3.3 Asymmetrische Information

Werbung
3.3 Asymmetrische Information
•
•
•
Im Modell des vollständigen Wettbewerbs: Annahme der vollständigen Information bzgl.
aller vertragsrelevanten Eigenschaften der Güter bzw. Vertragspartner:
– Qualität des Gutes, Bonität des Vertragspartners, Risikoverhalten des Versicherers
etc. alles bekannt
Was passiert, wenn diese Annahme verletzt wird?
Ökonomen sprechen in diesem Fall von „asymmetrischer Information“
•
Ursache ist das sogenannte „Prinzipal-Agenten-Problem”
− Der Auftraggeber (Prinzipal, z.B. Aktionär, Arbeitgeber, Versicherer) ist schlechter
informiert als der Agent (z.B. Manager, Arbeitnehmer, Versicherte)
− Aufgrund von Informations- und Transaktionskosten ist es dem Prinzipal nicht (oder
nur zu hohen Kosten) möglich, den Agenten zu kontrollieren.
− Dies hat Auswirkungen auf Entscheidungen und Verhalten des Agenten und des
Prinzipals
•
Durch Asymmetrisch Information ergeben sich zwei Gruppen von Problemen:
1. Risiko der Entscheidungsänderung (Negativauslese „adverse selection“):
Vorvertragliches PAP
2. Risiko der Verhaltensänderung („moral hazard“): Nachvertragliches PAP
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
49
3.3 Asymmetrische Information
•
•
•
•
•
•
Negativauslese 1: George Akerloff(1970) – Markets for lemons
Nicht beobachtbare Eigenschaften (verdeckte Informationen: „hidden information“)
Gebrauchtwagenanbieter A verkauft Auto hoher Qualität (“Plum”), will dafür min. Psh
Anbieter B verkauft ein Auto niedriger Qualität (“Lemon”), will dafür min. Psn
Die Nachfrager sind bereit, für Auto A einen Preis Pdh>Psh zu bezahlen, für Auto B max.
Pdn>Psn mit Pdh > Pdn
Bei gleichem Informationsstand ergeben sich für beide Qualitäten Preise zwischen der
Zahlungsbereitschaft und dem geforderten Mindestpreis – faktisch getrennte Märkte
Was passiert bei Einführung der Informationsasymmetrie?
– Nachfrager wissen nicht um Qualität der Autos, nur Anteil ist bekannt (z.B. 50/50)
– Rationale, risikoneutrale Nachfrager bezahlen maximal den Erwartungswert:
EWd=0,5*Pdh+0,5*Pdn
– Zu diesem Preis werden die Verkäufer vom “Plums” ihr Angebot zurückziehen. Es
werden nur noch “Lemons” angeboten. Entsprechend sinkt EWd auf Pdn
– Nur die schlechte Qualität wird noch verkauft Marktversagen: Der Markt für
“gute” Autos bricht zusammen
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
50
3.3 Asymmetrische Information
Asymmetrische Information und Reputationsgleichgewicht (Shapiro, 1983)
•
•
•
•
•
•
•
2 Güter – hohe und niedrige Qualität (h,n), welche erst nach Kauf aufgedeckt wird
(„Erfahrungsgut“)
Käufer erwarten, dass Verkäufer von ‚h‘ das Gut zum Preis ph anbieten, die Kosten der
Herstellung von h sind ch
Ein Unternehmen kann die Menge H an Gütern hoher Qualität in einer Periode am Markt
absetzen
Das Gut niederer Qualität kann zu seinen Stückkosten am Markt verkauft werden: cn=pn
(mit ch>cn), die Stückkosten für beide Güter sind den Kunden bekannt
Überzeugt die Qualität, wird das Gut immer wieder gekauft, wenn nicht bleibt es beim
einmaligen Kauf
Täuscht der Verkäufer den Käufer über die Qualität (Betrug), spricht sich dies sofort unter
allen Kunden herum: Absatz dieses Verkäufers bricht zusammen
„Ehrlichkeit“ des Verkäufers – d.h. das Angebot von h zu seinem Preis ph und n zu seinem
Preis pn ohne Täuschung ist Ergebnis folgenden ökonomischen Kalküls:
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
51
3.3 Asymmetrische Information
Ein ehrliches Unternehmen kann auf unbegrenzte Zeit mit Wiederkauf im Umfang von H
pro Periode rechnen
• Bei einem Kalkulationszins von r ist der Barwert seines Gewinnes daher:
1
1
1
1
Π = − 1 +
+
+
+
⋯
+
1+
1+ 1+ 1+ 1+
= − •
•
•
•
•
Ein täuschendes Unternehmen, welches ‚n‘ zum Preis ph verkauft, erhält einmalig einen
Gewinn von
Π = − Der Vergleich beider Gewinne zeigt, dass Ehrlichkeit sich lohnt wenn
1+
− ≥ − . ≥ + ( − )
d.h. wenn der Preis für hohe Qualität h über dessen Stückkosten zuzüglich einer sog.
„Reputationsprämie“ in Höhe von ( − ) liegt
Die Reputationsprämie bewirkt, dass die hohe Qualität nicht zu ihren Stückkosten
angeboten werden muss, sondern einen Qualitätszuschlag erhält
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
52
3.3 Asymmetrische Information
•
•
•
•
•
•
•
Zieht diese Reputationsprämie nicht Konkurrenten an, wodurch das Angebot an ‚h‘ steigt
und der Preis ph sinkt?
Nicht zwingend: Markteinsteiger müssen in der ersten Periode ein Gut h zu den Kunden
bekannten Stückkosten cn anbieten (wieso?), was in dieser Periode einen Verlust von
(ch-cn) pro verkauften Stück des Gutes ergibt
Überzeugt das Gut, kann der Einsteiger in den folgenden Perioden einen Stückgewinn
von (ph-ch) erhalten, was zu einem Barwert von (ph-ch)/r führt
Vergleicht man Gewinn und Verlust pro Stück ist ersichtlich, dass ein Marktzutritt sich
nicht lohnt, wenn
≤ + ( − )
Aus den beiden Ungleichungen ergibt sich die grundlegende Preis-Qualitäts-Beziehung
(Shapiro, 1983):
= + ( − )
Mit ( − ) als normaler Verzinsung des in den Aufbau von Reputation investierten
Kapitals
Durch diese Investition gehen die Unternehmen in Vorleistung: Reputationsaufbau
verursacht versunkene Kosten, welche durch Täuschung nicht wieder eingeholt werden
können
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
53
3.3 Asymmetrische Information
Fallbeispiel Asymmetrische Information bei Gebrauchsgütern: Automobilindustrie
Die Automobilhersteller in Deutschland sind ein Gutes Beispiel für Reputationsaufbau, die
Wirkung der Reputationsprämie und die Rolle des Reputationsgewinns.
In den 1980er Jahren waren die Volumenhersteller VW und Opel aus Sicht der Kunden
qualitativ (relativ) gleichwertig. Anfang der 1990er Jahre vernachlässigte Opel (unter
anderem wegen umweltschonender Lacke, aber auch aus Kostengründen) den
Korrosionsschutz – Autos dieser Marke galten ab Mitter der 1990er Jahre als rostanfällig und
damit von niederer Qualität. Die Folgen dieses Reputationsverlustes sind bis heute sichtbar:
Opel muss seine Autos im Volumensegment zu im Durchschnitt niedrigeren Preisen und mit
niedrigeren Gewinnen als VW verkaufen – trotz mittlerweile vergleichbarer Qualitäts- und
damit Kostenniveaus.
Die asiatischen Hersteller – in den 1980ger Jahren Toyota, heute Hyundai und Kia – sind
dagegen in den deutschen Markt mit hohen Qualitätsversprechen (Garantie) und niedrigen
Preisen eingetreten, um sich Reputation aufzubauen. Die günstigsten Importfahrzeuge heute –
Lada und Dacia – gelten nach den Mängelstatistiken als Autos niedriger Qualität. Allerdings
werden sie auch zu dem entsprechenden Preis Pn angeboten, so dass sich die Kunden nicht
getäuscht fühlen.
Das Vorliegen von Asymmetrischer Information ist daher kein zwingender Grund für
Staatseingriffe – über die dynamischen Wettbewerbswirkungen ist der Marktwettbewerb
effizient.
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
54
3.3 Asymmetrische Information
•
•
Das gewinnmaximierende Interesse von Unternehmen zwingt sie dazu, ehrlich zu sein,
wenn
– Wiederholungskäufe zu erwarten sind oder die Reputation weitere Kunden anzieht
– Sich die Kenntnis über Täuschungsversuche hinreichend schnell zwischen den
Kunden ausbreitet
In diesen Fällen werden „lemons“ auch als solche angeboten und die Verkäufer von hoher
Qualität erhalten höhere Preise
•
•
Die Kosten des Reputationsaufbaus habe Signalfunktion (Spence, 1974: „signaling“)
Signalisieren von Qualität durch den Agenten kann alternativ durch
– Werbeausgaben (Kosten der Werbung) oder
– Zertifizierungen (Zertifizierungskosten bzw. Kosten bei Übernahme und Erhalt der
Standards) erfolgen
•
Alternative: Informationsbeschaffung durch die Individuen („screening“)
– Prinzipal informiert sich vor Vertrag über die zugesicherten Eigenschaften des
Produktes
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
55
3.3 Asymmetrische Information
•
•
•
•
•
•
Wirtschaftspolitische Eingriffsnotwendigkeit
Liegt vor, wenn signaling und screening AsyInfo nicht ausreichend abbauen können
Bei Gebrauchsgütern bedeutet dies, dass
– die zeitliche Distanz zwischen Kauf und aufdecken der relevanten Eigenschaften sehr
lang ist (so dass sie die minderwertige Qualität nicht sofort herumspricht – Betrug
lohnt sich für das Unternehmen länger, Ehrlichkeit weniger)
– oder sich die Konsumenten nicht umorientieren können (Chargemaster-Preise in den
USA)
– und der angerichtete Schaden relevant ist (Gesundheit, finanzieller Ruin)
Eingriffsmöglichkeiten der Politik:
Informationsbeschaffung (screening) erleichtern: Inhaltsangaben (Lebensmittel),
Förderung bzw. Verpflichtung zur Zertifizierung (Gebäudepass) etc.
Signalfunktion erleichtern: Förderung von Zertifizierungsstellen, einheitliche Standards
für Zertifikate etc.
Mindeststandards vorschreiben (Abitur, Pharmazeutika, Kfz-Hauptuntersuchung,
Meisterbrief, Gewährleistungspflicht)
Haftungsrecht: entspricht die Qualität nicht den zugesicherten Standards, haften
Verkäufer oder Hersteller für die daraus entstehenden Schäden
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
56
3.3 Asymmetrische Information
Fallbeispiel Lösung von Problemen asymmetrischer Information: Arbeitsmärkte
Ungleiche Informationsverteilung besteht auch auf Arbeitsmärkten: Arbeitgeber haben
zunächst keine Information, ob ein Bewerber hohe oder niedrige Produktivität besitzt. Ohne
diese Information müssten sie beiden Kategorien von Bewerbern das gleich Grundgehalt
zahlen – woraufhin sich produktive Bewerber umorientieren (bspw. selbständig machen).
Bewerber können ihre Produktivität durch den erreichten Abschluss signalisieren: Neben den
erworbenen Kenntnissen stehen Bildungsabschlüsse auch für das Signal, die generellen Anforderungen einer Ausbildung gemeistert zu haben und daher auf einem bestimmten Niveau
produktiv zu sein – auch wenn evtl. der einzelne Ausbildungsinhalt für die Tätigkeit nicht
relevant ist. Am deutlichsten wird dies bei Promotionen – nur in wenigen Fällen ist das Spezialgebiet der Promotion für den Arbeitgeber relevant, wird aber als Signal hoher Produktivität gewertet. Dabei entstehen dem Bewerber Kosten durch die Ausbildung – entweder
direkt, oder durch entgangenen Lohn und die investierten Mühen. Unproduktive Bewerber
hätten diese Kosten nicht auf sich genommen, da sie am Ende ja „entdeckt“ werden.
Arbeitgeber können die Informationsdefizite dagegen durch „screening“ der Bewerber abbauen: Ein professioneller Bewerbungsprozess, evtl. mit Probearbeit oder Assessmentcenter,
liefert Einschätzungen über das Potential der Bewerber. Ein solcher Prozess ist kostenintensiv, vor allem, wenn eine große Anzahl an Bewerbern überprüft werden muss.
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
57
3.3 Asymmetrische Information
•
Negativauslese 2: Versicherungsmärkte am Beispiel der Krankenversicherung
Ähnlich dem Zitronenmodell lässt sich Negativauslese auf Versicherungsmärkten
modellieren –Negativauslese zu Lasten der Anbieter
Da Individuen aber risikoavers sein müssen, um Versicherung (mit fairer Prämie) nachzufragen,
benötigt man Risikopräferenzen, um das Kalkül zu modellieren mathematisch etwas aufwendiger
•
Intuitiv lässt sich die Negativauslese wie folgt erklären
– Risiko eines Individuums aus Sicht der Versicherung unbekannt: aus Statistik sind
nur Durchschnittswerte zu erheben
– Individuen mit hohem Risiko (bspw: ältere Menschen): möchte Vollversicherung (hohe
Leistung) – bei I. mit niedrigem Risiko (bspw. jüngere Menschen): niedrige Versicherungsleistung mit niedriger Prämie
– Die niedrigen Risiken werden eine Einheitspolice mit (teurer) Durchschnittsprämie
meiden
– Im Versichertenpool verbleiben nur die hohen Risiken Einheitspolice ist nicht
kostendeckend
Die niedrigen Risiken finden keine „günstige“ Versicherung mangelnder
Versicherungsschutz
Es existiert kein sog. „vereinendes Versicherungsmarktgleichgewicht“ (pooling
equilibrium)
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
58
3.3 Asymmetrische Information
•
•
Rothschild und Stiglitz (1976): trennendes Gleichgewicht („separating equilibrium“)
Den niedrigen Risiken wird eine Versicherung mit niedrigem Beitrag, aber hohem
Selbstbehalt angeboten.
– Der Selbstbehalt ist so hoch, dass er für hohe Risiken in Abwägung der zu
erwartenden Kosten unattraktiv erscheint
– Den hohen Risiken wird eine Vollversicherung mit hohem Beitrag angeboten
– Dadurch können beide Gruppen Versicherungsschutz erhalten
Pareto-Effizienz durch Markthandeln im Vergleich zum Pooling-Gleichgewicht
Rothschild und Stiglitz zeigen auch, dass eine Quersubventionierung der hohen durch die
niedrigen Risiken gegenüber der separierenden Lösung Pareto-überlegen ist
– Niedrige Risiken zahlen höhere Prämie, aber bei niedrigerem Selbstbehalt, wodurch
sich ihr Nutzen erhöht
– Hohe Risiken erhalten niedrigere Prämie und Vollversicherung, wodurch sich ihr
Nutzen erhöht
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
59
3.3 Asymmetrische Information
•
Wirtschaftspolitische Eingriffsnotwendigkeit auf Versicherungsmärkten
Bei Einheitspolicen tritt am Markt sog. „Rosinenpicken“ (cream-scimming) auf:
– Einzelne Versicherer bieten nur für niedrige Risiken günstige Policen an
– Andere Versicherer müssen die hohen Risiken mit hohen Kosten tragen
– Pareto-inferior da keine Quersubventionierung stattfindet
•
Außerdem: Verteilungseffekte (Solidarität der Versicherten vs. Solidarität der Risiken)
– hohe Risiken können sich Versicherung evtl. nicht leisten und sind auf
Quersubventionierung angewiesen
– Externe Effekte der Gesundheit einzelner Individuen
•
Lösung: sog. „Kontrahierungszwang“ und „Zwangsversicherung“
– Kein Bürger kann sich der Versicherung entziehen
– Keine Versicherung darf einen Kunden ablehnen
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
60
3.3 Asymmetrische Information
•
•
•
Risiko der Verhaltensänderung nach Vertragsabschluss: moral hazard
Liegt vor, wenn der Agent nach Abschluss des Vertrages von seinem (angekündigten, vom
Prinzipal erwarteten) Verhalten abweicht
Durch die Abweichung wird das Ergebnis aus Sicht des Prinzipals negativ beeinflusst
Der Prinizpal kann die Verhaltensänderung aber nicht beobachten: Das Ergebnis ist abhängig
vom Verhalten des Agenten (VA), aber auch von externen Faktoren (X) außerhalb der Kontrolle
des A. bestimmt:
= ( ; )
•
Vorweg: Wirtschaftspolitische Eingriffsmöglichkeiten sind gering, denn:
– Es existiert eine einklagbare Vertragsbeziehung zwischen Prinzipal und Agent (ohne Staat
oder Gemeinschaft als Vertragspartei)
– Der Staat kann nur die Vertragsdurchsetzung über Mittel des Rechtsstaates unterstützen
juristisches Problem
•
Aus ökonomischer Sicht eher relevant:
– Wie müssen Verträge ausgestaltet werden, um Verhaltensänderung nach Vertragsabschluss
zu verhindern/verringern? Theorie optimaler Verträge
– „Anreizkompatibilität“ von Verträgen
• Abschlagszahlungen bei Projekten mit mehreren Stufen, leistungsorientierte
Entlohnung, Effizienzlohn
• Vollkaskoversicherung vs. Teilversicherung (Zeitwert) vs. Selbstbehalt etc.
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
61
3.3 Asymmetrische Information
•
•
•
Moralisches Risiko: Das Beispiel der Krankenversicherung (Pauly, 1974)
Bekannt als „Vollkaskomentalität“: Konsum von Gesundheitsdienstleistungen wird
ineffizient weit ausgedehnt (häufige Arztbesuche, mehr Medikamente, zu geringe
Eigenvorsorge),
da wegen Versicherung nur ein kleiner Teil der zusätzlichen Kosten durch jedes I. zu
tragen ist
Folge: Versicherungsprämie erhöht sich für alle I.
p
NF
•
•
a
p0
AN
•
p10
0
xM
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
xS xV
x
Ohne Krankenversicherung: xM,
Gesamtausgaben sind p0*xM
Mit Vollversicherung (0%
Kostenbeteiligung an p0): xV,
Gesamtausgaben sind p0*xV ;
Mitnahmeeffekt: p0*xM
Mit 10% Selbstbeteiligung (p10): xS,
Gesamtausgaben sind p0*xs;
Mitnahmeeffekt: p0p10*xM
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
62
3.3 Asymmetrische Information
•
•
•
•
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•
•
Moralisches Risiko: Effizienzlohntheorie und Arbeitslosigkeit (Yellen, 1984)
Im Modell der vollständigen Konkurrenz: Arbeitsproduktivität ist exogen gegeben
Aber: auch Entscheidung des Individuums: bummeln (shirking) vs. Effizienz
Verhaltensänderung auf Grund des Arbeitsvertrages, wenn Arbeitsleistung schwer zu
kontrollieren ist
Zahlt der Arbeitgeber nur den markträumenden Lohnsatz w*, hat der Arbeitnehmer
keinen Anreiz, sich stark anzustrengen: auch bei Entdeckung der Arbeitszurückhaltung
und Kündigung wird er zum Lohnsatz w* in anderen Unternehmen wieder Anstellung
finden können.
Der Arbeitgeber muss also einen Lohnsatz we>w* zahlen, damit die Arbeiter ihre volle
Produktivität auch nach Vertragsschluss freiwillig entfalten
Dieses Kalkül betreiben allerdings alle Unternehmen – der marktübliche Lohnsatz wird
damit ebenfalls immer we>w* sein, d.h. der von den Unternehmen gezahlt Lohnsatz liegt
im Gleichgewicht über dem markträumenden Lohn
Anreiz zur Anstrengung besteht für die Arbeitnehmer trotzdem: werden sie beim
bummeln entdeckt, droht Arbeitslosigkeit
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
63
3.3 Asymmetrische Information
Ein Arbeitnehmer muss nun nicht mehr zwischen we und w* abwägen, sondern zwischen
Arbeitslosigkeit (und evtl. Lohnersatzleistungen) und we.
Der für effizientes Arbeiten geforderte Lohn wS ist damit abhängig von der Arbeitslosigkeit:
Je höher die Arbeitslosigkeit, desto höher das Risiko für Arbeitnehmer auch für lange Zeit
Arbeitslos zu sein. Daher werden sie einen niedrigen ws verlangen. Ist die Arbeitslosigkeit
dagegen gering, werden sie einen hohen ws zur vollen Entfaltung ihrer Produktivität verlangen,
der weit über dem markträumenden Lohnsatz liegt. (daher wird ws auch nie AN schneiden)
•
•
•
w
NF
AN
ws
we
w*
0
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Le
L
− NF: Nachfrage nach Arbeitskräften durch
Arbeitgeber
− AN: als unelastisch angenommene Menge des
Arbeitsangebotes
− ws: geforderte Lohnsatz gegen bummeln
(shirking – „non-shirking constraint“)
− L*: Arbeitsmenge bei Markträumung
− w*: markträumende Lohn
− Le: GG-Arbeitsmenge bei „shirking“
− we: Effizienzlohn bei „shirking“
− L*-Le: Arbeitslosigkeit
L*
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
64
3.3 Asymmetrische Information
Fallbeispiel Verhaltensänderung: Die Eurozone und der „Lender of Last Resort“
Ein Hauptargument gegen die Kredithilfen für Griechenland, Irland und Spanien in der
Europäischen Union war die Gefahr des Moral Hazard. In Artikel 125 AEUV ist geregelt,
dass die Mitgliedsländer für ihre eingegangenen Verbindlichkeiten selbst haften müssen. Ziel
dieser Regelung ist aus ökonomischer Sicht, Anreize zu eigenverantwortlicher Haushaltsführung zu geben: Zu hohe Verschuldung eines Staates muss auch von diesem Staat und seinen
Bürgern allein getragen werden.
Die sog. Hilfspakete, insbesondere für Griechenland, werden von vielen Ökonomen weniger
wegen ihrer möglichen Belastungswirkungen für die Steuerzahler der anderen Euro-Mitgliedsländer abgelehnt. Vielmehr befürchten diese eine Verhaltensänderung durch das sog.
„bail-out“: Da nun alle Mitgliedsländer der Eurozone wissen, dass im Fall von Schuldenproblemen eines Landes die Gemeinschaft bereit ist zu helfen, lohnen sich individuelle Anstrengungen zur Reduzierung der heimischen Schuldenlast weniger – inländische Wähler werden
die inländische Politik abstrafen, während andere EU-Bürger im Inland nicht wahlberechtigt
sind. Die Notwendigen Reformen zur Generierung von Steuereinnahmen fallen daher geringer aus als nötig, die Staatsausgaben werden weniger auf Ineffizienzen überprüft.
Die Hilfsmechanismen verursachen demnach eine Verhaltensänderung, welche die Inanspruchnahme der Gelder wahrscheinlicher macht. Durch die „Versicherung“ hat sich das
Risiko des Schadeneintrittes bzw. die Schadenhöhe für die Gemeinschaft erhöht.
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
65
3.3 Asymmetrische Information
Fallbeispiel asymmetrische Information und (pekuniäre) externe Effekte: Finanzmärkte (1)
Auf Finanzmärkten werden Vermögen (Eigentumsrechte) und Schuldtitel
(Zahlungsversprechen) gehandelt: Eine Aktie ist ein Eigentumsrecht an einem Unternehmen.
Eine Anleihe ist ein Anspruch auf Zahlung eines Geldbetrages in der Zukunft, Optionen sind
Kauf- oder Verkaufsrechte für bestimmte Eigentumstitel (Öl, Aktien etc.) in der Zukunft.
Banken sind auf Finanzmärkten Vermittler (Intermediäre), welche Sparern Guthaben
gewähren (und dafür Einlagen annehmen) und diese als Kredit an andere Akteure vergeben.
Asymmetrische Information ist dabei eine wichtige Eigenschaft fast aller Finanzprodukte und
–dienstleistungen: Da hier Ansprüche auf die (ungewisse) Zukunft gehandelt werden, haben
die Anspruchsberechtigten keine exakte Kenntnis, ob die Gegenpartei ihren
Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Steigt aus Sicht des Anspruchsinhabers die
Wahrscheinlichkeit, dass seine Ansprüche in der Zukunft in Gefahr sind, wird er versuchen
sie heute zu verkaufen: Abstoßen von als riskant empfundenen Aktien, Anleihen, Optionen
etc. Genauso fällt hierunter der „Schaltersturm“ bei Banken („bank run“): Schätzen die
Einlagenkunden ihre Bank als unsicher ein, möchten sie über ihre Guthaben lieber heute als
morgen verfügen. Wenn viele Bankkunden gleichzeitig ihre Guthaben abheben bzw.
transferieren oder viele Finanzmarktteilnehmer ihre Finanzprodukte am Markt verkaufen
wollen, kommt es zu Illiquidität. Einer Bank gehen die liquiden Reserven aus, auf einzelnen
Märkten finden sich keine Käufer für die Masse an angebotenen Produkten – die Marktpreise
für Finanzprodukte fallen.
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
66
3.3 Asymmetrische Information
Fallbeispiel asymmetrische Information und (pekuniäre) externe Effekte: Finanzmärkte (2)
Dieses gleichgerichtete, gleichzeitige Verhalten (oft auch: Herdenverhalten) entsteht aus asymmetrischer
Information heraus (Unsicherheit über Sicherheit des Zahlungsversprechens), verursacht aber negative externe
Effekte. Diejenigen Akteure, die ihre Guthaben abheben verringern die Möglichkeit für andere Kunden, das
Gleiche zu tun. Diejenigen Akteure, welche ihre Finanzprodukte liquidieren, senken die Marktpreise und damit
die Möglichkeit der anderen Akteure, die gleichen Produkte zu liquidieren (pekuniärer externer Effekt). Dadurch
verringert sich die im Finanzsektor insgesamt verfügbare Liquidität. Die Kreditvergabe an die Realwirtschaft
wird eingeschränkt, wodurch eine Liquiditätskrise im Finanzsektor zu Illiquidität und Insolvenz in der
Realwirtschaft führen kann (externer Effekt, sog. „Spillover“ auf die Realwirtschaft).
Die Finanzkrise 2007 sowie die europäische Staatsschuldenkrise ab 2010 sind Beispiele hierfür. Um die
externen Effekte zu verringern oder deren Auswirkungen zu Begrenzen, wurden in der EU und dem Rest der
Welt zu Beginn der Krisen durch die Zentralbanken weitreichend Liquidität bereitgestellt. Im Einzelfall wurden
auch Solvenzrisiken übernommen. Durch diese Maßnahmen, teilweise schon durch ihre bloße Ankündigung
(siehe OMT der EZB), hat sich die asymmetrische Information der Akteure untereinander abgebaut – Liquidität
war nun genügend vorhanden, tw. wurden die Solvenzrisiken auf die Zentralbank oder den Steuerzahler
überwälzt. Ziel war in allen Fällen, weitere externe Effekte auf die Realwirtschaft zu verhindern, in dem der
Finanzsektor als Vermittler gestützt (und geschützt) wird.
Diese unbefriedigende Situation kann zwar durch Transparenzpflichten verbessert werden. Letztlich kann sie
aber nur durch zwei Maßnahmen angegangen werden: Anhebung von Liquiditätsquoten sowie Anhebung von
Eigenkapitalquoten. Im ersten Fall fragen Finanzmarktakteure weniger schnell große Mengen an Liquidität nach
– und haben dadurch weniger schnell Auswirkungen auf andere Teilnehmer. Eigenkapitalquoten dienen dazu,
mögliche Verluste aufzufangen – der Ausweis einer hohen Quote signalisiert demnach der Gegenpartei, dass die
Auszahlung der Ansprüche in der Zukunft gesichert ist, so dass ein unsicherer Akteur diese Ansprüche nicht
schon heute einlösen muss.
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
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Begriffe und Konzepte
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Marktversagen – statisch und dynamisch
Reines öffentliches Gut (Samuelson‘sche öffentliche Gut), Clubgut, Allmendegut, reines
privates Gut, Ausschließbarkeit von der Nutzung; Nicht-Rivalität in der Nutzung
Samuelson-Bedingung
Tiebout-Hypothese (Abstimmung mit den Füßen), Wettbewerb der Clubs
Externer Effekt, Pigou-Steuer, Pigou-Subvention, Coase-Theorem, Eigentumsrechte,
Transaktionskosten, Standard-Preis-Ansatz, Zertifikatehandel
Tragik der Allmende
Prinzipal, Agent, asymmetrische Information
Negativauslese, moral hazard – moralisches Risiko, Reputation,
Reputationsgleichgewicht
Kontrahierungszwang, Zwangsversicherung, vereinendes und trennendes
Versicherungsmarktgleichgewicht, Risikoaversion
Signaling, screening
Effizienzlohn
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
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Übungsaufgaben
•
•
•
•
•
Ökonomen argumentieren, dass ein Markt zwar aus statischer Sicht ineffizient sein kann, aber
der Wettbewerb aus dynamischer Sicht funktioniert. Erklären Sie dies an Hand eines selbst
gewählten Beispiels.
Erläutern Sie die Eigenschaften eines reines öffentlichen Gutes nach Paul Samuelson. Ist dies
ein eher häufiger oder seltener Fall in der Realität? Was ist der Unterschied zu einem
„einfachen“ öffentlichen Gut (öffentlich bereitgestellten Gut)?
Welches der folgenden Güter sind öffentliche Güter? Erläutern Sie wieso:
– Teilnahme am Frankfurter Stadtmarathon.
– Kabelfernsehen
– Analoger Radioempfang
– Landstraßen in weniger dicht besiedelten, ländlichen Gebieten
– Öffentliche Schulen
– Müllabfuhr
– Soziale Umverteilung
Was sind die Unterschiede in den ökonomischen Problemen, welche bei einem Gut mit NichtAusschließbarkeit im Vergleich mit einem Gut mit Nicht-Rivalität im Konsum bestehen?
Diskutieren Sie, ob Straßeninfrastruktur vom Staat bereitgestellt und über eine allgemeine
Steuer finanziert werden muss, oder ob der private Sektor dies grundsätzlich auch könnte.
Welche Vor- und Nachteile sehen sie?
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
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Übungsaufgaben
•
•
•
•
•
Leiten Sie die Bedingung zur optimalen Mitgliederzahl eines ökonomischen Clubs her
und stellen Sie dieses Kalkül grafisch dar. Erläutern Sie an Hand eines selbst gewählten
Beispiels den Konflikt aus steigenden Nutzen durch mehr Mitglieder sowie den Anstieg
der Überfüllungskosten. Wären in ihrem Beispiel positive dynamische Wettbewerbswirkungen durch den Wettbewerb der Clubs um Mitglieder zu erwarten? Wenn ja, welche
Annahmen und Eigenschaften sind hierfür wichtig – wenn nicht, welche wichtigen Annahmen werden in ihrem konkreten Beispiel verletzt?
Worin liegt das Marktversagen im Fall eines positiven (negativen) externen Effektes?
Zeigen Sie graphisch in einem Angebots-Nachfrage-Diagramm, dass bei einem negativen
externen Effekt der herrschende Marktpreis zu gering und die abgesetzte Menge zu hoch
ist.
Zeigen Sie grafisch, wie durch eine Pigou-Subvention ein negativer externer Effekt internalisiert werden kann. Worin liegen die Problem in der Umsetzung dieser Regulierungsmöglichkeit?
Erläutern Sie graphisch Ronald Coase‘ Aussage, dass eine effiziente Verhandlungslösung
unabhängig davon zustande kommen kann, wem die Eigentumsrechte zugewiesen sind.
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
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Übungsaufgaben
•
•
•
Wie beeinflussen Transaktions- bzw. Verhandlungskosten die Möglichkeit der CoaseLösung, ein effizientes Ergebnis herzustellen? (Hinweis: Transaktionskosten erhöhen die
Vermeidungskosten bzw. senken die MZB, um Schädigung zu vermeiden) Welche
Schlussfolgerung ziehen Sie daraus, wem die Eigentumsrechte an Umweltgütern zugewiesen werden sollten? (Hinweis: Sind dies in der Regel die Bürger oder einzelne Unternehmen?)
Erklären Sie, was sog. Allmendegüter sind und wieso es bei diesen Gütern zur sog.
„Tragik der Allmende“ kommen kann. Was ist damit gemeint?
Diskutieren Sie für die folgenden umweltpolitischen Instrumente Treffsicherheit
(Effektivität), statische und dynamische Effizienz
– Moralische Appelle
– Einheitliche Quote bzw. max. Emissionsmenge
– Standard-Preis-Ansatz (Steuer)
– Handelbare Emissionszertifikate
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
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Übungsaufgaben
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•
•
Erläutern Sie allgemein das Grundproblem asymmetrischer Information für die
Funktionsfähigkeit von Märkten. Wie kann es zu Marktversagen kommen?
Bei Gebrauchsgütern besteht asymmetrische Information hinsichtlich der tatsächlichen
Eigenschaften des Gutes seitens des Käufers. Welche Möglichkeiten für Käufer und Verkäufer
existieren, um diese Informationsdefizite abzubauen? Wieso verzichten beide Marktparteien
manchmal auf diese Möglichkeiten?
Shapiro argumentiert, Asymmetrische Information bei Gebrauchsgütern lässt sich durch
Reputation abbauen. Erläutern Sie das sog. Reputationsgleichgewicht. Wie kann ein
Unternehmen – außer durch günstigen Verkauf bei Markteinstieg – noch Reputation aufbauen?
In den Gaststätten und Kaffees von Touristenzentren wie Paris, Berlin oder London wird häufig
niedrige Qualität zu hohen Preisen angeboten. Ist dies mit den Annahmen des
Reputationsmodells vereinbar?
Asymmetrische Information liegt auch auf Arbeitsmärkten vor. Erläutern Sie Formen des
Prinzipal-Agenten Problems auf Arbeitsmärkten und Möglichkeiten der Akteure, dies zu
beheben. Welche gesamtwirtschaftlichen Risiken bringt eine Effizienzlohnsetzung seitens der
Arbeitgeber mit sich? Erläutern Sie das zu Grunde liegende Kalkül von Arbeitsanbietern und –
nachfragern.
Ein Krankenversicherungsunternehmen überlegt, drei verschiedene Tarife einzuführen. 1)
Vollkaskoversicherung, 2) Selbstbehalt von 1.000€ im Jahr, 3) eine Selbstbeteiligung an allen
Kosten in Höhe von 20%. Erläutern Sie, bei welchem Tarif das „moralische Risiko“ am
größten ist. Verwenden Sie hierzu ein einfaches Angebot-Nachfrage-Diagramm und gehen Sie
auf die Gesamtkosten ein.
(c) Sebastian Voll, Universität Jena
Grundlagen der Wirtschaftspolitik WS 2014/15
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