ nach Klages? • Welche Rolle spielen die Auswertungen von Lexika? Allport-Odbert Katalog • Wie wurden aus den lexikalischen Eigenschaftswörtern Skalen für die Fremdbeurteilung abgeleitet (L-Daten)? • Wie viele Faktoren der Persönlichkeit „fand“ Cattell über Fremdbeurteilungen (ungefähr)? • Wie viele Faktoren ergaben sich (ungefähr) nach der Übertragung der Oberflächeneigenschaften der L-Daten in Fragebogen-Items zur Selbstbeurteilung (Q) • Wie gut stimmen die Faktoren von L- und Q-Daten überein? Was bedeutet eine gute Übereinstimmung? Was eine schlechte Übereinstimmung? • Wie gut oder schlecht stimmen die Strukturen der Urteils-Faktoren mit den aus objektiven Testdaten (T-Daten) abgeleiteten Universal-Indizes (U.I.) überein? • Was bedeutet diese mäßige Übereinstimmung? • Wie hat Cattell seine Persönlichkeitsfaktoren des (erweiterten) Temperamentsbereichs außerdem validiert? 3.7.3 GROBER AUFBAU DES 16-PERSÖNLICHKEITSFAKTOREN-FRAGEBOGEN • Cattells Modell ist hierarachisch aufgebaut. Beschreiben Sie diese Hierarchie von Eigenschaften: • Wie unterscheiden sich die Faktoren I. und II. Ordnung? • Nennen Sie je zwei Primär- und zwei Sekundärfaktoren der deutschen Version! 12 • Was besagt die Unterscheidung von Oberflächeneigenschaften (surface traits) und Quelleneigenschaften (source traits)? • Wie gelangt man im 16-PF zu einem Persönlichkeitsprofil? Was beinhaltet das Profil? • Warum können sich 2 Personen mit identischen Profilen doch deutlich voneinander unterscheiden? [Hinweis: Wie kommen die Rohwert-Summen bzw. die c-Werte zustande?] 3.8 EYSENCKS EIGENSCHAFTSTHEORIE [L & L kurz; Fisseni, Kap. 35 und Vorlesung ausführlicher] 3.8.1 ALLGEMEINES • Was bedeutet Persönlichkeit bei Eysenck ungefähr (Definition oder Umschreibung)? • Skizzieren Sie das hierarchische Modell der Persönlichkeitsorganisation (Typen, Traits, Habits, spezifisches Verhalten) am Beispiel der Introversion/Extraversion [das kam schon 2x vor, ich weiß!] 3.8.2 BESCHREIBUNG DER DREI PERSÖNLICHKEITSFAKTOREN (P-E-N MODELL): • Beschreiben Sie jede der drei Typendimensionen: • Psychotizismus (P) • Extraversion-Introversion (E) • Neurotizismus (N) (auch: emotionale Stabilität-Labilität) • Was beinhalten die Typendimensionen jeweils inhaltlich? • Geben Sie je zwei Beispiele für untergeordnete Eigenschaften! • Erläutern Sie für jede Dimension das biologische Korrelat (bei Eysenck wohl eher: die biologische Grundlage) [zu finden bei L & L, S. 249-254 und in der Vorlesung]. • Wie sieht die Modifikation von J.A. Gray aus? (BAS, BIS) (L & L : Kap. 9, S. 252) • Welche Fragebogen zur Erfassung der 3 Typendimensionen hat Eysenck entwickelt? 3.8.3 ARTEN DER VALIDIERUNG DER P-E-N FAKTOREN • Erläutern Sie das Vorgehen bei der experimentellen Validierung (z.B. Intro-/Extraversion und Konditionierbarkeit z.B. Neurotizismus und Erregbarkeit des Vegetativen NS)! • Erläutern Sie das Vorgehen bei der korrelativen Validierung? • Welche psychischen Störungen kommen bei hohem Neurotizismus und hoher Introversion gehäuft vor? • Welche „Störungen“ werden bei hohem Neurotizismus und hoher Extraversion gehäuft beschrieben? 3.9 • • • • BIG FIVE (FÜNF- GLOBAL/SUPER-FAKTOREN) NACH COSTA & MCCRAE [L & L kurz an mehreren Stellen; A & B, Kap. 15.5: 364-377 und Vorlesung ausführlicher] Entstehungshintergrund? [Tupes & Christal (1961) bzw. Norman (1963); Goldberg (1981)]. Beschreiben Sie das Fünf-Faktoren-Modell nach Costa & Mccrae [Bei L & L Kap. 8: „The supertraits: Converging evidence“und Kap. 9: Biology and broad domains or supertraits]. • Benennen und beschreiben Sie kurz die Big Five anhand des Merkworts O-C-E-A-N (L & L: domains = Global-, Superfaktoren) • Wie unterscheiden sich die Big Five (domains) von den Facetten (facets) - Eigenschaften (Vorlesung; Tab. 10.1 L & L)? • Wieviele Facetten werden den Domänen zugeordnet (grobe Angaben)? Wie steht das Fünf-Faktoren Modell von Costa und McCrae zu den Faktoren von Eysenck bzw. zu den Sekundärfaktoren von Cattell? Mit welchen Fragebogen werden die Big Five erhoben? [NEO-PI-R und NEO-FFI] (L & L, Kap. 10). [Den Abschnitt: Dispositional personality factors and mental disorders können Sie weglassen] 13 3.10 ERKLÄRUNG VON UND MIT EIGENSCHAFTSUNTERSCHIEDEN [L & L: Kap. 10, S. 240-254 und Vorlesung am Beispiel der Intelligenz; Kap. 10, S. 227-240 von L& L entfallen, das lesen Sie für Allgemeine Psychologie II genauer] 3.10.1 VERHALTENSERKLÄRUNG, genauer: Erklärung von Verhaltensunterschieden [nur Vorlesung] • Welche logischen Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Dispositionseigenschaft als Teilerklärung für Verhaltensunterschiede herangezogen werden kann? [nur Vorlesung] • Eigenschaften gelten als Ko-Determinanten der Verhaltensunterschiede in einer konkreten Situation. Nennen Sie mindestens drei weitere plausible Bedingungen, die Verhaltensunterschiede in Situationen beeinflussen! [nur Vorlesung] • Erläutern Sie, warum die Korrelation zwischen Eigenschaftsmaßen und Verhaltensunterschieden in konkreten Situationen selten r=.30 übersteigt! (Mischel: notorisch niedrige Persönlichkeitskoeffizienten] • Wie kann man diese Korrelation verbessern? Was versteht man unter Aggregierung (aggregation, Epstein)? 3.10.2 ENTWICKLUNGSERKLÄRUNG = Erklärung von Dispositionsunterschieden [Der Begriff „Entwicklungserklärung“ taucht nur in der Vorlesung auf] • Welche großen Bedingungsgruppen beeinflussen die Intelligenzverteilung in einer Population (als Beispiel für eine Entwicklungserklärung)? • Was versteht man unter genetischen (vererbten) Einflüssen? • Was sind angeborene oder frühkindlich erworbene Einflüsse („Konstitutionelle Anlage“): Nennen Sie zwei Beispiele! • Was versteht man unter Umwelteinflüssen? Nennen Sie zwei deutlich unterschiedliche Beispiele! • Wie kann man Umwelteinflüsse auf die Intelligenzverteilung empirisch prüfen? 3.10.3 BIOLOGISCHE KORRELATE VON DISPOSITIONSEIGENSCHAFTEN • Wie können Gene, die die Zellentwicklung und den Gehirnaufbau steuern, Verhaltensunterschiede bzw. Dispositionseigenschaften beeinflussen? • Warum muss man weitere biologische Korrelate für Dispositionsunterschiede annehmen, wenn man Erbeinflüsse auf psychische Dispositionen annimmt? • Die biologischen Korrelate der Eysenck-Faktoren bzw. ähnlicher Big-Five Komponenten (s.oben) • Nennen Sie biologische Variablen, die mit Intelligenzunterschieden verbunden werden: • Was ist P300 grob? Wie hängt P300 grob mit Intelligenz zusammen? [nur Vorlesung] 3.10.4 METHODEN UND ERGEBNISSE DER VERHALTENSGENETIK [Vorlesung] • Welche Ziele verfolgen VerhaltensgenetikerInnen? • Mit welchen Methoden arbeiten VerhaltensgenetikInnen, die individuelle Unterschiede in Dispositionsmerkmalen erklären wollen? • Was versteht man unter systematischen Kreuzungsversuchen? • Was belegen solche Versuche bei Ratten für die „Intelligenz“? (Thompson, Cooper & Zubeck) • Was besagt die Differenz der Korrelation von eineiigen (mono-) und zweieiigen (dizygotic) Zwillingen (twins) über die Erblichkeit eines Dispositionsmerkmals? • Was kann man aus der Korrelation von getrennt aufgewachsenen eineiigen Zwillingen für die Erblichkeit einer Eigenschaft schließen? • Erläutern Sie das Vorgehen bei der Familien- bzw. Stammbaum-Forschung (pedigree) in Bezug auf die Erblichkeit von Dispositonseigenschaften! • Was kann man der Differenz der Korrelation von leiblichen Kindern und Adoptionskindern innerhalb von Adoptionsfamilien entnehmen? 14 • • • • Was besagen die Befunde der Erlenmeyer-Kimling & Jarvik bzw. Bourchard & McGueTabellen grob für die Erblichkeit der Allgemeinen Intelligenz? Warum liefern die heutigen Erblichkeitsschätzungen nur Indizienbeweise für eine genetische MitBeeinflussung von Persönlichkeitsmerkmalen? Nennen Sie drei Persönlichkeitsmerkmale, für die (in westlichen Gesellschaften um 1985) bedeutsame Erblichkeitskoeffizienten belegt sind! [Vorlesung: Tabelle aus Pervin & John]. Wie lässt sich das Zusammenwirken von Genen und Umwelt beschreiben? • Was besagt eine Gen-Umwelt Interaktion? Beispiel? • Was besagt eine Gen-Umwelt Kovariation? Beispiel? 3.10.5 INTERPRETATION EINES ERBLICHKEITSKOEFFIZIENTEN • Erblichkeitskoeffizienten (heritability index, h2) werden gern nach folgender Formel bestimmt: h2= 2 (rEZ – rZZ). Angenommen Sie erhalten für die Intelligenz ein h2 von .70 bzw. 70%. Erläutern Sie laienverständlich, was dieses Ergebnis bedeutet: • Was besagt h2 = .70 für die Populationsverteilung der Allgemeinen Intelligenz genau? • Was besagt h2 = .70 für Susis individuelle Intelligenz von 120? [Vorsicht!] • Was besagt h2 = .70 für die Fördermöglichkeit der Intelligenz? [Vorsicht!] • Was besagt h2 = .70 , der für weiße Kinder ermittelt wurde, für die Erblichkeit von empirisch feststellbaren Gruppenunterschieden zwischen „Weißen“ und „Schwarzen“? [Vorsicht!] • Warum sind Erblichkeitskoeffizienten nicht auf andere Kulturen, andere historische Bedingungen mit anderer Förderung übertragbar? [In Kap. 10 von L & L sind die biologischen Behandlungsmethoden (Psychopharmacology, Electroconvulsive therapy (ECT) and Psychosurgery, Phototherapy, sleep deprivation, Gene therapy) und der Abschnitt über Gesundheitspsychologie (health psychology) keine Prüfungsgegenstände. Die Abschnitte zeigen aber, mit welchen Anwendungen dieses Paradigma verbunden ist]. 3.11 • Bewertung der Eigenschaftstheorien (L & L, S. 280-287; Vorlesung) Einige Kritikpunkte an den Eigenschaftstheorien sollen Sie kennen. IV VERHALTENS- bzw. LERNTHEORIEN oder STISCHE PERSÖNLICHKEITSFORSCHUNG; (L & L: Environmental Strategy = Umweltstrategie) BEHAVIORI- [L & L, Kap. 11; 12; 13: 337-351, Kap. 14: 380-384 Krohne: Kap. 6: S. 185-188: zu Miller & Dollard und dem Vermeidungslernen]. A & B: Methoden der verhaltensorientierten “Persönlichkeits”erfassung, Kap. 11: 181-187.] 4.1 ALLGEMEINES [L & L und Vorlesung] • Beachten Sie die übergreifenden Gesichtspunkte zur Strukturierung [siehe 1.7, S. 5] • Erläutern Sie allgemeine Kennzeichen behavioristischer „Persönlichkeits“theorien (erweitert auch: Environmental Strategy): • Was besagt das Black-Box-Modell = empty organism-doctrine? • Was besagt die Vorstellung vom Neugeborenen als einem unbeschriebenen Blatt (“tabula rasa”)? • Welche Implikationen hat diese Vorstellung für die Herkunft individueller Unterschiede? • Wie bewerten Sie die empirische Prüfbarkeit dieser Vorstellung? • Erläutern Sie die grundlegenden Verhaltensbegriffe des Behaviorismus: • Was ist respondentes Verhalten (Typ-S) und geben Sie ein Beispiel • Was ist operantes Verhalten (Typ-R) und geben Sie ein Beispiel! 15 • • • • • 4.2 Was besagt die Situationsspezifität des Verhaltens? Wie stehen Eigenschaftstheoretiker dazu? Mit welchen grundlegenden Lernvorgängen werden individuelle Gewohnheiten im verhaltenstheoretischen Paradigma erklärt bzw. oft auch im Nachhinein interpretiert? Welche Methoden favorisieren Verhaltenstheoretiker bei der Erfassung von individuellen Gewohnheiten? Inwiefern sind verhaltensorientierte “Persönlichkeits”erfassungen direkt, gegenwartsorientiert und hochgradig fokussiert (problemzentriert) ? Wie lässt sich der “Persönlichkeits”begriff der Verhaltenstheorien umschreiben (Eine explizite Definition werden Sie kaum finden!) “PERSÖNLICHKEITS”FORMUNG DURCH KLASSISCHES KONDITIONIEREN: Watson und Pawlow [L&L, Vorlesung] 4.2.1 GRUNDBEGRIFFE DES KLASSISCHEN KONDITIONIERENS • Erläutern Sie die Bestandteile eines Reflexes am Saugreflex! • Was soll mit der klassischen Konditionierung eigentlich gezeigt werden? • Erläutern Sie an einem experimentellen Beispiel (Pawlows Hund, Kleine Albert) die wesentlichen Komponenten des Paradigmas der Klassischen Konditionierung: • Was ist unbedingter Reiz (unconditioned stimulus, UCS) und bedingter Reiz (conditioned stimulus, CS)? • Was ist unbedingte (unconditioned response, UCR) und bedingte Reaktion (conditioned response, CR)? • Wie unterscheiden sich UCR und CR? [Ich verwende die amerikanischen Abkürzungen weiter, weil es sonst verwirrend wird!] • Wie läuft das klassische Konditionieren experimentell typischerweise ab? • Was wird beim Klassischen Konditionieren genau “gelernt”? • Geben Sie ein Beispiel für individuelles Verhalten, das klassisch konditioniert sein dürfte [nun darf es aber nicht mehr Pawlows Hund oder der kleine Albert sein] • Bezeichnen Sie daran eindeutig: unbedingten und bedingten Reiz, sowie unbedingte und bedingte Reaktion! • Was ist bei der klassischen Konditionierung (Reiz-)Generalisierung (generalization)? Was ist (Reiz)- Diskrimination (discrimination)? • Geben Sie dafür jeweils ein humanpsychologisches Beispiel! • • • • • • • Benennen Sie das Grundprinzip der Löschung (extinction) beim klassischen Konditionieren! Wie kann man eine klassisch konditionierte Reaktion löschen (Prinzip erläutern!)? Was ist spontane Erholung (spontaneous recovery)? Was bedeutet angeborene Lernbereitschaft (preparedness) bzw. Garcia-Effekt beim Klassischen Konditionieren? Geben Sie ein Beispiel dafür! Entwickeln Sie einen Untersuchungsplan zum Nachweis angeborener Lernbereitschaften mit Steckdosen vs. Spinnen als CS! Was beeinflusst die geforderte Paarungshäufigkeit von UCS und CS zur Ausbildung einer bedingten Reaktion? [Nur Vorlesung] Erläutern Sie an einem Beispiel die semantische Konditionierung ≈ Konditionierung höherer Ordnung! [nur Vorlesung!] Welche Verhaltensweisen unterliegen vorwiegend der klassischen Konditionierung? Watson nahm an, dass der CS automatisch die (U)CR auslöst. Was sagen dazu neuere Auffassungen (von Rescorla)? [nur L & L]? 4.2.2 ANWENDUNG AUF DIE ENTSTEHUNG VON INDIVIDUELLEN GEWOHNHEITEN • Was wollten Watson und Rayner (1920) im Experiment mit dem kleinen Albert demonstrieren? [L&L, Vorlesung] 16 • • • 4.3 • Schildern Sie die zentrale Punkte des Vorgehens! • Führen Sie einen Kritikpunkt aus, der nicht die ethische Problematik betrifft! Wie kann man erklären, dass nicht alle Menschen Ängste vor Zahnärzten entwickeln, obwohl Zahnbehandlungen doch öfter schmerzhaft sind? Was besagt die latente Hemmung? [nur L & L] Welche Persönlichkeitsmerkmale lassen sich auf der Basis des klassischen Konditionierens interpretieren? Sie wollen „Freude“ bei einem Kind klassisch konditionieren. Wie können Sie vorgehen? [Ich vermeide gern das Beispiel der Klassischen Konditionierung bei Folter-Opfern!] „PERSÖNLICHKEITS“FORMUNG SKINNER [L & L; Vorlesung] DURCH OPERANTES KONDITIONIEREN: 4.3.1 GRUNDBEGRIFFE – ENTLANG DER S-O-R-C-K Formel [Die Formel aus der Vorlesung bzw. aus Schneewind eignet sich gut zur Strukturierung des Ansatzes. Sie wird bei L & L nicht erwähnt. Falls Sie Schneewind zu Skinner lesen [=NKT] finden Sie dort SO-R-K-C; Bei Lindsley (1964) und bei Kanfer & Saslow (1965) heißt es aber S-O-R-C-K. C steht für Consequence und K für Contingency (warum K für Contingency steht, weiß ich nicht, es ist aber so). Die Konsequenzen gehen auch zeitlich der Kontingenz voraus!] • Erläutern Sie das Konzept des methodologischen oder deskriptiven Behaviorismus nach Skinner! Wo liegen Unterschiede zwischen dem Behaviorismus nach Watson und dem nach Skinner? • Schildern Sie den Aufbau der Skinner-Box als experimenteller Anordnung zum Studium des operanten Konditionierens! [Vergleich mit der „puzzle box“ von Thorndike!] [nur Vorlesung] • Erläutern Sie die Grundbegriffe des operanten Konditionierens entlang der S-O-R-C-K Formel (a) in ihrer Operationalisierung in der Skinner-Box und (b) an einer Verhaltensgewohnheit. • Was ist für Skinnerianer Response (R) = operant = Wirkreaktion≈Handlung (act)? • Was ist in der Skinner-Box genau der „operant“ bzw. die Wirkreaktion? • Nennen Sie ein humanpsychologisches Beispiel für eine Wirkreaktion! • Welche Funktion hat der vorausgehende diskriminative (Hinweis-)Reiz (discriminative stimulus, SD) für das operante Verhalten? [Die Abkürzung SD finden Sie nur in der Vorlesung, nicht bei L & L] • Welche Wirkung hat dagegen der unbedingte (UCS) oder bedingte Reiz (CS) für das respondente Verhalten? • Was signalisieren diskriminative Reize SD (discriminative stimuli)? • Was ist SD in der Skinner-Box? • Was ist SD im Beispiel einer alltäglichen persönlichen Gewohnheit? • Nennen Sie ein Beispiel für Reizdiskrimination! • Wie stehen Skinnerianer zu Organismusvariablen (O)? • Welche Organismusvariablen verwirft Skinner? • In welcher Form erkennen Skinnerianer organismische Variablen wie „Hunger“ an? • Was besagt die „black-box“ oder „empty organism“ Annahme bei Skinner also genau? • Was ist nach Skinner Konsequenz (C) (auch: Verstärkungsreiz)? • Wie definiert Skinner positive und negative Verstärkung? Welche Wirkung haben beide Verstärkungsarten auf die nachfolgende Rate der Wirkreaktion/des Operanten? • Identifizieren Sie positive bzw. negative Verstärkung in der Skinner-Box und an je einem Beispiel persönlicher Gewohnheiten. • Was ist für die Skinnerianer direkte (punishment) und indirekte Strafe (time out; L & L)? Welche Auswirkung hat haben beide Strafen auf die Rate des operanten Verhaltens? • Identifizieren Sie direkte und indirekte Strafe in der Skinner-Box! • Geben Sie je ein Beispiel für direkte und indirekte Strafe bei menschlichen Verhaltensgewohnheiten! 17 • Woran werden die Wirkungen von Verstärkung bzw. Strafe festgemacht? Was versteht man unter der Auftretensrate (rate of occurence), was unter Kumulations-Kurven (cumulative records)? [L& L] • Was bedeutet Löschung (extinction) im operanten Paradigma? Wie gehen Sie vor, um die Auftretensrate einer Wirkreaktion gegen Null zu senken, d.h. zu löschen? • Was sind materielle, soziale und Handlungs-Verstärker (jeweils mit einem Beispiel)? [Vorlesung] • Was sind primäre, konditionierte und generalisierte Verstärker (+ Beispiele)? [Vorlesung] • Was verstehen Skinnerianer unter Kontingenz (C)? (Verstärkungspläne=schedules of reinforcement)? • Wie wird kontinuierliche (= Immer-) Verstärkung (continuous reinforcement schedule) in der Skinner-Box hergestellt? • Wie sieht intermittierende Verstärkung (intermittent reinforcement schedule) in der Skinner-Box aus? • Erläutern Sie für jeden der 4 Grundtypen der intermittierenden Verstärkung das Prinzip und geben Sie jeweils ein Beispiel dafür an: • variable vs. konstante (fixed) Quotenverstärkung (ratio schedule) • variable vs. konstante (fixed) Intervallverstärkung (interval schedule) • Bei welchem intermittierenden Verstärkungsplan ist mit der langsamsten Löschung nach völligem Absetzen aller bisherigen Verstärker zu rechnen? • Zu welchen Verstärkungsplänen raten Sie Eltern, die ein operantes Verhalten bei ihrem Kind zunächst aufbauen und später aufrechterhalten wollen? • Was wird beim operanten Konditionieren genau gelernt? • Erläutern Sie Aufbau und Ziel des ABAB-Versuchsplans (single-subject reversal design)! (L & L: Robbie und die schulische Arbeitszeit; Vorlesung: Ann) 4.3.2 AUFBAU NEUEN VERHALTENS • Mit welchen Methoden wird im operanten Paradigma neues Verhalten aufgebaut? • Führen Sie an einem Beispiel die Verhaltensformung (shaping) aus! • Entwickeln Sie ein Beispiel für Verhaltensverkettung (chaining)! [Vorlesung, nicht L&L] • Was bedeuten dabei prompting (Anweisung) und fading (Ausblenden)? • 4.4. Welche “Persönlichkeitsmerkmale” lassen sich mit dem operanten Konditionieren erklären? Welche eher nicht? INSTRUMENTELLES VERMEIDUNGSLERNEN: MILLER & DOLLARD, MOWRER (HULL- oder YALE-Gruppe) [Vorlesung, nicht L & L, aber Krohne: Kap. 6: hier 185-188] 4.4.1 GRUNDKONZEPTE • Erläutern Sie an einem Beispiel die Grundkonzepte der behavioristischen Triebtheorie von Miller und Dollard: • drive (Trieb) • cue (Hinweisreiz) • response (Reaktion) • reward (Belohnung) • Was sind sekundäre = erworbene Bedürfnisse? Nennen Sie ein Beispiel dafür! • Welche Funktion hat die Triebreduktion für das Lernen nach Miller & Dollard? • Wie stehen dagegen Skinnerianer zur Triebreduktion? • Was sind Gewohnheitshierarchien? (mit Beispiel) • Was bedeutet “Lernen” bei Miller und Dollard? 18 4.4.2 DAS VERMEIDUNGSLERNEN: EXPERIMENTELLES PARADIGMA • Beschreiben Sie das tierexperimentelle Paradigma zum Vermeidungslernen, mit dem Miller und Dollard /Mowrer nachzuweisen versuchen, dass Furcht ein gelernter oder erworbener Trieb ist? • Identifizieren Sie in dem Paradigma die Komponenten des klassischen und des instrumentellen Konditionierens! (= Mowrers Zweifaktorentheorie der Furcht (mehrfach modifiziert)) 4.4.3 DAS VERMEIDUNGSLERNEN: „KLINISCHE“ INTERPRETATION VON PHOBIEN • Interpretieren Sie die Entstehung und Aufrechterhaltung einer übertriebenen Angst vor Hunden, vor dem Zahnarzt oder vor dunklen Parks unter Rückgriff auf das Vermeidungslernen! • Wie kann man aus verhaltenstheoretischer Sicht solche Ängste löschen? (Benennen Sie das Grundprinzip, einzelne therapeutische Verfahren sind hier nicht gefragt, Sie lernen diese in Klinischer Intervention (Psychotherapie) näher kennen) 4.5 • • SOZIALES LERNEN: spezieller BEOBACHTUNGS- ≈ MODELL-LERNEN [L & L, Vorlesung] Was versteht man (ungefähr) unter sozialem Lernen (social learning)? Nennen Sie drei Richtungen von sozialen Lerntheorien! 4.5.1 MODELL-LERNEN: ALLGEMEIN • Was versteht man speziell unter Beobachtungslernen (observational learning) ≈ Lernen durch Nachahmung (imitation learning) ≈ Modell-Lernen (modeling) ≈ stellvertretendem (vicarious) Lernen? • Nennen Sie zwei wichtige Unterschiede zwischen Modell-Lernen und operantem Konditionieren! • Was versteht man unter symbolischem (symbolic modeling) im Unterschied zu realem Modell-Lernen (live modeling)? • Bandura unterscheidet 5 Modelleffekte [nur Vorlesung, nicht bei L & L]: • Geben Sie ein Beispiel für einen echten Beobachtungslerneffekt • Geben Sie ein Beispiel für stellvertretende Verstärkung (vicarious learning/reinforcement) bzw. Hemmungs-Enthemmungseffekt! [Vorlesung und L&L] • Konstruieren Sie ein Beispiel für stellvertretendes klassisches Konditionieren (vicarious conditioning)! [Nicht bei L & L] 4.5.2 BANDURAS „BOBO DOLL STUDIE“ (1965) • Beschreiben Sie wichtige Bestandteile des experimentellen Paradigmas zur stellvertretenden Verstärkung am Beispiel von Banduras Aggressionsexperiment(en) mit der “Bobo Doll”. [Es gibt Hunderte von ähnlichen Experimenten zu verschiedenen Verhaltensbereichen, aber Bandura (1965) ist sehr typisch]. • Was besagt die Unterscheidung zwischen kognitiver Aneignung = Lernen (acquisition; learning) und Ausführung (performance)? [L & L: acquisition und acceptance]. Wie wird diese Unterscheidung in dem Versuch operationalisiert? • Beschreiben Sie das Hauptergebnis dieser Untersuchung! • Was lernen die Modelle in diesem Experiment genau? 4.5.3 RAHMENMODELL zur INTERPRETATION DES MODELL-LERNENS • Erläutern Sie kurz jede der vier Komponenten des Rahmenmodells zur Erklärung von Modelleffekten nach Bandura: Aufmerksamkeit - Gedächtnis – Motorische Reproduktionsprozesse – Motivationale Prozesse! [Nur Vorlesung, nicht L & L] • Was leisten sie jeweils für das Modell-Lernen? • Welche Prozesse sind eher für die Aneignung, welche eher für die Ausführung verantwortlich? • Nennen Sie je zwei Modell - und Beobachtermerkmale, die das Beobachtungslernen beeinflussen (auch L & L). [Hier merken Sie, dass der Lehrbuchautor Robert Liebert, der bei Bandura und Mischel in Stanford promoviert hat, selbst viel über Modellernen gearbeitet hat]! 19 4.6 PSYCHOSOZIALE GESCHLECHTS(ROLLEN)-MERKMALE (gender) [eines von vielen Anwendungsbeispielen für soziales Lernen. L & L, S. 347-351; nicht im Skript] • • • • • • Was versteht man unter psychosozialen bzw. psychischen Geschlechtsmerkmalen (gender) im Unterschied zum biologischen Geschlecht (sex)? Wie unterscheidet sich die lange vorherrschende Auffassung der Eindimensionalität von psychischen Geschlechtsmerkmalen von der heute vorherrschenden Zweidimensionalität? Welche psychischen Geschlechtsmerkmale gelten im Westen als typisch männlich? Welche als typisch weiblich? Was versteht man unter Androgynie? Was unter geschlechtstypischen Merkmalen (sex-typed)? Was unter gegengeschlechtlich-typisierten Merkmalen (cross-sex types)? Was unter Personen mit undifferenzierter Geschlechtstypisierung (sex-typ undifferentiated)? Nennen Sie einige Vorteile einer androgynen Geschlechtstypisierung! Wie werden psychische Geschlechtsmerkmale überwiegend erklärt? [Wenn Sie sich für dieses Thema mehr interessieren: Asendorpf, J. (1999). Psychologie der Persönlichkeit. Kap. 7 : Geschlechtsunterschiede, S. 347-385. Berlin: Springer, geht darauf ausführlicher ein] 4.7 • • • • • • • METHODEN DER VERHALTENSDIAGNOSTIK [A & B, Kap. 11: 181-187] Erläutern Sie die Grundprinzipien der verhaltensorientierten Diagnostik! Was versteht man unter dem Stichproben (sample)-Ansatz der Verhaltenstheorien? Wie unterscheidet er sich vom Zeichen (sign-)Ansatz der Eigenschaftstheorien? [Vorlesung; Einführung in das Paradigma] • Welche Unterschiede bestehen in den Zielen? • Welche Unterschiede bestehen in der Verwendung des beobachtbaren Verhaltens? Erläutern Sie die Grundzüge der funktionalen Analyse (oder Verhaltensanalyse; bei Einschluss von kognitiven und motivationalen Variablen auch Problemanalyse (Schulte))! Was versteht man unter einem diagnostischen Rollenspiel? Wie unterscheiden sich verhaltensorientierte Fragebogen wie die “Fear Survey schedule” von Wolpe und Lang (1964) oder die “Pleasant Events Schedule”/”Verstärkerliste” von McPhillamy und Lewinsohn (1972) von Fragebogen zur Erfassung einer Persönlichkeits-Eigenschaft? Beschreiben Sie den Aufbau eines S-R (Situations-Response)Fragebogen nach Endler? Welche Vorteile bietet er gegenüber den typischen Fragebogen der Eigenschaftstheorien?[A & B] Wie beurteilen Sie Reliabilität und Validität von verhaltensorientierten Methoden der “Persönlichkeits”erfassung? 4.8 BEWERTUNG • Stärken und Schwächen der verhaltenstheoretischen Ansätze sollen Sie grob kennen! • Welche “Persönlichkeits”merkmale lassen sich mit Lernkonzepten gut interpretieren, welche weniger gut? • Diskutieren Sie das Pro und Contra einer lerntheoretischen Erklärung einer faktoriellen Eigenschaft wie der „Gewissenhaftigkeit“ (Big Five). Was lässt sich lerntheoretisch interpretieren, was nicht? • Was spricht gegen den Absolutheitsanspruch lerntheoretischer Erklärung individueller Unterschiede? • Klinisch werden Gewohnheiten meistens „post hoc“ (im Nachhinein) als gelernt interpretiert. Warum werden lerntheoretische Interpretationen bereitwilliger akzeptiert als psychoanalytische? 20 V DAS REPRÄSENTATIONALE PARADIGMA [darunter fassen L & L phänomenologische und sozial-kognitive Ansätze zusammen] 5.1 Überblick Beachten Sie bitte auch die übergreifenden Gesichtspunkte zur Strukturierung auf S. 5 oben! • Beschreiben Sie grundlegende Annahmen des repräsentationalen Paradigmas! • Erläutern Sie laienverständlich die Bedeutung folgender grundlegender Annahmen des repräsentationalen Paradigmas: • Die aktuellen individuellen Repräsentationen von äußeren Ereignissen beeinflussen die individuellen Unterschiede im Denken, Handeln und Fühlen in konkreten Situationen. • Die Repräsentationen beruhen auf der aktiven kognitiven Verarbeitung von Ereignissen • Um individuelles Handeln zu erklären oder zu verändern, muss man die individuellen Repräsentationen kennen und (im Fall der Änderung) beeinflussen. • Inwiefern belegt das Experiment von Geer, Davison & Gatchel zur wahrgenommenen Kontrolle über Stressoren eine der Grundannahmen des Paradigmas? (L & L)? • Nach L & L gehören zum repräsentationalen Paradigma phänomenologische und sozial-kognitive Theorien. Was versteht man ungefähr unter phänomenologisch und kognitiv und wie unterscheiden sich diese Theoriegruppen voneinander? (Vorlesung) • Was bedeutet der Fokus auf höhere menschliche Funktionen? (L&L) • Was bedeutet die „aktive Natur des Menschen“ (active nature of human beings)? (L&L) • Was bedeutet die Konzentration auf das „Hier und Jetzt“ (here-and-now)? (L&L) • Was versteht man unter dem ideothetischen Ansatz? Wie unterscheidet sich dieser vom nomothetischen bzw. idiographischen Ansatz? (L & L , Vorlesung) • Was waren Anliegen der Humanistischen Psychologie – und nennen Sie 2 Hauptvertreter! • Beschreiben Sie typische Merkmale der Persönlichkeitserfassung im repräsentationalen Paradigma! (L&L, ausführlicher in der Vorlesung/Skript) • Was versteht man unter Empathie (empathy)? • Nennen Sie Hauptvertreter der phänomenologischen und sozial-kognitiven Persönlichkeitstheorien (L & L; Vorlesung) 5.2 PHÄNOMENOLOGISCHE THEORIEN 5.2.1 Die phänomenologische Selbstkonzept-Theorie von Carl Rogers Diese Theorie erspare ich Ihnen für das Lernen. Die Begrifflichkeit ist schwierig, und die Persönlichkeitstheorie von Rogers spielt anders als seine Gesprächspsychotherapie praktisch keine Rolle mehr. Allerdings wurden einige Gedanken von Selbstkonzeptforschern aufgegriffen (wie Sie später bei L & L sehen). Zu Rogers sollen Sie aber wissen • Was verstehen Rogers und andere unter dem Selbstkonzept (self)? (L & L, 410) • Rogers und Dymond bzw. Butler und Haigh unterschieden für die empirische Forschung (aber nicht in ihrer Theorie) aktuelles=reales und ideales Selbst. Was bedeuten diese Konzepte? Was bedeutet eine hohe Diskrepanz zwischen realem und idealem Selbst? (L & L, S. 410) • Das reale und ideale Selbst wird von Rogerianern gern mit dem Q-Sort erhoben. Beschreiben Sie bitte das Vorgehen! Was bedeuten niedrige bzw. hohe Korrelationen der Q-Sorts für das reale und das ideale Selbst? (Vorlesung: Rogers, 2.3 Exempl. Befunde). • Wie verändern sich typischerweise die Korrelationen von realem und idealem Selbst im Verlauf einer Gesprächspsychotherapie? (Vorlesung zu Rogers 2.3 Exemplarische Befunde) • Nennen und erläutern Sie kurz mindestens drei Merkmale von Personen mit ausgeprägter Selbstaktualisierungstendenz (nach Maslow)! (Vorl. Rogers, 2.2.5) 21 5.3 SOZIAL-KOGNITIVE THEORIEN (Allgemein) 5.3.1 ÜBERSICHT : GEMEINSAMKEITEN DER SOZIAL-KOGNITIVEN THEORIEN [Vorlesung] • Welche Merkmale teilen die sozial-kognitiven Theorien mit den phänomenologischen Theorien – und in welchen Merkmalen unterscheiden sich beide Strömungen voneinander. 5.3.2 Die soziale Lerntheorie von Julian B. Rotter [Vorlesung ausführlicher; L& L, S. 440-446; genauer macht es Schneewind, aber so genau müssen Sie diese Position nicht kennen: NKT ] • Zur Erklärung von individuellen Unterschieden im Verhalten in einer gegebenen Situation zog Rotter 3 Konzepte heran, nämlich: Die psychologische Situation (psychological situation) Die Verstärkungserwartung (expectancy of reinforcement) Den subjektiven Wert der Verstärkung (reinforcement value). Erläutern Sie die drei Begriffe und das Zusammenwirken drei Komponenten beim Zustandekommen einer Handlung (Behavior potential) an einem inhaltlichen Beispiel! • Was besagen Erwartung & Wert-Theorien für die Auswahl von Handlungen aus dem verfügbaren Repertoire? [Persönlichkeitspsychologisch ist die im Skript enthaltene molare Theorie mit den Aussagen über durchschnittliche Verhaltenstendenzen bedeutsamer. Da L & L diese nicht behandeln, sei Ihnen das erspart. Wenn Sie diese Teil-Theorie nachlesen, verstehen Sie die Stellung der generalisierten Erwartungen in der Theorie von Rotter besser]. • INTERNALE VS. EXTERNALE KONTROLLE (Locus of control (of reinforce-ment) als generalisierte Erwartung. • Was ist damit gemeint? • Wie wird das Merkmal erfasst? • Beschreiben Sie Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen der internalen vs. externalen Kontrolle und den faktoriellen Eigenschaftsmerkmalen vom Typus der Big Five! 5.4 DIE SOZIAL-KOGNITIVE THEORIE VON ALBERT BANDURA [L&L, 446-450; Vorlesung] [Die ältere Theorie können Sie bei Bedarf ausführlicher bei Schneewind nachlesen, Schneewind geht jedoch nicht auf die neuere Entwicklung der Theorie ein] 5.4.1 ALLGEMEINES • Beachten Sie bitte auch die übergreifenden Gesichtspunkte zur Strukturierung auf S. 5 oben! • • • Was versteht Bandura (1999) ungefähr unter Persönlichkeit? [Vorlesung] Was will Bandura (1986, 1999) mit seiner sozial-kognitiven Theorie erklären? [Vorlesung] Erläutern Sie das Konzept des reziproken Determinismus (triadic reciprocal determinism) von Person, Situation und Handlung! Beschreiben Sie – möglichst an Beispiel - wie Person-Situation, Person-Handeln und Situation-Handeln „bidirektional kausal“ verbunden sein können. [Vorlesung, L & L S. 446] Bandura hat 3 Konzeptionen für die Person-Situation-Handlungs-Beziehung vorgestellt: Erläutern Sie – möglichst an einem Beispiel – den Einfluss einer statistischen Wechselwirkung von Person(unterschieden) und Situation(sunterschieden) auf Unterschiede im Handeln. [Vorlesung] Nennen Sie mindestens zwei Bedingungsgruppen, die das personale Handeln (personal agency) beeinflussen und zugleich anzeigen, dass Bandura das verhaltenstheoretische Paradigma, dem er früher nahe stand, aufgegeben hat (Vorlesung) • • 22 5.4.2 SELBSTWIRKSAMKEITS-ÜBERZEUGUNG (SELF EFFICACY) [L&L, Vorlesung; auch Schneewind, aber NKT] • Was versteht Bandura unter (Selbst-)Wirksamkeitsüberzeugung? Nennen Sie ein Beispiel [L&L, Vorlesung] • Wie unterscheiden sich Wirksamkeitsüberzeugung und Ergebniserwartung (outcome expectation): Erläutern Sie den Unterschied an einem Beispiel! [L & L, Vorlesung] (Wie steht Banduras Ergebniserwartung zu Rotters Verstärkungserwartung (expectancy))?? • Bandura erfasst die Wirksamkeitserwartung relativ verhaltensspezifisch. Erläutern Sie das Vorgehen an einem Beispiel! [Nur Vorlesung] • Wie unterscheidet sich die Feststellung der Ausprägung der „Selbstwirksamkeitserwartung“ nach Bandura von der Feststellung der individuellen Ausprägung der faktoriellen Eigenschaft „O: Selbstvertrauen vs. Besorgtheit“ (Primärfaktor bei Cattell)? [Dazu müssen Sie Cattells O nicht inhaltlich kennen, sondern etwas nachdenken] • Welcher Vergleich liegt der Feststellung einer „realistischen Wirksamkeitserwartung“ bzw. einer „Überschätzung“ oder eine „Unterschätzung“ zugrunde? Nennen Sie je ein Beispiel für diese 3 Einschätzungen [nur Vorlesung; auch: Schneewind zu Bandura (NKT)] • Welchen Einfluss hat eine hohe realistische Wirksamkeitserwartung auf die Auswahl und Ausführung von Handlungen? [L & L, Vorlesung] • Bandura unterscheidet vier Hauptquellen der Selbstwirksamkeitsüberzeugung: Nennen und erläutern Sie diese bitte kurz. Welche ist nach Bandura die wichtigste? [L & L , Vorlesung] • Wie kann man Wirksamkeitsüberzeugungen therapeutisch oder pädagogisch steigern? [Zwei Untersuchungsbeispiele in der Vorlesung; auch bei Schneewind, aber NKT] 5.5 DIE SOZIAL-KOGNITIVE THEORIE VON WALTER MISCHEL [L & L, S.450-456; Vorlesung, Schneewind-Kap. zu Mischel ist KT, weil L & L zu kurz ist] 5.5.1 DIE „METATHEORIE“: DAS FÜNF-PERSON-VARIABLEN-MODELL (1973) • Beachten Sie bitte auch die übergreifenden Gesichtspunkte zur Strukturierung auf S. 5 oben (das können Sie für Bandura und Mischel zusammen bearbeiten). • Was will Mischel (1973) mit seinen fünf Gruppen von Personmerkmalen erklären/interpretieren? Hintergrund der Einführung dieser Variablen? [Vorlesung, L & L, Schneewind zu Mischel] • Erläutern Sie kurz jedes der fünf Person-Merkmale möglichst an einem inhaltlichen Beispielsbereich (z.B. Aggressivität, Ängstlichkeit oder Schüchternheit). [Ich habe in der Vorlesung die Abfolge leicht geändert, um noch deutlicher zu machen, dass und wie diese fünf Merkmalsgruppen zwischen Situation und Handlung vermitteln] • Was sind Kodierungsstrategien und persönliche Konstrukte? Welches Zwischenergebnis im Vermittlungsprozess zwischen Situation und Handlung soll damit erklärt/interpretiert werden? • Was sind Kognitive und behaviorale (Konstruktions-)Kompetenzen? Was soll damit genau „erklärt“ oder „interpretiert“ werden? • Was sind Verhaltens-Ergebnis - und Reiz-Ergebnis-Erwartungen? (= Erwartungen über Reiz- und Handlungsfolgen) • Was sind Subjektive Reizwerte = subjektive Bewertungen (der Folgen)? • Was sind Selbstregulations-Systeme und Pläne und was soll damit erklärt/interpretiert werden? • Welche Einflüsse anderer Theoretiker sind in dieser Metatheorie nachweisbar? [Vorlesung] • Wie unterscheiden sich die fünf Person-Merkmale von faktoriellen Eigenschaften (denen Mischel sehr kritisch gegenübersteht)? [Nachdenken, z.T. Vorlesung] • Wie kann man mit dem Modell Person-Umwelt-Wechselwirkungen interpretieren? Wann sind Haupteffekte von Situationen bzw. von Personen zu erwarten? [Nachdenken] • Wie beurteilen Sie die empirische Prüfbarkeit dieses Modells? [Nachdenken] 23 5.5.2 DAS NEUERE CAPS-MODELL (Mischel & Shoda, 1995, 1999) [Nur im Vorlesungsskript] • • • • Nennen Sie zwei wichtige Veränderungen in dem neuen Cognitive-affective person system (CAPS) von Mischel und Shoda (1995, 1999) bzw. in den Cognitive-affective-units (CAU) gegenüber dem Modell von 1973. [Umorganisation und neue Benennung von früheren Einheiten sind nicht wichtig!]. Wie verbinden Mischel und Shoda (1995, 1999) im CAPS-Modell Temperamentsmerkmale mit den kognitiv-affektiven Personeinheiten (CAU)? Wie werden mit CAPS individuelle Unterschiede im Handeln erklärt/interpretiert? Wie beurteilen Sie die empirische Prüfbarkeit des CAPS-Modells? [Nachdenken] 5.5.3 BELOHNUNGSAUFSCHUB [nicht in L & L, aber Vorlesung und Schneewind zu Mischel] • • • • Was versteht Mischel unter Belohnungsaufschub? • Mit welchen Konzepten der Psychoanalyse hat Mischel den Belohnungsaufschub verglichen? Beschreiben Sie zentrale Bestandteile des experimentellen Paradigmas zur Untersuchung des Belohnungsaufschubs bei Kindergarten-Kindern! (z.B. Exp. mit Mr. Clown-Box). Nennen Sie exemplarisch zwei Bedingungen/Strategien, die nach Befunden von Mischel et.al. kleinen Kindern den Belohnungsaufschub erleichtern! Mischel hat die experimentellen Manipulationen im Belohnungsaufschub-Paradigma selbst kaum mit seinem 5-Personvariablen-Modell verbunden. Welche Personvariablen des Modells von 1973 werden im Belohnungsaufschub-Paradigma am ehesten experimentell beeinflusst? Welche anderen Personvariablen dürften ohne experimentelle Variation eine Rolle spielen? [Nachdenken!] 5.5.4 KONSISTENZPARADOX (L & L sehr kurz; Vorlesung und Skript, Schneewind zu Mischel) • • • • Was versteht man mit Mischel unter dem Konsistenzparadox? • Erläutern Sie an einem inhaltlichen Beispiel die Unterscheidung zwischen der situationsübergreifenden Konsistenz (cross-situational consistency) und der zeitlichen Stabilität (temporal stability) von Verhalten(sunterschieden). • Situative Konsistenz und zeitliche Stabilität der individuellen Differenzen sind auch zwei Grundannahmen für (faktorielle) Eigenschaften. Was besagen diese Annahmen? • Worin unterscheiden sich die Positionen von Mischel und von Eigenschaftstheoretikern zu Konsistenz und Stabilität von individuellen Unterschieden? Was besagen die niedrigen Persönlichkeits(validitäts-)koeffizienten von r=.30 nach Mischel inhaltlich? Geben Sie dazu ein Beispiel [es darf konstruiert sein]. Als Eigenschaftstheoretiker möchten Sie eine hohe situationsübergreifende Konsistenz der Eigenschaft „Ordentlichkeit“ belegen: • Wählen Sie zur Datenerhebung Selbst-/ Fremdbeurteilungen oder direkte Verhaltensbeobachtungen über mehrere Situationen? Begründen Sie Ihre Wahl! • Wählen Sie lieber ein enges oder ein breites Spektrum von Situationen zur Anregung der „Ordentlichkeit“? Begründen Sie Ihre Wahl kurz! Lösungsvorschläge für das Konsistenzparadox (Schneewind, Vorlesung) • Wie interpretiert Epstein (1979) aus eigenschaftsorientierter Sicht das Problem der Persönlichkeitskoeffizienten von .30 und was besagt seine Aggregierungs-Lösung? • Nach Bem & Allen (1974) sind Menschen, die sich in einem Merkmal für konsistent halten, auch eher konsistent. Führen Sie das an einem inhaltlichen Beispiel aus und stellen Sie dar, wie Mischel und Peake diese Lösung bewerten! • Was besagt die Lösung von Mischel & Peake (1983), wonach die situationsübergreifende Konsistenz aus der hohen zeitlichen Stabilität einiger weniger prototypischer Verhaltensmerkmale konstruiert wird? 24 5.6 • • • • DIE STRESS-BEWÄLTIGUNGSTHEORIE VON R. S. LAZARUS [L &L behandeln die Theorie nicht, wohl aber der Text von Krohne ; Vorlesung + Skript] Erläutern Sie kurz folgende drei Auffassungen über Stress: (a) Stress(or) als Reiz, (b) Stress als Reaktion (z.B. das medizinisch-biologische Stresskonzept nach Hans Selye), (c) Stress als relationales bzw. transaktionales Konzept (psychologischer Stress bei Lazarus) [Vorlesung, Skript]! Beschreiben Sie möglichst an einem Beispiel den Ablauf der Stressentstehung und –verarbeitung nach Lazarus, d.h. im einzelnen: • Was wird bei der (primären) kognitiven Einschätzung/Bewertung (primary appraisal) bewertet ? • Welche drei Ausgänge der primären Bewertung unterscheidet Lazarus? • Nennen Sie zwei Beispiele für relativ stabile Personvariablen, die die kognitive Bewertung beeinflussen! • Was ist die sekundäre Einschätzung/Sekundärbewertung (secondary appraisal)? • Was bewertet die Person hier? • Nennen Sie drei verschiedene emotionale Folgen der beiden Bewertungsprozesse? • Erläutern Sie das zeitliche Verhältnis von “primärer” und “sekundärer” Bewertung! • Was versteht Lazarus unter Stress-Bewältigung (Coping), was spezieller unter Bewältigungsstilen (Coping style)? • Nennen Sie zwei Beispiele für Coping-Verhalten! • Wie kann man Bewältigungsverhalten (Coping) und Bewältigungsstile erfassen? • Nennen und erläutern Sie kurz die beiden Haupt-Funktionen des Coping! • Wie unterscheiden sich Bewältigungsverhalten und Bewältigung als Ergebnis? • Nennen Sie je ein Beipiel für situative und personale Bedingungen, die die Auswahl der Bewältigungsmaßnahmen beeinflussen sollen! • Wie stehen die Coping-Vorgänge zu den Abwehrmechanismen der Psychoanalyse? • Was versteht die Lazarus-Gruppe unter Neueinschätzung (reappraisal)? Wie bewerten Sie die empirische Prüfbarkeit dieses Modells? [Nachdenken] Vergleichen Sie das Stressmodell von Lazarus mit Mischels Metatheorie von 1973: Wo liegen Ähnlichkeiten? Wo bestehen Unterschiede? [Nachdenken] 5.7 SELBST UND SELBSTBEZOGENE BEGRIFFE [vgl. L & L, S. 456-467; nicht in der Vorlesung] • • • • • • • • • • • Erläutern Sie die Begriffe Schema und Prototyp(en). Welche Funktionen haben Schemata ? Wie kann man den Begriff Selbst (self) definieren? Wie steht das Selbst zum Schemabegriff? Welche Funktionen werden dem Selbst bzw. Selbst-Schema (Markus) allgemein zugeschrieben? Unterscheidungen von Selbstaspekten (aspects of self) sind seit William James (1890) populär: Nennen und erläutern Sie kurz 3 Selbstaspekte aus den Theorien von Carl Rogers, Tory Higgins bzw. Markus & Nurius ! Was versteht man unter Selbstkonsistenz (self-consistency)? Was versteht man unter Selbstwert(gefühl) (self-esteem), woraus ergibt es sich nach William James? Erläutern Sie an einem Beispiel die Selbstbehinderung (self handicapping) und stellen Sie den Bezug zum Schutz des Selbstwerts her. Was ist Selbstwert-Steigerung (self-enhancement) und woran ist sie zu erkennen? Was versteht man seit Snyder (1974) unter Selbst-Überwachung (self-monitoring)? Wright und Mischel (1982) sprechen von einer stimmungskongruenten Verzerrung (mood congruent bias) bei der Verarbeitung von selbstbezogenen Informationen: Wer sieht nach Lewinsohn et al. (1980) die “Realität” (Fremdurteile) unverzerrter: Depressive oder normale Personen? Wie halten Menschen ihre selbstwertsteigernden Illusionen (self-enhancing illusions) aufrecht? 25 5.8 ZIELE UND SELBSTREGULATION [vgl. L. & L., S. 468-471; nicht in der Vorlesung] In den letzten Jahren hat die Forschung über persönliche Ziele (goals) zugenommen. Man kann das m.E. auch im Modell von Mischel unterbringen: • Was verstehen Austin & Vancouver (1996) unter Zielen (goals)? • Welche Vorteile können sich daraus ergeben, wenn man Verhalten unter dem Blickwinkel von Zielen und deren “Äquifinalität” (equifinality) analysiert? • Erläutern Sie an einem Beispiel den Gedanken, dass die meisten Menschen mehrere Ziele parallel verfolgen und ihre Ziele oft hierarchisch strukturiert sind. • Erläutern Sie den Zusammenhang von Ziel und Planung (planning) • Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen dem individuellen Selbstkonzept und dem Inhalt der Ziele (goal content), die eine Person verfolgt. 5.9 • Kritik der Repräsentationalen Theorien [vgl. L & L., S. 491-500; Skript]: Erläutern Sie kurz 4 der folgenden Kritikpunkte an den repräsentationalen Theorien (Überbetonung von bewussten Erfahrungen; Vernachlässigung der Vergangenheit; Vernachlässigung von biologischen Bedingungen; Inhaltsarmut der Konzepte; übermäßige Vereinfachung (von Erklärungen); unzureichende Beachtung von nomothetischen Aspekten; zirkuläres Denken; unzureichende Berücksichtigung der Entwicklung; übermäßige Betonung von Selbstbericht-Daten; romantische Visionen) 26 HINWEISE ZUM AUFBAU UND ZUR BEWERTUNG DER KLAUSUR Die Klausur hat aus meiner Sicht vor allem eine Rückmeldefunktion über Ihren Kenntnisstand in diesem Fach. Daher erläutere ich Ihnen auch den formalen Aufbau gerne: Die Klausur besteht aus 10 Aufgabenblöcken, von denen Sie acht möglichst vollständig bearbeiten sollen. Zwei Blöcke sollen Sie ganz abwählen (wenn Sie dennoch mehr bearbeiten, streichen wir den oder die beiden schlechtesten Blöcke. Für die acht von Ihnen zur Bearbeitung ausgewählten Aufgabenblöcke stehen Ihnen rund 2½ Stunden zur Verfügung, d.h. für jeden Aufgabenblock ca. 20 min. Jeder Aufgabenblock enthält mehrere Unteraufgaben. In jedem Aufgabenblock erhalten Sie maximal 10 Punkte, sofern Sie alle Unteraufgaben richtig beantworten. Die Punkte pro Unteraufgabe werden angegeben. Die Zahl der Unteraufgaben pro Block variiert mit der Schwierigkeit der Unteraufgaben. Aufgabenblöcke, die Sie durch Ankreuzen von Antwortmöglichkeiten beantworten können, können mehr Unteraufgaben enthalten als Blöcke mit eher offenen Aufgaben, zu denen Sie einiges schreiben müssen. Beantworten Sie offene Fragen/Aufgaben bitte möglichst gezielt, aber auch nicht zu knapp. Bedenken Sie, dass in einer Klausur keine Nachfragen möglich sind. Wenn Sie aber zu jedem Aufgabenblock alles schreiben, was Ihnen dazu einfällt, werden Sie oft Zeit vergeuden. Unteraufgaben, für die Sie 2 Punkte erhalten, sollten Sie mit etwa 3 Sätzen gezielt beantworten können. Bei mehr Punkten sollte Ihre Antwort auch etwas ausführlicher ausfallen. Schließlich noch der Hinweis, dass die Klausur Vorlesungen und Texte einigermaßen repräsentativ abbildet, d.h. jeder große Bereich ist in der Klausur in dem Umfang vertreten, der ungefähr der Behandlung in den Texten und in der Vorlesung entspricht: - 1 bis 2 Aufgabenblöcke zum Allgemeinen Bereich 1 bis 2 Aufgabenblöcke zum Psychodynamischen Paradigma 3 bis 4 Aufgabenblöcke zum Eigenschaftstheoretischen Paradigma 1 bis 2 Aufgabenblöcke zum Verhaltenstheoretischen Paradigma 2 bis 3 Aufgabenblöcke zum Repräsentationalen Paradigma überwiegend sozial-kognitive Theorien (3 Vorlesungen) (4 Vorlesungen) (7 Vorlesungen) (4 Vorlesungen) (6 Vorlesungen) Die Klausurnoten ergeben sich so: 100-91% 90-76% 75-61% 60-50% unter 50% richtige Lösungen richtige Lösungen richtige Lösungen richtige Lösungen richtige Lösungen = 73 = 72 = 60 = 40 = < 80 Punkte 61 Punkte 49 Punkte 48 Punkte 40 Punkte sehr gut (1) gut (2) befriedigend (3) ausreichend (4) nicht ausreichend (5) Bewertet wird kriterial, d.h. wenn viele KlausurteilnehmerInnen die mit diesem Gegenstandskatalog festgelegten Kenntnisse bei den Klausuraufgaben nachweisen, gibt es auch deutlich mehr gute Noten als bei Orientierung an der Normalverteilung zu erwarten wäre. Ich hoffe, dass dieser Gegenstandskatalog aussagekräftiger ist als einzelne Aufgaben aus früheren Klausuren. 27