10. Übungsblatt zur Vorlesung Quantenmechanik, SS 2015 Aufgabe 35: Variationsrechnung für den 2-D Oszillator. (6 Punkte) a) Berechnen Sie durch Optimierung des reellen Parameters α die beste Versuchswellenfunktion der Form ψ(x) = c e−αr für den Grundzustand des harmonischen Oszillators in zwei Dimensionen mit (~ = m = ω = 1) 1 1 H0 = (p2x + p2y ) + (x2 + y 2 ) . 2 2 b) Die exakte Lösung erhalten Sie, wenn Sie das Problem als zwei unabhängige harmonische Oszillatoren in den Richtungen x und y betrachten: Ĥ = Ĥx + Ĥy mit Ĥj = 21 P̂j2 + 21 Q̂2j . Wegen [Ĥx , Ĥy ] = 0 können Sie die Wellenfunktion als Produkt ansetzen: ψ(x) = ψ1 (x1 )ψ2 (x2 ). Vergleichen Sie die exakte Grundzustandsenergie mit dem Ergebnis der obigen Rechnung. Hinweis: Benutzen Sie 2 Z ∞ ∂ ∂2 1 ∂ ∂ψ + ψ(r) = r und y n e−y dy = n! ∂x2 ∂y 2 r ∂r ∂r 0 Aufgabe 36: Störungsrechung im Potenzialtopf (6 Punkte) Ein Teilchen der Masse m sei in einer Dimension in folgendem unendlich tiefen Potenzialtopf gebunden: ∞ x < 0 und x > L V (x) = λx 0 ≤ x ≤ L a) Skizzieren Sie dieses Potential und geben Sie den Hamiltonoperator an. b) Geben Sie alle Energien und Eigenzustände des ungestörten Systems (d.h.λ = 0) an. c) Berechnen Sie die Energiekorrektur erster Ordnung in λ zu allen Energien En . d) Geben Sie die Korrektur der Eigenenergien in der Ordnung λ2 und die der Eigenfunktionen in der Ordnung λ an. Es reicht aus in Teil (d) das Ergebnis in Form von Integralen anzugeben, die nicht ausgewertet werden müssen. e) Wird durch die Störung die Unschärfe ∆x größer oder kleiner? (Kurzes qualitatives Argument ohne Rechnung). Hinweise: Die Wellenfunktionen müssen nicht normiert werden, d.h. die Normierungskonstante kann stehen bleiben. Weiters kann die Beziehung 2 sin2 y = 1 − cos(2y) hilfreich sein. Aufgabe 37: 2D harmonischer Oszillator mit Störung (7 Punkte) Gegeben ist ein zweidimensionaler harmonischer Oszillator (mit ~ = m = ω = 1) H0 = 1 1 2 (px + p2y ) + (x2 + y 2 ) . 2 2 (a) Wie lauten die Eigenfunktionen und Eigenenergien der drei niedrigsten Eigenzustände (Normierung!)? Welche Entartungen liegen vor? (b) Betrachten Sie nun eine Störung des Systems durch g H1 = xy(x2 + y 2 ) , 2 mit g 1. Berechnen Sie in erster Ordnung Störungstheorie den Effekt von H1 auf die Energien der Zustände in a), beachten Sie dabei die Entartungen! Zeigen Sie, dass (0) sich im Limes g → 0 wieder die Energien des ungestörten Problems Ei ergeben. Hinweis: Bestimmen Sie aus den Symmetrieeigenschaften der Matrixelemente in kartesischen Koordinaten diejenigen, die von Null verschieden sind. Um diese auszurechnen, wechseln Sie zu Polarkoordinaten. R 2π R∞ 2 Nützliche Integrale sind 0 dφ sin2 φ cos2 φ = π/4 und 0 dr r7 e−r = 3.