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Montag,
1. August
1
Am Morgen vorgelesen
Bühlerhöhe (15 Folgen)
Anne Moll liest aus dem Roman von Brigitte Glaser
Brigitte Glasers Fiktion basiert auf dem Luxemburger Abkommen, das am 10. September 1952 die
Vereinbarung von Reparationszahlungen an Israel besiegelte. Die Theorie: Wäre Bundeskanzler
Konrad Adenauer zuvor einem Attentat zum Opfer gefallen, hätte das Abkommen möglicherweise
keine Befürworter mehr gehabt. Das Schlosshotel Bühlerhöhe im Nordschwarzwald war ein
beliebter Aufenthaltsort Adenauers. Dorthin schickt der israelische Geheimdienst die junge Rosa
Silbermann, um einen möglichen Anschlag zu verhindern. Sie kennt sich gut aus, denn als Kind hat
sie ihre Sommerferien auf der Bühlerhöhe verbracht.
(Montag, 1. August, 8.30 - 9.00 Uhr, NDR Kultur)
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1. August
2
Zeitzeichen
1. August 1936: Die Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Berlin
Von Kerstin Hilt
Aufnahme des WDR
Völkerverständigung, Teamgeist, Respekt: Die olympische Werte passen eigentlich so gar nicht zur
Ideologie der Nationalsozialisten. Trotzdem macht Hitler aus den Spielen einen Werbefeldzug für
sein Reich.
Das neu gebaute Olympiastadion: ein gigantisches Stück Überwältigungsarchitektur, gespickt mit
modernster Technik. Um die im Vorfeld durchaus kritischen US-Sportler zu besänftigen, ist mit der
Fechterin Helene Mayer sogar eine Jüdin im deutschen Aufgebot; die Zeitungen sind angewiesen,
die übliche Hetze während der Spiele zu unterlassen. Tolerant und weltoffen will sich die NaziFührung präsentieren - und muss deshalb zusehen, wie die Berliner ausgerechnet einem
schwarzen Sportler, dem Ausnahme-Athleten Jesse Owens, begeistert zujubeln. Am Ende reisen
viele ausländische Gäste mit dem Gefühl nach Hause, dass Nazi-Deutschland keine Gefahr darstellt.
Drei Jahre später wird mit dem deutschen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg beginnen.
(Montag, 1. August, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Montag,
1. August
3
ARD Radiofestival Das Gespräch
Die Tänzerin Marion Cito im Gespräch mit
Petra Castell
Aufnahme RBB
Seit 1980 hat Marion Cito alle Kostüme für das weltberühmte Tanztheater Wuppertal entworfen.
Pina Bausch attestierte ihr einen ausgeprägten Sinn für das Luftige, was vielleicht daran liegt, dass
Marion Cito eigentlich Tänzerin ist. Die gebürtige Berlinerin war Solistin im Ballett-Ensemble der
legendären Tatjana Gsovsky an der Deutschen Oper Berlin. Zusammen mit ihrem Kollegen Gerhard
Bohner öffnete sie sich der choreographischen Avantgarde. Auch bei Pina Bausch hat sie anfangs in
vier Stücken mitgetanzt. Bilder ihrer stilprägenden Tanzkleider wurden unter dem Titel "Schönheit
wagen" in einem opulenten Fotobuch veröffentlicht.
Die Produktion steht nach der Ausstrahlung im Internet unter www.ardradiofestival.de zum
kostenlosen Download zur Verfügung.
(Montag, 1. August, 23.05 - 23.30 Uhr, NDR Kultur)
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Dienstag,
2. August
4
Zeitzeichen
2. August 1996: Der Todestag des Unternehmers Georg Schaeffler
Von Heiner Wember
Aufnahme des WDR
Georg Schaeffler probierte in schwierigen Zeiten viel aus: Stofffabrikation aus neuen Materialien,
Gebrauchsartikel für Haus- und Landwirtschaft, Gürtelschnallen und Handwagen, Fotoapparate.
Doch zu einem der reichsten Deutschen wurde er mit Nadellagern. Modernen Kugellagern vor allem
für die Autoindustrie.
In Nadellagern werden die Kugeln durch lange, nadelähnliche Drehelemente ersetzt. Sie sind
extrem platzsparend, stabil und langlebig. Als Georg Schaeffler 1996 starb, arbeiteten für seine
Unternehmensgruppe weltweit bereits 20.000 Menschen. Seine Witwe und sein Sohn bauten das
Imperium weiter aus. Nach einem Übernahme-Poker um den Reifen- und Autoteilehersteller
Continental standen sie kurz vor dem finanziellen Aus, doch inzwischen sind die Schaefflers wieder
auf den zweiten Platz der reichsten Deutschen aufgerückt.
(Dienstag, 2. August, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Dienstag,
2. August
5
ARD Radiofestival Das Gespräch
Die Fotografin Jessica Backhaus im Gespräch mit Christiane Irrgang
Aufnahme NDR
Beim weltgrößten Branchentreff, der Messe Paris Photo, ist sie als eine der wichtigsten
Vertreterinnen der zeitgenössischen Fotografie in Deutschland gefeiert worden. Jessica Backhaus
liebt das Unspektakuläre; sie fotografiert "objets trouvés", Dinge, die andere Menschen mit einem
weniger geschulten Auge kaum bemerken würden: eine Handvoll Wäscheklammern, eine
zerknautschte Getränkedose, ein bisschen Flatterband um einen Draht gewickelt. Das Ergebnis
sind ausgesprochen poetische Stillleben, die bei näherer Betrachtung viel über die Künstlerin
verraten. Im Gespräch mit Christiane Irrgang gibt Jessica Backhaus Einblicke in ihre
Familiengeschichte, erzählt von ihrer Freundschaft mit der großen Fotografin Gisèle Freund und
schildert ihre Eindrücke von Paris während der Tage des Terrors.
Die Produktion steht nach der Ausstrahlung im Internet unter www.ardradiofestival.de zum
kostenlosen Download zur Verfügung.
(Dienstag, 2. August, 23.05 - 23.30 Uhr, NDR Kultur)
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Seite
Mittwoch,
3. August
6
Zeitzeichen
3. August 1816: Die Uraufführung von E.T.A. Hoffmanns Oper "Undine"
Von Niklas Rudolph
Aufnahme des WDR
Als romantischer Schriftsteller ist E.T.A. Hoffmann bis heute bekannt. Dass er auch als Komponist zu
einigen Fantasy-Spektakeln fähig war, wissen aber nur wenige. Hoffmann erzählt von den tiefsten
Ängsten und Wünschen eines durch die französische Revolution und Napoleons Feldzüge
verunsicherten Europas.
Mit einem besonderen Gespür für Stimmungen nimmt der Mozart-Verehrer Hoffmann in seiner
Zauberoper "Undine" schon die ganze Romantik vorweg. Undine, die Nichte des Wassergeistes
Kühleborn, will sich einen menschlichen Gatten und damit eine Seele verschaffen. Auf dem Weg
dorthin ziehen Wassergeister, tot geglaubte Kinder und liebestolle Ritter die Zuschauer in ihren
Bann. Komponistenkollege Carl Maria von Weber schwärmt von der Uraufführung: "Das geistvollste
Werk, das uns die neuere Zeit geschenkt hat."
(Mittwoch, 3. August, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Mittwoch,
3. August
7
ARD Radiofestival Das Gespräch
Die Philosophin Susan Neiman im Gespräch mit Ruthard Stäblein
Aufnahme HR
Mit 14 Jahren hat sie die Schule geschmissen und in Kommunen in Kalifornien gelebt. Dann aber
wollte sie Philosophie studieren und schaffte das über die Abendschule. Sie besuchte Harvard, um
bei Philosophen wie John Rawls über Gerechtigkeit zu lernen, promovierte schließlich über
Immanuel Kant. Seit 2000 leitet die Philosophin Susan Neiman das Einstein Forum in Potsdam. Zu
ihren Publikationen zählen "Das Böse denken" und kürzlich "Warum erwachsen werden?" "Mündige
Erwachsene lassen sich nicht mit Brot und Spielen abspeisen" - lautet eine ihrer steilen Thesen für
ein aktives Leben, gegen die Ablenkung durch die Konsumwelt.
Die Produktion steht nach der Ausstrahlung im Internet unter www.ardradiofestival.de zum
kostenlosen Download zur Verfügung.
(Mittwoch, 3. August, 23.05 - 23.30 Uhr, NDR Kultur)
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Donnerstag,
4. August
8
Zeitzeichen
4. August 465 v. Chr.: Der Todestag des persischen Großkönigs Xerxes
Von Marfa Heimbach
Aufnahme des WDR
Majestätisch empfängt der persische Großkönig Xerxes seine Untertanen, begleitet von zwei
Dienern, die ihn mit einem kunstvollen Schirm vor der gleißenden Sonne Persiens schützen. So
zeigen ihn die Reliefs in der persischen Königsstadt Persepolis.
Diese Reliefs, das Grab des Xerxes, einige Felsinschriften und Tontafeln: Wir wissen bis heute nur
wenig über jenen Herrscher, dessen Feldzug gegen die griechischen Stadtstaaten vor rund 2500
Jahren den ersten Ost-West-Konflikt der Weltgeschichte provoziert. Umso schillernder überliefern
die antiken griechischen Autoren die berühmten Perserkriege und die legendären Siege der
Griechen in den Schlachten von Marathon und Salamis. Aischylos Tragödie "Die Perser" und
Herodots Geschichtsschreibung schufen schon vor 2500 Jahren das Bild eines Xerxes, dessen
abwertende Beschreibung allein dazu diente, das Licht der Griechen umso heller erstrahlen zu
lassen. Durch die griechische Überlieferung wurden die Perserkriege zum Gründungsmythos der
westlichen Zivilisation und der Vorstellung von der kulturellen Überlegenheit des Westens.
(Donnerstag, 4. August, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Seite
Donnerstag,
4. August
9
ARD Radiofestival Das Gespräch
Die Musikerin Judith Holofernes im Gespräch mit Jörg Armbruster
Aufnahme SWR
"Nur ein Wort" hieß einer der bekanntesten Erfolgstitel der Band Wir sind Helden. Die Zeile ist aber
auch bezeichnend für die Sängerin und Frontfrau der Gruppe: die ehemalige Straßenmusikerin
Judith Holofernes mit dem bürgerlich nicht weniger beeindruckenden Namen Holfelder-von der
Tann. Die in Freiburg aufgewachsene und in Berlin lebende Künstlerin war für die klugen und
witzigen Texte der Band verantwortlich. Ihre Liebe zum poetischen und kritischen Wort entwickelt
sie nach der Auflösung der Band 2012 in einem eigenen Blog im Internet weiter. "Ihre Texte sind
ein gesellschaftlicher Seismograf", lobt die Universität Landau, wo die praktizierende Buddhistin
eine Poetik-Dozentur übernommen hat.
Die Produktion steht nach der Ausstrahlung im Internet unter www.ardradiofestival.de zum
kostenlosen Download zur Verfügung.
(Donnerstag, 4. August, 23.05 - 23.30 Uhr, NDR Kultur)
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Freitag,
5. August
Zeitzeichen
5. August 1951: Die Weltjugendfestspiele in Ost-Berlin
Von Thomas Klug
Aufnahme des WDR
1951 gab es die DDR gerade einmal zwei Jahre. Internationale Reputation außerhalb des Ostblocks
war nicht in Sicht. Diese erhoffte sich die DDR durch eine Großveranstaltung - die Weltfestspiele
der Jugend und Studenten, ausgerichtet vom Weltbund der demokratischen Jugend.
Nach Prag und Budapest war Ost-Berlin der dritte Austragungsort des unregelmäßig stattfindenden
Jugendtreffens. 26.000 Jugendliche aus 104 Ländern reisten 1951 nach Ost-Berlin. Die
Bundesrepublik wollte westdeutsche Jugendliche an der Teilnahme hindern. Insgesamt wurden fast
zwei Millionen Teilnehmer gezählt. Musik und politische Diskussionen standen auf dem Programm
der zweiwöchigen Festspiele - und das wurde nicht nur von den DDR-Medien propagandistisch
begleitet. Es kam zu Zusammenstößen, als der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter die
Jugendlichen nach Westberlin einlud und der FDJ-Chef darauf 10.000 Jugendliche seines
Verbandes schickte, um im Westen Flugblätter zu verteilen.
(Freitag, 5. August, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Seite
11
Freitag,
5. August
ARD Radiofestival Das Gespräch
Die Notfallärztin und Sterbehilfe-Expertin Myriam Witt im Gespräch mit Mario Neumann
Aufnahme RB
Täglich geht es für sie um Leben und Tod, unterwegs mit dem Rettungshubschrauber oder auf der
Intensivstation. "Wenn Menschen bei Einsätzen sterben, kann das sowohl dramatisch und furchtbar
als auch erleichternd sein", sagt die erfahrene Ärztin. Myriam Witt hat genug Krankheiten gesehen,
die auch sie nicht bis zum Ende ertragen möchte. Diese Erfahrungen aus dem Berufsleben und die
Begleitung ihres Vaters bis zu dessen Lebensende fließen in ihr erstes Buch ein, Titel: "Wie mein
Vater starb: Sterbehilfe und ärztliche Begleitung", eine Mischung aus Roman und Ratgeber. Myriam
Witt hat inzwischen eine halbe Stelle, und so bleibt Zeit zum Reiten, Hundekutschefahren und
Schreiben, denn sie denkt schon an ein zweites Buch.
Die Produktion steht nach der Ausstrahlung im Internet unter www.ardradiofestival.de zum
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(Freitag, 5. August, 23.05 - 23.30 Uhr, NDR Kultur)
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Seite
12
Sonnabend,
6. August
Zeitzeichen
6. August 1881: Der Geburtstag des Penicillin-Entdeckers Alexander Fleming
Von Anne Preger
Aufnahme des WDR
Der Zufall half Alexander Fleming 1928, das erste Antibiotikum zu entdecken. Doch dass Penicillin
in Folge die Medizin revolutionierte, verdanken wir Flemings Beobachtungsgabe, seinem
analytischen Verstand und seiner Hartnäckigkeit.
"That's funny" - "Das ist eigenartig." So reagiert der Bakterienforscher Alexander Fleming, als er
nach dem Sommerurlaub zurück in sein Londoner Labor kommt und dort Schimmelpilze in einer
seiner Bakterienkulturen entdeckt. Seine Aufmerksamkeit gilt aber nicht dem Pilz, sondern einer
Zone ohne Bakterien rund um den Schimmel. "Schimmelsaft" - wie Fleming Penicillin zunächst
nennt - tötet anscheinend die Bakterien. Der Bakteriologe am Londoner St. Mary's Krankenhaus
veröffentlicht seinen Fund. Er züchtet den Pilz und verteilt großzügig Proben an Forscherkollegen.
Es sind zwei Forscher aus Oxford, die mit ihren Mitarbeitern das Penicillin 1939 isolieren und es als
Medikament nutzbar machen. Der Krieg beschleunigt die Entwicklung des Antibiotikums. Und so
geht der Medizinnobelpreis 1945 dafür an Alexander Fleming, Ernst Boris Chain und Howard Walter
Florey. Als Fleming 1955 stirbt, ist er international hoch geachtet, Ritter seiner Majestät, und wird in
der St. Paul's Cathedral beigesetzt.
(Sonnabend, 6. August, 19.05 - 19.20 Uhr, NDR Info)
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Sonnabend,
6. August
Das Kriminalhörspiel
Die dunkle Unermesslichkeit des Todes
Nach dem gleichnamigen Roman von Massimo Carlotto
Übersetzung aus dem Italienischen: Hinrich Schmidt-Henkel
Bearbeitung und Regie: Steffen Moratz
WDR/NDR 2009
Ein Banküberfall, der schief läuft. Ein kleiner Junge und seine Mutter, die als Geiseln genommen
werden. Ein Gangster, der die Nerven verliert und beide erschießt. Das alles ist vor 15 Jahren
geschehen. Aber seitdem ist das Leben von Silvio Contin, dem Ehemann und Vater der Ermordeten,
zerstört. Bis er Jahre später einen Brief erhält. Darin bittet der inhaftierte Gangster, inzwischen
todkrank, sein Gnadengesuch zu unterstützen.
Mit Sylvester Groth, Sven Lehmann, Bernhard Schütz, Frauke Poolmann, Johanna Gastdorf, Dietmar
Mues, Angelika Bartsch u. a.
(Sonnabend, 6. August, 21.05 - 22.00 Uhr, NDR Info)
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Sonntag,
7. August
FORUM AM SONNTAG
Auf der Kriechspur zum Erfolg
Warum die Frauenquote in der Wirtschaft so schleppend voran kommt
Von Cornelie Sonntag
Seit Jahresbeginn verpflichtet ein Gesetz börsennotierte Unternehmen, mindestens 30 Prozent
ihrer Plätze im Aufsichtsrat mit Frauen zu besetzen. Ob dieses Ziel freiwillig oder nur unter Zwang
zu erreichen wäre, darüber lagen sich in der vergangenen Legislaturperiode zwei leibhaftige
Ministerinnen in den Haaren. Entsprechend lebhaft war die öffentliche Auseinandersetzung. Heute
läuft die Diskussion in ruhigeren Bahnen. Doch nur langsam setzen sich Frauen auf der
Führungsebene der Wirtschaft durch. Dabei belegen Studien, dass gemischte Teams erfolgreicher
arbeiten und neue Formen der Unternehmenskultur entwickeln. In den politischen Parteien ist die
Quote mittlerweile salonfähig geworden - allerdings empfinden besonders junge Frauen sie als
lästige oder sogar peinliche Krücke. Und immer noch stellen weibliche Abgeordnete im Bundestag
nur ein gutes Drittel. Warum tut sich Deutschland so schwer mit der Gleichstellung - auch im
Vergleich zu anderen Staaten? Eine Spurensuche von Cornelie Sonntag.
(Sonntag, 7. August, 6.05 - 6.30 Uhr, NDR Info)
(Sonntag, 7. August, 17.05 - 17.30 Uhr, NDR Info)
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15
Sonntag,
7. August
Glaubenssachen
War Goliat wirklich drei Meter groß?
Die Bibel - voller Rätsel und Widersprüche
Von Christian Feldmann
Die Bibel steckt voller Rätsel, sie enthält auffallende Widersprüche und auch Irrtümer. Und
trotzdem kommt niemand ohne sie aus, der eine Antwort auf die ewigen Menschheitsfragen nach
Sinn und Wahrheit, Leid und Tod, Schuld und Zukunft sucht. Man muss nur aufpassen, dass man die
Bibel nicht als Lehrbuch der Historie oder der Naturwissenschaften liest. Das ist nicht ihr Interesse:
sie erzählt Geschichten. Jahrhundertelang mündlich überlieferte und erst spät aufgezeichnete, aus
ganz verschiedenen Milieus stammende Geschichten. Mythen, die ihre eigene Wahrheit haben.
(Sonntag, 7. August, 8.40 - 9.00 Uhr, NDR Kultur)
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Sonntag,
7. August
Das Sonntagskonzert
Schleswig-Holstein Musik Festival
Giuseppe Verdi: Messa da Requiem
Aufzeichnung des Abschlusskonzerts am 30.8.2015
in der Sparkassen-Arena Kiel
Immer wieder musste sich Verdi den Vorwurf gefallen lassen, dass seine Messa da Requiem
weniger wie ein sakrales Werk als vielmehr wie eine dramatische Oper klingt. Die Glut der
Empfindung, die Ergriffenheit und die alles übermannende Trauer rechtfertigen die Mittel
allerdings auf ihre Weise. Und Verdi verbindet hier einzigartig ebenso wuchtige Emotionswellen wie
zarteste Lyrik miteinander. Christoph Eschenbach hatte beim Abschlusskonzert des SchleswigHolstein Musik Festivals 2015 mit dem NDR Sinfonieorchester und dem Schleswig-Holstein Festival
Chor ein erlesenes Solistenquartett an seiner Seite. Der polnische Tenor Piotr Beczała ist mit
italienischen Opernpartien berühmt geworden, singt heute aber auch gern französische Opern. In
Verdis "Don Carlos" feierte der Bassist René Pape bei den Salzburger Festspielen Triumphe, und die
Sopranistin Erin Wall ist für fantastische Wagner-Interpretationen bekannt. Sonia Ganassi indessen
hat Verdis Requiem bereits mit dem Orchester der Scala gesungen.
Erin Wall, Sopran
Sonia Ganassi, Mezzosopran
Piotr Beczala, Tenor / René Pape, Bass
Schleswig-Holstein Festival Chor
NDR Elbphilharmonie Orchester
Ltg.: Christoph Eschenbach
(Sonntag, 7. August, 11.00 - 13.00 Uhr, NDR Kultur)
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Sonntag,
7. August
Das Feature
Cuba Super Social Club
WDR 2002
Kuba ist Projektionsfläche und Traumland: Kolonisatoren-Träume vom großen Reichtum, linke
Träume vom neuen Menschen. Heute träumen vereinsamte, abgearbeitete Europäer von einem
sinnlicheren, fröhlicheren Leben - "the music, the girls, the cigars ...". Die Dritte Welt wird zum
Vitalitätsspender, der Sozialismus zum tropischen Social Club, Sex nach Wunsch inklusive:
"Dominikanische, Kenia, alles kein Vergleich!" Kuba hat, was wir uns wünschen. SelbstbedienungsSymbiose oder Entwicklungshilfe in zwei Richtungen? Den konträren Erwartungshaltungen, dem
Misstrauen und dem Schatten der Gegensätze kann selbst wahres Gefühl nur schwer standhalten.
(Sonntag, 7. August, 11.05 - 12.00 Uhr, NDR Info)
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18
Sonntag,
7. August
Gedanken zur Zeit
Ein Grundeinkommen für alle - die nächste soziale Revolution?
Von Paul Nolte
Wäre das nicht wunderbar: Wer keinen Job findet, bloß eine Mini-Rente bezieht oder schlicht zwei
Jahre aus dem Berufsstress aussteigen will, bekommt monatlich einen Scheck vom Staat - sagen
wir tausend Euro, ohne demütigende Prüfung der Bedürftigkeit. Das Zauberwort heißt
"bedingungsloses Grundeinkommen". Seit kurzem findet die Idee neue Befürworter auf der ganzen
Welt, sogar im sozialstaatsskeptischen Amerika. Wird das Grundeinkommen bald nicht nur die
soziale Sicherung, sondern Arbeit und Leben umfassend revolutionieren - auch wenn die
Einführung in der Schweiz gerade gescheitert ist?
(Sonntag, 7. August, 19.05 - 19.15 Uhr, NDR Kultur)
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19
Sonntag,
7. August
Zeitzeichen
7. August 1961: Der Todestag des Predigers Frank Buchman
Von Helene Pawlitzki
Aufnahme des WDR
Der US-Amerikaner Frank Buchman war ein umstrittener Mann: verehrt als Instrument Gottes von
den einen, verteufelt als Scharlatan von den anderen. Er selbst sah sich lediglich als Überbringer
einer einfachen Botschaft: Wenn du willst, dass sich die Welt zum Besseren ändert, beginne bei dir
selbst!
Diese Botschaft trug der evangelisch-lutherische Prediger mit deutschen Wurzeln hinaus in die
ganze Welt. Staatschefs wie Arbeitern wollte er vermitteln, auf Gottes Stimme zu hören und sich nur
noch an den Prinzipien der Ehrlichkeit, Reinheit, Selbstlosigkeit und Liebe zu orientieren. Von
vielen wurde er dafür als naiv verspottet - nicht erst, als er versuchte, Adolf Hitler zu bekehren.
Erstaunliche Erfolge erreichte er jedoch nach dem Krieg, beispielsweise mit der Rehabilitation
Deutschland und Japans oder bei der Versöhnung der Großunternehmer mit der Arbeiterschaft im
Ruhrgebiet. Auf seine Ideen geht die Gründung der Anonymen Alkoholiker zurück, und die
Oberammergauer soll er zur Wiederaufnahme ihrer Passionsspiele bewegt haben. Im Sommer
1961 zog er sich in den Schwarzwald zurück, wo er nach wenigen Tagen starb. Nahe seines Hotels
gibt es noch heute den "Frank-Buchmann-Weg".
(Sonntag, 7. August, 19.05 - 19.20 Uhr, NDR Info)
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Seite
20
Sonntag,
7. August
Das Hörspiel
Es bleibt spannend
Ein Wahlabend Oratorium
Von Patricia Görg
Komposition: Michael Riessler
Regie: Hans Gerd Krogmann
NDR 2016, Ursendung
Fast ein ganz normaler Wahlabend. Im Studio verblüfft Wahlforscher Jochen Rohleder mit
messerscharfen Analysen. Zugeschaltet werden die neuesten Ergebnisse aus dem
Hochrechnungsstudio. Und draußen auf freier Wildbahn arbeitet sich die rasende Reporterin mit
ihrem Mikrofon quer durch die Republik und fängt Volkes Stimme ein. Viele Parteien, viele
Möglichkeiten: Da die RAUEN weder mit den SCHLAUEN LAUEN, den FLAUEN, den BLAUEN noch mit
den GENAUEN koalieren wollen, verspricht es diesmal wirklich spannend zu werden.
Mit Ingo Hülsmann, Hans-Peter Korff, Mathias Lange, Sascha Icks, Maria Magdalena Wardzinska,
Meike Harten, Christin Marquitan, Benjamin Utzerath,Philipp Baltus, Siegfried W. Kernen, Christoph
Tomanek, Nina Petri u. a.
(Sonntag, 7. August, 21.05 - 22.00 Uhr, NDR Info)
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