Variablen und freie Variablen eines Ausdrucks Die Variablen eines Ausdrucks (Var (e)) Var (x) Var (op(e1 , . . . , en )) Var (e = e 0 ) Var (Qx.ϕ) = = = = {x} Sn x ∈X Var (e ) i i=1 Var (e) ∪ Var (e 0 ) {x} ∪ Var (ϕ) Q ∈ {∀, ∃} Die freien Variablen einer Formel (free(ϕ)) sind genauso definiert ausser: free(Qx.ϕ) = free(ϕ) \ {x} Q ∈ {∀, ∃} 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 33 / 56 Substitution Die Substitution einer Variablen x durch einen Ausdruck t in e (ext ) xxt = t yxt = y op(e1 , . . . , en )tx = op((e1 )tx , . . . , (en )tx ) (e1 = e2 )tx t t = ((e 1 )x = (e2 )x ) Qy .ϕ falls y = x ∨ x 6∈ free(ϕ) Qy .ϕt falls y 6= x, y 6∈ free(t), x ∈ free(ϕ) x = z t Qz.(ϕy )x falls y 6= x, y ∈ free(t), x ∈ free(ϕ) (z neu, d. h. z 6∈ Var (ϕ) ∪ Var (t)) (Qy .ϕ)tx falls x 6= y (Q ∈ {∀, ∃}) 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 34 / 56 Regeln für Gleichungen Γ ` τ = τ, ∆ (reflexivity right) x = τ, Γτx ` ∆τx (insert equation) x = τ, Γ ` ∆ • Statt x = τ ist auch τ = x erlaubt (Symmetrie) • KIV erlaubt auch: • Einsetzen von Gleichungen τ = τ 0 (beides keine Variable). Ersetzt τ nur dort, wo alle Variablen frei sind. • Einsetzen der Gleichung nur an spezifischen Positionen in Γ ` ∆ (selten gebraucht) 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 35 / 56 Beispiel Ein Beweis mit Quantoren. 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 36 / 56 Regeln für Quantoren • ϕτx , ∀ x.ϕ, Γ ` ∆ (all left) ∀ x.ϕ, Γ ` ∆ • ϕyx , Γ ` ∆ (exists left) ∃ x.ϕ, Γ ` ∆ Γ ` ϕτx , ∃ x.ϕ, ∆ (exists right) Γ ` ∃ x.ϕ, ∆ Γ ` ϕyx , ∆ (all right) Γ ` ∀ x.ϕ, ∆ ϕτx die Substitution von x durch einen beliebigen Term τ in ϕ. y ist eine neue Variable, i. e. eine, die nicht frei in Q x.ϕ, Γ, ∆ (Q ∈ {∀, ∃}) vorkommt. Genauer: y 6∈ (free(ϕ)\{x}) ∪ free(Γ) ∪ free(∆) 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 37 / 56 Intuition für Quantorenregeln (1) all left: • Allquantor im Antezedent: ∀ x.ϕ wird als wahr angenommen • Aus der Annahme folgt, dass auch die Annahme ϕtx für einen beliebigen Term t wahr ist • Jede Formel ϕtx darf hinzugenommen werden • Einziges Problem: Welches t ist nützlich (kreativ!)? all right: • Allquantor im Sukzedent: ∀ x.ϕ soll bewiesen werden • Dazu muss ϕ für jedes beliebige, feste“ Element bewiesen werden ” • Eine Variable y bezeichnet so ein beliebiges Element, aber nur, wenn sie neu ist • Wenn die Variable nicht neu wäre, wäre ihr Wert nicht beliebig, sondern durch die Formeln eingeschränkt. • Statt ∀ x.ϕ zeige man also ϕyx mit neuem y . • Keine Kreativität erforderlich 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 38 / 56 Intuition für Quantorenregeln (2) ex right: • ∃ x.ϕ im Sukzedent soll bewiesen werden • Wenn ϕtx für einen Term t bewiesen werden kann, so ist ∃ x.ϕ wahr für den Wert den t bezeichnet. • Also darf man sich ein t (hoffentlich das richtige“) aussuchen, um ” einen Beweis für ϕtx zu führen. ex left: • ∃ x.ϕ im Antezedent darf angenommen werden. • Es gibt also eine Belegung von x mit einem Element, für die ϕ wahr ist • Über das Element weiss man nur, dass ϕ wahr wird. • Eine neue Variable y können wir mit dem Element belegen, da die Gültigkeit der Sequenz von der Belegung bisher nicht abhängt. • Die neue Variable gibt einen Namen“ für das existierende Element. ” • Statt ∃ x.ϕ wird also ϕyx mit neuem y als Annahme verwendet. 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 39 / 56 Zusätzliche Regel: Insert Axiom `ϕ all right ` Cl∀ (ϕ) weakening Γ, Cl∀ (ϕ) ` ∆ Γ ` Cl∀ (ϕ), ∆ cut Γ`∆ Cl∀ (ϕ) := ∀ x1 , . . . , xn .ϕ, wobei {x1 , . . . , xn } = free(ϕ) Neue Regel im Basiskalkül, um obige Schritte abzukürzen: ` Ax Cl∀ (Ax), Γ ` ∆ (insert axiom) Γ`∆ • KIV bietet die erste Prämisse nicht mehr an • Später: Der KIV-Kalkül hat noch komfortablere Regeln: insert lemma & insert rewrite-lemma 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 40 / 56 Vorgriff: Induktion für natürliche Zahlen • Theoretisches zu Induktion später • In KIV gibt es pro Datentyp meist eine strukturelle Induktionsregel • Nat. Zahlen: Wenn für eine Formel ϕ(n) • ϕ(0) gilt • Für jedes n: Aus Ind.hyp. ϕ(n) folgt: ϕ(n +1) dann gilt für ∀ n. ϕ(n) • Im Sequenzenkalkül: ϕ ist jetzt die Sequenz Γ ` ∆ (für Induktionsformel in Formel umwandeln!) ` ϕ(0) ϕ(n) ` ϕ(n +1) Γ`∆ V W ϕ = ∀ y. Γ → ∆, y = free(Γ → ∆) \ {n} 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 41 / 56 Semantik von Formeln und Sequenzen 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 42 / 56 Grundidee der Verwendung von Logik im Softwareentwurf Menge von Formeln = Axiome Ax Syntax: beschreiben Semantik: Software-Systeme: Menge von Algebren {A, B, . . .} `K ,,ist beweisbar” O Vollständigkeit Formel ϕ Korrektkeit beschreibt |= ,,ist gültig in” Eigenschaft ϕA Ziel: Nachweis, dass ein reales Softwaresystem eine Eigenschaft hat. Technik: Formaler Beweis ( Rechnen mit Formeln“) in KIV. ” Korrektheit + Vollständigkeit garantieren, dass man das richtige tut 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 43 / 56 Grundidee der Verwendung von Logik im Softwareentwurf (1) Semantik (i. e. der Inhalt, dessen was wir tun): • 1. Schritt: Wir wollen Softwaresysteme und funktionale Anforderungen an solche beschreiben • SW-Systeme sind Datenstrukturen, Programme etc. Bei eingebetteten Systemen evtl. inclusive Umgebung • 2. Schritt: Gegeben eine beliebige Implementierung, die die Anforderungen erfüllt, wollen wir Eigenschaften wie z. B. Korrektheit und Sicherheit nachweisen Mathematik: Das allgemeinste Modell für ein SW-System ist eine Algebra A. Wir wollen also Algebren beschreiben, und Eigenschaften von Algebren nachweisen. 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 44 / 56 Grundidee der Verwendung von Logik im Softwareentwurf (2) Mathematik: Sprachen zum Beschreiben von Algebren und ihren Eigenschaften heissen Logiken Bem.: Auch Prog.sprachen sind spezielle Beschreibungen von Algebren! Syntax • Algebren kann man durch Formelmengen Ax beschreiben • Eigenschaften werden durch Formeln ϕ beschreiben • Statt informell zu überlegen ob eine Eigenschaft gilt, verwenden wir einen Kalkül K , und zeigen formal: Ax `K ϕ Gewinn: Garantie, dass SW-System Eingenschaft hat Keine absolute Garantie: Nur so gut, wie die Genauigkeit der Beschreibung des SW-Systems (insbes. die Umgebung bei eingebetteten Systemen!) 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 45 / 56 Semantik: Σ-Algebren Eine Σ-Algebra A = ((As )s∈S , (op A )op∈OP ) zu einer Signatur Σ = (S, OP) ist ein Paar mit: • Nichtleeren Mengen As für jede Sorte s ∈ S (Trägermengen) • Die Trägermenge Abool ist immer gleich {tt,ff} • Funktionen op A : As1 × . . . × Asn → As 0 für alle op : s1 , . . . , sn → s 0 • Die vordefinierten booleschen Symbole haben in jedem A die “normale” Bedeutung (Wahrheitstafeln): trueA = tt, ∧A (tt,ff) = ff, ∨A (tt,ff) = tt etc. Die Menge aller Σ-Algebren über Σ wird mit Alg(Σ) bezeichnet. Merke: Sorten bedeuten Datenmengen, Operationssymbole bezeichen Funktionen Algebra = Datenstruktur, Σ entspricht Interface Bsp: Datenmenge = Menge aller Listen, Operation: Aneinanderhängen 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 46 / 56 Semantik: Belegungen von Variablen Eine Belegung (engl. v aluation; auch: ein Zustand) S v : s∈S vs : Xs → As ist eine Abbildung, die jedem Variablensymbol in Xs einen Wert in As zuordnet Die Abänderung vxa der Belegung v für x ∈ Xs und a ∈ As ist definiert durch: v (y ) falls x 6= y a vx (y ) := a falls x = y 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 47 / 56 Semantik von Ausdrücken Gegeben eine Algebra A und eine Belegung v . Dann ist die Semantik [[e]]A,v eines Ausdrucks e der Sorte s das folgende Element aus As : • [[x]]A,v := v (x) für x ∈ Xs • [[op(e1 , . . . , en )]]A,v := op A ([[e1 ]]A,v , . . . , [[en ]]A,v ) für op ∈ OP und ei ∈ EXPR(Σ, X ) • [[e1 = e2 ]]A,v := tt, falls [[e1 ]]A,v = [[e2 ]]A,v (sonst := ff) • [[∀ x.ϕ]]A,v := tt, falls für alle a ∈ As 0 gilt: [[ϕ]]A,v a = tt (sonst := ff) (x ∈ Xs 0 ) x • [[∃ x.ϕ]]A,v := tt, falls es ein a ∈ As 0 gibt mit [[ϕ]]A,v a = tt (sonst := x ff) (x ∈ Xs 0 ) Hinweis: Falls ϕ eine Formel ist, so ist [[ϕ]]A,v immer tt oder ff. (“Die Formel ist wahr oder falsch in A mit v ”) 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 48 / 56 Gültigkeit Für ϕ ∈ For (Σ, X ) und Ax ⊆ For (Σ, X ) definiert man: • A, v |= ϕ :⇔ [[ϕ]]A,v = tt Gesprochen: ϕ gilt in A unter Belegung v“ ” • A |= ϕ :⇔ für jedes v gilt: A, v |= ϕ Gesprochen: ϕ gilt in A“, A Modell von ϕ “ ” ” • A |= Ax :⇔ A |= ϕ für alle ϕ ∈ Ax • Ax |= ϕ :⇔ für alle A ∈ Alg(Σ) gilt: A |= Ax ⇒ A |= ϕ Gesprochen: ϕ folgt aus Ax“ ” • ϕ Tautologie, |= ϕ :⇔ für alle A ∈ Alg(Σ) gilt A |= ϕ Beachte: A |= p(x) genau dann, wenn pA konstant für alle Elemente wahr ist, also auch genau dann, wenn A |= ∀ x.p(x) 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 49 / 56 Erfüllbarkeit Für ϕ ∈ For (Σ, X ) und Ax ⊆ For (Σ, X ) definiert man: • ϕ erfüllbar in der Algebra A :⇔ es gibt Belegung v mit A, v |= ϕ • Ax erfüllbar in der Algebra A :⇔ es gibt Belegung v mit A, v |= ϕ für alle ϕ ∈ Ax • ϕ erfüllbar, falls ϕ erfüllbar in einer Algebra • Ax erfüllbar, falls Ax erfüllbar in einer Algebra Beachte: p(x) ist erfüllbar in A, wenn pA für ein Element wahr liefert, also auch genau dann, wenn A |= ∃ x.p(x) 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 50 / 56 Eigenschaften der Prädikatenlogik (1) 1 A, v |= ϕ ⇔ Nicht A, v |= ¬ ϕ (kurz: A, v 6|= ¬ ϕ) 2 A, v |= ϕ oder A, v |= ¬ ϕ 3 v (x) = v 0 (x) für alle x ∈ free(ϕ) ⇒ (A, v |= ϕ ⇔ A, v 0 |= ϕ) 4 Nur, wenn free(ϕ) = ∅: A |= ϕ oder A |= ¬ ϕ 5 Nur, wenn free(ϕ) = ∅: A |= ϕ ⇔ A 6|= ¬ ϕ 6 A |= ϕ ⇔ A |= Cl ∀ (ϕ) 7 {Ax1 , . . . , Axn } |= ϕ ⇔ {Cl ∀ (Ax1 ), . . . , Cl ∀ (Axn )} |= ϕ Bedeutung: Cl ∀ (ϕ)-Allquantifizierung aller freien Variablen in ϕ Beachte Nummer 7: Axiome sind immer allquantifiziert (Unterschied zur Vorlesung Logik f. Informatiker!) 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 51 / 56 Eigenschaften der Prädikatenlogik (2) Substitutionstheorem [[t ]] A, vx A,v |= ϕ ⇔ A, v |= ϕtx Korollar (Instanzierung und Umbenennung) Es gilt: |= (∀ x. ϕ) → ϕtx Wenn z 6∈ free(ϕ) \ {y }, so gilt außerdem: • A, v |= ∀ y . ϕ ⇔ A, v |= ∀ z. ϕzy • |= (∀ y . ϕ) ↔ (∀ z. ϕzy ) 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 52 / 56 Semantik von Sequenzen Definition (Semantik von V Sequenzen) W A, v |= Γ ` ∆ ⇔ A, v |= Γ→ ∆ Folgerungen Für ϕ ∈ For (Σ, X ) und Ax ⊆ For (Σ, X ) gilt 19. April 2013 A |= ϕ ⇔ A |= ` ϕ A |= ¬ ϕ ⇔ A |= ϕ ` Ax |= ϕ ⇔ Ax |= ` ϕ Ax |= ¬ ϕ ⇔ Ax |= ϕ ` G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 53 / 56 Korrektheit der Basisregeln Satz (Regelkorrektheit der Basisregeln) Für alle Basisregeln gilt: A |= {Γ1 ` ∆1 , . . . , Γn ` ∆n } ⇒ A |= (Γ ` ∆) Alles andere wäre nicht sehr sinnvoll! Satz (Invertierbarkeit der Basisregeln) Für alle Basisregeln außer Abschwächung gilt: A |= (Γ ` ∆) ⇒ A |= {Γ1 ` ∆1 , . . . , Γn ` ∆n } Wichtige Konsequenz: Durch Regelanwendung wird aus einer beweisbaren Sequenz nie eine unbeweisbare! (Man kann nichts falsch machen, nur Unnötiges und Umständliches) 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 54 / 56 Korrektheit und Vollständigkeit von PL Kann man mit den Basisregeln einen Beweisbaum mit Konklusion ` ϕ und Prämissen in Ax konstruieren, dann schreibt man Ax `PL ϕ. Satz (Korrektheit) Für jede Formel ϕ und jede Formelmenge Ax gilt Ax `PL ϕ ⇒ Ax |= ϕ Satz (Vollständigkeit) Für jede Formel ϕ und jede Formelmenge Ax gilt Ax |= ϕ 19. April 2013 ⇒ Ax `PL ϕ G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 55 / 56 Unentscheidbarkeit von PL Satz (Unentscheidbarkeit von PL) Es gibt kein Entscheidungsverfahren für die Allgemeingültigkeit von prädikatenlogischen Formeln. Zählt man alle Beweise des Sequenzenkalküls auf, so wird darin jede allgemeingültige Formel irgendwann vorkommen, aber das Verfahren kann nicht so verschärft werden, daß es auch für alle nicht allgemeingültigen Formeln immer abbricht. Beachte: Für reine Aussagenlogik ist der Sequenzenkalkül ein Entscheidungsverfahren: Man kann blind einfach Regeln anwenden, das terminiert immer. Genau wenn der Beweis geschlossen wird ist die Formel allgemeingültig! Das Problem bei PL liegt wo? 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 56 / 56 Unentscheidbarkeit von PL Satz (Unentscheidbarkeit von PL) Es gibt kein Entscheidungsverfahren für die Allgemeingültigkeit von prädikatenlogischen Formeln. Zählt man alle Beweise des Sequenzenkalküls auf, so wird darin jede allgemeingültige Formel irgendwann vorkommen, aber das Verfahren kann nicht so verschärft werden, daß es auch für alle nicht allgemeingültigen Formeln immer abbricht. Beachte: Für reine Aussagenlogik ist der Sequenzenkalkül ein Entscheidungsverfahren: Man kann blind einfach Regeln anwenden, das terminiert immer. Genau wenn der Beweis geschlossen wird ist die Formel allgemeingültig! Das Problem bei PL liegt bei der Frage, welche Terme τ man bei den Regeln all left/exists right wählen soll. 19. April 2013 G. Schellhorn, D. Haneberg: Formale Methoden im Software Engineering 56 / 56