Protokoll zum MPA Qualitätszirkel Solothurn vom 07. April 2016 Datum: Sitzungsort: Zeit: Donnerstag, 07. April 2016 Restaurant Akropolis, 4500 Solothurn 18.30 – 19.40 Uhr Anna-Lea Flückiger, Moderatorin Kathrin Moser, Protokoll Begrüssung durch Anna-Lea Flückiger Referat zum Thema Menopause Referentin: Frau Dr. med. G. Zimmermann, Gynäkologin, Solothurn Frau Zimmermann wurden auf Wunsch von Frau Dr. Zimmermann Fragen der QZ-Frauen von Adeline Bach weitergeleitet, da es sich um ein grosses Thema ist. Grundsätzliches: - Menopause in 3 Phasen: o -Menopausebeginn ist der Zeitpunkt der letzten Mens o Perimenopause: Bis 1 Jahr nach der letzten Mens o Postmenopause: Nach dem 1. Jahr der letzten Mens Hormone: Regeln den weiblichen Zyklus in 2 Phasen: - 1. Phase: Oestrogen (LH, FSH) - 2. Phase: Gestagen In der Menopause: Progesteron nimmt zuerst ab. Ueberschuss an Oestrogen verursacht Brustspannen. Dieser Ueberschuss geht in den Speicher. FSH wird mehr produziert. Symptome sind wichtiger als die Blutwerte! (Bei Mirenaspirale kann man FSH und E2 kontrollieren. Bei Frauen die substituiert wurden, Kontrolle von E2 und E1). Klimakterische Beschwerden: Hitzewallungen, Schweissausbrüche, Flushs 85 % Schlafstörungen (Einschlaf-, Durchschlafstörungen) 75 % Depressionen, Antriebslosigkeit, Leistungsabfall 60 % Angstgefühle, Unruhe/Nervosität, Reizbarkeit 59 % Herzklopfen, Schwindel, Kopfschmerzen 53 % Gelenk- und Muskelbeschwerden 50 % Sexualstörungen, trockene Scheide 48 % Harnwegsbeschwerden 45 % Brustspannen 40 % - Wallungen: Da die Hormonbildung im Gehirn gleich neben dem Temperaturzentrum liegt, kann es durch Stimulation zu Wallungen kommen. Möglichkeiten: - Hormonersatztherapie (HRT) - Phytotherapie - Gesunde Ernährung - Sportliche Aktivität - Chance zur Neuorientierung: Fragen ans Leben (wo stehe ich, Lebensveränderung, Neuorientierung) HRT: Bioidentische Hormone (Oestrogen und Progesteron): Wirkstoff strukurell, funktionell und identisch. Aus Yamswurzel oder Soja gewonnen und mittels chemischen Vorgang hergestellt. Allgemeines zu den spezifischen Hormonen: - Estradiol (E2): Herzinfarktprophylaxe, Erhalt der kognitiven Hirnfunktionen, Osteoporoseprophylaxe, Schutz vor Haarausfall, stabilisiert den Fettstoffwechsel - Estron (E1) („böses E2“): Speicherhormon von E2, Risiko für Brustkrebs. - Estriol (E3): Abbauprodukt von E1 und E2. Lokales Aufbauprodukt bei Atrophie, Lichen sklerosus, Dyspareunie, Behandlung mittels Pessare, Vor- und Nachbehandlung bei vag. OP’s. - Progesteron: Gegenspieler von E2. Wirkt auf Endometrium. Mamma-Ca-Risiko. Spielt zentrale Rolle auf Hirn, Fettstoffwechsel. Progesteron mit syntetischem Gestagen ergibt mehr Nebenwirkungen. Einsatz: Zyklusregulation, Blutungsstärke beeinflussbar, auf Schlaf, Wasserausscheidung, Darmprobleme, Fettgewebeabbau, Leistungserhalt des Gehirns (hat entsprechende Rezeptoren). Indikation: - Nur bei Symptomatik - Frühzeitig anfangen (mit 60 zu spät) - Nur so lange wie nötig, Minimaldosis, kritisch in der Auswahl Verabrechungsformen: - Tabletten (Risiken, da verstoffwechselt wird via Leber) - Gel gibt weniger Nebenwirkungen, nicht via Leber, Ausscheidung über Nieren z.B. Oestrogynaedron Creme, Progestogel wird bei Mastopathien eingesetzt - Pflaster Pro’s für HRT: - Prävention Arteriosklerose - Reduziert Osteoporose - Stärkt die Hirnfunktionen Therapiedauer der HRT: Meistens nur 5 Jahre. Risiken - Orale E2: Thromboembolisches Ereignis nur im 1. Jahr - Ab 2. Jahr 50-59jährige Apoplexierisiko - Oestrogen: Nierensteinrisiko Brustkrebsrisiko: - Uebergewicht - Alkohol - Wenig sportliche Aktivität - Rauchen - HRT (mit HRT meist benignere, schneller sichtbar und stoppt eher das CA) Fragen/Antworten: - Frauen in WG menstruieren meist gleichzeitig (passen sich an) - Mutter und Tochter kommen meistens im gleichen Alter in die Menopause - HRT werden ausgeschlichen, resp. einen Reduktion ist möglich