Auszug aus dem Managementplan FFH-Gebiet 7345-301 „Vilshofener Donau-Engtal“ mit Erläuterungen Ein Managementplan setzt sich zusammen aus einem Fachgrundlagen-Teil mit der Beschreibung des FFH-Gebietes und dem eigentlichen Managementplan, in welchem die erforderlichen Maßnahmen zur Sicherung oder Verbesserung des Schutzgebietes beschrieben werden. Im folgenden Text finden Sie - Auszüge aus dem Managementplan damit Sie sich vorab einen groben Überblick über das FFH-Gebiet, über Ziele und Maßnahmen informieren können und - Erläuterungen unseres AELF. Zur besseren Orientierung sind diese in Kursivschrift dargestellt. Textpassagen, die uns besonders wichtig erschienen, sind in gelber Farbe unterlegt. I.1 Grundsätze (Präambel) Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft haben es sich zur Aufgabe gemacht, das europäische Naturerbe dauerhaft zu erhalten. Aus diesem Grund wurde unter der Bezeichnung „NATURA 2000“ ein europaweites Netz aus Fauna-Flora-Habitat (FFH)- und Vogelschutzgebieten (SPA) eingerichtet. Hauptanliegen von NATURA 2000 ist die Sicherung des günstigen Erhaltungszustands der Gebiete europäischen Ranges. Hauptziel von NATURA 2000 ist der Erhalt unseres heimischen Naturerbes. Viele Landwirte und Waldbesitzer haben oft über Generationen hinweg diese Lebensräume erst durch ihre nachhaltige und verantwortungsbewusste Bewirtschaftung geschaffen und erhalten (NÜSSLEIN & BECHER 2015). Die Erhaltungsziele des jeweiligen FFH-Gebietes wurden bereits bei dessen Ausweisung festgelegt und sind verbindliche Grundlage für das weitere Vorgehen. Hier finden wir bereits die zu erhaltenden Lebensraumtypen (LRT). Diese entsprechen im Wald der von Geologie und Klima bestimmten, natürlichen Vegetationsform z.B. Hainsimsen-Buchenwald. Beim Offenland handelt es sich häufig um Lebensräume die durch extensive Nutzung über Jahrhunderte entstanden sind, z.B. Flachland-Mähwiesen. Des Weiteren finden Sie sog. Schutzgüter, z.B. die Spanische Flagge, die in den Anhängen der FFHRichtlinie als besonders schützenswert ausgewiesen wurden. Diese Schutzgüter müssen nicht unbedingt vom Aussterben bedroht sein sondern charakterisieren vielmehr -durch ihr Vorhandenseindie Naturnähe eines Gebietes. Sie dienen als Indikatoren. Ob ein Lebensraumtyp oder ein Schutzgut in einem FFH-Gebiet einen sehr guten, oder schlechten Erhaltungszustand aufweist wird mit den Buchstaben A, B, oder C ausgedrückt. Die entsprechenden Farbcodes finden Sie bei den Erhaltungsmaßnahmen als Spiegelstrich wieder. Notwendige Erhaltungsmaßnahmen beschreiben dabei Maßnahmen welche durch die entsprechenden Behörden über Beratung und Förderung oder durch entsprechende Planungen erreicht werden müssen. Die Verpflichtung und Verantwortung des einzelnen zum Schutz und Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen (siehe Art1 BayNatschG) soll dabei über Beratung und Förderung gestärkt werden. Gebote und Verbote – Hoheitliches Handeln – sollen nur als letztes Mittel dienen. Wünschenswerte Maßnahmen beschreiben darüber hinausgehende, freiwillige, aber empfehlenswerte Leistungen. Viele dieser Maßnahmen sind durch einfache Mittel zu erreichen. Häufig reicht es aus, den Blick der Grundeigentümer und der Nutzer auf die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit solcher Maßnahmen zu lenken. Der Gedanke hinter FFH ist Schutz und Nutzung als Einheit zum Wohle unserer Natur zu betrachten – sog. Integrativer Naturschutz. Viele der genannten Lebensraumtypen sind erst durch menschliche Nutzung großflächig entstanden. Sehender und bewusster Verzicht auf die Nutzung des letzten Quadratmeters und des letzten Festmeters Brennholz erhalten unsere wertvollen FFH-Gebiete und damit den Anspruch unserer Nachkommen auf Erhalt von Arten und Lebensräumen.