Adressfelder (max - Universitätsklinik für Augenheilkunde

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Universitätsklinik für
Augenheilkunde
Direktor und Chefarzt:
Prof. Dr. Dr. Sebastian Wolf
PRK Methode
Bei der PRK wird entsprechend der Fehlsichtigkeit die Krümmung der
Hornhaut-Vorderfläche verändert, so dass die Brechkraft des Auges in
Richtung Normalsichtigkeit verschoben wird. Bei diesem Eingriff liegen ca.
80% der Patienten innerhalb einer Dioptrie vom angestrebten Korrekturwert. Fast alle Patienten sehen unkorrigiert besser als vor dem Eingriff. Die
Sehschärfe mit der besten möglichen Korrektur ist ca. bei 80% gleich wie
vor dem Eingriff, bei 10% 1 bis 2 Linien besser, und bei 10% 1 bis 2 Linien
schlechter. Bei nicht gut zentrierten Abtragungszonen oder bei unregelmässiger Heilung können irreguläre Astigmatismen entstehen.
Vorteile
Die PRK kann heute als bewährte Methode gelten, mit der Erfahrungen
von ca. 15 Jahren vorliegen. Da die Korrektur nach Entfernen des Epithels
an der Vorderseite des Hornhautstromas vorgenommen wird, entfallen die
Komplikationsmöglichkeiten der Flap-Präparation wie bei der LASIK. Die
PRK ist eine wesentlich kleinere Änderung an der Hornhaut-Struktur als die
LASIK. Daher sind auch bei grösseren Korrekturen keine Spätkomplikationen wie Bildung von Hornhautvorwölbungen zu erwarten und bisher auch
nicht beschrieben. Bisher ist nicht gezeigt worden, dass bei Myopien bis
ca. 6 Dioptrien die Ergebnisse mit der PRK schlechter sind als mit der
LASIK. Die Hornhautnerven werden bei der PRK nur wenig geschädigt und
haben nach einigen Monaten wieder eine volle Funktion. Trockene Augen
nach PRK, der Gegensatz zu LASIK, und ernste Komplikationen mit Verlust des Auges oder der Sehkraft sind bei der PRK extrem selten.
Nachteile
Die PRK macht in den ersten 1 bis 2 Tagen häufiger Schmerzen als die
LASIK oder LASEK. Zusätzlich ist das Sehen nicht bereits nach wenigen
Tagen optimal, sondern benötigt einige Wochen für die Stabilisierung. Bei
grösseren Korrekturen (mehr als 6 D) gibt es statistisch häufiger Narbenbildungen oder erneute Ausbildung einer Myopie, die allerdings wiederum
behandelt werden kann. Bei weiter Pupille (z.B. Autofahren bei Nacht),
Inselspital, Universitätsklinik für Augenheilkunde, CH-3010 Bern
Telefon +41(0)31 632 25 01, Fax +41(0)31 382 47 79, www.augenheilkunde.insel.ch
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können – besonders bei kleinen Abtragungszonen - störende Geisterbilder
auftreten, dies weniger als nach LASIK. Das spätere Anpassen einer Kontaktlinse kann erschwert sein.
Für welche Patienten ist dieser Eingriff geeignet?
Patienten älter als 20 Jahre mit Myopie oder Astigmatismus bis –6 Dioptrien. Die Fehlsichtigkeit sollte nicht mehr progredient, sondern seit 2 Jahren
stabil sein. Andere Erkrankungen der Hornhaut oder des Auges können
unter Umständen ein Ausschlussgrund sein.
Vor der Operation
Einige Wochen vor der Operation werden anlässlich einer amulanten Untersuchung die Messdaten der Augen erhoben, um damit die Abtragung zu
berechnen. Es ist wichtig, dass die Augen keine anderen Krankheiten aufweisen. Man untersucht daher vor dem Eingriff auch den Augenhintergrund, um degenerative Netzhautveränderungen oder Netzhautlöcher, die
zu einer Netzhautablösung führen können, auszuschliessen oder zu behandeln. Die Konsequenzen einer Normalisierung der Brechkraft des Auges, also auch die Notwendigkeit einer Lesebrille ab ca. 45 Jahren, werden
erläutert. Als Spezialität unserer Einrichtung führen wir eventuell eine Untersuchung der Hornhaut mit dem konfokalen Hornhautmikroskop durch.
Mit diesem Instrument können wir die einzelnen Zellen der Hornhaut beurteilen und – speziell bei Kontaktlinsenträgern – individuelle Besonderheiten
feststellen.
Die Operation
Am Tag des Eingriffs kann der Tag wie gewohnt begonnen werden. Kontaktlinsen sollten nicht mehr eingesetzt werden. Durch Terminplanung sollten bei uns praktisch keine Wartezeitenentstehen. Eine Begleitperson für
Bringen und Abholen ist nicht unbedingt erforderlich, kann aber für die moralische Unterstützung sinnvoll sein.
Der Ablauf der Operation ist heute weitgehend standardisiert und findet in
folgenden Schritten statt: Zunächst werden alle Daten des Patienten sowie
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die Programmierung des Lasers überprüft. Der Patient legt sich auf die
Operationsliege und wird unter das Operationsmikroskop gefahren. Das
nicht zu behandelnde Auge wird zum Schutz mit einem Pflaster zugeklebt.
Das zu behandelnde Auge wird mit Tropfen betäubt, gereinigt und desinfiziert. Dann wird mit dem Patienten geübt, durch Fixieren eines kleinen roten blinkenden Lichtpunktes das Auge exakt im Laserstrahl auszurichten
und zu zentrieren. Anschliessend wird ein sogenannter Lidsperrer eingesetzt, damit der Patient während der Behandlung die Augenlider nicht versehentlich schliessen kann.
Das Epithel (=oberste Zellschicht der Hornhaut) wird mit einem speziellen
Instrument entfernt. Danach wird die richtige Einstellung des Laserstrahls
überprüft und die Abtragung von Hornhautgewebe beginnt. Dieser Vorgang
dauert nur ca. 30-60 Sekunden und ist völlig schmerzfrei. Während der Abtragung sieht der Patient schwache bläuliche Lichtimpulse, es riecht
manchmal etwas unangenehm, und man hört ein feines Klicken der einzelnen Laserimpulse. Mit unseren Messvorrichtungen können wir während der
Abtragung mit einer Genauigkeit von 1/1000 mm die tatsächliche Verdünnung der Hornhaut messen. Gleichzeitig sorgt eine elektronische Steuerung dafür, dass bei unwillkürlichen Blickbewegungen der Laserstrahl automatisch nachgeführt wird und die Korrektur optimal zentriert wird.
Falls am Abend oder in der Nacht Beschwerden auftreten, kann uns der
Patient jederzeit anrufen.
Nach der Operation
Am Tag nach der Operation findet bei uns eine erste Kontrolle statt. Das
operierte Auge wird untersucht und ein Rezept für die weitere Therapie
ausgestellt. Für die nächsten Wochen ist die Anwendung von Augentropfen
und –salbe notwendig, die dann langsam abgebaut wird. Das Sehvermögen ist bereits nach einigen Tagen deutlich verbessert und hat nach ca. 4 8 Wochen seine beste Leistung erreicht.
Im weiteren Verlauf (Monate bis Jahre) nach der Operation ist es wichtig,
die Augen regelmässig vom Augenarzt kontrollieren zu lassen. Besonders
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bei Sehverschlechterung und anderen Sehbeschwerden sollte mit einer
Untersuchung nicht gezögert werden. Ein Jahr nach der Operation erfragen wir via Augenarzt den Befund, den wir zur Qualitätssicherung verwenden.
Komplikationen
Sehr seltene Komplikationen:
lebensbedrohliche Zustände durch die verwendete Anästhesie (lokal /
allgemein)
lebensbedrohliche Zustände durch Versagen von Herz, Atmung, Kreislauf
allergische oder ungewöhnliche Reaktionen auf die verwendeten Medikamente
Sehr seltene Komplikationen mit möglichem Verlust der Sehkraft oder des
Auges:
Infektion der Hornhaut oder des Auges nach der Behandlung
Leichtere, ebenfalls seltene Komplikationen:
Ungleichmässige Abtragung
Dezentrierung des korrigierten Gebietes
Verlangsamte Wundheilung nach der Behandlung
Starke Narbenbildung im Abtragungsgebiet mit Sehverschlechterung
Rückbildung der Korrektur
Mögliche Nebenwirkungen:
Vorübergehende Erhöhung des Augeninnendruckes durch CortisonAugentropfen
Etwas zu geringe oder zu hohe Korrektur (Über-/Unterkorrektur)
Leichter Astigmatismus
Rezidivierende Erosio (wiederholte Verletzung des Hornhautepithels)
Geringe, z.T. vorübergehende Narbenbildung
Beschwerden beim Sehen in der Nacht
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Beschwerden beim Lesen
Unterschiedliche Bildgrösse, insbesondere bei einseitiger Korrektur
Eventuelle Beschwerden durch Operationswunde und Wundheilung:
Mässige bis starke Schmerzen in den ersten Tagen nach dem Eingriff
Fremdkörpergefühl oder Wundschmerz
Rötungen von Bindehaut und Lidhaut
Verschwommenes Sehen ca. in der ersten Woche der Heilung
Verkleben der Augen durch die Salbenbehandlung
Erhöhte Schmerz- und Blendungsempfindlichkeit
Da bei der PRK lebendes Gewebe mit dem Excimer-Laser im MicronBereich (einige Tausendstel mm) korrigiert wird, es sich also um biologisches Gewebe handelt, können die Effekte weniger präzise sein als beispielsweise in Glas oder Kunststofflinsen.
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