Universitätsklinik für Augenheilkunde Direktor und Chefarzt: Prof. Dr. Dr. Sebastian Wolf LASEK Methode Bei der LASEK© Methode wird entsprechend der Fehlsichtigkeit die Krümmung der Hornhaut-Vorderfläche verändert, so dass die Brechkraft des Auges in Richtung Normalsichtigkeit verschoben wird. Bei diesem Eingriff liegen ca. 90% der Patienten innerhalb einer Dioptrie vom angestrebten Korrekturwert. Fast alle Patienten sehen unkorrigiert besser als vor dem Eingriff. Die Sehschärfe mit der besten möglichen Korrektur ist ca. bei 90 % gleich wie vor dem Eingriff, bei 5% ein bis zwei Linien besser, und bei 5% ein bis zwei Linien schlechter. Bei dezentrierten Abtragungszonen oder bei unregelmässiger Heilung können irreguläre Astigmatismen entstehen. Vorteile Da die Korrektur nach Schieben des Epithels an der Vorderseite des Hornhautstromas vorgenommen wird, entfallen die Komplikationen der Flap– Präparation, welche bei LASIK auftreten können. Die LASEK ist eine wesentlich kleinere Änderung an der Hornhaut-Struktur als die LASIK. Daher sind selbst bei grösseren Korrekturen keine Spätkomplikationen wie Bildung von Hornhautvorwölbungen zu erwarten. Bisher ist nicht gezeigt worden, dass bei Myopien bis ca. 10 Dioptrien die Ergebnisse mit der LASEK schlechter sind als mit der LASIK. Im Gegenteil: neuere Studien (ARVO 2002) zeigen, dass mittelfristig die Sehschärfe nach LASEK besser ist. Die Hornhautnerven werden bei der LASEK nur wenig geschädigt und haben nach einigen Monaten wieder eine volle Funktion. Ernste Komplikationen mit Verlust des Auges oder der Sehkraft sind bei der LASEK extrem selten. Nachteile Die LASEK macht häufiger in den ersten ein bis zwei Tagen nach dem Eingriff Schmerzen als die LASIK. Zusätzlich ist das Sehen nicht bereits nach wenigen Tagen optimal, sondern benötigt einige Wochen für die Stabilisierung. Bei weiter Pupille (z.B. Autofahren bei Nacht) können störende Geisterbilder auftreten – besonders bei kleinen Abtragungszonen (ältere Lasergeräte). Das spätere Anpassen einer Kontaktlinse kann eventuell etwas Probleme bereiten. Bei einigen Patienten kann die Anheftung des EpiInselspital, Universitätsklinik für Augenheilkunde, CH-3010 Bern Telefon +41(0)31 632 25 01, Fax +41(0)31 382 47 79, www.augenheilkunde.insel.ch 2 von 5 thels an die Hornhaut schwieriger sein und zu Beschwerden führen. Falls es während der Operation zur Beschädigung des Epithels - einer extrem dünnen Schicht – kommt, wird dieses entfernt und die Operation in eine PRK umgewandelt. Eignung Für welche Patienten ist dieser Eingriff geeignet? Patienten älter als 20 Jahre mit Myopie oder Astigmatismus bis –7 Dioptrien. Die Fehlsichtigkeit sollte nicht mehr progredient, sondern seit 2 Jahren stabil sein. Andere Erkrankungen der Hornhaut oder des Auges können unter Umständen ein Ausschlussgrund sein. Vor der Operation Einige Wochen vor der Operation werden anlässlich einer ambulanten Untersuchung die Messdaten der Augen erhoben, um damit die Abtragung zu berechnen. Es ist wichtig, dass Ihre Augen keine anderen Krankheiten aufweisen. Man untersucht daher vor dem Eingriff auch den Augenhintergrund, um degenerative Veränderungen der Netzhaut oder Netzhautlöcher, die zu einer Netzhautablösung führen können, auszuschliessen oder gegebenenfalls zu behandeln. Die Konsequenzen einer Normalisierung der Brechkraft des Auges, also auch die Notwendigkeit einer Lesebrille ab ca. 45 Jahren, werden erläutert. Als Spezialität unserer Einrichtung führen wir eine Untersuchung der Hornhaut mit dem konfokalen Hornhautmikroskop durch. Mit diesem Instrument können wir die einzelnen Zellen Ihrer Hornhaut beurteilen und – speziell bei Kontaktlinsenträgern – individuelle Besonderheiten feststellen. Die Operation Der Tag des Eingriffs kann wie gewohnt begonnen werden. Kontaktlinsen sollten nicht mehr eingesetzt werden. Durch Terminplanung sollten bei uns praktisch keine Wartezeitenentstehen. Eine Begleitperson für Bringen und Abholen ist nicht unbedingt erforderlich, kann aber für die moralische Unterstützung sinnvoll sein. 3 von 5 Der Ablauf der Operation selbst ist heute weitgehend standardisiert und findet in folgenden Schritten statt: Zunächst werden alle Daten des Patienten sowie die Programmierung des Lasers überprüft. Der Patient legt sich auf die Operationsliege und wird unter das Operationsmikroskop gefahren. Das nicht zu behandelnde Auge wird zum Schutz mit einem Pflaster zugeklebt. Das zu behandelnde Auge wird mit Tropfen betäubt, gereinigt und desinfiziert. Dann wird mit dem Patienten geübt, durch Fixieren eines kleinen roten blinkenden Lichtpunktes das Auge exakt im Laserstrahl auszurichten und zu zentrieren. Anschliessend wird ein sogenannter Lidsperrer eingesetzt, damit der Patient während der Behandlung die Augenlider nicht versehentlich schliessen kann. Nach der Markierung des Hornhautzentrums wird die oberste Zellschicht der Hornhaut (das Epithel) nach einer kurzen Vorbehandlung vorsichtig in einem Bereich von ca. 7 mm abgelöst, ohne dabei zerstört zu werden, und zur Seite gerollt. Dann wird die richtige Einstellung des Laserstrahls überprüft und die Abtragung von Hornhautgewebe beginnt. Dieser Vorgang dauert nur ca. 30-60 Sekunden und ist völlig schmerzfrei. Während der Abtragung sieht der Patient schwache bläuliche Lichtimpulse, es riecht manchmal etwas unangenehm, und man hört ein feines Klicken der einzelnen Laserimpulse. Mit unseren Messvorrichtungen können wir während der Abtragung mit einer Genauigkeit von 1/1000 mm die tatsächliche Verdünnung der Hornhaut messen. Gleichzeitig sorgt eine elektronische Steuerung dafür, dass bei unwillkürlichen Blickbewegungen der Laserstrahl automatisch nachgeführt wird und die Korrektur so optimal zentriert wird. Wenn die Abtragung beendet ist, wird das Epithel der Hornhaut vorsichtig wieder über die behandelte Fläche gerollt. Nach einigen Minuten ist die Zellschicht ausreichend fest angeheftet und wird durch Einsetzen einer weichen Kontaktlinse geschützt. Es werden Augentropfen und Schmerzmittel verabreicht. Die Linse bleibt bis zur Kontrolle am nächsten Tag im Auge. Falls am Abend oder in der Nacht Beschwerden auftreten, kann uns der Patient jederzeit anrufen. 4 von 5 Nach der Operation Am Tag nach der Operation findet bei uns eine erste Kontrolle statt. Das operierte Auge wird untersucht und ein Rezept für die weitere Therapie ausgestellt. Die Kontaktlinse soll noch ca 3 – 4 Tage getragen und kann dann weggeworfen werden. Für die nächsten Wochen ist die Anwendung von Augentropfen und –salbe notwendig, die dann langsam abgebaut wird. Das Sehvermögen ist bereits nach einigen Tagen deutlich verbessert und hat nach ca. 4 - 8 Wochen seine beste Leistung erreicht. Im weiteren Verlauf (Monate bis Jahre) nach der Operation ist es wichtig, die Augen regelmässig vom Augenarzt kontrollieren zu lassen. Besonders bei Sehverschlechterung und anderen Sehbeschwerden sollte mit einer Untersuchung nicht gezögert werden. Ein Jahr nach der Operation erfragen wir via Augenarzt den Befund, den wir zur Qualitätssicherung verwenden. Komplikationen lebensbedrohliche Zustände durch die verwendete Anästhesie (lokal / allgemein) lebensbedrohliche Zustände durch Versagen von Herz, Atmung, Kreislauf allergische oder ungewöhnliche Reaktionen auf die verwendeten Medikamente Sehr seltene Komplikationen mit möglichem Verlust der Sehkraft oder des Auges: Infektion der Hornhaut oder des Auges nach der Behandlung Leichtere, ebenfalls seltene Komplikationen: Ungleichmässige Abtragung Dezentrierung des korrigierten Gebietes Verlangsamte Wundheilung nach der Behandlung Starke Narbenbildung im Abtragungsgebiet mit Sehverschlechterung Rückbildung der Korrektur 5 von 5 Mögliche Nebenwirkungen: Vorübergehende Erhöhung des Augeninnendruckes durch CortisonAugentropfen Etwas zu geringe oder zu hohe Korrektur (Über-/Unterkorrektur) Leichter Astigmatismus Rezidivierende Erosio (wiederholte Verletzung des Hornhautepithels) Geringe, z.T. vorübergehende Narbenbildung Beschwerden beim Sehen in der Nacht Beschwerden beim Lesen Unterschiedliche Bildgrösse, insbesondere bei einseitiger Korrektur Mögliche Beschwerden durch die Operationswunde und die Wundheilung: Leichte bis mässige Schmerzen in den ersten Tagen nach dem Eingriff Fremdkörpergefühl oder Wundschmerz Rötungen von Bindehaut und Lidhaut Verschwommenes Sehen ca. in der ersten Woche der Heilung Verkleben der Augen durch die Salbenbehandlung Erhöhte Empfindlichkeit und Blendungsempfindlichkeit Da bei der LASEK lebendes Gewebe mit dem Excimer–Laser im Micron– Bereich (einige Tausendstel mm) korrigiert wird, es sich also um biologisches Gewebe handelt, können die Effekte weniger präzise sein als beispielsweise in Glas oder Kunststofflinsen.