ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
31
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Thomaprodol 400 mg - Weichkapseln
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Weichkapsel enthält 400 mg Ibuprofen.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1 Kapsel enthält 95,94 mg Sorbitol
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Weichkapsel
Hellgelbe, ovale, transparente Weichgelatinekapseln mit einer Länge von 16-18 mm und dem schwarz
aufgedruckten Schriftzug „B400“
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung von
–
leichten bis mäßig starken Schmerzen wie Kopf-, Zahn- und Menstruationsschmerzen
–
Fieber und Schmerzen bei einer Erkältung
Thomaprodol wird bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit einem Gewicht über 40 kg
angewendet.
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren mit einem Gewicht über 40 kg: 400 mg Ibuprofen als
Initialdosis. Falls erforderlich können weitere 400-mg-Dosen Ibuprofen eingenommen werden. Das
Dosierungsintervall sollte entsprechend der Symptomatik und der empfohlenen maximalen Tagesdosis
gewählt werden und nicht unter 6 Stunden liegen. Innerhalb von 24 Stunden sollte eine Gesamtdosis
von 1.200 mg Ibuprofen nicht überschritten werden.
Nur zur kurzfristigen Anwendung geeignet.
Nebenwirkungen können minimiert werden, wenn die zur Symptomkontrolle erforderliche niedrigste
wirksame Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.4).
Der Patient sollte einen Arzt aufsuchen, wenn die Behandlung mit Thomaprodol bei Erwachsenen bei
Fieber länger als 3 Tage und bei Schmerzen länger als 4 Tage erforderlich ist oder wenn sich die
Symptome verschlimmern.
Patienten mit empfindlichem Magen wird empfohlen, Thomaprodol während der Mahlzeiten
einzunehmen.
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Wird Thomaprodol kurz nach dem Essen eingenommen, setzt die Wirkung möglicherweise verzögert
ein. In diesem Fall ist nicht mehr Thomaprodol einzunehmen, als in Abschnitt 4.2 (Dosierung)
empfohlen wird. Thomaprodol ist erst nach Ablauf des entsprechenden Dosierungsintervalls erneut
einzunehmen.
Besondere Patientengruppen
Ältere Personen
Eine besondere Dosisanpassung ist nicht erforderlich. Aufgrund des möglichen Nebenwirkungsprofils
(siehe Abschnitt 4.4) wird empfohlen, ältere Patienten besonders sorgfältig zu beobachten.
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit leichter bis mittlerer Nierenfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich
(Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz siehe Abschnitt 4.3).
Leberinsuffizienz (siehe Abschnitt 5.2)
Bei Patienten mit leichter bis mittlerer Leberfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich
(Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz siehe Abschnitt 4.3).
Kinder und Jugendliche
Thomaprodol darf aufgrund des hohen Wirkstoffgehalts bei Jugendlichen mit einem Körpergewicht
unter 40 kg und bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3). Wenn
dieses Arzneimittel bei Jugendlichen länger als 3 Tage angewendet werden soll, oder wenn sich die
Symptome verschlimmern, sollte ein Arzt konsultiert werden.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Die Kapseln nicht kauen.
4.3
Gegenanzeigen
Thomaprodol darf nicht angewendet werden bei:
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
4.4
33
einer Überempfindlichkeit gegen Ibuprofen oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile
Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Bronchospasmen, Asthma, Rhinitis, Angioödeme oder
Urtikaria) in Verbindung mit der Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen
nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) in der Vergangenheit
ungeklärten Blutbildungsstörungen
bestehenden oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen Magengeschwüren/Blutungen
(zwei oder mehr eindeutige Episoden einer diagnostizierten Ulzeration oder Blutung)
gastrointestinalen Blutungen oder Perforationen in Verbindung mit einer NSAR-Therapie in der
Vorgeschichte
zerebrovaskulären oder anderen aktiven Blutungen
schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse IV) (siehe auch Abschnitt 4.4)
schwerer Leberinsuffizienz oder schwerer Niereninsuffizienz (siehe auch Abschnitt 4.4)
einer Schwangerschaft im letzten Trimenon (siehe Abschnitt 4.6)
Jugendlichen mit einem Körpergewicht unter 40 kg und Kindern unter 12 Jahren
Patienten mit schwerer Dehydratation (verursacht durch Erbrechen, Durchfall oder
unzureichende Flüssigkeitsaufnahme)
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Nebenwirkungen können durch die Anwendung der niedrigsten wirksamen Dosis über die kürzeste
Dauer, die zur Kontrolle der Symptome erforderlich ist (siehe unten unter gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken), reduziert werden.
Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit folgenden Erkrankungen, die durch die Einnahme
von Thomaprodol verschlimmert werden könnten:









systemischer Lupus erythematodes und Mischkollagenose (mixed connective tissue disease):
erhöhtes Risiko einer aseptischen Meningitis (siehe Abschnitt 4.8)
angeborene Störung des Porphyrinstoffwechsels (z. B. akute intermittierende Porphyrie)
gastrointestinale Erkrankungen und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis
ulcerosa, Morbus Crohn) (siehe Abschnitt 4.8)
Hypertonie und/oder Herzfunktionsstörungen, da sich die Nierenfunktion verschlechtern kann
(siehe Abschnitte 4.3 und 4.8)
Nierenfunktionsstörung (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8)
Leberfunktionsstörung (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8)
direkt im Anschluss an einen schweren operativen Eingriff
bei Patienten mit allergischen Reaktionen gegen andere Stoffe, da bei ihnen das Risiko einer
Überempfindlichkeitsreaktion bei Anwendung von Thomaprodol erhöht ist
bei Patienten mit Heuschnupfen, Nasenpolypen oder chronisch obstruktiven
Atemwegserkrankungen, da bei ihnen ein erhöhtes Risiko auf allergische Reaktionen besteht;
diese können in Form eines Asthmaanfalls (sogenanntes Analgetika-Asthma), eines QuinckeÖdems oder einer Urtikaria auftreten.
Gastrointestinale Wirkungen
Die Anwendung von Thomaprodol zusammen mit NSAR, einschließlich selektiver
Zyklooxygenase-2-Inhibitoren, erhöht das Risiko von Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.5) und
sollte vermieden werden.
Ältere Personen
Bei älteren Personen treten häufiger Nebenwirkungen unter NSAR auf, insbesondere in Form von
gastrointestinalen (GI) Blutungen und Perforationen, die tödlich sein können (siehe Abschnitt 4.2).
Gastrointestinale Blutung, Ulzeration oder Perforation
In Verbindung mit allen NSAR wurden gastrointestinale Blutungen, Ulzerationen oder Perforationen
berichtet, die mit oder ohne Warnsymptome oder frühere gastrointestinale Ereignisse in der
Vorgeschichte zu allen Zeitpunkten der Behandlung aufgetreten sind und die tödlich sein können.
Tritt bei mit Ibuprofen behandelten Patienten eine gastrointestinale Blutung oder Ulzeration auf, wird
empfohlen, die Behandlung abzubrechen.
Das Risiko einer gastrointestinalen Blutung, Ulzeration oder Perforation erhöht sich mit steigender
NSAR-Dosis und ist bei Patienten mit Geschwüren in der Vorgeschichte, insbesondere in Verbindung
mit Komplikationen wie Blutungen oder Perforationen (siehe Abschnitt 4.3), und bei älteren Patienten
erhöht. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen. Für
diese Patienten und bei Patienten, die gleichzeitig eine geringe Dosis Acetylsalicylsäure oder ein
anderes Arzneimittel benötigen, das möglicherweise das gastrointestinale Risiko (siehe unten und
Abschnitt 4.5) erhöht, sollte eine Kombinationstherapie mit schützenden Arzneimitteln (z. B.
Misoprostol oder Protonenpumpeninhibitoren) in Betracht gezogen werden.
Patienten mit gastrointestinaler Toxizität in der Vorgeschichte, insbesondere älteren Personen, wird
vor allem in der Anfangsphase der Behandlung empfohlen, alle ungewöhnlichen abdominalen
Symptome (insbesondere gastrointestinale Blutungen) zu berichten.
Vorsicht ist geboten bei Patienten, die gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, die das Risiko
einer Ulzeration oder Blutung erhöhen können, z. B. orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie
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Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Thrombozytenaggregationshemmer wie
Acetylsalicylsäure (siehe Abschnitt 4.5).
NSAR sollten Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) mit
Vorsicht verabreicht werden, da die Erkrankung verschlimmert werden könnte (siehe Abschnitt 4.8).
Hautreaktionen
In Verbindung mit der Anwendung von NSAR wurde sehr selten von schweren Hautreaktionen, einige
mit Todesfolge, berichtet, darunter exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische
epidermale Nekrolyse (siehe Abschnitt 4.8). Das höchste Risiko dieser Reaktionen scheint im
Frühstadium der Therapie zu bestehen, da die Reaktionen in den meisten Fällen innerhalb des ersten
Monats der Behandlung auftraten. Der Patient sollte bei den ersten Anzeichen eines Hautausschlags,
von Schleimhautläsionen oder bei allen anderen Anzeichen einer Überempfindlichkeit die Einnahme
von Thomaprodol abbrechen.
In Ausnahmefällen können Varizellen die Ursache schwerwiegender infektiöser Komplikationen der
Haut oder des Weichgewebes sein. Bisher kann nicht ausgeschlossen werden, dass NSAR zur
Verschlimmerung dieser Infektionen beitragen. Deshalb wird von der Anwendung von Thomaprodol
bei einer Varizellen-Infektion abgeraten.
Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Effekte
Da in Verbindung mit einer NSAR-Therapie von Wassereinlagerungen, Hypertonie und Ödemen
berichtet wurde, ist vor Beginn einer Behandlung von Patienten mit Hypertonie und/oder
Herzinsuffizienz in der Vorgeschichte Vorsicht geboten (Absprache mit dem Arzt oder Apotheker).
Klinische Studien weisen darauf hin, dass die Anwendung von Ibuprofen, insbesondere in hohen
Dosen (2.400 mg / Tag) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko arterieller
thrombotischer Ereignisse (z. B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist. Insgesamt weisen
epidemiologische Studien nicht darauf hin, dass Ibuprofen in niedrigen Dosen (z. B. ≤ 1.200 mg / Tag)
mit einem erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse assoziiert ist.
Bei Patienten mit unkontrollierter Hypertonie, Herzinsuffizienz (NYHA II-III), bestehender
ischämischer Herzkrankheit, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer
Erkrankung sollte Ibuprofen nur nach sorgfältiger Abwägung angewendet und hohe Dosen
(2.400 mg/Tag) vermieden werden.
Eine sorgfältige Abwägung sollte auch vor Beginn einer Langzeitbehandlung von Patienten mit
Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus,
Rauchen) stattfinden, insbesondere wenn hohe Dosen von Ibuprofen (2.400 mg/Tag) erforderlich sind.
Weitere Anmerkungen
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock) werden sehr selten
beobachtet. Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion nach
Einnahme/Verabreichung von Thomaprodol Kapseln muss die Therapie abgebrochen werden. Das
medizinische Fachpersonal muss symptombezogen die medizinisch erforderlichen Maßnahmen
einleiten.
Ibuprofen, der Wirkstoff von Thomaprodol Kapseln, kann die Thrombozytenfunktion
(Thrombozytenaggregation) vorübergehend hemmen. Deshalb sollten Patienten mit
Gerinnungsstörung sorgfältig beobachtet werden.
Bei einer Langzeitbehandlung mit Ibuprofen müssen die Leber- und Nierenwerte sowie das Blutbild
regelmäßig überprüft werden.
Die längere Anwendung jeglicher Art von Analgetika gegen Kopfschmerzen kann diese
verschlimmern. Ist dies der Fall oder wird dies vermutet, sollte medizinischer Rat eingeholt und die
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Behandlung abgebrochen werden. Die Diagnose von Kopfschmerzen durch übermäßigen
Medikamentengebrauch kann bei Patienten vermutet werden, die an häufigen oder täglichen
Kopfschmerzen leiden, obwohl (oder gerade weil) sie regelmäßig Arzneimittel gegen Kopfschmerzen
einnehmen.
Allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Analgetika, insbesondere in Kombination mit
mehreren schmerzstillenden Wirkstoffen, zu einer permanenten Schädigung der Nieren mit dem
Risiko einer Niereninsuffizienz (Analgetikanephropathie) führen. Dieses Risiko kann sich bei einem
mit körperlicher Belastung einhergehenden Salzverlust und bei Dehydratation erhöhen und sollte
daher vermieden werden.
Bei Anwendung von NSAR kann der gleichzeitige Konsum von Alkohol Nebenwirkungen,
insbesondere solche, die den Gastrointestinaltrakt oder das zentrale Nervensystem betreffen,
verstärken.
NSAR können die Symptome einer Infektion und von Fieber maskieren.
Kinder und Jugendliche
Bei dehydrierten Jugendlichen besteht das Risiko einer Nierenfunktionsstörung.
Thomaprodol enthält Sorbitol. Patienten mit seltener hereditärer Fructose-Intoleranz sollten dieses
Medikament nicht einnehmen.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung von Ibuprofen
mit:
Mögliche Wirkungen:
Anderen NSAR, einschließlich Salicylaten:
Die gleichzeitige Gabe mehrerer NSAR
kann das Risiko gastrointestinaler Ulcera
und Blutungen aufgrund eines
synergistischen Effekts erhöhen. Die
gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen
mit anderen NSAR sollte deshalb
vermieden werden (siehe Abschnitt 4.4).
Digoxin:
Die gleichzeitige Anwendung von
Thomaprodol mit Digoxinpräparaten kann
den Serumspiegel von Digoxin erhöhen.
Eine Überprüfung des Serum-DigoxinSpiegels ist bei korrekter Anwendung
(maximal über eine Dauer von 4 Tagen)
normalerweise nicht erforderlich.
Kortikosteroiden:
Kortikosteroide können das Risiko von
Nebenwirkungen, insbesondere des
Gastrointestinaltrakts (gastrointestinale
Ulzerationen oder Blutungen) erhöhen
(siehe Abschnitt 4.4).
Thrombozytenaggregationshemmern:
Erhöhtes Risiko gastrointestinaler
Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).
Acetylsalicylsäure:
Die gleichzeitige Verabreichung von
Ibuprofen und Acetylsalicylsäure wird im
Allgemeinen aufgrund des Potenzials für
vermehrte Nebenwirkungen nicht
36
empfohlen.
Experimentelle Daten weisen darauf hin,
dass Ibuprofen die Wirkung niedrig
dosierter Acetylsalicylsäure auf die
Thrombozytenaggregation kompetitiv
hemmen kann, wenn beide gleichzeitig
verabreicht werden. Obwohl Unsicherheiten
in Bezug auf die Extrapolation dieser Daten
auf die klinische Situation bestehen, kann
die Möglichkeit, dass eine regelmäßige
Langzeitanwendung von Ibuprofen die
kardioprotektive Wirkung niedrig dosierter
Acetylsalicylsäure reduzieren kann, nicht
ausgeschlossen werden. Bei gelegentlicher
Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch
relevante Wechselwirkung nicht
wahrscheinlich (siehe Abschnitt 5.1).
Antikoagulanzien:
NSAR können die Wirkung von
Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken
(siehe Abschnitt 4.4).
Phenytoin:
Die gleichzeitige Anwendung von
Thomaprodol mit Phenytoinpräparaten kann
den Serumspiegel von Phenytoin erhöhen.
Eine Überprüfung des Serum-PhenytoinSpiegels ist bei korrekter Anwendung
(maximal über eine Dauer von 4 Tagen)
normalerweise nicht erforderlich.
Selektiven SerotoninWiederaufnahmehemmern (SSRI):
Erhöhtes Risiko gastrointestinaler
Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).
Lithium:
Die gleichzeitige Anwendung von
Thomaprodol mit Lithiumpräparaten kann
den Serumspiegel von Lithium erhöhen.
Eine Überprüfung des Serum-LithiumSpiegels ist bei korrekter Anwendung
(maximal über eine Dauer von 4 Tagen)
nicht erforderlich.
Probenecid und Sulfinpyrazon:
Arzneimittel, die Probenecid oder
Sulfinpyrazon enthalten, können die
Ausscheidung von Ibuprofen verzögern.
Diuretika, ACE-Inhibitoren,
Betarezeptorenblockern und Angiotensin-IIAntagonisten:
NSAR können die Wirkung von Diuretika
und anderen Antihypertensiva mindern. Bei
einigen Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion (z. B. dehydratisierte
Patienten oder ältere Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion) kann die
gleichzeitige Verabreichung von ACEInhibitoren, Betarezeptorenblockern oder
Angiotensin-II-Antagonisten und
Wirkstoffen, die die Zyklooxygenase
hemmen, zu einer weiteren
Verschlechterung der Nierenfunktion
führen, einschließlich einer möglichen
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akuten Niereninsuffizienz, die
normalerweise reversibel ist. Deshalb sollte
diese Kombination, insbesondere bei älteren
Patienten, mit Vorsicht angewendet werden.
Auf einen angemessenen Wasserhaushalt
der Patienten ist zu achten; die
Nierenfunktion sollte nach Beginn einer
Begleittherapie sowie anschließend in
regelmäßigen Abständen beobachtet
werden.
Kaliumsparenden Diuretika:
Die gleichzeitige Gabe von Thomaprodol
und kaliumsparenden Diuretika kann zu
einer Hyperkalämie führen.
Methotrexat:
Die Gabe von Thomaprodol innerhalb von
24 Stunden vor oder nach Verabreichung
von Methotrexat kann zu einer erhöhten
Methotrexatkonzentration führen und
dessen toxische Wirkung verstärken.
Ciclosporin:
Das Risiko einer Nierenschädigung
aufgrund von Ciclosporin steigt bei
gleichzeitiger Gabe bestimmter
nichtsteroidaler Antirheumatika. Diese
Wirkung kann auch bei einer Kombination
von Ciclosporin und Ibuprofen nicht
ausgeschlossen werden.
Tacrolimus:
Das Risiko einer Nephrotoxizität ist erhöht,
wenn beide Arzneimittel gleichzeitig
verabreicht werden.
Zidovudin:
Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko
von Hämarthrosen und Hämatomen bei
HIV-positiven Patienten mit Hämophilie,
die gleichzeitig mit Zidovudin und
Ibuprofen behandelt werden.
Sulfonylharnstoffen:
Klinische Untersuchungen zeigten
Wechselwirkungen zwischen
nichtsteroidalen Antirheumatika und
Antidiabetika (Sulfonylharnstoffen).
Wenngleich bis heute nicht von
Wechselwirkungen zwischen Ibuprofen und
Sulfonylharnstoffen berichtet wurde, wird
bei gleichzeitiger Einnahme als
Vorsichtsmaßnahme eine Überprüfung des
Blutzuckerspiegels empfohlen.
Chinolon-Antibiotika:
Daten aus tierexperimentellen Studien
weisen darauf hin, dass NSAR das Risiko
von Konvulsionen in Zusammenhang mit
Chinolon-Antibiotika erhöhen können. Bei
Patienten, die NSAR und Chinolone
einnehmen, ist möglicherweise das Risiko,
Konvulsionen zu entwickeln, erhöht.
38
CYP2C9-Hemmern:
Die gleichzeitige Anwendung von
Ibuprofen mit CYP2C9-Hemmern kann die
Exposition gegenüber Ibuprofen (CYP2C9Substrat) erhöhen. In einer Studie mit
Voriconazol und Fluconazol (CYP2C9Hemmer) wurde eine erhöhte S(+) –
Ibuprofen Exposition um ungefähr 80 bis
100 % nachgewiesen. Bei gleichzeitiger
Gabe von potenten CYP2C9-Hemmern
sollte eine Reduzierung der Ibuprofendosis
in Erwägung gezogen werden,
insbesondere, wenn hochdosiertes
Ibuprofen mit Voriconazol oder Fluconazol
verabreicht wird.
Mifepriston
Nach der Anwendung von Mifepriston
sollte für 8 – 12 Tage auf die Einnahme von
NSAR verzichtet werden, da NSAR die
Wirkung von Mifepriston abschwächen
können.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann schädliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft
und/oder die embryonale/fötale Entwicklung haben. Daten aus epidemiologischen Studien deuten auf
ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der
Anwendung eines Prostaglandinsynthese-Hemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute
Risiko für eine kardiovaskuläre Missbildung erhöhte sich von weniger als 1 % auf annähernd 1,5 %.
Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.
Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe von Prostaglandinsynthese-Hemmern zu einem
erhöhten prä- und postimplantären Verlust und zu einer erhöhten embryofötalen Letalität führt. Zudem
wurde bei Tieren, denen während der Phase der Organogenese ein Prostaglandinsynthese-Hemmer
verabreicht wurde, von einer erhöhten Inzidenz verschiedener Missbildungen, einschließlich
kardiovaskulärer Missbildungen, berichtet.
Ibuprofen darf während des ersten und zweiten Trimenons nicht angewendet werden, es sei denn, dies
ist eindeutig erforderlich. Wird Ibuprofen bei Frauen angewendet, die vorhaben, schwanger zu
werden, oder die sich im ersten oder zweiten Trimenon befinden, sollte die Dosis so gering und die
Dauer der Behandlung so kurz wie möglich gehalten werden.
Während des dritten Trimenons können alle Prostaglandinsynthesehemmer folgende Auswirkungen
haben:
auf den Fötus:
–
kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus Botalli und
pulmonalem Bluthochdruck);
–
renale Dysfunktion, die bis zu Nierenversagen mit Oligohydramnion fortschreiten kann;
auf Mutter und Neugeborenes am Ende der Schwangerschaft:
–
mögliche Verlängerung der Blutungszeit, eine aggregationshemmende Wirkung, die schon bei
sehr geringen Dosen auftreten kann;
–
Hemmung der Uteruskontraktionen und in weiterer Folge verzögerte oder verlängerte Wehen.
Im letzten Trimenon ist Ibuprofen daher kontraindiziert.
39
Stillzeit
Ibuprofen und seine Metaboliten können in geringen Konzentrationen in die Muttermilch übergehen.
Bis heute sind keine schädigenden Auswirkungen auf Säuglinge bekannt. Deshalb ist bei einer
kurzzeitigen Behandlung mit der empfohlenen Dosis bei Schmerzen und Fieber eine Unterbrechung
des Stillens in der Regel nicht erforderlich.
Fertilität
Es gibt gewisse Hinweise darauf, dass Arzneimittel, die die Zyklooxygenase/Prostaglandinsynthese
hemmen, die weibliche Fertilität beeinträchtigen können, da sie die Ovulation beeinflussen. Dieser
Effekt ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Da bei der Anwendung von Thomaprodol in höheren Dosen zentralnervöse Nebenwirkungen wie
Müdigkeit oder Schwindel möglich sind, können Reaktionsfähigkeit sowie Verkehrstüchtigkeit und
die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen in Einzelfällen beeinträchtigt sein. Dies wird durch den
Konsum von Alkohol verstärkt.
4.8
Nebenwirkungen
Die Liste der folgenden Nebenwirkungen enthält alle Nebenwirkungen, die bei der Behandlung mit
Ibuprofen bekannt wurden, einschließlich der Nebenwirkungen, die bei einer hochdosierten
Langzeitbehandlung von Patienten mit Rheuma beobachtet wurden. Die angegebenen Häufigkeiten,
die über sehr selten berichtete Nebenwirkungen hinausgehen, beziehen sich auf die kurzzeitige
Anwendung einer Tagesdosis von bis zu maximal 1.200 mg Ibuprofen in oralen Darreichungsformen
und maximal 1.800 mg als Zäpfchen.
Bei den folgenden Nebenwirkungen muss beachtet werden, dass diese überwiegend dosisabhängig
sind und interindividuell unterschiedlich.
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Gastrointestinaltrakt. Ulcus pepticum,
Perforationen oder gastrointestinale Blutungen, in manchen Fällen mit Todesfolge, können
insbesondere bei älteren Patienten auftreten (siehe Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe,
Flatulenz, Konstipation, Dyspepsie, abdominale Schmerzen, Meläna, Hämatemesis, Stomatitis
ulcerosa, Exazerbation der Colitis ulcerosa und von Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4) wurden nach
Anwendung berichtet. In selteneren Fällen wurde eine Gastritis beobachtet. Insbesondere das Risiko
einer gastrointestinalen Blutung ist von der Dosis und der Dauer der Behandlung abhängig.
In Zusammenhang mit einer Behandlung mit NSAR wurde von Ödemen, Hypertonie und
Herzinsuffizienz berichtet.
Klinische Studien weisen darauf hin, dass die Anwendung von Ibuprofen, insbesondere in hohen
Dosen (2.400 mg / Tag), möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko arterieller
thrombotischer Ereignisse (z. B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist (siehe Abschnitt 4.4).
Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass sie die Einnahme von Thomaprodol sofort
abbrechen und einen Arzt aufsuchen, sobald schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten.
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Unbekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren
310
Daten nicht abschätzbar)
Infektionen und
parasitäre
Erkrankungen
Sehr selten
Beschrieben wurde die Exazerbation von
infektionsbezogenen Entzündungen (z. B.
Entwicklung einer nekrotisierenden
Fasziitis) in zeitlichem Zusammenhang mit
der Anwendung eines nichtsteroidalen
Antirheumatikums. Dies steht
möglicherweise in Zusammenhang mit dem
Wirkmechanismus nichtsteroidaler
Antirheumatika.
Bei der Anwendung von Ibuprofen wurden
Symptome einer aseptischen Meningitis
wie Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen,
Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder
Bewusstseinstrübung beobachtet. Patienten
mit Autoimmunerkrankungen
(Mischkollagenosen) scheinen
prädisponiert zu sein.
Erkrankungen des
Blutes und des
Lymphsystems
Sehr selten
Blutbildungsstörungen (Anämie,
Leukopenie, Thrombozytopenie,
Panzytopenie, Agranulozytose). Zu den
ersten Anzeichen zählen Fieber,
Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im
Mundraum, grippeähnliche Beschwerden,
schwere Abgeschlagenheit, Nasenbluten
und Hautblutungen. Bei einer
Langzeitbehandlung sollte das Blutbild
regelmäßig untersucht werden.
Erkrankungen des
Immunsystems
Gelegentlich Überempfindlichkeitsreaktionen
einhergehend mit Hautausschlägen und
Juckreiz sowie Asthmaanfällen
(möglicherweise mit Blutdruckabfall)
Sehr selten
Schwerwiegende allgemeine
Überempfindlichkeitsreaktionen. Sie
können sich äußern als Gesichtsödem,
Schwellungen der Zunge, Schwellungen der
inneren Kehlkopfmuskulatur mit
Konstriktion der Atemwege, Atemnot,
Herzrasen, Blutdruckabfall bis hin zu einem
lebensbedrohlichen Schock.
Tritt eines dieser Symptome auf, was
bereits bei der ersten Anwendung
vorkommen kann, ist sofortige ärztliche
Hilfe erforderlich.
Psychiatrische
Erkrankungen
Sehr selten
Psychotische Reaktionen, Depression
Erkrankungen des
Nervensystems
Gelegentlich Störungen des zentralen Nervensystems wie
Kopfschmerzen, Schwindel,
Schlaflosigkeit, Erregung, Reizbarkeit oder
Müdigkeit
311
Augenerkrankungen
Gelegentlich Sehstörungen
Erkrankungen des
Ohrs und des
Labyrinths
Selten
Tinnitus
Herzerkrankungen
Sehr selten
Palpitationen, Herzinsuffizienz,
Myokardinfarkt
Gefäßerkrankungen
Sehr selten
Arterielle Hypertonie, Vaskulitis
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Häufig
Gastrointestinale Beschwerden wie Pyrosis,
abdominale Schmerzen, Übelkeit,
Dyspepsie, Erbrechen, Flatulenz, Diarrhoe,
Konstipation und leichter gastrointestinaler
Blutverlust, die in Ausnahmefällen eine
Anämie verursachen können.
Gelegentlich Gastrointestinale Ulzera, möglicherweise
einhergehend mit Blutungen und
Perforationen; Stomatitis ulcerosa,
Exazerbation einer Colitis und Morbus
Crohn (siehe Abschnitt 4.4), Gastritis
Leber- und
Gallenerkrankungen
Sehr selten
Ösophagitis, Pankreatitis, Bildung
intestinaler diaphragmaartiger Strikturen.
Der Patient muss das Arzneimittel absetzen
und umgehend einen Arzt aufsuchen,
sobald starke Schmerzen im oberen
Abdomen, Melaena oder Hämatemesis
auftreten.
Sehr selten
Leberfunktionsstörungen, Leberschäden,
insbesondere bei Langzeitbehandlung,
Leberinsuffizienz, akute Hepatitis
Erkrankungen der
Gelegentlich Diverse Hautausschläge
Haut und des
Unterhautzellgewebes Sehr selten
Bullöse Hautreaktionen, einschließlich
Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer
epidermaler Nekrolyse (Lyell’s Syndrom),
Alopezie. In Ausnahmefällen können
während einer Infektion mit Varizellen
schwere Hautinfektionen und
Komplikationen mit dem Weichgewebe
auftreten (siehe auch „Infektionen und
parasitäre Erkrankungen“).
Erkrankungen der
Niere und Harnwege
312
Selten
Schädigung des Nierengewebes (papilläre
Nekrose) und eine erhöhte
Harnsäurekonzentration im Blut können in
seltenen Fällen auftreten.
Sehr selten
Bildung von Ödemen, insbesondere bei
Patienten mit arterieller Hypertonie oder
Niereninsuffizienz, nephrotisches Syndrom
und interstitielle Nephritis, die mit einer
akuten Niereninsuffizienz einhergehen
können. Die Nierenfunktion sollte deshalb
regelmäßig untersucht werden.
Gegebenenfalls sollten Patienten entsprechend darauf hingewiesen werden, dass sie die Einnahme von
Thomaprodol sofort abbrechen und einen Arzt aufsuchen, sobald eine der folgenden Nebenwirkungen
auftritt:

starke gastrointestinale Beschwerden, Pyrosis oder abdominale Schmerzen

Hämatemesis

Meläna oder Blut im Harn

Hautreaktionen wie juckende Ausschläge

Atembeschwerden und/oder Ödeme des Gesichts oder des Larynx

Müdigkeit, einhergehend mit Appetitverlust

Halsschmerzen, einhergehend mit Aphthenbildung, Müdigkeit und Fieber

schwere Epistaxis und Hautblutungen

ungewöhnliche Müdigkeit, einhergehend mit reduzierter Harnausscheidung

Ödeme der Füße und Beine

Schmerzen im Brustkorb

Sehstörungen
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie
ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über
das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9
Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
Zu den Symptomen einer Überdosierung zählen Symptome des zentralen Nervensystems wie
Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit und Bewusstlosigkeit (ebenso myoklonische Anfälle bei
Kindern), abdominale Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, gastrointestinale Blutungen sowie
Funktionsstörungen der Leber und der Nieren; Hypotonie, Atemnot und Zyanose.
Therapeutische Maßnahmen bei Überdosierung
Es gibt kein spezifisches Gegenmittel.
Wird der Patient innerhalb 1 Stunde nach Einnahme einer möglicherweise toxischen Dosis vorstellig,
kann eine orale Verabreichung von Aktivkohle in Betracht gezogen werden.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
313
Pharmakotherapeutische Gruppe:
ATC-Code:
Antiphlogistika und Antirheumatika, nichtsteroidale
Arzneimittel, Propionsäure-Derivate
M01AE01
Ibuprofen ist ein nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR), das sich in den üblichen
tierexperimentellen Entzündungsmodellen über die Prostaglandinsynthesehemmung als wirksam
erwies. Beim Menschen reduziert Ibuprofen entzündlich bedingte Schmerzen, Schwellungen und
Fieber. Des Weiteren hemmt Ibuprofen reversibel die ADP- und die kollageninduzierte
Thrombozytenaggregation.
Experimentelle Daten weisen darauf hin, dass Ibuprofen die Wirkung niedrig dosierter
Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenaggregation kompetitiv hemmen kann, wenn beide
gleichzeitig verabreicht werden. Einige pharmakodynamische Studien zeigten, dass es bei Einnahme
von Einzeldosen von 400 mg Ibuprofen innerhalb von 8 Stunden vor oder innerhalb von 30 Minuten
nach der Verabreichung von Acetylsalicylsäure-Dosen mit schneller Freisetzung (81 mg) zu einer
verminderten Wirkung der Acetylsalicylsäure auf die Bildung von Thromboxan oder die
Thrombozytenaggregation kam. Obwohl Unsicherheiten in Bezug auf die Extrapolation dieser Daten
auf die klinische Situation bestehen, kann die Möglichkeit, dass eine regelmäßige Langzeitanwendung
von Ibuprofen die kardioprotektive Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure reduzieren kann,
nicht ausgeschlossen werden. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante
Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 4.5).
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Gabe wird Ibuprofen im Magen teilweise und anschließend im Dünndarm vollständig
resorbiert.
Im Anschluss an die hepatische Metabolisierung (Hydroxylierung, Carboxylierung) werden die
pharmakologisch inaktiven Metaboliten zum Großteil über die Nieren (90 %), aber auch über die
Galle eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei gesunden Menschen und bei Patienten mit
Leber- und Nierenerkrankungen bei 1,8-3,5 Stunden, die Plasmaproteinbindung beträgt etwa 99 %.
Die Peak-Plasma-Konzentration wird nach oraler Gabe in einer normal freisetzenden
Darreichungsform (Tablette) nach 1-2 Stunden erreicht. Nach oraler Gabe von Thomaprodol
Weichkapseln wird Ibuprofen – im Vergleich zu Standardtabletten – jedoch schneller im
Gastrointestinaltrakt resorbiert. In einer pharmakokinetischen Studie betrug die Zeit bis zum Erreichen
der Peak-Plasma-Konzentration (mediane Tmax) im Nüchternzustand für Ibuprofensäure Tabletten
75 Minuten gegenüber 45 Minuten für Thomaprodol Weichkapseln.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Die subchronische und chronische Toxizität von Ibuprofen zeigte sich in tierexperimentellen Studien
vor allem in Form von Läsionen und Ulzerationen im Gastrointestinaltrakt. In-vitro- und In-vivoStudien ergaben keine klinisch relevanten Hinweise auf ein mutagenes Potenzial von Ibuprofen. In
Studien an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf eine kanzerogene Wirkung von Ibuprofen
gefunden. Ibuprofen führte zu einer Hemmung der Ovulation beim Kaninchen sowie zu Störungen der
Implantation bei verschiedenen Tierspezies (Kaninchen, Ratte, Maus). Experimentelle Studien
zeigten, dass Ibuprofen die Plazenta passiert. Nach Gabe von maternotoxischen Dosen kam es bei der
Nachkommenschaft von Ratten zu einer erhöhten Inzidenz von Missbildungen (ventrikuläre
Septumdefekte).
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Inhalt der Kapseln:
314
Macrogol 600
Kaliumhydroxid
Destilliertes Wasser
Kapselhülle:
Gelatine
Sorbitol flüssig
Destilliertes Wasser
Druckfarbe
Bestandteile von Opacode WB Black NS-78-17821:
Eisenoxid schwarz (E172)
Propylenglykol (E1520)
Hypromellose 6 cP
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Triplex-Blisterpackung (PVC/PE/PVDC) und Aluminiumfolie
Packungsgrößen:
6 Kapseln
12 Kapseln
20 Kapseln
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen
zu beseitigen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
sanofi-aventis GmbH
Leonard-Bernstein-Straße 10
1220 Wien
Österreich
8.
ZULASSUNGSNUMMER
Z. Nr.: 1-30974
315
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 5. Jänner 2012
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 07. Oktober 2016
10.
STAND DER INFORMATION
Juni 2017
VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rezeptfrei, apothekenpflichtig
316
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