Arabidopsis thaliana

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Tutorium: Bitte Terminwünsche an
Marcel Tillmann mailen:
mtillmann(et)gmx.net
oder
Nacharbeiten der Themen mit
Mitgliedern der Arbeitsgruppe:
Mo, 18:00 Uhr, ab dem 7.1.2008, großer
Seminarraum
Modellorganismen
• Mikroorganismen:
– Escherichia coli
– Hefe
• Tiere
– Drosophila melanogaster
– Caenorhabditis elegans
– Maus
• Pflanze
– Arabidopsis thaliana
The Arabidopsis 2010 Project
• International abgestimmtes Projekt
– „ A blueprint for understanding how plants are built and
how to improve them“
– Genaues Verständnis von Entwicklungs- und
Stoffwechselvorgängen, Anwendung in der Landwirtschaft
– Aufklärung des Zusammenspiels aller Proteine
• Wann werden sie wo gebildet?
• Welche Funktion haben sie?
• Wie üben sie diese Funktion aus?
Arabidopsis thaliana
• Familie der Brassicaceen
• Vorkommen in Europa,
Afrika, Zentralasien, China,
Korea, und Japan. In die
USA und Australien sind
die Populationen später
eingeführt worden.
• Verschiedene „Ökotypen“
sind an die verschiedensten
klimatischen Bedingungen
(Wasserverfügbarkeit,
Temperaturen) angepasst.
Vorteile (1)
• Eines der kleinsten Genome im Pflanzenreich:
– 115,409,949 (1,15 x 108) bp auf 5 Chromosomen verteilt (2n = 10).
– Wenig „nicht-kodierende“ DNA, die meisten Bereich kodieren für die
25,498 Gene
• Das Mais Genom enthält 20mal mehr DNA (2.4 x 109 bp), hat aber
keinen Bedarf für 20x mehr Gene. 50% des Genoms besteht aus
Retrotransposons.
• Der Großteil der 2.5 x 1011 bp des Genoms von Psilotum nudum ist
"junk" DNA.
wurde vollständig sequenziert
Vorteile (2)
• Kurze Generationszeit (6
Wochen)
• Geringe Größe
• Viele Samen
• Selbstbestäubend
Vorteil für genetische
Arbeiten:
Auffinden von Mutanten
Kartierung von Mutanten
Forward genetics
Erhöhung der Mutationsrate durch chemische Behandlung oder Bestrahlung der Samen.
Vom Phänotyp zum Genotyp
Wildtyp
Mutante
• Welches Gen (welches Protein)
ist für den Phänotyp
verantwortlich?
• Durch Kreuzungsexperimente
kann kartiert werden, ob die
Mutation in der Nähe eines
bekannten Genorts liegt (KoSegregation).
Kartierung mit molekularen Markern
Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus
Ökotyp: Columbia
6 000 bp
4 000 bp
Ökotyp: Landsberg
10 000 bp
Kartierung mit molekularen Markern
Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus
Gen, das zur Resistenz
beiträgt
Columbia
6 000 bp
4 000 bp
Landsberg
10 000 bp
Mutagenese: Auffinden suszeptibler
Pflanzen
Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus
Genlocus in Mutanten
defekt, homozygote
Pflanzen sind
suszeptibel.
Columbia/Mutante
X
6 000 bp
4 000 bp
Landsberg
10 000 bp
Kreuzungen zwischen der Mutante und Landsberg: wie häufig bekommt man Nachkommen,
in denen die Resistenz mit dem Auftreten des 10 000 bp Fragments vorkommt?
Nachweis des Polymorphismus
Col
6 000 bp
4 000 bp
2 Fragmente
Ler
10 000 bp
Cleaved amplified
polymorphic sequences
CAPS
1 Fragment
Mut. Ler.
Col.
F1
E (6000 + 4000)
r x
Crossover
in der
Meiose
e (10 000)
R
x
Häufig, Kombination
der Resistenz mit
dem 10 000 bp
Fragment bleibt in
den meisten
Nachkommen
erhalten
x
Seltener,
Neukombination der
Resistenz mit den
Fragmenten (6000 bp
und 4000 bp).
Vorteile (2)
• Kurze Generationszeit (6
Wochen)
• Geringe Größe
• Viele Samen
• Selbstbestäubend
Gentransfer möglich
• z.B. Wichtig z.B. für Komplementationsexperimente
Lebenszyklus von Agrobacterium
tumefaciens
Infektionen mit Agrobacterium
tumefaciens führen zu Tumoren
•
•
Tumoren wachsen auch in
Abwesenheit der Bakterien weiter
Tumorzellen enthalten einen Teil
der Agrobacterium tumefaciens
DNA.
Gentransfer in der Natur
Agrobacterium tumefaciens Infektionen
führen zur Synthese von Pflanzenhormonen in
den infizierten Zellen
Cytokinin
Auxin
Die T-DNA kodiert für Onkogene
Tumor mit Sprossen
Tumor mit Wurzeln
Das Ti-Plasmid
•
Ti-Plasmid:
– Tumour inducing plasmid
•
T-DNA
– Transferred DNA
• Border-Sequenzen (Left
Border LB, Right Border
RB)
• Onkogene stimulieren die
Zellteilung durch
Biosynthese von Auxin und
Cytokinin
• Gene für Opin Biosynthese
•
Virulenzregion
– Gene, die für den DNA Transfer
wichtig sind
Ca 80 000 bp
Opine
• Konjugate aus Aminosäuren
und α-Ketosäuren
• Werden von dem
Pflanzentumor gebildet und
von den Agrobakterien als
C- und N-Quelle genutzt.
Transfer der T-DNA
• Einzelstrangbruch an der
„right border“ durch VirD
• Reparatur durch DNASynthese
• Verpackung des
Einzelstrangs durch VirE
• Transfer des T-Stranges
Veränderte Ti-Plasmide für
Gentransferexperimente
• Trennung der beiden
Funktionen des Ti-Plasmids:
– Ti-Plasmid ohne T-DNA
– Zweites Plasmid mit „right
and left border“
– Deletion der Onkogene
– Insertion des zu
transferierendes Gen
zwischen die beiden
Bordersequenzen.
Transformation von Arabidopsis
Transformation von Arabidopsis
(Floral Dip)
Selektion der Transformanten
• Resistenz gegen Antibiotika oder Herbizide
Selektion von Transformanten
T-DNA-Insertionen können Mutanten
erzeugen
T-DNA-Mutagenese
• Ähnlich zur bakteriellen T-DNA Mutagenese
T-DNA-Mutagenese
• Sammlung von über 20 000 Samen mit T-DNA-Insertionen in
verschiedenen Orten des Genoms
• Flankierende Sequenzen wurden sequenziert und in einer
Datenbank abgelegt.
• Der Phänotyp dieser Mutanten wird untersucht.
• Einschränkung.
– Manche Gene sind mehrfach im Genom vorhanden (Redundanz)
– Manche Phänotypen sind nur unter bestimmten Bedingungen zu
erkennen.
Forward and reverse genetics
• Forward genetics
– Vom Phänotyp zum Genotyp
• Reverse genetics
– Vom Genotyp zum Phänotyp
Fragestellung: wo in der Pflanze wird
ein Gen exprimiert?
Transkriptionsfaktoren
Genprodukt
Promotor
Kodierregion
Polyadenylierungssignal
Fragestellung: wo in der Pflanze wird
ein Gen exprimiert?
Transkriptionsfaktoren
Genprodukt
Promotor
Kodierregion
Polyadenylierungssignal
Genprodukt: Enzym, fluoreszierendes
Protein, Biolumeneszenz
Promotor
Reportergen
Polyadenylierungssignal
1. ß-Glucuronidase
Reporterlinien
• Der Promotor dieses Gens
ist im sich differenzierenden
Leitgewebe der Wurzel
aktiv.
Samenanlagen werden transformiert
• Bei der Floral-Dip Methode
werden primär die
Samenanlagen
transformiert.
2. Firefly Luciferase
Das Enzym Luciferase aus dem nordamerikanischen Leuchtkäfer Photinus pyralis
katalysiert in Gegenwart von ATP und Mg2+ die oxidative Decarboxylierung von
Luciferin. Dabei entstehen Lichtblitze, die sich zum Leuchten dieser Tiere
aufaddieren.
2. Firefly luciferase
• Das Reportergen wurde unter
die Kontrolle eines Promotors
gebracht, der nach Infektion
der Pflanze mit dem Pilz V.
longisporum infiziert wurde.
• V. longisporum infiziert die
Wurzel der Pflanze und
gelangt durch das Xylem in
die oberirdischen Bereiche.
3. Green Fluorescent Protein aus der
Qualle Aequorea victoria
Fragestellung: wo in der Zelle ist ein
Genprodukt lokalisiert?
Transkriptionsfaktoren
Genprodukt
Polyadenylierungssignal
Promotor
Genprodukt: Fusion aus Genprodukt
und GFP
Promotor
Kodierregion
ohne StopCodon
Reportergen
Polyadenylierungssignal
Subzellulläre Lokalisation
• GFP ohne Fusion mit einem
pflanzlichen Protein findet
man im Kern und im
Cytoplasma
Subzellulläre Lokalisation
• Fusion eines GFP mit einem
extrazellulären Protein
(Expansin)
Subzellulläre Lokalisation
• Fusion von GFP mit einem
Protein, das in der äußeren
Membran der Chloroplasten
lokalisiert ist.
• Man erkennt ein
Verbindungen zwischen den
Chloroplasten (Stromuli).
Subzellulläre Lokalisation
Subzellulläre Lokalisation
• Durch die Mutagenese des
Proteins können die
Wellenlängen der Exzitation
und der Emission verändert
werden und man kann zwei
Proteine gleichzeitig
nachweisen:
– GFP im Kern
– CFP in der Zellwand
Methodik zur Erfassung des
Expressionsmusters aller Gene
Direkte Markierung der RNA
Reverse Trankriptase Reaktion
CCAACCUAUGG
cDNA GGTTGGATACC
RNA
AAAAAAA
TTTTTTTT-T7-Promotor
In vitro Trankription der cDNA in Gegenwart von
CCAACCUAUGG
U
Cy3-dUTP
Expressiondatenbanken
Expressionsdatenbanken
The Arabidopsis 2010 Project
• International abgestimmtes Projekt
– „ A blueprint for understanding how plants are built and
how to improve them“
– Genaues Verständnis von Entwicklungs- und
Stoffwechselvorgängen, Anwendung in der Landwirtschaft
– Aufklärung des Zusammenspiels aller Proteine
• Wann werden sie wo gebildet?
• Welche Funktion haben sie?
• Wie üben sie diese Funktion aus?
Fragen
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
Nennen Sie 5 Gründe, die für Arabidopsis thaliana als Modellpflanze für
molekulargenetische Analysen sprechen.
Was versteht man unter „Forward genetics“?
Was versteht man unter „Reverse genetics“?
Was versteht man unter einem „molekularen Marker“?
Inwieweit ist es für genetische Analysen wichtig, dass eine Pflanze viele Nachkommen
produziert?
Was versteht man unter Komplementation?
Wofür kodieren die Onkogene der T-DNA von Agrobacterium tumefaciens?
Welchen Vorteil bietet die Induktion von Tumoren für das Überleben von Agrobacterium
tumefaciens?
Welche Funktionen haben die Proteine VirD aund VirE von Agrobacterium tumefaciens?
Welche funktionellen Sequenzen der T-DNA sind essentiell für den Prozess des DNATransfers?
Mit welchen Genen kann man die Pflanzen selektieren, die die T-DNA enthalten?
Nennen Sie drei Reportergene, die in Pflanzen verwendet werden, um zu analysieren, in
welchen Geweben ein Promotor aktiv ist?
Wie können Sie die subzelluläre Lokalisation eines Proteins nachweisen?
Was für Moleküle findet man auf einem Gen-Chip (Microarray), der zur Analyse der
Expression aller Gene einer Zelle eingesetzt wird.
Wie kann man die RNA einer Zelle markieren, so dass sie auf dem Microarray detektierbar
ist?
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