.. Prof. Dr. R. Verch UNIVERSITAT LEIPZIG Dr. T.-P. Hack Inst. f. Theoretische Physik Sommersemester 2017 Übungen zur Quantenmechanik (12-PHY-BTP2) Aufgabenblatt 10 Aufgabe 10.1 [Diese Aufgabe wird korrigiert und bewertet, Wert = 12 Punkte] Betrachten Sie den Hamiltonoperator H eines Teilchens der Masse m in einem harmonischen Oszillatorpotential in einer räumlichen Dimension, der im Hilbertraum H = L2 (R, dx) auf D(H) = S(R) definiert ist durch (Hψ)(x) = − 1 ~ 2 d2 ψ(x) + Kx2 ψ(x) , 2 2m dx 2 ψ ∈ S(R), x ∈ R . Dabei ist K eine positive Konstante (der Dimension [Kraft/Länge]). (i) Zeigen Sie, dass der Operator H symmetrisch und positiv ist. (ii) Betrachten Sie folgende, für ψ ∈ S(R) definierte Operatoren: d (Aψ)(x) = √12 (αxψ(x) + α1 dx ψ(x)) , (A† ψ)(x) = √12 (αxψ(x) − √ mit α = ( mK/~)1/2 . Weisen Sie folgende Eigenschaften dieser Operatoren nach: 1 d ψ(x)) , α dx (a) AA† − A† A = 1 auf S(R). (b) H = ~ω0 ( 12 1 + A† A) mit ω0 = p K/m. (c) Wenn ψλ Eigenvektor von H zum Eigenwert λ ist, so folgt: Aψλ ist Eigenvektor von H zum Eigenwert λ − ~ω0 , und A† ψλ ist Eigenvektor von H zum Eigenwert λ + ~ω0 . R (d) (Aψ, ϕ) = (ψ, A† ϕ) für alle ψ, ϕ ∈ S(R), wobei (f, g) = R f (x)g(x) dx das Skalarprodukt von L2 (R, dx) ist. (e) Zeigen Sie, dass aufgrund der Heisenbergschen Unschärferelation der niedrigste Eigenwert von H größer als 0 sein muss. Hinweis: Der Hamiltonoperator H ist eine Summe von P 2 und X 2 mit geeigneten Koeffizienten. Diese Größen erscheinen in den Varianzen von Orts- und Impulsoperator. /...2 1 Aufgabe 10.2 [Diese Aufgabe wird korrigiert und bewertet, Wert = 12 Punkte] Ein quantenmechanisches Teilchen der Masse m bewege sich auf der reellen Achse unter dem Einfluß des Potentials ( −V0 /a falls −a/2 < x < a/2 V (x) := 0 sonst , hierbei sind a, V0 vorgegebene positive Konstanten. Skizzieren Sie V (x) für kleiner werdende a. Bestimmen Sie im Limes a → 0 einen gebundenen Zustand (d.h. einen normierten Eigenzustand) χE0 des Hamiltonoperators und den zugehörigen Eigenwert E0 . Zeigen Sie dann, dass dieses χE0 die stationäre Schrödingergleichung 2 2 ~ d − V δ(x) χE0 = E0 χE0 − 2m 0 dx2 erfüllt, wobei diese Gleichung im Sinne von Distributionen aufzufassen ist, d.h. in dem Sinne, dass ~2 − 2m (f 00 , χE0 )L2 − V0 f (0)χE0 (0) = E0 (f, χE0 )L2 für jedes f ∈ S(R) gilt. Aufgabe 10.3 [wird nicht korrigiert] Es sei H der Hamiltonoperator des harmonischen Oszillators in einer räumlichen Dimension. (a) Zeigen Sie, dass für jedes β > 0 der Operator Rβ = e−βH ein Spurklasse-Operator ist (vgl. Aufgabe 9.3). (b) Für einen Hamiltonoperator mit einem Spektrum, das nur aus Eigenwerten En , n ∈ M ⊂ N0 mit normierten Eigenvektoren ψn besteht, bezeichnet man für T > 0 den Zustand hAiT = X e−En /kT (ψn , Aψn ) Z(T ) (A ∈ B(H)) n∈M als den Gibbs-Zustand, oder kanonisches Ensemble (thermischen Gleichgewichtszustand) des Systems zur absoluten Temperator T . Dabei ist k die Boltzmannkonstante und X Z(T ) = e−En /kT n∈M wird als Zustandssumme zur absoluten Temperatur T bezeichnet. Zeigen Sie für den Fall des quantenmechanischen harmonischen Oszillators in einer Raumdimension, dass %T = Z(T )−1 R1/kT eine Dichtematrix ist und dass gilt: hAiT = Tr(%T A) (A ∈ B(H)) . (c) Zeigen Sie, dass der Gibbs-Zustand sich unter der Zeitentwicklung des Systems nicht ändert. (d) Zeigen Sie, dass lim hAiT = (ψ0 , Aψ0 ) T →0 (A ∈ B(H)) gilt, wobei ψ0 der (bis auf Phase eindeutige) normierte Eigenvektor zum niedrigsten Eigenwert von H ist. Abgabe: Bis Do., 15.06.2017, vor der Vorlesung 2