Universität Stuttgart Institut für Theoretische Physik 1 Prof. Dr. G. Wunner Übungen zur Vorlesung ,,Theoretische Physik 2: Quantenmechanik”, WS 2013/2014 3. Übungsblatt vom 25.10.2013 Abgabe der Übungen: Donnerstag, 31.10.2013, bis spätestens 16 Uhr beim Übungsleiter oder im Sekretariat Raum 4.354 Aufgabe 8: Matrixdarstellung und Unschärferelation beim harmonischen Oszillator (schriftlich, 8 Punkte) a) Berechnen Sie ausgehend von den in der Vorlesung hergeleiteten Beziehungen zwischen dem Orts- und Impulsoperator und Vernichtungoperatoren des harmonischen p √ den Erzeugungs- und √ Oszillators x̂ = ℓ0 (â+ + â− )/ 2, p̂ = ih̄/ℓ0 (â+ − â− )/ 2 (mit ℓ0 = h̄/mω0 ) den Kommutator p̂ x̂ − x̂ p̂. b) Berechnen Sie Matrixdarstellung in der Basis der Lösungen der stationären Schrödingergleichung 2 der Operatoren p̂2 , x̂2 , p̂2 /2m, mω02 x̂ /2. Überprüfen Sie, ob sich die Aussage des klassichen Virialsatzes auf den quantenmechanischen Oszillator übertragen lässt. c) Berechnen Sie das Produkt der Varianzen < (x̂ − < x̂ >)2 > und < (p̂ − < p̂ >)2 > für den n-ten angeregten Zustand des harmonischen Oszillators. Aufgabe 9: Oszillator im Heisenberg-Bild (6 Punkte) Bestimmen Sie in der Basis der Lösungen der zeitabhängigen Schrödingergleichung die Matrixdarstellungen der Operatoren p̂, x̂, Ĥ, Ĥ p̂, Ĥ x̂, p̂Ĥ, x̂Ĥ. Verifizieren Sie: d (x̂). dt i d i d (x̂) = [(H), (x̂)] und (p̂) = [(H), (p̂)]. b) dt h̄ dt h̄ Welches sind die korrespondierenden Gleichungen der klassischen Mechanik? a) (p̂) = m Aufgabe 10: Bose-Vertauschungsrelationen: Eigenvektoren, Eigenwerte (8 Punkte) Sei V ein Vektorraum mit Elementen v, der mit einem komplexen Skalarprodukt < ·, · > ausgestattet ist. Es existiere ein Operator a, der mit seinem hermitesch adjungierten Operator1 a† die BoseVertauschungsrelationen [a, a† ] = 1 erfüllt. Der Anzahloperator ist definiert durch N = a† a. Beweisen Sie die folgenden Aussagen: a) Ist vn ein Eigenvektor von N und n der zugehörige Eigenwert, dann ist 1) n ≥ 0; 2) für n = 0 ist a v0 = 0; für n > 0 ist a vn ein von Null verschiedener Vektor mit der Norm n < vn , vn > und Eigenvektor von N zum Eigenwert n − 1; 3) der Vektor a† vn ist immer vom Nullvektor verschieden; seine Norm ist (n + 1) < vn , vn >, und er ist Eigenvektor von N zum Eigenwert n + 1. b) Es sei n ≥ 1. Dann gilt: 1) Die Vektoren a vn , a2 vn , a3 vn , . . . , ap vn , . . . sind Eigenvektoren zu den Eigenwerten n − 1, n − 2, n − 3, n − p, . . . . 2) n ist eine natürliche Zahl. 2 3 p 3) Die Vektoren a† vn , a† vn , a† vn , . . . , a† vn , . . . sind Eigenvektoren zu den Eigenwerten n + 1, n + 2, n + 3, . . . , n + p, . . . . √ n c) Die normierten Eigenvektoren ṽn zum Eigenwert n sind ṽn = a† v0 / n! und zueinander orthogonal. 1 Das heißt: < v1 , av2 >=< a† v1 , v2 > ∀v1 , v2 ∈ V .