Fachbegriffe Markt+Marketing © Christian Rieck Deutsch Erklärung homogene Güter Güter, die ihrer Natur nach wenig Unterscheidungsmerkmale aufweisen, auch wenn sie von verschiedenen Anbietern stammen. Typische Beispiele: elektrischer Strom, Wasser. Homogenität ist immer zu einem gewissen Grad eine Idealisierung, z.B. durch Festlegung von Güteklassen. Bei h.G. haben die Nachfrager keine räumlichen, zeitlichen, sachlichen oder persönlichen Präferenzen zwischen den verschiedenen Einzelstücken. Güter, die auch bei gleicher Funktion Unterscheidungsmerkmale aufweisen. Beispiele: Autos, Anzüge. Das Abgeben eines Gebots, das nicht dem eigenen Reservationspreis entspricht, mit dem Ziel, den Preis in eine für einen selbst günstige Richtung zu beeinflussen. Kosten für die Inanspruchnahme des Marktes oder des Marktsystems. Maß dafür, wie schnell eine Markttransaktion ausgeführt werden kann. heterogene Güter strategisches Bieten Transaktionskosten Liquidität eines Marktes, Marktliquidität Subsitutionsgüter Komplementärgüter vollkommener Markt vollständig homogene Güter Polypol Oligopol Güter, die einander (evtl. in begrenztem Umfang) ersetzen können. Beispiele: Gas, Kohle, Heizöl; Reis, Kartoffeln, Nudeln; Auto, Eisenbahn, Flugzeug, Fahrrad, Turnschuh. Güter, die sich gegenseitig ergänzen. Beispiele: Getränke und Speisen in der Gastronomie; Hardware und Software; Öl und Öllampen. idealisierter Marktzustand, bei dem die folgenden Bedingungen erfüllt sind: 1. alle Marktteilnehmer streben nach Maximierung ihres Gewinns (Anbieter) bzw. ihres Nutzens (Nachfrager); 2. alle Marktteilnehmer haben vollständige Markttransparenz; 3. die gehandelten Güter sind vollständig homogen; 4. alle Marktteilnehmer reagieren unendlich schnell. die Marktteilnehmer haben bezüglich der Güter keinerlei Präferenzen, also keine räumlichen, zeitlichen, sachlichen, persönlichen usw. Präferenzen. Markt, mit vielen kleinen Anbietern und Nachfragern, die einzeln keinerlei Einfluss auf den Gesamtmarkt ausüben. (Im Idealfall unendlich viele Marktteilnehmer auf jeder Marktseite.) Ein Polypol führt zur vollständigen Konkurrenz. Markt, bei dem wenige Anbieter [unendlich] vielen Nachfragern gegenüber stehen. Die Verhaltensweisen eines einzelnen Anbieters beeinflussen den Gesamtmarkt, das Verhalten eines einzelnene Nachfragers nicht. Monopol Markt, bei dem ein Anbieter [unendlich] vielen Nachfragern gegenüber steht. Das Verhalten eines einzelnene Nachfragers beeinflusst den Gesamtmarkt nicht (d.h. jeder einzelne Nachfrager ist klein zum Gesamtmarkt). Wegen der Existenz von Substitutionsgütern und potentiellen Konkurrenten ist das Monopol fast immer ein theoretischer Idealfall, der in der Realität nicht erreicht wird. natürliches Monopol Ein nM entsteht, wenn aufgrund produktions- oder vertriebstechnischer Bedingungen für die effiziente Versorgung eines gegebenen Marktes nur ein Anbieter überlebensfähig ist. Einfacher formuliert: eine Situation, in der ein Markt am kostengünstigsten durch einen einzelnen Anbieter befriedigt werden kann. - Es gibt zwei Gründe, die zu einem n.M. führen können: 1. Betriebsgrößenersparnis (economies of scale): die Gesamtmarktgröße liegt im Bereich fallender Durchschnittskosten, ausgelöst durch hohe Fixkosten (z.B. Flugzeugindustrie); 2. Netzwerkexeternalitäten: der Nutzen eines Nachfragers steigt mit der Verbreitung des Gutes (z.B. Datenträger, Software). Oligopol mit zwei Anbietern Dyopol vollständige Konkurrenz bilaterales Oligopol Oligopson Monopson bilaterales Monopol Nachfragemonopol Nachfrageoligopol Nachfragefunktion Angebotsfunktion Preis-Absatz-Funktion Elastizität Preiselastizität Kreuzpreiselastizität Triffinscher Koeffizient Prohibitivpreis Wenige Marktteilnehmer auf beiden Marktseiten, die jeweils einen merklichen Einfluss auf den Gesamtmarkt ausüben können. Nachfrageoligopol Nachfragemonopol; von griechisch opsonion = Einkauf Auf beiden Marktseiten existiert nur ein Anbieter. Funktion, die den Zusammenhang zwischen Preis und nachgefragter Menge eines Gutes beschreibt Funktion, die den Zusammenhang zwischen Preis und angebotener Menge eines Gutes beschreibt Nachfragefunktion prozentuale Änderung einer abhängigen Variablen im Verhältnis zur prozentualen Änderung einer unabhängigen Variablen Formal identisch zur Kreuzpreiselastizität; beantwortet die Frage: Welchen Einfluss hat die relative Preisänderung des Anbieters A auf die relative Änderung der Absatzmenge des Anbieters B? Preis, ab dem die abgestzte Menge eines Gutes null wird. (Preis, ab dem nichts mehr verkauft werden kann.) Sättigungsmenge Nachfrageanomalie, anomale Nachfragefunktion Giffen-Fall Veblen-Effekt Snob-Effekt Mitläufer-Effekt inferiores Gut börsenmäßig organisierter Markt anreizkompatibler Preisfindungsmechanismus Anreizkompatibilität dominante Strategie Grenzkosten Grenzerlös Vickrey-Auktion Erstpreisauktion Zweitpreisauktion Auktion Diejenige von einem Gut abgesetzte Menge, die auch bei einem Preis von null nicht überschritten wird. Nachfragefunktion, die Bereiche aufweist, in denen die Nachfrage mit zunehmendem Preis steigt. Die (Gesamt- oder Einzel-) Nachfrage steigt bei steigendem Preis, weil der Einzelne Nachfrager durch kostspieligen Konsum auffallen will. Bei inferionen Gütern liegt kein Veblen-Effekt vor. Ein einzelner Nachfrager kauft umso mehr eines Gutes, je weniger die anderen Nachfrager kaufen. Ein einzelner Nachfrager kauft umso mehr eines Gutes, je mehr die anderen Nachfrager kaufen. Oft wird eine Ausrichtung an Meinungsführern unterstellt. Gut, das mehr nachgefragt wird, wenn das für den Kauf verfügbare Einkommen eines Nachfragers sinkt. Kann zu anomalem Nachfrageverhalten führen (z.B.: Lebensmittel verteuern sich, es wird trotz gestiegenem Preis mehr Reis nachgefragt, weil Fleisch ebenfalls teurer geworden ist und Konsumenten den Nahrungsbedarf vermehrt mit dem inferioren Reis decken müssen.) Ein Preisfindungsmechanismus, bei dem keiner der Marktteilnehmer einen Anreiz hat, einen anderen Preis zu bieten als seinen individuellen Reservationspreis. Erste Ableitung der Kostenfunktion nach der Menge. "Die Kosten der letzten angebotenen (kleinen) Einheit." Eine sealed-bid second-price auction; verallgemeinert oft auch n-Preis-Auktion: die höchsten n-1 Bieter erhalten je ein Stück der versteigerten Güter zum Preis des n-höchsten Gebots (d.h. des höchsten Gebots, das gerade nicht zum Zug gekommen ist). Bitte beachten, dass wenn höchstes und zweithöchstes Gebot gleich sind, der Preis auch dem höchsten Gebot entspricht; bei mehr Bietern mit höchstem Gebot als zu versteigernden Güter muss eine Sonderregelung getroffen werden (z.B. Losen). Die V.-A. ist anreizkompatibel. Organisiertes Verfahren, mit dem Güter von Anbietern an Nachfrager verkauft werden. Bei einer Auktion im engen Sinn werden Einzelstücke oder kleine Mengen ähnlicher Stücke auktioniert. Im weiten Sinn wird der Begriff auch synonym zu 'Marktmechanismus' verwendet. verdeckte Auktion offene Auktion Markt Preisfindungsmechanismus Einheitskursnotierung fortlaufende Kursnotierung Geld-Brief-Spanne Orderbuch offenes Oderbuch geschlossenes Orderbuch englische Auktion holländische Auktion amerikanische Auktion Dollarauktion Konsumentenrente Reservationspreis Produzentenrente Preis-Absatz-Funktion (PAF) Gegensatz: offene Auktion Gegensatz: verdeckte Auktion Der Markt ist der ökonomische Ort des Zusammentreffens von Angebot und Nachfrage einschließlich der Regeln zur Marktorganisation und der Preisbildung. (vgl. auch Ott 1989: Wirtschaftstheorie, S. 40) Regelsatz, mit dem der oder die Preise ermittelt werden, zu denen auf einem gegebenen Markt gehandelt wird; Teil des Marktmechanismus "stillschweigende Übereinkunft"; z.B. koordiniertes Verhalten der Bieter in einer Auktion mit dem Ziel, den Auktionspreis zu verringern, ohne dass sich die Bieter ausdrücklich abgsprochen haben. Preisfindungsverfahren, bei dem alle Kauf- und Verkaufsgebote über einen Zeitraum hinweg gesammelt werden; danach wird ein einheitlicher Marktpreis festgelegt, der den "Stückumsatz" (d.h. die Anzahl der gehandelten Stücke, nicht preisgewichtet) auf dem Markt maximiert. Alle Transaktionen werden dann zu diesem einheitlichen Preis abgewickelt. Preisdifferenz zwischen dem höchsten Kaufsgebot und dem niedrigsten Angebot (bei der fortlaufenden Kursnotierung) Liste, in der bei einem börsenmäßigen Markt die abgegebenen Gebote eingetragen sind. Werden die Geboten in ein Koordinatensystem (mit Preisen und Mengen auf den Achsen) eingetragen, so erhält man die typische Treppenfunktion der Angebots- und Nachfragefunktion. Die Einträge des Orderbuchs (= Gebote) sind für alle Marktteilnehmer sichtbar. Die Einträge des Orderbuchs (= Gebote) sind für die Marktteilnehmer nicht sichtbar, sondern nur für den Auktionator. Wie die englische Auktion, aber jeder Bieter zahlt mit seinem Gebot auch gleich den Gebotspreis ein, ohne Rücksicht darauf, ob er den Zuschlag erhält oder nicht. Wird normalerweise für karitative Zwecke veranstaltet (Gebote sind als Spende zu interpretieren.) Offene Auktion, bei der das zu versteigernde Gut an den Höchstbietenden geht und sowohl dieser als auch der Zweithöchstbietende (der das Gut dennoch nicht erhält) ihr Gebot zu zahlen haben. Derjenige Preis, der der individuellen Wertschätzung eines Bieters entspricht (also der Preis, bis zu dem er maximal bietet, wenn er nicht "strategisch" bietet). Nachfragefunktion komparativ-statische Analyse statisches Modell dynamisches Modell Kartell Empirie; empirische Untersuchung Ökonometrie Befragung Ex-post-facto-Analyse Experiment Feldexperiment Laborexperiment Balkendiagramm Histogramm Tortendiagramm, Kreisdiagramm Mittelwert arithmetisches Mittel Varianz Standardabweichung Kovarianz Korrelation Korrelationskoeffizient gleitender Durchschnitt exponentielle Glättung relative Häufigkeit Wahrscheinlichkeit Dichtefunktion Verteilungsfunktion Regressionsgerade Kleinstquadrate-Methode Mengenoligopol Cournot-Nash-Lösung des Oligopols Nash-Gleichgewicht in der Marktforschung oft als Test bezeichnet Pareto-Effizienz; ParetoOptimalität Strategie (im spieltheoretischen Sinn) Strategienkombination Auszahlung Strategienmenge eines Spielers reine Strategie gemischte Strategie soziales Dilemma Gefangenendilemma striktes Gleichgewicht strenge Dominanz schwache Dominanz Sunk-costs Ein Zustand, bei dem sich keiner verbessern kann, ohne dass ein Anderer schlechter gestellt wird. Wird oft auch (nicht ganz zutreffend) als Pareto-Optimalität bezeichnet; "versenkte Kosten"; Ausgaben, die in der Vergangenheit getätigt wurden und daher für zukünftige Entscheidungen nicht mehr entscheidungsrelevant sind. Hohe Sunk-costs können jedoch Situationen asymmetrisch werden lassen, die ursprünglich symmetrisch waren (z.B. bei einem natürlichen Monopol)