www.plan-m.wdr.de 2013 | 2014 Der Tuba-Spieler Hans Nickel Beitrag für den WDR Musikraum »Bisschen Muskeln aufbauen ...« Der Tuba-Spieler Hans Nickel – Solist in John Williams’ Tubakonzert Ein Interview von Sabine Weber MUSIK 1 Jan Van der Roost: CanTUBAllada (Ausschnitt) Hans Nickel (Tuba) HANS NICKEL Ich bin Hans Nickel, Solotubist vom Westdeutschen Rundfunk, auch Professor in Maastricht und Professor in Düsseldorf an der Robert Schumann Hochschule. Darüber hinaus versuche ich auch solistisch tätig zu sein. Kammermusikalisch – mache ich auch gerne, also: wie es halt passt ... Solistische Sachen mache ich ganz gerne. Da sind dann meine Ziele auch, Neue Musik zu promoten, auch für meine Studenten ... Ich versuche, Komponisten, denen ich begegne, zu animieren. Somit hatte ich auch den Karlheinz Stockhausen damals gefragt, ob er was geschrieben hat für Tuba, ob er was schreiben wollte. Darauf sind dann die Klangfarben in den »Orchester-Finalisten« entstanden, mit gewissen Klangeffekten. Das ist so eine Art von Zusammenarbeit, worüber ich noch glücklich bin, dass das stattgefunden hat. Ich habe auf einem Euphonium angefangen, das ist die Tenorversion von der Tuba. Als kleiner Junge kann man ja nicht direkt – heute wird das schon mal gemacht, aber früher waren die Tuben riesen Dinger, da kann man mit acht Jahren nicht anfangen, das geht nicht ... Ja, heben Sie doch mal! Das Instrument selbst ist schon zwischen 5 und 10 Kilo – je nachdem. Wenn man die große B-Tuba nimmt, dann ist man auch schon Richtung 15 Kilo. Bisschen Muskeln muss man dann schon aufbauen. (lacht) (spielt den tiefsten, den höchsten Ton auf der Tuba) Ich bin geboren in Kerkrade in Holland, in der Nähe von Deutschland. In der ganzen Familie hat man Musik gemacht, im Musikverein, im Blasorchester, der eine spielte Trompete, der andere auch Tuba. Alle meine Onkels waren dabei, somit wird man von klein an sofort fasziniert von dem Ganzen. Man ist einfach dabei, fertig! 1 www.plan-m.wdr.de 2013 | 2014 Der Tuba-Spieler Hans Nickel Ich mag die Musik von John Williams. Und durch die Größe vom Orchester wird es halt nicht so oft gespielt. Und hier habe ich die Möglichkeit, dieses Konzert mit großem Orchester zu spielen. Vor allem die Begleitung erinnert sehr an Filmmusik. Und ich mag das gerne. (spielt das Hauptthema) Das läuft dann durch alle Instrumente durch. Es ist eigentlich ein Dialog zwischen der Tuba und dem Orchester, und vor allem sehr farbenreich. Es gibt einen sehr schönen zweiten Satz, mit ein bisschen langen Tönen und ein paar Verzierungen. (spielt den Anfang vom 2. Satz) Da muss sie eine Tentole spielen, wie man so schön sagt – 10 auf einen Schlag. Das muss sehr geschmeidig kommen! (spielt die Tentole vor) Die Uraufführung habe ich in Amerika gehört, mit Chester Schmitz, das war für mich ein großes Erlebnis. Und da habe ich gedacht, irgendwann spielst du das auch mal! (spielt die Schlusstöne) 2