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Universitätsklinik für
Augenheilkunde
Direktor und Chefarzt:
Prof. Dr. Dr. Sebastian Wolf
LASIK Methode
Bei der LASIK Methode wird entsprechend der Fehlsichtigkeit die Krümmung der Hornhaut verändert, so dass die Brechkraft des Auges in Richtung Normalsichtigkeit verschoben wird. Dies geschieht nicht durch Abtragen von Hornhautgewebe an der Vorderfläche, sondern durch ein spezielles Verfahren in der Tiefe des Hornhautgewebes. Bei diesem Eingriff liegen
ca. 90% der Patienten innerhalb von 90 bis 110% des angestrebten Korrekturwertes. Fast alle Patienten sehen unkorrigiert besser als vor dem
Eingriff. Die Sehschärfe mit der besten möglichen Korrektur ist ca. bei 80%
gleich wie vor dem Eingriff, bei 10% ein bis zwei Linien besser, und bei
10% ein bis zwei Linien schlechter. Bei nicht gut zentrierten Abtragungszonen oder bei unregelmässiger Heilung, auch bei Verrutschen der vorderen
Hornhautlamelle, können irreguläre Astigmatismen entstehen.
Vorteile
Die LASIK ist eine neuere Methode, die Excimer-Laser und chirurgische
Präparation der Hornhaut kombiniert. Direkt nach der Operation ist das
Hornhautepithel (= die oberflächliche Zellschicht der Hornhaut) wieder geschlossen und die Sehschärfe bereits am nächsten Tage wieder recht gut.
Bei höheren Korrekturen von Kurzsichtigkeit (ca. 6 – 10 Dioptrien) und bei
Korrektur der Weitsichtigkeit ist die Tendenz zur Narbenbildung gering. Bedingt durch die tiefere Durchtrennung der Hornhautnerven und den sofortigen Verschluss der Wunde treten nach dem Eingriff deutlich weniger
Schmerzen auf als nach der PRK. Bei Komplikationen oder ungenügender
Korrektur kann nach ca. einem halben Jahr die Wunde wieder geöffnet und
noch einmal behandelt werden. Ernste Komplikationen mit Verlust des Auges oder der Sehkraft sind bei der LASIK extrem selten.
Nachteile
Sowohl die LASIK wie auch die LASEK bewirken eine wesentlich tiefgreifendere Veränderung der Hornhautstruktur als die PRK. Die meisten Komplikationen stehen in Zusammenhang mit dem Hornhautlappen: Fehler
oder Schwierigkeiten bei der Präparation, nicht ideale Position nach dem
Inselspital, Universitätsklinik für Augenheilkunde, CH-3010 Bern
Telefon +41(0)31 632 25 01, Fax +41(0)31 382 47 79, www.augenheilkunde.insel.ch
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Eingriff, Einwachsen von Hornhautepithel in den Spalt zwischen vorderer
und hinterer Hornhautlamelle, Ablagerung von Zellresten oder anderem
Material in diesem Spalt, Ausbildung von Falten durch Rutschen der vorderen Lamelle. Sehr selten kommt einmal eine völlige Ablösung der vorderen
Lamelle vor, die dann chirurgisch behandelt werden kann. Die Komplikationen bei der LASIK werden in 1 – 7% der Fälle beobachtet. Während der
chirurgischen Hornhautpräparation steigt der Augendruck für einige Sekunden auf sehr hohe Werte, wie sie sonst nur bei einem Glaukomanfall
(Grüner Star) vorkommen. In letzter Zeit ist gezeigt worden, dass dadurch
ein langfristiger Verlust von Netzhautzellen erfolgen kann. Durch eine Vorbehandlung mit speziellen Augentropfen können wir diesen Effekt wahrscheinlich verhindern.
Fast alle Augen werden nach LASIK vorübergehend ausgesprochen trocken, speziell bei Frauen, welche älter als 40 Jahre sind.
Bei grösseren Korrekturen (6 – 10 Dioptrien) gibt es statistisch häufiger
Abweichungen im Ergebnis sowie Unterkorrekturen in der Mitte der Abtragungszone („central islands“), die bei unserer Abtragungsmethode allerdings berücksichtigt werden. Bei weiter Pupille (z.B. Autofahren bei Nacht)
können störende Geisterbilder auftreten – besonders bei kleinen Abtragungszonen. Das spätere Anpassen einer Kontaktlinse kann erschwert
sein, ebenso das Berechnen der Kunstlinse bei späteren Staroperationen.
Eignung
Für welche Patienten ist dieser Eingriff geeignet ?
Patienten älter als 20 Jahre mit Myopien oder Astigmatismus bis ca. –10
Dioptrien. Die Fehlsichtigkeit sollte nicht mehr progredient, sondern seit
2 Jahren stabil sein. Ebenso kann Hornhautastigmatismus mit der LASIK
korrigiert werden. Auch Hyperopie (Weitsichtigkeit) bis ca. 4 Dioptrien kann
korrigiert werden. Erkrankungen der Hornhaut oder des Auges können unter Umständen ein Ausschlussgrund sein, ebenso chronische Veränderungen der Hornhaut durch Kontaktlinsentragen.
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Vor der Operation
Einige Wochen vor der Operation findet eine Untersuchung statt. Die
Messdaten der Augen werden benötigt, um die Abtragung zu berechnen.
Es ist wichtig, dass die Augen keine anderen Probleme haben. Daher erfolgt eine Untersuchung des Augenhintergrundes, um degenerative Netzhautveränderungen oder Netzhautlöcher, die zu einer Netzhautablösung
führen können, auszuschliessen oder zu behandeln. Die Konsequenzen
einer Normalisierung der Brechkraft des Auges, also auch die Notwendigkeit einer Lesebrille ab ca. 45 Jahren, werden erläutert. Als Spezialität unserer Einrichtung führen wir eventuell eine Untersuchung der Hornhaut mit
dem konfokalen Hornhautmikroskop durch. Mit diesem Instrument können
wir die einzelnen Zellen der Hornhaut beurteilen und – speziell bei Kontaktlinsenträgern – individuelle Besonderheiten feststellen.
Eine Woche vor der Operation beginnt die Vorbehandlung des Auges, um
Schädigungen des Sehnerven durch die Augendrucksteigerung während
des Eingriffs vorzubeugen.
Die Operation
Der Tag des Eingriffs kann wie gewohnt begonnen werden. Kontaktlinsen
sollten nicht mehr eingesetzt werden. Durch Terminplanung sollten bei uns
praktisch keine Wartezeiten entstehen. Eine Begleitperson für Bringen und
Abholen ist nicht unbedingt erforderlich, kann aber für die moralische Unterstützung sinnvoll sein.
Der Ablauf der Operation ist heute weitgehend standardisiert und findet in
folgenden Schritten statt: Zunächst werden alle Daten des Patienten sowie
die Programmierung des Lasers überprüft. Der Patient legt sich auf die
Operationsliege und wird unter das Operationsmikroskop gefahren. Das
nicht zu behandelnde Auge wird zum Schutz mit einem Pflaster zugeklebt.
Das zu behandelnde Auge wird mit Tropfen betäubt, gereinigt und desinfiziert. Dann wird mit dem Patienten geübt, durch Fixieren eines kleinen roten blinkenden Lichtpunktes das Auge exakt im Laserstrahl auszurichten
und zu zentrieren. Anschliessend wird ein sogenannter Lidsperrer einge-
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setzt, damit der Patient während der Behandlung die Augenlider nicht versehentlich schliessen kann.
Nach der Markierung des Hornhautzentrums wird ein Saugring am Rand
der Hornhaut fixiert. Nach Überprüfung des festen Sitzes wird mit dem Präzisions–Hornhautmesser („Keratom“) eine Lamelle von ca. 180 / 1000 mm
präpariert, die in einem Bereich mit der hinteren Lamelle der Hornhaut verbunden bleibt. Die vordere Lamelle wird zur Seite geklappt und richtige
Einstellung des Laserstrahls überprüft. Nach wenigen Sekunden beginnt
die Abtragung von Hornhautgewebe. Dieser Vorgang dauert nur ca. 1 – 2
Minuten und ist völlig schmerzfrei. Während der Abtragung sieht der Patient schwache bläuliche Lichtimpulse, es riecht manchmal etwas unangenehm, und man hört ein feines Klicken der einzelnen Laserimpulse. Mit unseren Messvorrichtungen können wir während der Abtragung mit einer Genauigkeit von 1/1000 mm die tatsächliche Verdünnung der Hornhaut messen. Gleichzeitig sorgt eine elektronische Steuerung dafür, dass bei unwillkürlichen Blickbewegungen der Laserstrahl automatisch nachgeführt und
die Korrektur optimal zentriert wird.
Wenn die Abtragung beendet ist, wird die Wundfläche gereinigt und die
vordere Hornhautlamelle wieder auf die behandelte hintere Lamelle gelegt
und zentriert. Nach einigen Minuten sind beide Lamellen ausreichend fest
zusammenhaltend und werden durch Einsetzen einer weichen Kontaktlinse
geschützt. Es werden Augentropfen und Schmerzmittel verabreicht. Die
Linse bleibt bis zur Kontrolle am nächsten Tag im Auge.
Falls am Abend oder in der Nacht Beschwerden auftreten, kann uns der
Patient jederzeit anrufen.
Nach der Operation
Am Tag nach der Operation findet bei uns eine erste Kontrolle statt. Das
operierte Auge wird untersucht und ein Rezept für die weitere Therapie
ausgestellt. Eine Kontaktlinse wird auf dem operierten Auge nicht mehr getragen, bei noch vorhandener Kurzsichtigkeit allerdings auf dem anderen
Auge. Eine Korrektur mit Brille ist bei sehr unterschiedlicher Brechkraft der
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Augen für den Patienten häufig stark irritierend. Für die nächsten Wochen
ist die Anwendung von Augentropfen und –salbe notwendig, die dann
langsam abgebaut wird. Das Sehvermögen ist bereits nach einigen Tagen
deutlich verbessert.
Im weiteren Verlauf (Monate bis Jahre) nach der Operation ist es wichtig,
die Augen regelmässig vom Augenarzt kontrollieren zu lassen. Besonders
bei Sehverschlechterung und anderen Sehbeschwerden sollte mit einer
Untersuchung nicht gezögert werden. Ein Jahr nach der Operation erfragen wir via Augenarzt den Befund, den wir zur Qualitätssicherung verwenden.
Komplikationen
Sehr seltene Komplikationen:
lebensbedrohliche Zustände durch die verwendete Anästhesie (lokal /
allgemein)
lebensbedrohliche Zustände durch Versagen von Herz, Atmung, Kreislauf
allergische oder ungewöhnliche Reaktionen auf die verwendeten Medikamente
Sehr seltene Komplikationen mit möglichem Verlust der Sehkraft oder des
Auges:
chirurgische Komplikation bei der Präparation des vorderen Hornhautlappens
Lockerung, Verlust oder Infektion des vorderen Hornhautlappens
Infektion der Hornhaut oder des Auges nach der Behandlung
Leichtere, ebenfalls seltene Komplikationen:
Ungleichmässige Abtragung
Dezentrierung des korrigierten Gebietes
Verlangsamte Wundheilung nach der Behandlung
Faltenbildung im Hornhautlappen
Partikeleinlagerungen im Hornhautschnitt
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Einwachsen von Epithel in den Hornhautschnitt
Narbenbildung im Abtragungsgebiet mit Sehverschlechterung
Rückbildung der Korrektur
Mögliche Nebenwirkungen:
Vorübergehende Erhöhung des Augeninnendruckes durch CortisonAugentropfen
Etwas zu geringe oder zu hohe Korrektur (Über-/Unterkorrektur)
Leichter oder irregulärer Astigmatismus
Rezidivierende Erosio (wiederholte Verletzung des Hornhautepithels)
Geringe, z.T. vorübergehende Narbenbildung
Beschwerden beim Sehen in der Nacht
Beschwerden beim Lesen
Unterschiedliche Bildgrösse, insbesondere bei einseitiger Korrektur
Mögliche Beschwerden durch die Operationswunde und die Wundheilung:
Mässige Schmerzen in den ersten Tagen nach dem Eingriff
Fremdkörpergefühl oder Wundschmerz
Rötungen von Bindehaut und Lidhaut
Verschwommenes Sehen in der ersten Tagen nach der Behandlung
Erhöhte Schmerz- und Blendungsempfindlichkeit
Trockenes Auge
Da bei der LASIK lebendes Gewebe mit dem Excimer–Laser im Micron–
Bereich (einige Tausendstel mm) korrigiert wird, es sich also um biologisches Gewebe handelt, können die Effekte weniger präzise sein als beispielsweise in Glas oder Kunststofflinsen.
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