THEORIE DER PHASENÜBERGÄNGE WS 2007/2008 Blatt 1 Übungen am 14.11.07 Aufgabe 1: Fluktuations-Dissipations Theorem (a) Zeigen Sie, dass sich im Formalismus der Statistischen Mechanik die magnetische Suszebtibilität χ in Abhängigkeit vom magnetischen Moment M schreiben lässt als χ(T ) = β hM 2 i − hM i2 . (b) Leiten Sie daraus den statischen Grenzfall des Fluktuations-Dissipations Theorems her: χ(T ) ∼ G(k = 0) , wobei G(k) die Fouriertransformierte der Ortsraum-Korrelationsfunktion ist. Aufgabe 2: Thermodynamischer Limes: Das klassische monoatomare ideale Gas In der klassischen Beschreibung ist die Entropie im mikrokanonischen Ensemble bestimmt durch das Phasenraumvolumen W im Energieintervall [E, E + ∆E]: W (E, ∆E, V, N ) S(E, V, N ) = kB ln h3N N ! ! , wobei h die Planck’sche Konstante ist. Im Folgenden soll anhand dieser Darstellung die explizite Entropie für ein monoatomares ideales Gas, bestehend aus N Teilchen, in einer Box mit dem Volumen V berechnet werden. (a) Zeigen Sie, dass sich die Entropie in diesem Fall schreiben lässt als 2πmEV 2/3 S 3 = N ln kB 2 h2 ! 3 − ln N ! − ln N ! + ln 2 " ∆E 1+ E 3N/2 # −1 . Hinweis: Verwenden Sie die Formel für das Volumen einer d-dimensionalen Kugel: Vd (r) = π d/2 rd Γ(1 + d/2) mit Γ(n) = (n − 1)! . Was passiert, wenn Sie jetzt ∆E → 0 durchführen ? (b) Schreiben Sie die Entropie auf die Dichten v=V /N , e=E/N und δe=∆E/N um, so dass N die einzig verbleibende extensive Variable ist. Vereinfachen Sie sodann die Darstellung unter Verwendung der Stirling’schen Näherung. Führen Sie jetzt den Übergang in den thermodynamischen Limes durch (N → ∞) und verifizieren Sie die Sackur-Tetrode Formel 3 4πmev 2/3 S(E, V, N ) = kB N ln 2 3h2 " ! 5 + 2 # . (c) Die kanonische Zustandssumme für das klassische monoatomare ideale Gas lautet VN Z(T, V, N ) = N! 2πm βh2 !3N/2 . Berechnen Sie daraus die innere Energie U . (d) Verwenden Sie die angegebene mikrokanonische Entropiedarstellung aus (a) und berechnen Sie daraus die Temperatur T . Lösen Sie das Ergebnis nach E auf und vergleichen Sie mit dem Resultat aus (c). Unter welchen Bedingungen sind beide Ergebnisse identisch ? Aufgabe 3: Ising-Modell mit Kopplungen unendlicher Reichweite Das Ising-Modell mit (unphysikalisch) schwacher Kopplungen zwischen allen Spins ist exakt lösbar. Der Hamiltonian ist folgendermaßen definiert H=− X J0 X si si sj − H 2 ij i (a) Warum macht das Modell nur Sinn wenn J0 =J/N ? (N beschreibe die Zahl der Spins im System) (b) Beweisen Sie die zur Lösung herangezogene Hubbard-Stratonovich Transformation s e a 2N x2 = Na 2 Na Z ∞ dλ e− 2 λ +aλx 2π −∞ Re a > 0 . Diese erlaubt die Entkopplung von Wechselwirkungen (∼ x·x) durch die Integration über Hilfsfelder (∼ λ). (c) Zeigen Sie, dass sich damit für die kanonische Zustandssumme des Modells s Z= N βJ Z ∞ dλ e−βN A(λ) 2π −∞ , 1 1 mit A(λ) = Jλ2 − ln [2 cosh(β(H + Jλ))] 2 β , ergibt.s (d) Im thermodynamischen Limes lässt sich obiges Integral exakt in der allgemeinen Sattelpunkts-Näherung bestimmen: 1 ln N →∞ N lim Z dy e−N g(y) = X Min[g(y)]|yi (g(y) reell) . i Leiten Sie die Sattelpunkts-Gleichung f (λi )=0 her und zeigen Sie, dass für die Zustandssumme im thermodynamischen Limes gilt Z= X e−βN A(λi ) . i Berechnen Sie die Magnetisierung M . (e) Lösen Sie die Sattelpunkts-Gleichung für H=0 graphisch. Ermitteln Sie die Temperatur Tc des in diesem Fall auftretenden Phasenübergangs.