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CT TKI EGFR und Haut
Röntgenstrahlen bei HNOTumoren und die Haut
Tyrosinkinaseinhibitoren
EGFR und die Haut
Mark David Anliker
Dermatologie/ Allergologie
Kantonsspital St.Gallen
TKI und Haut
HNO Tumoren und
Strahlentherapie
Vornehmlich Plattenepithelkarzinome, Larynx, Pharynx,
Mundhöhle
Operative Sanierung bei fortgeschrittenenm Leiden schwierig
Tumoren sind Strahlensensibel
TKI und Haut
HNO Tumoren
Weshalb kommt es hier zu Strahlennebenwirkungen?
Die Tumoren müssen mit der möglichst hohen Strahlendosis
behandelt werden, bis zu ca. 7000cGy
Tumoren sind häufig nahe der Haut
Auch wenn das Maximum gezielt im Tumor absorbiert wird, wird
eine gewisse Menge in der Haut akkumuliert
Haut als ständig sich erneuerndes Organ ist empfindlich
TKI und Haut
Röntgenschäden
Radio- oder Röntgendermatitis
Grad I Düsterrotes Erythem
Grad II Blasen, Nässen
Grad III Nekrosen
Chronisches Radioderm:
Ausbildung von Spätschäden: Poikylodermie
Sog. Röntgenulcus oder Röntgenkarzinom
TKI und Haut
Therapie der akuten
Radiodermatitis
Prophylaxe: Ureahaltige Crèmes: Excipial Ulipolotio z.B.: Weniger heftige Reaktionen
Therapie: Weisse Vaseline, Bepanthen Cr.
Reaktion bremsen durch Applikation von
steroidhaltigen Cr. mit Antiseptikum z.B.
Sicorten plus Cr
TKI und Haut
Therapie der chronischen
Radiodermatitis
Langzeitpflege:
Bestrahlte Haut ist:
Talgarm
Schwitzt nicht
Erhöhtes Risiko für
Hauttumoren:
UV Schutz, heparinoidhaltige
Salben, Rückfettung
TKI und Haut
Beginnende
Praekanzerosen
(in situ)
Therapie der chronischen
Radiodermatitis
Langzeitpflege:
Bestrahlte Haut hat:
Erhöhtes Risiko für
Hauttumoren:
Spinaliome
UV Schutz, Langzeitbetreuung
und dermatologische
Kontrollen sobald
Veränderungen auftreten
Röntgenulcus
OP, plastische Deckung,
Kryotherapie
TKI und Haut
Klinik und
Behandlungsmöglichkeiten
1. EGFR-blockierender Substanzen
2. Sorafenib TKI
3. Sunitinib TKI
4. Imatinib TKI
TKI und Haut
Tabelle 1: Indikationen bereits zugelassener
Tyrosinkinase-Inhibitoren
Arzneistoff Zugelassene Indikationen
Imatinib Ph+ chronische Myeloische Leukämie (Ph+CML) in der chronischen Phase,
in der akzelerierten Phase sowie in der Blastenkrise. Ph+ akute Lymphatische
Leukämie (Ph+ALL) in Kombination mit Standardchemotherapie;
Hypereosinophilensyndrom (HES), atypische myelodysplastische/ myeloproliferative
Erkrankungen (MDS/MPD) oder aggressive systemische Mastozytose (SM)
einhergehend mit Eosinophilie und einer platelet-derived growth factor (PDGF)Rezeptor-alpha oder -beta Mutation oder einem FIP1L1-PDGFR-alpha
Fusionsprotein. Behandlung unresezierbarer und/oder metastasierter maligner
gastrointestinaler Stromatumoren (GIST) bei Erwachsenen. Behandlung von
Erwachsenen mit unresezierbarem, rezidivierendem oder metastasiertem
Dermatofibrosarkom protuberans (DFSP).
Sorafenib Leberzellkarzinom; fortgeschrittenes Nierenzellkarzinom, wenn eine
vorherige Interferon-alpha- oder Interleukin-2-basierte Therapie versagt hat oder die
Patienten für eine solche Therapie nicht geeignet sind.
Sunitinib Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem und/oder
metastasierendem Nierenzellkarzinom. Behandlung von Patienten mit malignem
gastrointestinalem Stromatumor (GIST) bei Resistenz oder Intoleranz auf Imatinib.
Anliker 2010
TKI und Haut
Weshalb kommt es zum Angriff gegen die
Haut?
Tyrosinkinase sind stark
vertreten in
• Pigmentmalen
• Verhornende Haut
• Warzen
•Haarwurzeln (Pigmentierung)
•Nägel
Und somit auch Ziel von TKIs
Anliker 2010
TKI und Haut
Häufige Reaktion auf Sunitinib und Sorafenib
zeig mir deine Hände und ich
sage wer du bist.......
Was sonst nur Mechaniker
handwerker und Bauarbeiter
aufweisen zeigt sich unter TKIs
sehr häufig
Anliker 2010
TKI und Haut
Häufigkeit beobachter Nebenwirkungen unter
Sunitinib
Hautnebenwirkungen in der Mehrzahl der Behandelten
Nebenwirkung
anzahl Patienten
aus N=119
Beginn nach
Hand Fuss Reaktion
Mundhöhlenentzündung
Gesichtsschwellung
gelbliches Gesicht
Haar Depigmentierung
43
43
29
20
16
5-82 Tage
1. bis 15.Woche
1. bis 18.Woche
1. bis 18.Woche
7. bis 16.Woche
Tumor
Nieren CA
26
26
22
13
12
Splitterblutungen der Nägel
12
3. bis 12.Woche
9
3
Ausschlag am Körper
15
1. bis 8.Woche
11
4
Schwellung Unterschenkel
14
11
3
Rötung im Gesicht
11
9
2
Haarausfall
akneformer Ausschlag
Gefühlsstörung Kopfboden
7
6
1
1. bis 10.Woche
1. woche bis 8
Monat
4. woche bis 7.
Monat
1. bis 12.Woche
6.Woche
4
5
1
3
1
0
GIST
17
17
7
7
4
Anliker 2010
TKI und Haut
Wie häufig ist die Haut mit
betroffen?
Hautveränderung sind in der
Mehrzahl (3/4) der Patienten
anzutreffen
Anliker 2010
TKI und Haut
Sorafenib (Nexavar®)
ƒ Hand-Fuss-Reaktionen + Akrales Erythem (MA)
Psoriasiforme Plaques
Schwielen
schmerzhafte
scharf begrenzte
Splitterblutungen
Anliker 2010
TKI und Haut
Das häufigste Problem der Haut bei TKI
Schwielen,
verdickte Haut und
Rhagaden
Sorafenib 43%,
nach 1-8 Wochen
Sunitinib 52% nach
1 bis 12 Wochen
Anliker 2010
TKI und Haut
Sunitinib (SU11248,Sutent®)
ƒ
ƒ
Ausschlag am Stamm 1%% 1-8. Woche
Purpurfarbene Maculopapeln bis 5mm gross, rel. gut
begrenzt, v.a. am Stamm, nicht juckend
Anliker 2010
TKI und Haut
Sunitinib: Depigmentierungen +Haarveränderungen
Veränderung der Hautfarbe
ƒ
Weisse HautÆ gelblicher teint (ohne Hepatitis)
ƒ
Dunkle Haut Æ de-pigmentatierung (Fleckförmig
oder generalisiert)
Haare
ƒ
Depigmentierung (weiss während der Behandlung,
original-farben während den Pausen, es resultiert ein
Zebrastrefen-Muster!)
Therapie: Keine
Anliker 2010
TKI und Haut
Häufigkeit beobachter Nebenwirkungen unter
Sorafenib
Hautnebenwirkungen in der Mehrzahl der Behandelten
Nebenwirkung
Anzahl Patienten aus
N=109
Beginn nach
Tumor
Nieren CA
Leber CA
Hand Fuss Reaktion
52
3-56Tage
18
34
Haarausfall
38
2. bis 16 Woche
15
13
Mundhöhlenentzündung
28
1. bis 8 Woche
11
17
Ausschlag am Körper
23
1. bis 8 Woche
10
13
fettiges Ekzem im Gesicht
4
1. bis 9 Woche
2
2
trockene Haut
3
3,4, und 16. Woche
2
1
Splitterblutungen der Nägel
3
3.,7., und 12. Woche
2
1
Ekzem genital
2
2. und 12. Woche
1
1
Zyste im Gesicht
1
8. Monat
0
1
Anliker 2010
TKI und Haut
Sorafenib (Nexavar®) Sunitinib (Sutent®)
ƒ
Hand-Fuss-Reaktionen + Akrales Erythem (MA)
Behandlung:
1.Keine engen Schuhe, Druckstellen vermeiden,
Reibung vermeiden (Handschuhe, dicke Socken
2.Prophylaxe mit Nivea Cr
3.Crèmes die die Hornhautschichten ablösen mit
Harnstoff 10% ( z.B. Carbamid Cr., Nutra plus Cr) oder
salicylvaseline>5% -20%. Behandlung mit Fucicort®Cr
Anliker 2010
TKI und Haut
Hand und Fuss Reaktion=
übermässige Verhornung und
Schwielenbildung
2 verschiedene
Erkrankungen
Hand and foot syndrome= akrales
Dysaestesiesyndrome bei Chemotherapie=
giftige Reaktion
Andere Behandlung:
Anitoxidantien, Vit E hochdosiert, DMSO
Anliker 2010
TKI und Haut
Häufigkeit beobachter Nebenwirkungen unter
Imatinib
Hautnebenwirkungen in der Mehrzahl der Behandelten
Nebenwirkung
Anzahl Patienten
aus N=39
Beginn nach
Juckreiz
40%
7 Wochen
Schwellung der Augengegend 74%
5-6 Wochen
Ausschlag am Körper
66%
8 Wochen
Nagelveränderungen
selten
Später?
Röschenflechte-artig
Ausschlag
Sehr selten
7 Wochen
trockene Haut
häufig
Nach einigen Wochen
Anliker 2010
TKI und Haut
Imatinib (Glivec®) und Sorafenib
ƒ Periorbitale Oedeme (Schwellung der
Augengegend
ƒ DD perakutes kontaktallergisches Ekzem
ƒ Therapie: Kühlende Umschläge (z.B. Ringer-L)
ƒ Steroid in Crèmegrundlage (z.B. Betnovate Cr)
Anliker 2010
TKI und Haut
Imatinib
•
Therapie: Steroid und
Rückfettung in Salbengrundlage
z.B. Elocom Salbe und Excipial
Fett Salbe
ƒ
Ganzkörperrötung mit stark
ekzematöser Komponente mit
Erosionen nach 4 Wochen Gliveec
Anliker 2010
TKI und Haut
Imatinib
ƒ Nagelzerstörung ohne Pilze nach 3
Monaten, krümelig psoriasiform
ƒ Behandlung mit Harnstoff und
Cortisontropfen
(Entzündungshemmung) evtl Abkleben
Anliker 2010
TKI und Haut
ƒ
Wo finden sich EGFR in
der Haut?
Vorkommen:
- v.a. in basalen, undifferenzierten Kerationzyten
- Zellen der äusseren Haarwurzelscheide
- Schweissdrüsen
- Talgdrüsen
ƒ
EGFR spielt eine Rolle bei:
- Proliferation, Migration
- Zelldifferenzierung
- Schutz gegen UV- induzierte Schäden
- Entzündungsreaktionen
- Angiogenese
3 Phasen durch EGFR-Hemmer
Akute EGFR-Folliculitis
Xerotische EGFR-Dermatitis
Fissuren
Hypergranulierende
EGFR-Paronychie
Pruritus
1
2
9
Phase I
3
4
pustulös/erosiv
5
6
7
8 Wochen
Phase II
Phase III
ekzematös
hyperreaktiv
TKI und Haut
EGFR-blockierende
Substanzen
Follikulitis:
ƒ Sterile Pustulose, zentrofacial betont, am Sternum und
Mittlerem Rücken. Z. T. folliculär gebunden.
ƒ Keine Komedonen, orangenen Teint- seborrhoische
Schuppung
Neutrophilenansammlung
TKI und Haut
Unterscheiden Sie die Phasen
und Körperregionen
Behandlung:
ƒ
Die Pustulose spielt sich Zentrofacial, sternal und am Rücken ab!
ƒ
Dies sind die seborrhoischen Areale! Also nicht zu fettig behandeln
ƒ
= Crèmegrundlagen
TKI und Haut
Akute EGFR Folliculitis
Rechts:
Linola halbfett
Emulsio
nach 7 Tagen Sicorten plus Cr 1x/d links
TKI und
Haut
2. Phase:
Xerotische
EGFRDermatitis
Pulpitis sicca der Fingerspitzen + Xerosis :
ƒ Vergleichbar wie bei atopischer Dermatitis, mechanics
hands bei Anti-Jo1 anti-Synthetase Syndrom
Fettige Grundlagen mit Mittelbis hochklassigem Steroid: Z.B.
Elocom Salbe, Cutivate Salbe,
Dermovate Salbe 2 Wochen
täglich, dann 2x/wo
TKI und Haut
EGFR-blockierende Substanzen
Paronychie Behandlung
ƒ Fucidin Cr. (Superantigen)
ƒ Starkes topisches Steroid (z.B. Dermovate Cr.)
ƒ Elektrokauter, Silbernitrat- vaskulärer Laser
temporäres Ereignis!
Tab. 2. Dermatologische Therapieempfehlungen der unerwünschten
Hautnebenwirkungen von EGFR-Inhibitoren
Hypergranulierend
Xerotische
Akute EGFRe EGFREGFRFollikulitis
Paronychie
Dermatitis
Bei Bedarf
Bei ersten
Lokale
Bei den ersten
zusätzlich zur
Symptomen:
antiinflammatoriSymptomen
z. B. Dermovate
Basistherapie :
sche Therapie
z. B.Sicorten
Salbe, Diprolen
z. B. Sicorten
„plus“ crème;
Salbe 1x/Tag,
« plus » crème;
Bei
Fucicort crème
Fucicort crème
floriderEntzündung:
1x/Tag[1]
1x/Tag 1
Antiseptische FussSystemische Doxycyclin 100 –
bäder
200 mg/Tag, je
Silbernitratumschläg
Therapie[2]
nach Verlauf 50e 0.5%, Ichthyolan
100 mg/d
Salbe
20-50%
Tägliche Hautpflege:
Geeignetes
Basistherapie
z. B. Excipial U
Schuhwerk. Tägliche
Lipolotio, Carbamid
Haut und
Crème oder Lotion,
Nagelpflege
Remederm Crème
Hand und –
oder Lotion etc.
Fusscremes
Dosierung:
z. B. Carbamid C;
mindestens 10ml
bei Schwielen:
bzw. gr/Tag
Kerasal S
[1] Nach maximal 10 Tagen ausschleichen: zunächst 3x/Woche während 2 Wochen, dann
2x/Woche während 2
D Sonnenexposition vermeiden,
und präventive
Massnahmen
Vermeidung von
irritierenden
Faktoren wie
Peelings,
Benzoylperoxid,
topische Retinoide
Wochen
[2]
Strenge Indikationsstellung! (siehe Text)
TKI und Haut
FAZIT
•
Bei klassischen Chemotherapeutika kommt es
zu toxischen Reaktionen der Haut+Haare
•
V.a.Patienten die TKI/EGFR erhalten
reagieren in der Mehrheit mit Hautreaktionen
•
Grund ist das vermehrte Vorkommen von
Tyrosinkinase in der verhornenden Haut,
Warzen und Schleimhaut, EGFR in Haut und
Talgdrüsen
•
Eine rechtzeitige Aufklärung, Pflege und
Behandlung ist notwendig
Anliker 2010
TKI und Haut
PD Lucie Heinzerling MD
Dermatology/Allergology
KS St. Gallen
Thank you for
your attention
Marianne Lerch MD
Dermatology/Allergology
KS St. Gallen
Teresa Jaeger MD
Dermatology/Allergology
KS St. Gallen
Vielen Dank an:
Dr. Dieter Köberle
Onkologie KS St. Gallen
Uwe Hauswirth MD
DermatologyAllergology
KS St. Gallen
PD Dr. Silke Gillessen
Onkologie KS St. Gallen
Anliker 2010
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