Tutorium Blatt 8

Werbung
Tutorium Blatt 8 Offene Volkswirtschaft 1. Aufgabe Das einzige Gut in dieser Welt sei ein Hotdog. Ein Hotdog in den USA entspreche von seinen Produkteigenschaften exakt einem Hotdog im Euroraum. Gegeben seien folgende Angaben aus Sicht des Euro‐Raums: Nominaler Preis Hotdog USA Preis Hotdog Wechselkurs E Euroraum 01.06.2009 0,65 €/$ 01.06.2011 0.69 €/$ 3,50$ 2,20€ a) Durch den Vergleich des tatsächlichen Wechselkurses mit dem Wechselkurs, bei dem die absolute Kaufkraftparität gelten würde, lässt sich analysieren, ob eine Währung gem. den Kriterien der absoluten Kaufkraftparität über‐ bzw. unterbewertet ist. b) Der Euro hat im angegebenen Zeitraum aufgewertet. c) Wenn die absolute Kaufkraftparität erfüllt wäre, müsste der Hotdog bei gegebenem Wechselkurs im Euro‐Raum zum 1.06.2011 gerundet 2,4 Euro kosten. d) Der Hotdog Index lässt darauf schließen, dass der Euro zum 1.06.2011 überbewertet ist. e) Nehmen Sie an, der Hotdog sei ein handelbares Gut für dessen Transport keine Kosten anfallen. In diesem Fall lohnt es sich am 01.06.2011 für Amerikaner in Europa Hotdogs zu kaufen und in den USA zu verkaufen, da sie pro Hotdog einen Gewinn von gerundet 0,3 USD erzielen können. 1 2. Aufgabe Betrachten Sie folgende Graphik: inländische Ausgaben C+I+G
C Gesamte Ausgaben für inländische Güter C+I+G+Ex‐Im*q
Inländische Ausgaben für inländische Güter C+I+G‐Im*q
YHB Y X 0 YHB Y a) Da in der offenen Volkswirtschaft ein Anstieg des inländischen Einkommens von den Inländern zumindest teilweise für Importe ausgegeben wird, verläuft die Linie der inländischen Ausgaben für inländische Güter flacher als die Gesamtausgaben für inländische Güter. b) Im Punkt C entsprechen die inländischen Ausgaben den Gesamtausgaben für inländische Güter. Somit ist die Handelsbilanz des Inlands ausgeglichen. c) Ein Anstieg der Exporte X würde in der obigen Graphik eine Verschiebung der Gesamtausgaben für inländische Güter nach unten bedeuten. d) Von den oben gezeigten Ausgabenlinien sind lediglich die gesamten Ausgaben für inländische Gütern, für die Bestimmung des inländischen Gütermarktgleichgewichts in der offenen Volkswirtschaft relevant. e) Der Gütermarktmultiplikator in der offenen Volkswirtschaft ist immer größer als in der geschlossenen Volkswirtschaft. 2 3. Aufgabe Ein Big‐Mac kostet in Deutschland 3,15 € und in den USA 4,20 $. Der nominale Wechselkurs beträgt 0,769 €/$. a) Die Theorie der absoluten Kaufkraftparität besagt, dass ein Gut unter Berücksichtigung des nominalen Wechselkurses in allen Ländern immer unterschiedlich viel kosten muss. b) Nach dem Big‐Mac Index ist der Euro gegenüber dem Dollar unterbewertet. c) Der reale Wechselkurs aus Sicht von Deutschland beträgt 0,975, d. h. ein amerikanischer Big‐Mac kostet 0,975 deutsche Big‐Macs. d) Es würde sich lohnen, Big‐Macs in den USA zu kaufen und in Deutschland zu verkaufen. e) Da in der heutigen Zeit alle Güter handelbar und die Transportkosten vernachlässigbar sind, gilt in der Realität die absolute Kaukraftparität. 4. Aufgabe Der Wechselkurs am 30.4.2012 betrug 0,00945 €/JPY und am 30.4.2013 0,00785 €/JPY. a) Über den betrachteten Zeitraum hat der Yen gegenüber dem Euro aufgewertet. b) Angenommen die Zinsen für eine einjährige Anleihe beliefen sich am 30.4.2012 auf 0,5 % (EUR) und 3 % (JPN). Gemäß der Zinsparität erwarteten die Marktteilnehmer also eine Abwertung des Yens um (gerundet) 2,5 %. c) Die Abwertung des Yens überstieg –gegeben die Zinssätze in b.)‐ die Erwartungen deutlich. d) Ein Investor aus Deutschland, der am 30.4.2012 zu obigen Zinsen eine einjährige Anlage in Japan gekauft hatte und das erlöste Geld am 30.4.2013 wieder in Euro zurückgetauscht hat, erzielte eine höhere Rendite, als wenn er das Geld direkt in Euro angelegt hätte. e) Auch wenn man annehmen würde, dass ab dem 30.4.2013 ein fixer Wechselkurs zwischen Yen und Euro herrschte, wären die beiden Zentralbanken in ihren Entscheidungen dennoch unabhängig. (Annahme: Perfekte Kapitalmobilität) 3 5. Aufgabe a) Der reale Wechselkurs beschreibt den relativen Preis inländischer Güter ausgedrückt in Einheiten ausländischer Güter. b) Der Anstieg des realen Wechselkurses entspricht einer realen Abwertung. c) Sind die Inflationsraten zweier Länder konstant, dann verlaufen realer und nominaler Wechselkurs im Zeitablauf identisch. d) Gemäß der absoluten Kaufkraftparität ist der reale Wechselkurs zweier Länder genau 1. e) Eine nominale Abwertung entspricht einer realen Abwertung falls sich die Preisniveaus im Inland und Ausland gleichproportional verändern. 6. Aufgabe Nominaler Wechselkurs gegenüber Euro € E = 0,80 €/$ E = 0.24 €/Real Preis eines BigMac in der Landeswährung P (USA) = 2,50 P (Brasilien) = 5,00 P (Euro) = 2,50 USA Brasilien Deutschland a) Gemäß dem BigMac‐Index ist der Euro gegenüber dem Dollar 20% unterbewertet. b) Gemäß dem BigMac‐Index ist der Real gegenüber dem Dollar 66.67% unterbewertet. c) Gemäß dem BigMac‐Index ist der Euro gegenüber dem Dollar 20% überbewertet. d) Gemäß dem BigMac‐Index ist der Real gegenüber dem Dollar 66.67% überwertet. e) Ein brasilianischer Händler, der einen BigMac in die USA exportiert (ohne Transportkosten) kann einen Gewinn von 3.33 Real erzielen. 4 7. Aufgabe a) Die Zahlungsbilanz stellt die Transaktionen zwischen dem In‐ und Ausland während einer Periode dar und besteht aus der Leistungsbilanz und der Kapitalbilanz. b) Es ist nicht möglich, dass ein Land gleichzeitig ein Handelsbilanzdefizit und eine ausgeglichene Leistungsbilanz aufweist. c) Bei ausgeglichener Devisenbilanz muss ein Leistungsbilanzdefizit mit einem Kapitalbilanzüberschuss einhergehen. d) Bei einer ausgeglichenen Devisenbilanz heißt die Differenz von Leistungsbilanzdefizit und Nettokapitalflüssen „statistische Diskrepanz“. e) Wird mehr Kapital exportiert als importiert, so entsteht ein Kapitalbilanzdefizit. 8. Aufgabe a) Die Zinsparitätentheorie besagt, dass die nominalen Zinssätze auf inländische und ausländische Anleihen immer gleich groß sein müssen. b) Bei flexiblen Wechselkursen und fixen Wechselkurserwartungen führt eine Zinserhöhung im Ausland gem. der Zinsparitätentheorie zu einer sofortigen Abwertung der inländischen Währung. c) Im Vergleich zur geschlossenen Volkswirtschaft ist bei einem Regime flexibler Wechselkurse expansive Fiskalpolitik stets weniger wirksam. d) Bei einem Regime fixer Wechselkurse ist es der Zentralbank niemals möglich eine eigenständige Geldpolitik zu betreiben. e) Bei fixem Wechselkurs führt eine expansive Fiskalpolitik zu einer Verringerung der Devisenreserven der Zentralbank. 5 9. Aufgabe a) Die absolute Kaufkraftparität besagt, dass die Preisniveaus aller Länder gleich sind, wenn sie in ihren eigenen Währungen gemessen werden. b) Trotz internationaler Güterarbitrage ist in der Realität die absolute Kaufkraftparität zwischen zwei Ländern nicht immer erfüllt. c) Sowohl mit dem Konzept der absoluten als auch mit dem Konzept der relativen Kaufkraftparität können Schwankungen desrealen Wechselkurses zwischen zwei Ländern erklärt werden. d) Der BigMac‐Index offenbart, wie der Wechselkurszwischen zwei Währungen sein müsste, wenn die absolute Kaufkraftparität erfüllt wäre. Die Theorie der absoluten Kaufkraftparität trifft insbesondere dann zu, wenn… a) spekulative Finanztransaktionen nicht vorliegen. b) es keine Handelsbarrieren gibt. c) die Transportkosten hoch sind. d) Informationsunsicherheit zwischen den einzelnen Ländern besteht Der Preisindex für ein Solarmodul in Deutschland beträgt P=1,5. Der Presindex für ein vollkommen gleichwertiges Solarmodul in China hingegen ist P=1,1. Der nominale Wechselkurs aus Sicht Deutschlands beträgt E=0,90 €/Yuan. Welche der folgenden Anpassungsprozesse sind c.p. zu erwarten? a) Der Euro‐Preis für Solarmodule in Deutschland steigt. b) Der Euro‐Preis für Solarmodule in Deutschland sinkt. c) Der Yuan‐Preis für Solarmodule in China steigt. d) Der nominale Wechselkurs aus der Sicht Deutschlands steigt. 6 10. Aufgabe a) Wenn der Gesamtwert der inländischen Nachfrage über dem Wert der Gesamtnachfrage nach inländischen Gütern liegt, dann bedeutet das, dass die Importe in Einheiten inländischer Güter die Exporte übersteigen. b) Eine reale Abwertung führt dazu, dass inländische Produkte für Ausländer teurer werden. Somit sinkt die nachgefragte Exportmenge. c) Eine reale Abwertung führt dazu, dass der Wert der Importe (in Einheiten inländischer Güter) bei konstanter Importmenge ansteigt. d) Ein Anstieg des ausländischen Einkommens führt c. p. zu einem Anstieg der inländischen Nettoexporte. 7 
Herunterladen