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Sonnabend,
3. Oktober
1
Nachtrag zu Woche 40
Das Konzert
Benefizkonzert
Richard Wagner: Auszüge aus "Tannhäuser",
"Die Meistersinger von Nürnberg", "Lohengrin",
"Die Walküre" und "Der fliegende Holländer"
Aufzeichnung vom 10.6.2015 im Volkstheater Rostock
In Hamburg sang Klaus Florian Vogt im Frühjahr dieses Jahres erst die Hauptrolle in Erich Wolfgang
Korngolds Oper "Die tote Stadt" und wenig später eine tragende Partie in Franz Schmidts
Oratorium "Das Buch mit sieben Siegeln". Den Kern seines Repertoires, die großen Wagner-Partien,
verliert der Schleswig-Holsteiner aber nicht aus dem Blick, auch wenn er mittlerweile sogar
Ausflüge ins Operettenfach macht.
An der Seite der Sopranistin Manuela Uhl war Vogt bei der Norddeutschen Philharmonie Rostock
einmal wieder in "Tannhäuser", "Die Meistersinger von Nürnberg", "Lohengrin" und "Die Walküre" zu
erleben. Das Benefizkonzert soll zum Erhalt des von Etatkürzungen bedrohten Rostocker
Volkstheaters beitragen.
Manuela Uhl, Sopran / Klaus Florian Vogt, Tenor
Opernchor des Volkstheaters Rostocks
Singakademie Rostock
Norddeutsche Philharmonie Rostock
Ltg.: Roman Brogli-Sacher
(Sonnabend, 3. Oktober, 11.00 - 13.00 Uhr, NDR Kultur)
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Donnerstag,
8. Oktober
2
Nachtrag zu Woche 41
Internationaler Joseph Joachim
Violinwettbewerb Hannover 2015 - 1. Finalkonzert
Live aus dem Großen Sendesaal des NDR in Hannover
39 junge Geigerinnen und Geiger aus 14 verschiedenen Ländern haben sich für den Internationalen
Joseph Joachim Violinwettbewerb qualifiziert. In fünf Wettbewerbsrunden treten die jungen
Solisten in Hannover gegeneinander an.
Sechs Teilnehmer qualifizieren sich für die beiden Finalrundenkonzerte und spielen um die
vordersten Plätze. Mit Preisgeldern von insgesamt 140.000 Euro gehört der Joseph Joachim
Violinwettbewerb zu den weltweit höchstdotierten Musikwettbewerben.
2. Konzert: Freitag, 9. Oktober, 19.30 Uhr
NDR Radiophilharmonie
Dirigent: Hendrik Vestmann
(Donnerstag, 8. Oktober, 19.30 - 22.00 Uhr, NDR Kultur)
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Sonntag,
11. Oktober
3
Nachtrag zu Woche 41
Das Sonntagskonzert
Schleswig-Holstein Musik Festival 2015
Sergej Prokofjew:
Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 - Symphonie classique Wolfgang Amadeus Mozart:
Klavierkonzert A-Dur KV 488
Peter Tschaikowsky:
Suite Nr. 4 G-Dur op. 61 - Mozartiana Gioacchino Rossini: Ouvertüre zu "Semiramide"
Aufzeichnung vom 25. Juli in der Reithalle Elmshorn
Bei dem Begriff Neoklassizismus denken viele sofort an die Zeit seit 1920, in der Strawinsky, Ravel
und vor allem Prokofjew mit seiner Symphonie classique schillernde Stücke veröffentlichten, die
auf das 18. Jahrhundert Bezug nahmen. Tatsächlich aber gibt es neoklassizistische Tendenzen
schon in der Romantik im 19. Jahrhundert.
Dieses bewiesen der Pianist Christian Zacharias und das Schleswig-Holstein Festival Orchester am
25. Juli 2015 in der Reithalle Elmshorn am Beispiel von Peter Tschaikowskys Suite Nr. 4 G-Dur op.
61 "Mozartiana" erneut. In dieser Suite griff Tschaikowsky Spätwerke Mozarts auf, die er einmal als
bewundernswerte, unverständlicherweise aber sehr wenig bekannte Werke bezeichnet hatte.
Ein eigenes Spiel mit der klassischen Formsprache, Melodik und Gestik treibt Sergej Prokofjew in
seiner "Symphonie classique", die sich in ihrer Motorik und bissigen Harmonik weit von Mozart
entfernt. Zacharias stellte diesen Werken Mozarts Klavierkonzert A-Dur KV 488 und Rossinis
"Semiramide"-Ouvertüre gegenüber.
Schleswig-Holstein Festival Orchester
Klavier und Ltg.: Christian Zacharias
(Sonntag, 11. Oktober, 11.00 - 13.00 Uhr, NDR Kultur)
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Montag,
12. Oktober
4
Am Morgen vorgelesen
Schmerz
Maria Schrader liest aus dem neuen Roman
von Zeruya Shalev (1/15)
Nachdem Zeruya Shalev im Januar 2004 in Jerusalem bei einem Selbstmordattentat auf einen Bus
verletzt wurde, brauchte sie einige Jahre, um das Trauma halbwegs zu bewältigen. Jetzt erscheint
ihr neuer Roman mit dem Titel "Schmerz", in dem sie das Erlebnis literarisch verarbeitet.
Seine Protagonistin Iris leidet auch zehn Jahre nach einem Terroranschlag an quälenden
Schmerzen. Als ihre Jugendliebe Eitan wieder auftaucht, wirft sie sich in ein unverantwortlich
leidenschaftliches Abenteuer. Wieder lotet Zeruya Shalev die Untiefen der Liebe als emotionale
Grenzerfahrung aus.
(Montag, 12. Oktober, 8.30 - 9.00 Uhr, NDR Kultur)
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Montag,
12. Oktober
5
NDR Sinfonieorchester
Jorge Bolet zum 25. Todestag
Wolfgang Fortner: 'Zwischenspiele‘ aus "Bluthochzeit", Lyrische Tragödie
Peter Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll op. 23
Robert Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120
Aufzeichnung vom 14.1.1985 in der Laeiszhalle Hamburg, Ltg.: Günter Wand
César Franck: Sinfonische Variationen fis-Moll
Aufzeichnung vom 19.3.1982 im Großen Sendesaal des NDR in Hannover, Ltg.: Ferdinand Leitner
Der in Kalifornien verstorbene Jorge Bolet stammte aus Kuba und war ein Virtuose alter Schule, der
unter anderem bei Leopold Godowsky studiert hatte. Die Musikwelt nahm ihn erst relativ spät zur
Kenntnis, so dass die meisten seiner Schallplatten erst entstanden sind, als er den Zenit seiner
Virtuosität bereits überschritten hatte. Günter Wand, dessen internationale Karriere ebenfalls spät
begonnen hatte, lud den Amerikaner mit 89 Jahren ein, mit ihm Tschaikowsky zu interpretieren und
den Klang eines versunkenen Zeitalters der Klavierspielkunst noch einmal aufscheinen zu lassen.
(Montag, 12. Oktober, 20.00 - 22.00 Uhr, NDR Kultur)
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Montag,
12. Oktober
6
Zeitzeichen
Vor etwa 1500 Jahren starb König Artus
Von Sven Preger
Aufnahme des WDR
Die Suche nach dem großen König Artus führt von Tintagel Castle über Merlins Höhle und dem
Schlachtenfeld zwischen Artus und Mordred in Slaughterbridge bis nach Avalon. Es ist eine Reise
an der Küste Cornwalls entlang bis in den englischen Süden.
Denn überall dort hat der große König Artus seine Spuren hinterlassen. Es ist die wohl größte
englische Sagengestalt. Tatsächlich gibt es dabei einen wahren Kern. Und wer schließlich in
Glastonbury Abbey an einem goldenen Oktobertag zwischen alten Klosterruinen an Artus Grab
steht, der spürt sie vielleicht: die Präsenz des großen englischen Königs.
(Montag, 12. Oktober, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Dienstag,
13. Oktober
7
Kulturforum
Gute Nacht, Doktor
Die letzten Tonbänder der Marilyn Monroe
Feature von Anna Maria Gadebusch und
Friedhelm Brebeck
WDR/NDR/SWR 2008
Am 5. August 1962 wird Marilyn Monroe tot in ihrem Bett gefunden. Offiziell ein Selbstmord durch
Schlaftabletten. Gegen alle Indizien, die bis heute auf einen möglichen Mord hinweisen. Zwei
Wochen vor ihrem Tod hatte sich die Hollywood-Diva ihrem Psychiater anvertraut. Offen und intim
wie nie zuvor. Auf zwei Tonbändern, die sie ihm schenkt. Die Tonbänder sind verschwunden. Aber
es gibt eine private Abschrift von US-Staatsanwalt John Miner, der im Monroe-Fall ermittelte. 46
Jahre nach Monroes Tod sprach der 90-Jährige über das Dokument, das nie für die Öffentlichkeit
bestimmt war.
(Dienstag, 13. Oktober, 20.05 - 21.00 Uhr, NDR Kultur)
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Dienstag,
13. Oktober
8
Zeitzeichen
13. Oktober 2010: Die Rettung der beim Grubenunglück von San José verschütteten Bergleute
Von Matthias Wurms
Aufnahme des WDR
Am 5. August 2010 erschüttert ein heftiger Schlag die Kupfer- und Goldmine von San José im
Norden Chiles. 33 Bergleute werden eingeschlossen, 700 Meter unter der Oberfläche. Als sie
versuchen, durch einen Luftschacht zu entkommen, fehlt dort die Rettungsleiter. Zwei Tage später
verschüttet ein weiterer Erdrutsch auch diesen Fluchtweg.
Doch die Männer finden Schutz im unteren Teil der Mine. Sie rationieren die knappen Vorräte,
schaffen eindeutige Hierarchien und organisieren ihren Tagesablauf. Ihre Angehörigen über Tage
jedoch können nur hoffen. Es ist nicht der erste Unfall in der mehr als 120 Jahre alten Mine. Doch
wieder hat niemand kontrolliert, ob die Auflagen eingehalten wurden. Jetzt aber setzt sich ganz
Chile in Bewegung - und die Welt fiebert mit. Hunderte Kamerateams beobachten die
Rettungsbohrungen. Nach 12 Tagen stößt der Bohrer auf einen Hohlraum - und auf ein Zeichen. Als
das Bohrgestänge heraufgezogen wird, hängt ganz unten ein Zettel: "Uns geht es gut hier im
Schutzraum. Die 33." Am 13. Oktober 2010 bringt eine Rettungskapsel den ersten Bergmann nach
oben. Am selben Abend sind alle 33 Männer gerettet.
(Dienstag, 13. Oktober, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Mittwoch,
14. Oktober
9
Das Hörspiel
Ich kann mich an nichts erinnern
Von Arthur Miller
Zum 100. Geburtstag des Schriftstellers am 17. Oktober
Übersetzung aus dem Amerikanischen:
Volker Schlöndorff und Florian Hopf
Bearbeitung und Regie: Hans Gerd Krogmann
NDR 1991
Der 1986 unter dem Originaltitel "I can't remember anything" erschienene Einakter des
weltberühmten amerikanischen Dramatikers ist ein grausames kleines Stück über den Alltag von
zwei alten Menschen. Leonora eine reiche alte Dame leidet nach dem Tod ihres Mannes unter
Gedächtnisverlust und geht ihrem einzigen Freund zunehmend auf die Nerven.
Mit Gisela Trowe und Manfred Steffen
(Mittwoch, 14. Oktober, 20.05 - 21.04 Uhr, NDR Kultur)
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Mittwoch,
14. Oktober
Zeitzeichen
14. Oktober 1890: Der Geburtstag des amerikanischen Politikers Dwight D. Eisenhower
Von Heiner Wember
Aufnahme des WDR
1952 schienen die USA fast zum Ein-Parteien-Staat geworden zu sein. Schon 20 Jahre lang
regierten Präsidenten der Demokratischen Partei. Erst Roosevelt, anschließend Truman. Dann
kandidierte für die Republikaner General Dwight D. Eisenhower. Und gewann.
Denn er war als großer Sieger aus dem Zweiten Weltkrieg zurückgekommen. Oberbefehlshaber der
westlichen Truppen, Bezwinger Hitlers. Ein eher ruhiger, abgeklärter Mann, der die USA durch
rosige Zeiten führte. Wachstum und Wohlstand prägten die USA in den 50er-Jahren,
Antikommunismus und ein unbegrenztes Selbstvertrauen in den American Way of Life. Eisenhower
- Spitzname "Ike" - passte dazu. Ein stets breit lächelnder Präsident, der im Zweifel, wenn der Kalte
Krieg heiß zu werden drohte, eines tat: Golf spielen.
(Mittwoch, 14. Oktober, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Donnerstag,
15. Oktober
Zeitzeichen
15. Oktober 1940: Die Uraufführung des Chaplin-Films "Der große Diktator"
Von Christiane Kopka
Aufnahme des WDR
Darf man über Hitler lachen? Als Chaplin 1938 mit den Arbeiten zu seinem Film "Der große
Diktator" begann, hielt er das sogar für dringend erforderlich, weil es, "wenn wir nicht ab und zu
über Hitler lachen können, noch viel schlechter um uns bestellt ist als wir glauben." So erfand er
die Geschichte von dem kleinen jüdischen Friseur, der mit Anton Hynkel, dem Diktator von
Tomanien, verwechselt wird und dessen Rolle einnimmt.
Die Nazis schäumten vor Wut und forderten von der amerikanischen Regierung ein Verbot der
Hitler-Satire. Auch in den USA fand Chaplin zunächst wenig Zustimmung: Die meisten Amerikaner
waren zu dieser Zeit noch strikt gegen eine Einmischung in Europa.
Dennoch wurde "Der große Diktator" ein riesiger Erfolg. Die brillante Parodie der Hitler-Reden oder
der Tanz des Diktators mit der Weltkugel schrieben Filmgeschichte. Später erklärte Chaplin
allerdings: "Hätte ich etwas von den Schrecken in den deutschen Konzentrationslagern gewusst, ich
hätte mich über den mörderischen Wahnsinn der Nazis nicht lustig machen können."
(Donnerstag, 15. Oktober, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Freitag,
16. Oktober
Zeitzeichen
16. Oktober 1945: Der Todestag der Journalistin und Saloniere Berta Zuckerkandl
Von Christian Kosfeld
Aufnahme des WDR
Berta Zuckerkandl prägte als Saloniere und Journalistin das Wiener Kulturleben zu Beginn des 20.
Jahrhunderts. Die Tochter eines liberalen jüdischen Verlegers lernte schon in ihrer Jugend viele
Künstler, Wissenschaftler und Politiker kennen.
In ihrem Salon waren Schnitzler, Altenberg, Hofmannsthal und Max Reinhardt zu Gast, es kamen
Klimt, Kokoschka und Schiele. Gustav Mahler lernte bei ihr seine spätere Frau Alma kennen. Als
einflussreiche Journalistin setzte sich Zuckerkandl für neue Kunstrichtungen wie die Secession und
die Wiener Werkstätten ein, sie war Mitbegründerin der Salzburger Festspiele, übersetzte
zeitgenössische Autoren wie Jean Anouilh. Gute Kontakte hatte sie auch nach Frankreich, und
vermittelte sogar als Geheimdiplomatin für die österreichische Regierung. 1938 musste Berta
Zuckerkandl vor den Nazis nach Paris fliehen, wo sie 1945 starb.
(Freitag, 16. Oktober, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Freitag,
16. Oktober
Jazz Special
Vitold Rek - The Bass is the base
Am Mikrofon: Heti Brunzel
Mit 14 Jahren entdeckte Vitold Rek im Radio den Klang, der für sein weiteres Leben eine
entscheidende Rolle spielen sollte. Ein Konzert mit dem Pianisten Oscar Peterson und dem
Bassisten Ray Brown gab den Ausschlag für seine Berufswahl als Bassist.
In der ostpolnischen Stadt Rzeszów wurde Vitold Rek 1955 geboren. In Krakau studierte er
klassischen Kontrabass. Als junger Musiker spielte er mit Musikern wie Zbigniew Namyslowsky,
Vladislav Sendecki oder Tomasz Stanko. Später zog es ihn nach Deutschland. Seither gab es viele
unterschiedliche Projekte z. B. mit Musikern wie Charlie Mariano, John Tchicai, Peter Giger, Emil
Mangelsdorff oder Bob Degen, mal im Duo oder auch in größeren Besetzungen.
In sein Spiel fließen sowohl sein Können als klassischer Musiker als auch seine Erfahrung als
Jazzmusiker ein. Es reizt Rek auch Elemente der Folklore Polens mit freier Improvisation zu
verknüpfen. Und immer wieder sucht der Musiker die Nähe zur Literatur.
Vitold Rek, der am 18. Oktober 60 Jahre alt wird, lebt in Offenbach und arbeitet an der Hochschule
für Musik in Mainz als Dozent.
(Freitag, 16. Oktober, 22.05 - 23.00 Uhr, NDR Info)
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Sonnabend,
17. Oktober
Zeitzeichen
17. Oktober 1915: Der Geburtstag des amerikanischen Dramatikers Arthur Miller
Von Veronika Bock und Ulrich Biermann
Aufnahme des WDR
Ohne unsere Fehler sind wir Nullen, soll er gesagt haben und auch, dass das Leben jedes Menschen
wert ist, Beachtung zu finden. Arthur Miller, der als einer der wichtigsten US-amerikanischen
Schriftsteller gilt, war auch eine moralische Instanz.
Seine Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte sowie sein politisches Engagement verarbeitete
Arthur Miller in fesselnden Bühnenstücken, wie "Tod eines Handlungsreisenden" und "Hexenjagd",
die heute zu den Klassikern zählen. Sie begründeten seinen weltweiten Ruhm. Etliche seiner Stücke
wurden verfilmt.
Millers Stil war geprägt von der Desillusion des kleinen Mannes, wobei Miller eigene Erfahrungen
aus Antisemitismus und Weltwirtschaftskrise einfließen ließ. Große Bekanntheit erlangte er aber
nicht nur durch seine literarische und politische Arbeit, sondern auch durch seine Ehe mit der
Schauspielerin Marilyn Monroe.
(Sonnabend, 17. Oktober, 19.05 - 19.20 Uhr, NDR Info)
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Sonnabend,
17. Oktober
Prisma Musik
Thema: Emanuel Geibel zum 200. Geburtstag
Ein Porträt von Barbara Giese
Emanuel Geibel stammte aus Lübeck, wo er auch gestorben ist. Hier steht sein Denkmal, das schon
den jungen Thomas Mann beeindruckt hat. Geibel habe gesungen "in dem pompösen Sinn, in dem
heute niemand mehr singt". Seine zahlreiche Gedichte haben Robert und Clara Schumann ebenso
zu unsterblichen Liedern angeregt wie Hugo Wolf. "Der Mai ist gekommen" ist bis heute populär,
und dass die Nazis der Gedichtzeile von 1861, es möge am deutschen Wesen einmal noch die Welt
genesen einen fremden Klang gaben, hat seinen Ruf nicht nachhaltig trüben können.
(Sonnabend, 17. Oktober, 20.00 - 22.00 Uhr, NDR Kultur)
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Sonnabend,
17. Oktober
Das Kriminalhörspiel
ARD Radio Tatort
Ein blühendes Land
Von Thilo Reffert
Regie: Götz Fritsch
MDR 2015
In der Wohnung von Daniel Fechner und Kalila Mchala-Lahmi im Magdeburger Scharnhorstring wird
die Leiche des Asylbewerbers Yussuf Amazigh entdeckt. Er wurde erstochen. Ein
ausländerfeindlicher Hintergrund liegt nahe.
Daniels Onkel Lutz Fechner kann schon am folgenden Tag überführt werden. Doch bevor sich der
erleichterte LKA-Chef der Presse präsentieren kann, legt Daniel Fechner ein Geständnis ab.
Oberkommissarin de Beer findet durch das Eingreifen ihres Ex-Kollegen Jost Fischer den Schlüssel
für diesen Fall, tief vergraben in der Familiengeschichte und der deutsch-deutschen Vergangenheit.
Mit Hilmar Eichhorn, Nele Rosetz u. a.
(Sonnabend, 17. Oktober, 21.05 - 22.00 Uhr, NDR Info)
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Sonntag,
18. Oktober
FORUM AM SONNTAG
Raus aus der Komfortzone!
Warum einige Menschen helfen und andere nicht
Von Lena-Maria Reers
Armut. Krieg. Leid. Soziale Ungerechtigkeit und Vorurteile. Ob bei uns vor der Haustür oder abends
in der Tagesschau: Wir alle sehen die Probleme. Helfen hier und spenden dort. Doch die wenigsten
beschließen, ihre Komfortzone zu verlassen, ihr Leben zu ändern, um tatkräftig anzupacken. Drei
Menschen, die sich dazu entschieden haben, berichten von ihrer Arbeit: Eine Krankenschwester aus
Lübeck, die für Ärzte ohne Grenzen unterwegs ist, eine Lehrerin aus Bremen, die sich in den
Sommerferien um Schüler in Tansania kümmert, und ein Werbe-Fachmann aus Hamburg, der
versucht, vor seiner Haustür etwas zum Besseren zu bewegen. Drei sehr unterschiedliche Ansätze
von Menschen, die sich entschieden haben, zu helfen. Was hat sie dazu gebracht? Was opfern sie
dafür? Und was gibt ihnen dieses Engagement?
(Sonntag, 18. Oktober, 6.05 - 6.30 Uhr, NDR Info)
(Sonntag, 18. Oktober, 17.05 - 17.30 Uhr, NDR Info)
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Sonntag,
18. Oktober
DIE REPORTAGE
Vier Pfoten für das Wohlergehen
Der Hamburger Hundebesuchsdienst für Menschen mit Demenz
Von Ursula Storost
Tiere können Wärme ausstrahlen, Trost spenden und Anlass zur Freude sein. Das haben viele
Menschen im Laufe ihres Lebens schon einmal erfahren, und das wird auch durch
wissenschaftliche Untersuchungen belegt. Besonders Hunde haben ein feines Gespür für die
Stimmungen, Gefühle und Bedürfnisse von Menschen. Das Hamburger Projekt "Vier Pfoten für sie"
hat sich diese Eigenschaften zunutze gemacht, um Demenzkranken zu helfen: Um denen, die in der
Welt des Vergessens leben, die Tür zu ihren positiven Gefühlen wieder zu öffnen.
Viele Hundebesitzer begeistert das Projekt. Zusammen mit ihrem Vierbeiner unterziehen sie sich
einem Eignungstest, einem 40-stündigen Qualifizierungskurs und einer Prüfung. Danach besucht
das Team aus Mensch und Hund ehrenamtlich Demenzkranke. Im Gepäck Lebensfreude und
Entlastung für die Angehörigen. Auch von den Pflegekassen ist das Betreuungsangebot anerkannt.
(Sonntag, 18. Oktober, 6.30 - 7.00 Uhr, NDR Info)
(Sonntag, 18. Oktober, 17.30 - 18.00 Uhr, NDR Info)
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19
Sonntag,
18. Oktober
Glaubenssachen
Die Kunst der Berührung
Zwischen Sinnlichkeit und Transzendenz
Von Wilhelm Schmid
Viele Menschen kennen Berührung nur noch von der mechanischen Aufforderung ihres
Bildschirms: "Touch the screen". Was aber wird aus einem Menschen, wenn ihn keine Berührung
mehr erreicht?
Dabei geht das Phänomen der Berührung über die körperliche Ebene noch weit hinaus: Ebenso
wichtig ist die Berührung im Seelischen, wie sie zwischen Freunden und Liebenden geschieht. Und
die Berührung im Geistigen, die eine gedankliche ist und im Gespräch und in der Lektüre gepflegt
werden kann. Bis hin zur metaphysischen Berührung, bei der ein endliches Wesen an die
Dimension der Unendlichkeit rührt.
(Sonntag, 18. Oktober, 8.40 - 9.00 Uhr, NDR Kultur)
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Sonntag,
18. Oktober
Das Sonntagskonzert
NDR Sinfonieorchester
Anders Hillborg: Eleven Gates
Jean Sibelius: Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105
Maurice Ravel: Shéhérazade, 3 Gedichte für Singstimme und Orchester
Claude Debussy: La mer, 3 Sinfonische Skizzen
In der Pause: J´nai Bridges und Esa-Pekka Salonen im Gespräch
Live aus der Laeiszhalle Hamburg
Der Finne Esa-Pekka Salonen, einer der ganz großen Dirigenten unserer Zeit, hat ein Programm
zusammengestellt, das ganz um das Walten und Wirken der Natur kreist.
"Ich hätte wahrscheinlich keine Orchestermusik geschrieben, wenn es nicht einen so herrlich
neugierigen und vielseitigen Dirigenten wie Salonen gäbe", schwärmt der Schwede Anders Hillborg,
der in dieser Saison Composer in Residence beim NDR ist. Sein Werk "Eleven Gates" führt durch elf
Tore, hinter denen der Hörer auf stets wechselnde Klangwelten trifft - vom Dialog mit einem Specht
bis zum musikalischen Abbild des Meeresgrunds.
Mit klingenden Natureindrücken und weiten Landschaften verbindet man auch die Musik von
Salonens Landsmann Jean Sibelius. Die siebte Sinfonie ist der sinfonische Schwanengesang des
Finnen und mit ihrer naturhaft fließenden Form mehr Fantasie als Sinfonie. Wenn Musik in der Lage
ist, das "Herzklopfen der Natur zu rhythmisieren", wie Claude Debussy einmal sagte, dann trifft das
auf dieses Werk ebenso zu wie auf Maurice Ravels Liederzyklus "Shéhérazade".
Zwischen Naturpoesie, Exotik und Erotik angesiedelt, werden in Ravels sinnlich farbreicher Musik
neben dem "Gesang des lüsternen Meeres" unter anderem auch "feine Linien" eines hübschen
Gesichts vertont. Die amerikanische Mezzosopranistin J'nai Bridges stellt ihre "verführerisch dunkle
Stimme" ("Chicago Tribune") in den Dienst dieser Lieder.
Den Abschluss des Konzerts macht Debussys opulentes Seestück "La mer". Nach Meinung eines
Rezensenten der Uraufführung im Jahr 1905 habe es Debussy hier verstanden, alle Facetten des
Meeres zu erfassen "vom glänzenden Schimmer bis zum beweglichen Spiel der Schatten, von
ergreifender Süße bis zu zornigem Gelächter, vom verführerischen Zauber bis zu unvermitteltem
Ernst".
(Sonntag, 18. Oktober, 11.00 - 13.00 Uhr, NDR Kultur)
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18. Oktober
Das Feature
Ist das Kunst, oder kann das weg?
Von Martina Keller
WDR/SWR 2015
Museen sollen bewahren. Aber was tun, wenn die Röhren für eine Video-Installation von Nam June
Paik nicht mehr aufzutreiben sind? Oder eine Installation mit Kartoffelchips zu gammeln beginnt?
Neue Chips kaufen oder ab damit auf den Müll? Der Umgang mit moderner Kunst wirft komplizierte
Fragen auf. Was macht ein Werk zu dem, was es ist? Sind Werke für die Ewigkeit? Falls nicht: Wann
stirbt ein Kunstwerk?
Die Autorin macht sich auf nach Manhattan zu einem Lagerhaus mit geheimer Adresse, nach
Amsterdam zu einem durch eine Teppichmesserattacke verletzten Gemälde und ans Ufer des
Rheins - denn auch Vierbeiner, deren Leben der Kunst gewidmet sind, müssen mal raus.
(Sonntag, 18. Oktober, 11.05 - 12.00 Uhr, NDR Info)
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18. Oktober
Gedanken zur Zeit
Die Renaissance der europäischen Linken
Populistische Romantik oder letzte Hoffnung der Demokratie?
Von Paul Nolte
Nach dem Sturz des Sowjetkommunismus schien das endgültige Ende von Marxismus und radikal
linker Politik in Europa besiegelt. Im Gefolge der Wirtschafts- und Finanzkrisen jedoch erleben
linksradikaler Protest und sozialistische Politik eine ungeahnte Renaissance. Mit "Syriza" sind sie in
Athen an die Macht gelangt; in Spanien fordert nun "Podemos" die etablierten Parteien heraus. Ist
das Populismus oder eine ganz andere Art von Sozialismus, die vor allem als Jugendbewegung
verständlich wird? Ist sie gar die letzte Hoffnung einer Demokratie, der im globalisierten
Kapitalismus die Luft ausgeht?
(Sonntag, 18. Oktober, 19.05 - 19.15 Uhr, NDR Kultur)
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18. Oktober
Zeitzeichen
18. Oktober 1920: Der Geburtstag der griechischen Schauspielerin und Politikerin Melina
Mercouri
Von Christiane Kopka
Aufnahme des WDR
Sie war das "Mädchen von Piräus": Mit der Rolle der großherzigen Hafen-Hure in dem Film
"Sonntags nie" wurde Melina Mercouri weltberühmt - und ihr so sinnlich gesungenes
Sehnsuchtslied "Ein Schiff wird kommen" stürmte die internationalen Hitparaden. Trotz ihrer
Volkstümlichkeit hatte die Schauspielerin mit der Figur wenig gemein.
Melina Mercouri stammte aus dem Großbürgertum und war Enkelin des langjährigen
Bürgermeisters von Athen. Für die lebenslustige Griechin war das Leben ein Fest: mit Bouzouki,
Tanz, Gesang und zerschmetterten Gläsern. Als jedoch 1967 in Griechenland die Militärs putschten,
verwandelte sich das Glamour-Girl in eine erbitterte Widerstandskämpferin, die weltweit zum
Boykott der faschistischen Junta aufrief.
Auf die darauf folgende Ausbürgerung antwortete sie dem griechischen Innenminister mit dem
legendären Satz: "Ich wurde als Griechin geboren und werde als Griechin sterben. Herr Pattakos
wurde als Faschist geboren und wird als Faschist sterben." Nach dem Sturz der Junta wurde die
Diva Kulturministerin. Sie gab den Anstoß zu der Initiative "Kulturhauptstadt Europas".
(Sonntag, 18. Oktober, 19.05 - 19.20 Uhr, NDR Info)
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18. Oktober
Das Hörspiel
Kunst
Nach dem gleichnamigen Theaterstück von Yasmina Reza
Übersetzung aus dem Französischen: Eugen Helmlé
Hörspieleinrichtung und -regie: Christiane Ohaus
RB 1996
Marc, Serge und Yvan sind seit Jahren eng befreundet. Da kauft Serge "einen Antrios". Für 200.000
Francs! Ein total weißes Bild! Und daran droht jetzt die alte Freundschaft zu zerbrechen: Marc
wittert hinter diesem Kauf statt Kunstleidenschaft nur snobistische Geltungssucht. Yvan gerät
zwischen die Fronten. Yasmina Reza geht es nicht so sehr um Sinn oder Unsinn von Kunst, auch
nicht um eine Kritik des kommerziellen Kunst-Betriebs. Es geht ihr um die Menschen: Sie zeigt, wie
Freundschaft und Liebe durch scheinbar Nebensächliches, durch nur einen unbedacht
ausgesprochenen Satz, bestimmt werden.
Mit Ulrich Tukur, Christian Redl, Dominique Horwitz
(Sonntag, 18. Oktober, 21.05 - 22.30 Uhr, NDR Info)
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Sonntag,
18. Oktober
Soirée
Festspiele Mecklenburg-Vorpommern 2015
Wolfgang Amadeus Mozart: Divertimento D-Dur KV 136
Johannes Brahms: Serenade Nr. 1 D-Dur op. 11
Felix Mendelssohn Bartholdy: Oktett Es-Dur op. 20
Aufzeichnung vom 30. Juli in der Schelfkirche Schwerin
Felix Mendelssohn Bartholdy war erst 16 Jahre alt, als er mit seinem Oktett Es-Dur op. 20 ein
Meisterwerk in höchster Vollendung schuf. Diese Gattung größer besetzter Kammermusik erlebte
Anfang des 19. Jahrhunderts einen echten Aufschwung, nachdem Louis Spohr mit seinem Oktett
und seinen sogenannten Doppel-Quartetten und Franz Schubert ebenfalls mit einem Oktett so
großartige Vorlagen geliefert hatten.
Mendelssohn Bartholdys hochlebendiges und ungemein dramatisches Oktett Es-Dur war ein
Hauptwerk bei dem vom Quatuor Ebène, dem diesjährigen Preisträger in Residence der Festspiele
Mecklenburg-Vorpommern, organisierten Preisträgerprojekt in der Schelfkirche Schwerin am 30.
Juli.
Das Quatuor Ebène wurde hierbei von den Geigern Vilde Frang und Philipp Bohnen, dem Bratscher
Krzysztof Chorzelski und dem Cellisten Daniel Müller-Schott unterstützt. Außerdem waren das
Quintette Aquilon und der Kontrabassist Laurène Durantel sowie der Klarinettist Matthias Schorn an
diesem Konzert beteiligt, denn auch die orchestrale Ausmaße annehmende Serenade Nr. 1 D-Dur
op. 11 von Johannes Brahms und das Divertimento D-Dur KV 136 von Wolfgang Amadeus Mozart
waren programmiert.
(Sonntag, 18. Oktober, 22.00 - 24.00 Uhr, NDR Kultur)
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