Vorlesung S04B: Sozialisation 3. Veranstaltung am 11.11.2010

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Dr. rer. soc. Hans Toman
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Vorlesung S04B: Sozialisation
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Tel. 0461/805-2145
Postfach 36 (Raum 064)
Office: HG350 / EB 105
Sprechstunden:
Do 12:00 – 14:00 Uhr
oder nach tel. bzw. E-Mail- Vereinbarung
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Vorlesung S04B: Sozialisation
Vorläufiger Semesterplan (ohne Gewähr)
ab 28.10.2010 am Donnerstag 08:15 bis 09:45 (Audimax)
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28.10.10
04.11.10
11.11.10
18.11.10
25.11.10
02.12.10
09.12.10
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9
10
13.01.11
20.01.11
27.01.11
11
12
03.02.11
10.02.11
Einführung in die Thematik, Organisation
Grundlagen der Sozialisationsforschung
Historische Entwicklung (Bezugstheorien)
Sozialisation durch Medien (Mediensozialisation)
Politische Sozialisation
Sozialisationsfeld Kindergarten
Sozialisation in der Familie
Weihnachtsferien
Schulische Sozialisation
Soziales Verhalten in der Schule, Schule und abweichendes Verhalten
Jugendphase: Sozialisation in der Gruppe von Gleichaltrigen
(Peer-groups)
Sozialisation, Koedukation und Geschlecht
Zusammenfassung und Abschluss
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3. Veranstaltung am 11.11.2010
Bezugstheorien (1)
Theorieansätze:
Psychologische Basis-Theorien
Soziologische Basis-Theorien
Grundlagenliteratur:
Gudjons, Herbert (20038): Pädagogisches Grundwissen, Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 152ff.
Tillmann, Klaus-Jürgen (200614): Sozialisationstheorien. Reinbek, rororo re 55476
Zimmermann, Peter (20063): Grundwissen Sozialisation. Wiesbaden, S. 19ff
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3. Veranstaltung am 11.11.2010
Bezugstheorien (1)
Lit: Gudjons: Pädagogisches Grundwissen, S. 152ff.
1. Psychologische Theorien
1.1 Lern- und Verhaltenspsychologie
Kernaussagen
•
Vertreter: Iwan P. Pawlow (1849 – 1936), Burrhus F. Skinner (1904 – 1990)
•
Lernen wird im klassischen Behaviorismus verstanden als Entstehung von
Reiz-Reaktions-Verbindungen. Das Verhalten wird erklärt als Ergebnis einer
Reaktion des Menschen auf Impulse (=Reize) der Umwelt.
•
Klassische Konditionierung (Pawlowsche Hund) – ohne Verhaltensänderung
•
Operante Konditionierung (Belohnung, Bestrafung, Versuch, Irrtum) – mit
Verstärkung und Verhaltensänderung
Kritikpunke
•
sehr mechanisches Modell
•
innerpsychische Vorgänge werden eine „Black Box “ zugeordnet
•
Weiterentwicklung durch A. Banduras (1979): Modell-Lernen: Lernen ist abhängig
von sozialen Einflüssen und Bedingungen, menschlicher Eigenaktivität und kognitiver
Verabreitung
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3. Veranstaltung am 11.11.2010
Bezugstheorien (2)
1.2 Psychoanalyse
Kernaussagen
•
Vertreter: Sigmund Freud (1856 – 1939)
•
Das zentrale Element der Tiefenpsychologie umfasst die Bedeutung des Unbewussten für
die menschliche Persönlichkeit hinsichtlich ihrer Entstehung und ihr Verhalten.
•
Hintergrunde für scheinbar absichtsvolle und rationale Handlungen erscheinen uns
verborgene und unbewusste Zusammenhänge.
•
Die psychischen Strukturen bilden sich durch die zwischen Eltern, Kindern und
Umwelt ablaufenden Prozesse, der sinnlich-emotionalen Interaktion.
•
Phasenmodell mit den Begriffen:
ES (Triebe, Bedürfnisse, sexuelle und aggressive Impulse),
ICH ( Wahrnehmungen, Willensbildung, Entscheidungen über Triebansprüche des ES)
und
ÜBERICH (Gebote, Normen, Gesetze der Eltern)
Kritikpunke
•
Erhebliche Veränderungen, Erweiterungen und Variationen des Entwurfes von Freud
z.B. hinsichtlich der Geschlechtsidentität, den Inhalten der ödipalen Situation (2.- 5.
Lebensjahr) und des patriarchalischen Gesellschaftshintergrundes.
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3. Veranstaltung am 11.11.2010
Bezugstheorien (3)
1.3 Kognitive Entwicklungspsychologie
Kernaussagen
•
Vertreter: Jean Piaget (1896 – 1980) - Schweiz
•
Tendenz des Subjektes, sich gegenüber der dinglichen wie auch der sozialen Umwelt
aktiv aneignend zu verhalten.
•
die kognitiven Strukturen bilden sich genetisch (strukturgenetische Entwicklungstheorie)
•
diese gilt in einem Gesamtzusammenhang (kognitiv, moralisch und sozial)
•
Grundlage: zwei komplementäre funktionale Prozesse der kognitiven Anpassung:
Assimillation: Zuordnen einer Wahrnehmung zu einem vorhandenen Wahrnehmungsschema
Akkomodation: Anpassung der inneren Welt durch Schaffen eines neuen
Wahrnehmungsschemas
Ziel: Herstellung eines Gleichgewichtszustandes (Äquilibration)
Kritikpunkte
•
Methode, die die soziale und materielle Umwelt vernachlässigt
•
Einteilung der kognitiven Entwicklung in Stufen
•
die Qualität der sozialen Interaktionen in sozialen in Gruppen spielt kaum eine Rolle
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Bezugstheorien (4)
1.4 Ökologische Ansatz
Kernaussagen
•
Vertreter: Urie Bronfenbrenner (1917 - 2005)
•
Vorstellung vom aktiven, sich die Umwelt kreativ aneignenden Menschen.
•
Da die Umwelt Einflüsse ausübt, wird ein Prozess gegenseitiger Anpassung notwendig, im
Sinne einer echten Gegenseitigkeitsbeziehung.
•
Komplexe und interdependente Verschachtelung von sozialisationsrelevanten Systemen
•
Ebenen: Mikro-, Meso-, Exo- und Makrosystem mit simultanen und synergistischen
Effekten.
Weiterentwicklung und Kritik
•
Barbara Dippenhofer-Stiem: Weiterentwicklung mit Schwerpunkt Kleinkindentwicklung
•
Vier Strukturelemente: Raum/Zeit, qualitative Dimension der Sozialisationsumwelten,
Mehrebenenkonstruktion und Transaktionen.
•
Frage, ob zukünftige Forschungen dem hohen Komplexitätsanspruch genügen
•
sozialpolitische Komponente mit aufnehmen, nicht nur Analyse des Ist-Zustandes Gruppen
spielt kaum eine Rolle
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Bezugstheorien (5)
1.4 Ökologische Ansatz
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3. Veranstaltung am 11.11.2010
Bezugstheorien (5)
1.4 Ökologische Ansatz
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Nach Urie
Bronfenbrenner
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Bezugstheorien (5)
1.5 Lernen am Modell
Kernaussagen/ Grundannahmen:
Vertreter: Albert Bandura (*1925) - Psychologe
•
•
•
•
Diese Lerntheorie (sozialkognitives Lernen) geht davon aus, dass Beobachtung und
Nachahmung einen erheblichen Teil der Sozialisation ausmachen. Die Wirkung von
Vorbildern spielt hierbei eine große Rolle.
Nach dieser Lerntheorie informieren sich Menschen sozusagen, bevor sie sich an die
Ausführung machen, und vermeiden dadurch ggf. Fehler.
Die Informationen bzw. die Modelle lassen sich durch physische Darbietungen,
bildliche Repräsentationen oder verbale Beschreibungen übermitteln. Die Art der
Beeinflussung ist dabei nachrangig, der zugrundeliegende Prozess des
Modelllernens bleibt gleich. Bedeutsam erscheint jedoch die unterschiedliche
Wirksamkeit von Modellierungsweisen.
Bandura weist in diesem Zusammenhang auf den bedeutsamen Einfluss symbolischer
Modellierung über Massenmedien hin. Heranwachsende orientieren sich an
bestimmten Modellen.
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3. Veranstaltung am 11.11.2010
Bezugstheorien (5)
1.5 Lernen am Modell
•
Die Theorie des Modelllernens erklärt Lernen als einen aktiven Aneignungsprozess, der
vier grundlegende Merkmale (Voraussetzungen und Prozesse) beinhaltet:
Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Reproduktion und Motivation.
Aufmerksamkeit:
Das Modell erscheint gewinnbringend, attraktiv, lebendig, glaubwürdig
und kompetent, erregend und löst Erwartungen aus.
Gedächtnis:
Erinnerung, Speicherung von Beobachtung, Verschlüsselung, Symbole,
Wiederholbarkeit, Umsetzung ins eigene Verhalten.
Reproduktion:
körperliche Fähigkeiten und Teilfertigkeiten (Kompetenzen), Umsetzen
von Verhaltensvorstellungen in richtige Handlungen, Selbstkorrektur,
korrigierende Wiederholungen und Übungen.
Motivation:
Vorhandensein von Motiven, äußere Bekräftigung, Lob, positive
Konsequenzen, Selbstbekräftigung, Eigenlob.
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Bezugstheorien (5)
1.5 Lernen am Modell
Aneignungsprozess
Modellperson
Modellverhalten
attraktiv
lebendig
Aufmerksamkeit
erfolgreich
kompetent
Symbolische
Kodierung
Gedächtnis
Kognitive
Orientierung
Physischen
Fähigkeiten
Reproduktion
Verfügbarkeit der
Teil-Reaktionen
Äußere
Bekräftigung
Motivation
Stellvertretende
Bekräftigung
Beobachter
Erregung
Erwartung
Interessen
Wiederholen
im Kopf
Einübung:
Schülerbeobachtung
Feedback
Korrektur
Selbstbekräftigung
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Bezugstheorien (5)
1.5 Lernen am Modell
•
Experiment von Bandura (auch Bobo doll study bzw. Rocky-Experiment
genannt - 1965)
•
Das Originalexperiment von Albert Bandura (*1925) lief folgendermaßen ab: vierbis fünfjährige Kinder aus drei verschiedenen Gruppen sahen einen Film über ein
erwachsenes Modell namens "Rocky", welches sich sehr aggressiv
gegenüber seiner Puppe "Bobo" verhält (schlagen, treten, Schimpfworte etc...).
Die Kinder sahen bis zu diesen Szenen alle den gleichen Film. Am Ende
unterschieden sich die Filme darin, wie auf "Rockys" Verhalten reagiert wurde:
•
Reaktionen
•
•
•
Rockys Verhalten wurde verstärkt (Belohnung)
Rockys Verhalten wurde bestraft
Rockys Verhalten hatte keine Konsequenzen
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Bezugstheorien (5)
1.5 Lernen am Modell
Die Kinder wurden nach dem Sehen des Films in einen Raum geführt, indem genau dieselben Spielsachen
waren, die "Rocky" im Film zuvor getreten, geschlagen bzw. kaputtgemacht hatte. Es wurde nun
beobachtet, bei welchen Kindern das Verhalten "Rockys" auftrat und bei welchen nicht.
•
•
•
Rocky wurde zuvor gelobt -->
Rocky wurde bestraft -->
es passierte nichts -->
Verhalten tritt auf
Verhalten tritt nicht auf
Verhalten tritt auch auf
Wenn aber den Kindern der letzten beiden Gruppen eine Belohnung (Süßigkeit) versprochen wurde falls
sie das Gesehene nachspielten, zeigten auch sie das gesehene Verhalten.
•
Fazit
Albert Bandura schloss daraus, dass die Kinder das Vorbild-Verhalten gleichermaßen
erlernten, aber je nach Folgen unterschiedlich reproduziert haben.
•
Es besteht also ein Unterschied zwischen Erwerb (Akquisition) und Ausführung
(Performanz) des beobachteten Verhaltens.
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Bezugstheorien (5)
1.5 Lernen am Modell
Kritikpunkte
Der Mensch wird zu sehr innerhalb der Industriegesellschaft gesehen und es erfolgt kein Lernen
z.B. durch Einsicht.
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Bezugstheorien (6)
2. Soziologische Theorien
2.1 Struktur-funktionale Theorie
Kernaussagen
•
Vertreter: Talcott Parsons (1902 – 1979)
•
Der Begriff Struktur bezeichnet den statischen Aspekt des Systems (z.B. das
Schulwesen als gesellschaftliches Subsystem des Gesamtsystems Gesellschaft).
•
Der Begriff Funktion meint den dynamischen Aspekt, den Beitrag, den ein Subsystem für
die Stabilität des Gesamtsystems leistet.
•
Unterscheidung in organische, psychische und soziale System. Gesellschaft gilt als das
umfassende System.
•
Rollen dienen dem Hineinwachsen in die Gesellschaft.
•
In den Rollen verdichten und konkretisieren sich die normativen Erwartungen, die von den
Mitgliedern sozialer Gruppen an den Handelnden gerichtet werden.
•
Der Prozess der Sozialisation ist also die Übernahme von einer wachsenden und immer
differenzierender werden den Zahl von Rollen, über die der Mensch die Wertsetzungen
und Normen der sozialen Umwelt verinnerlicht, so dass sie schließlich zu Zielen und
Motivierungskräften des eigenen Handelns werden.
•
Mit der Übernahme von Rollen in das Persönlichkeitssystem wird das Handeln des Menschen
kalkulierbar.
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Bezugstheorien (7)
2. Soziologische Theorien
2.1 Struktur-funktionale Theorie
•
Die Abstimmung zwischen den Systemen Organismus, Persönlichkeit und Gesellschaft
zielt auf mehr oder weniger stabile Gleichgewichtszustände, wobei Sozialisation als ein
gleichgewichtsstabilisierender Mechanismus erscheint.
Kritikpunkte
•
Einseitige Vergesellschaftung des Begriffs Sozialisation.
•
Der Mensch wird nicht als aktiver Erschließer und Gestalter seiner Umwelt verstanden,
sondern er steht einer übermächtigen Gesellschaft gegenüber, deren Einflüsse er sich
kaum erwähren kann.
•
Sozialisation wird aus der Zuschauerperspektive betrachtet (Makro-Ebene)
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Bezugstheorien (8)
2. Soziologische Theorien
2.2 Symbolischer Interaktionismus
Kernaussagen
•
Vertreter: George Herbert Mead (1863 – 1931)
•
Perspektive Teilnehmer ( oder Mikro-Ebene)
•
Mittelpunkt: alltägliche Interaktion
•
Mead macht den Grundcharakter der menschlichen Interaktion am Unterschied
zwischen Mensch und Tier deutlich
•
Perspektivübernahme des Ichs (Ego) durch role-taking (Prozess)
•
Rollengestaltung des Ichs durch role-making (Prozess)
•
Handlungstheoretisches Konzept von Sozialisation
•
Persönlichkeit entsteht aus dem Zusammenspiel zweier Größen:
dem I (psychische Komponente) mit Spontaneität, Kreativität, Triebausstattung und
dem Me (soziale Komponente)
Als Produkt beider Größen entsteht das Self (Identität)
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Bezugstheorien (9)
2. Soziologische Theorien
2.2 Symbolischer Interaktionismus
•
Persönlichkeitsentwicklung begreift sich als ein gemeinsames Wechselspiel von
Vergesellschaftung und Individuation, bei dem die gesellschaftlichen
Bedingungen die Bewusstseins- und Handlungsstrukturen des Menschen wohl
beeinflussen, aber nicht determinieren.
Kritikpunkte
•
kein analytisches Instrumentarium für festgeschriebene Macht-, Einfluss- und
Konfliktlinien industrieller Gesellschaften
•
Loslösung der sozialen Strukturen mit eigener Dynamik und eigener Realität
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Bezugstheorien (10)
2. Soziologische Theorien
2.3 Gesellschaftstheoretische Ansätze
Kernaussagen
•
Vertreter: Jürgen Habermas (*1929)
•
Kritik an struktur-funktionalen Theorie von Parsons
•
Einbeziehung von Psychoanalyse, Entwicklungs- und Handlungstheorien und
gesellschaftsphilosophischen Analysen.
•
Frage nach den Grundqualifikationen der Subjekte, die für ein Handeln im
Rahmen des interaktionistischen Konzeptes notwendig sind.
•
Beispiele: Sprachfähigkeit, Einfühlungsvermögen (Empathie), Frustrationstoleranz,
Rollenambiguität (kontrollierte Selbstdarstellung) und Rollendistanz.
•
analytisches
Instrumentarium
hinsichtlich
Repressivität,
Rigidität
und
Verhaltenskontrolle
•
Begriff: Kommunikative Kompetenz (Habermas)
Kritikpunkte
•
keine
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3. Veranstaltung am 11.11.2010
Bezugstheorien (11)
3. Neuere integrative Forschungsansätze (Hurrelmann, Gudjons):
•
•
•
•
•
gesundheitswissenschaftliche Ansatz
kulturvergleichende Ansatz
historische Sozialisationsforschung
Zusammenhang von Sozialstruktur und Sozialisation
lebenslauftheoretische Ansätze.
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3. Veranstaltung am 11.11.2010
Bezugstheorien (12)
Lit:
Zimmermann, Peter (20063): Grundwissen Sozialisation. Wiesbaden, S. 19ff
Theoriezugänge (Zusammenfassung)
•
Die im folgenden aufgeführten Zugänge, in der Literatur oft auch Ansätze genannt,
entstanden aus ganz unterschiedlichen geistesgeschichtlichen, gesellschaftlichen und
biografischen Voraussetzungen und lassen sich originär häufig nicht als
Sozialisationstheorien intendieren.
•
Es lassen sich fünf Theoriebereiche unterscheiden:
•
psychologisch orientierte Theorien
•
sozialökologische Modelle zur Sozialisation
•
soziologisch und insbesondere kultursoziologisch orientierte Theorien
•
konstuktivistische Zugänge zur Sozialisation
•
Konzepte zur Selbstsozialisation
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3. Veranstaltung am 11.11.2010
Bezugstheorien (13) – Übersicht (Beispiele)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Psychologische Bezugstheorien
Psychoanalyse – Sozialisation als Triebschicksal (Sigmund Freud)
Sozialisation als Weg zur Identität (8 Phasen von Erikson)
Lerntheorien:
Sozialisation über ‚Außenkräfte’: Behaviorismus
klassische Konditionierung (Pawlow) und operante Konditionierung (Skinner)
Sozialkognitives Lernen – Sozialisation via Modelle (Bandura)
Kognitive Entwicklungspsychologie – Sozialisation über aktive Aneignung der
sozialen Umwelt (Jean Piaget)
Sozialisation als moralische Entwicklung (Lawrence Kohlberg)
Sozialisation im Spiegel der Bindungstheorie (John Bowlby)
Sozialökologischer Ansatz (Bonfenbrenner)
Soziologisch orientierte Theorien:
Die struktur-funktionale Theorie (Talcot Parsons)
Symbolischer Interaktionismus (Georg Herbert Mead)
Sozialisation über Habitualisierung (Bourdieu)
Das Individualisierungstheorem (Beck)
Sozialisation in der Erlebnisgesellschaft (Schulze)
Sozialisation als Aneignung von materieller und symbolischer Kultur – ein
kultursoziologischer Blick auf Sozialisations- bzw. Aneignungsprozesse (Fend)
Sozialisation und ‚Landkarten’ – die konstruktivistische Sichtweise
Sozialisation des ‚Selbst’ (Jürgen Zinnecker)
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3. Veranstaltung am 11.11.2010
Lernaktivitäten 2 (11.11.10)
1.
Nennen Sie
Disziplinen!
die
beiden
klassischen
2.
Beschreiben Sie die
Verhaltenspsychologie !
3.
Beschreiben Sie die Kernaussagen und Kritikpunkte des ökologischen Ansatzes !
4.
Beschreiben
Sie die
Kernaussagen
funktionalen Theorie (nach Talcot Parsons) !
5.
Nennen Sie neuere integrative Forschungsansätze und skizzieren kurz deren Inhalte!
Kernaussagen
Theoriebereiche,
und
und
ihre
Kritikpunkte
Kritikpunkte
der
Ansätze
und
Lern-
und
der
struktur-
27
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Fragen der Sozialisation
Ich danke für die Aufmerksamkeit !
Vorlesung um 1500
28
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