Häufigste Todesursachen bei der Frau Workshop Nr. 1 Hormonersatz Therapie Einige Unterlagen zu Nutzen und Risiken M. Birkhäuser Prof. emer. für Gynäkolog. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin Universität Bern MB 2010 Nebenwirkungen von Oestrogenen Hormonersatztherapie: Synthetische Oestrogene (Bsp. das „Pillenoestrogen“ Ethinyl-Estradiol) sind hoch potent, ihre Halbwertszeit verlängert sich gegenüber 17-beta-Oestradiol massiv. Sie besitzen daher eine andere metabolische Wirkung, andere Nebenwirkungen und sollen daher in der Postmenopause nicht eingesetzt werden. Je nach Dosis und galenischer Form des verwendeten natürlichen 17-beta-Oestradiols können auch bei korrekter Anwendung von < 5 Jahren folgende Nebenwirkungen auftreten: Nebenwirkungen und Risiken: Allgemeines Gewichtsanstieg: minim (300-800, im Mittel 200g). In Vergleichsstudien kein Unterschied zwischen substituierten und nicht substituierten Frauen. Mastodynien („Brustspannen“), in der Regel nur zu Beginn Thrombosen (bei entsprechender Veranlagung und bei peroraler Anwendung: sog. hepatischer First-Pass-Effekt) bei peroraler Gabe: altersabhängige Zunahme des absoluten Risikos für ischämische Schlaganfälle (bei 50-59-jährigen Frauen 1 zusätzlicher Fall pro 10'000 Frauen pro Jahr, 1 Studie) Bei alleiniger Gestagengabe trotz erhaltenem Uterus (Kunstfehler!): Endometrium-Karzinom Nebenwirkungen von Gestagenen Je nach Typus des verwendeten Gestagens können folgende Nebenwirkungen auftreten (kein Klasseneffekt!): Kopfschmerzen Nausea Schlafstörungen bei mikronisiertem Progesteron Schläfrigkeit (nur bei peroraler, nicht bei vaginaler Gabe) nur Gestagene mit androgener Partialwirkung: Akne selten: depressive Verstimmung, Nervosität, Schwindel und Pruritus. sehr selten: allergische Reaktionen MB 2011 Gewichtszunahme innert 3 Jahren Placebo versus HRT MB 2011 Bedeutung verschiedener Gestagene und Oestrogene Es gibt keinen Klasseneffekt, aber: • Keine Studie kann mit einer Level-I-Evidenz auf das relative Risiko schliessen, das beim Einsatz verschiedener Gestagene eingegangen wird • Verschiedene Oestrogene besitzen ein vergleichbares mässiges dosis-abhängiges erhöhtes Risiko (eine einzige Studie). Muss bestätigt werden! Nebenwirkungen von nicht-hormonalen Alternativen zur Hormonersatztherapie - Pflanzenextrakte wie Phytooestrogene (z.Bsp. Soyaprodukte) und CimicifugaPräparate können in leichteren Fällen klimakterischer Beschwerden bessern. Die Langzeit-Effekte und Nebenwirkungen der in Pflanzen-Extrakte enthaltenen oestrogenwirksamen Substanzen (Phytoestrogene) sind allerdings im einzelnen nicht ausreichend untersucht, die dazu vorliegenden RCT’s widersprüchlich. - pharmakologische nicht-hormonale Methoden vor allem - SSRI (Serotonin-Re- Uptake-Hemmer) - alpha-Blockern - Gabapentin Deren Wirkung ist aber in den wenigen zur Behandlung menopausaler Beschwerden durchgeführten RCT’s widersprüchlich und ihre Langzeiteffekte sind nicht solide belegt. Psychopharmaka haben ihre eigene Indikation; sie sind primär nicht zur Behandlung von Beschwerden geeignet, die auf einen Estrogenmangel zurückzuführen sind. MB 2011 Menopause Rating Scale (Mittelwert +/- SE): Effekt einer HRT (E2/NETA) Klimakterisches Syndrom 1. Wallungen, Schwitzen 2. Herzbeschwerden 3. Schlafstörungen 4. depressive Verstimmung Wirkung einer HET auf das klimakterische Symdrom 5. Aengstlichkeit, Reizbarkeit 6. körperliche / geistige Erschöpfung vs Ausganswerte 7. sexuelle Probleme 8. Harnswegsbeschwerden 9. trockene Scheide 0 Monate (n = 37) 3 Monate (n = 31) 6 Monate (n = 21) 12 Monate (n = 16) 10. Glieder-/Gelenkschmerzen M.B. 2010 Hormonersatztherapie: Nutzen und Risiken WHI: neu aufgetretene Krebserkrankungsfälle Placebo Invasives Mammakarzinom, HRT-Anwenderinnen Kolorektale Karzinome, HRT-Anwenderinnen Endometrium-Karzinom, HRT-Anwenderinnen Karzinome allgemein Alle Karzinome, HRT-Anwenderinnen (nicht-korr) (korr) Statement des Koordinators der WHI Studie: Hormonersatztherapie: “The nurse’s study and ones like it could be right and the Women’s Health Initiative could be wrong, or vice-versa” Nutzen und Risiken Brustkrebs J. Rossouw, 2003 (first author of the first WHI paper) Hormone und Mammakarzinom Gängige Risikofaktoren für Mamma-Ca Relatives Risiko 1. Schwangerschaft >30 Jahre BMI > 35 vor der Menopause BMI > 30 nach der Menopause Alkohol mehr als 3 Einheiten/Tag Hohe Zufuhr von gesättigten Fetten Späte Menopause (5 Jahre) Anwendung von COC Verzehrt von ¼ Grapefruit/Tag Anwendung von HET (≥ 5 Jahre) (keine frühere HET) Brustkrebs-Risiko bis zum Alter von 75 J unter 5 J. HET 1.48 0.70 1.48 1.38 2.00 1.14 1.12 1.20 1.09 (0.86-1.39) Bei 2 Frauen auf 1000 HET-Anwenderinnen wurde ein zusätzlicher Brustkrebs diagnostiziert (79 statt 77 Fälle) kumulatives Brustkrebs-Risiko / 1000 Frauen Data partly from: Collaborative Group on Hormonal factors in Breast Cancer Lancet 1997; 350: 1047 70 V. Beral et al. Lancet. 1997; 350: 1047-59 keine HET 5 Jahre einer HET 10 Jahre einer HET 60 50 40 30 20 Risiko eines Mamma-Ca: Oestrogene allein Uebergewicht Alkohol Sport 10 0 45 50 Alter (Jahre) (Lancet, 350, 1997) 55 60 65 70 JAMA, Nov. 5. 1997 Vol 278, No. 17 JAMA, Feb. 18, 1998 Vol 279, No. 7 N. Engl. J .of Med. 1997 Vol 336, No. 18 IMS Guidelines for Women during the Climacteric Multivariate relative risks (RRs) and 95% confidence intervals (CIs) for breast cancer with current use of unopposed estrogen Risiko für Brustkrebs in der WHI (Data from the Nurses’ Health Study: never users n = 3288; users < 5 yrs n= 3255; 5-10 yrs n=5006; > 10 yrs n=4492) 2.27 (1.00-5.15) 0.77 0.59-1.01 1.70 (0.99-2.91) 0.72 (0.43-1.21) 0.72 (0.49-1.07) 1.09 (0.86-1.39) 1.24 (1.01-1.54) JAMA 2003;289:3243–53. HRT Chen et al. Arch Intern Med. 2006;166:1027-1032 JAMA 2004;291:1701–12 WHI: Health Outcomes After Stopping CEE Among Postmenopausal Women With Prior Hysterectomy Einfluss einer HRT (oben) und einer ERT (unten) auf das Brustkrebsrisiko ERT Invasive breast cancer (gemäss Originaldaten von 2006) LaCroix et al., JAMA. 2011;305(13):1305-1314 Brustkrebs, HRT und Mortalität: Breast Cancer Mortality with ERT/HRT Use: Results in all studies are similar Studie Hunt et al, 1990 HRT oder ERT Keine HRT/ERT Rel. Risiko 95% CI Anzahl Todesfälle durch Mamma-CA Henderson et al, 1991 Willis et al, 1996 WHI 2002 3 (0,01%) 2 (<0,01%) NA NA Grodstein et al, 1997 Current Use Past Use Persson et al. 1996 102 NA 0,5 0,4-0,6 Nurses Health Study 1997 85 246 0,76 0,56-1,02 Willis et al 1996 585 884 0,84 0,75-0,94 Sellers et al, 1997 Rodriguez et al, 2001 Current Use Past Use 0.1 MB 2010 0.96 (95% CI, 0.75-1.22) 0.90 (95% CI, 0.73-1.12) 1.06 (95% CI, 0.87-1.30) 1.18 (95% CI, 0.95-1.48) 1.42 (95% CI, 1.13-1.77; p for trend 0.001) The risk of ER+/PR+ breast cancers was noted to be statistically significant after 15 years of current use. (RR, 1.48; 95% CI, 1.05-2.07) 0.94 (0.56-1.60) HRT ERT < 5 years 5 - 9.9 years 10 - 14.9 years 15 - 19.9 years ≥ 20 years 0.5 1.0 2.0 Relative Risk of Mortality (95% CI) 10.0 NA= Nicht untersucht Writing Group for the Women’s Health Initiative Investigators. JAMA. 2002;288:321-333. Persson, I, et al. Int J Cancer. 1996; 67:327-332 Grodstein, F, et al. N Engl J Med 1997; 336:1769-75 Willis, D, et al. Cancer causes Controll. 1996; 7:449-457 MB 2010 HET/EET und Brustkrebs US Breast Cancer registration rates as a percentage of 1975 - 1979 average– whites WHI Abfall nach 2002? Nein! by courtesy of Prof. Richard Farmer, 2007 Breast Cancer death ratesDeath - whites Rates - Whites USUSBreast Cancer by courtesy of Prof. Richard Farmer, 2007 Death from Breast Cancer (England) Women aged 50-64 years Deaths from Breast Cancer (England) – Women age 50-64 years by courtesy of Prof. Richard Farmer, 2007 25-54 55-64 65-74 75+ Breast Cancer Screening (England) Breast Cancer Screening Programme (England) Programme – Women age 50-64 years Women age 50-64 years by courtesy of Prof. Richard Farmer, 2007 Unterschiede bei Trends der Brustkrebs-Mortalität zwischen 30 europäischen Ländern: retrospektive Trendanalyse der WHO-Mortalitäts-Databasis Autier Ph, Bonilo M, LaVecchia C et al. BMJ 2010;341:c3620 Daten nach 2002: äusserst widersprüchlich und multifaktoriell: Brustkrebs, Mortalitätsrate (Schweiz) - anderes Screening-Verhalten ohne HRT - höherer BMI (Anstieg seit 1990)? - hormoneller Einfluss? - andere Lebensführung? - Ernährung? MB 2010 MB 2011 Statement des Koordinators der WHI Studie: “The nurse’s study and ones like it could be right and the Women’s Health Initiative could be wrong, or vice-versa” MB 2010 J. Rossouw, 2003 (first author of the first WHI paper) HRT nach der Menopause und koronare Herzkrankheit (KHK) Hormonersatztherapie: Nutzen und Risiken VTE: Verabreichungsweg und Gestagen ESTHER-Studie OR 95% CI 4.2 0.9 1.5-11.6 0.4-2.1 Mikronisiertes Progesteron 0.7 0.3-1.9 Pregnane 0.9 0.4-2.3 Norpregnane 3.9 1.5-10.0 Frauen mit bekannter KHK wurden ausgeschlossen 50-59 Jahre 60 + Jahre Vaskuläres Risiko Galenik / GESTAGEN Oral Transdermal Nurses’ Health Study 1976-2000 Timing des Hormonbeginns in Bezug auf das Alter: Risiko eines akuten koronaren Ereignisses Risiko von cerebro-vaskulären Insulten (CVI) unter CEE+MPA Keine signifikante Risiko-Zunahme für CVI in der WHI-Studie (Alters-Kohorte 50 - 59 Jahre) CEE + P HR 1.46 (0.43-1.56) (Wassertheil – Smoller et al, JAMA 2003) CEE allein Canonico M et al. Estrogen and Thromboembolism Risk (ESTHER) Study Group. Circulation 2007; 115: 820-2 HR 1.09 (0.59 – 2.21) (Hendrix et al, Circulation 2006) MB 2011 ERT/HRT und thrombo-embolisches Risiko: Bedeutung des Alters Eine perorale HRT erhöht das thrombo-embolische Risiko minim, vor allem bei Vorliegen von genetischer oder erworbener Thrombophilie, und v. a. während des ersten Jahres einer ERT/HRT. (Alter 50-59: 2 zusätzliche Fälle / Jahr per 10’000 Frauen) Eine niedrig-dosierte transdermale HRT scheint das thrombo-embolische Risiko nicht zu erhöhen. Cushman M. et al., JAMA 2004 Oct 6; 292 (13): 1573-80) MB 2011 Kardio-vaskuläres System Merke für die Praxis: Bei jungen gesunden postmenopausalen Frauen darf bei gegebener klinischer Indikation eine HET ohne Angst begonnen werden, das kardiovaskuläre Riosiko zu erhöhen. Der Beginn einer HET innert 10 Jahren nach der Menopause oder im Alter von < 60 Jahren ist nicht mit einem erhöhten Risiko von koronaren Herzkrankheiten verbunden. Updated practical recommendations for hormone replacement therapy. Birkhäuser et al. CLIMACTERIC 2008;11:108–123 Frakturenrisiko in der WHI Studie HET/EET Zusätzlicher Nutzen: Vermindertes Frakturrisiko Hazard ratio Estrogen + Gestagen Gabe Hazard ratio Estrogen-Monotherapie Schenkelhals 0.67 (0.47–0.96)* 0.61 (0.41–0.91)* Wirbelkörper 0.65 (0.46–0.92)* 0.62 (0.42–0.93)* Total 0.76 (0.69–0.83)* 0.70 (0.63–0.79)* * signifikant Adapted from JAMA 2003;290:1729 and JAMA 2004;291:1701 HRT nach der Menopause und koronare Herzkrankheit (KHK) Nurses’ Health Study 1976-2000 Timing des Hormonbeginns in Bezug auf das Alter: Risiko eines akuten koronaren Ereignisses Frauen mit bekannter KHK wurden ausgeschlossen 50-59 Jahre 60 + Jahre VTE: Verabreichungsweg und Gestagen ESTHER-Studie Galenik / GESTAGEN Oral Transdermal OR 95% CI 4.2 0.9 1.5-11.6 0.4-2.1 Mikronisiertes Progesteron 0.7 0.3-1.9 Pregnane 0.9 0.4-2.3 Norpregnane 3.9 1.5-10.0 Canonico M et al. Estrogen and Thromboembolism Risk (ESTHER) Study Group. Circulation 2007; 115: 820-2 MB 2011 Kardio-vaskuläres System Merke für die Praxis: Bei jungen gesunden postmenopausalen Frauen darf bei gegebener klinischer Indikation eine HET ohne Angst begonnen werden, das kardiovaskuläre Riosiko zu erhöhen. Der Beginn einer HET innert 10 Jahren nach der Menopause oder im Alter von < 60 Jahren ist nicht mit einem erhöhten Risiko von koronaren Herzkrankheiten verbunden. Updated practical recommendations for hormone replacement therapy. Birkhäuser et al. CLIMACTERIC 2008;11:108–123 Klimakterisches Syndrom Wirkung einer HET auf Haut und Mucosa Hautdicke bei Frauen mit 100mg Estradiol-Implantaten Klimakterisches Syndrom Günstige Wirkung einer HET auf: n = 40 1.00 • • 0.95 * *** * = p<0.05 *** = p<0.001 0.85 • • Months of treatment 0 2 4 6 8 10 Hautatrophie uro-genitale Atrophie Dysurie „sterile“ Zystitis Inkontinenz Dyspareunie Trockene Nasen/Mundschleimhaut Conjunctivitis sicca 12 MB 2010 (M. Birkhäuser, adapted from: Brincat M et al Obstet Gynecol 1987) Depressive Symptome bei Frauen mit HET Klimakterisches Syndrom Wirkung einer HET auf Angstzustände und Depression mit Wallungen ohne Wallungen Klimakterisches Syndrom Wirkung einer HET auf Gelenk- und Muskelschmerzen MB 2010 M.A. Hlatky et al., JAMA 287: 591-597, 2002 0.90 *** (HERS Trial) Skin thickness (mm) 1.05 Klimakterisches Syndrom Wirkung einer HET auf Kognition und Demenz MB 2010 The Cache County Memory Study Effekt von HET auf das Risiko für M. Alzheimer Zandi et al., JAMA 2002; 228; 2123-2129 Klimakterisches Syndrom Wirkung einer HET auf die Lebensqualität nach der Menopause Die Lebensqualität nach der Menopause hängt ab von: allg. Gesundheit, Lebensführung körperliche Funktionen und Integritität mentale Gesundheit vor der Menopause psychische / emotionale Stabilität vor der Menopause positive Partnerschaft (einschliesslich befriedigendes Sexualleben) Erziehung/Ausbildung, Beruf Religion, kulturelle Umgebung soziale Integration vor der Menopause M.B. 2010 Lebensqualität nach der Menopause - ohne HRT: Score 87 mit HRT: Score 105 Kontrollen : Score 105 (prämenopausal) grösste Verbesserung unter HRT bei: Angstgefühl, Vitalität, Selbstkontrolle, Schlaf, Wohlbefinden, soziale Isolierung, Sexualität Lebensqualität nach der Menopause: Transdermale HRT versus sympt. TT Resultat nach 6 Monaten (Wirksamkeit) Sehr gut Gut Mittel Schlecht (Wiklund et al., Am. J. Obstet.Gynecol., 1993, 168: 824-830) Lower estrogen levels are associated with increased prevalence of sexual problems Hormonersatztherapie: n = 93; significance not reported Mortalität M. Birkhäuser 2008 (adapted from Sarrel PM. J Women‘s Health Gend Based Medicine 2000; 9: S25-32 and Sarrel PM. Obstet Gynecol 1990; 75: S26-30) WHI: HET und Mortalität aller Ursachen Totale Mortalität im Zusammenhang mit Hormonbehandlung bei jüngeren und älteren Frauen Eine Meta-Analyse WHI Studie: Komb. Analyse CEE / CEE + MPA v. Placebo • Altersgruppe 50-59 Jahre – 30% vermindertes Risiko der totalen Mortalität (10 auf 10’000 weniger Todesfälle) – signifikant bei p < 0.05, n.s. bei p < 0.01 23 Studien, mit 39’049 Teilnehmerinnen, beobachtet über 191’340 Patient.-Jahre Odds ratio für die totale Mortalität * Statistisch signifikant < 60 Jahre * 0.68 (CI, 0.48–0.96) • Altersgruppe 70-79 Jahre – 16 zusätzliche Todesfälle per 10000 Frauen > 60 Jahre 1.03 (CI, 0.91– 1.16) Rossouw JE, Prentice RL, Manson JE, et al. Postmenopausal hormone therapy and risk of cardiovascular disease by age and years since menopause. JAMA 2007;297:1465–77 M. Birkhäuser 2010 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6 (M. Birkhäuser 2010, adapted from Salpeter SR et al. J Gen Intern Med 2006;21:363–6) Hormonersatztherapie: Nutzen und Risiken Schlussfolgerungen Es bleibt: Hauptindikation für HRT vorzeitige/frühe Menopause (obligatorisch) Klimakterisches Syndrom erniedrigte Lebensqualität als Folge eines Oestrogenmangels. Für diese Indikationen sind Hormone immer noch die wirksamste verfügbare Behandlung. Bei symptomatischen Frauen kann ein positiver Effekt auf die Lebensqualität erwartet werden. MB 2010 Brustkrebs Grundregeln Die MENOPAUSE ist ein natürliches Geschehen im Leben jeder Frau Die MENOPAUSE als solche muss nicht behandelt werden. Jede Behandlung, hormonal oder nicht, verlangt eine klare Indikation und eine individualisierte Evaluation der Nutzen-/Risiko-Bilanz. Merke für die Praxis: Das absolute Risiko der Diagnosestellung eines Brustkrebses unter HET ist gemäss der WHI bis zu 7 Jahre nach Therapiebeginn nicht erhöht. Updated practical recommendations for hormone replacement therapy. Birkhäuser et al. CLIMACTERIC 2008;11:108–123 M. Birkhäuser 2010 Altergruppe 50-59 Jahre: Die Zeit seit der Menopause ist essentiell für das kardiovaskuläre Risiko! Es gibt ein „Window of Opportunity“ M.B. 2010 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!