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Eplerenon reduziert die Hospitalisations- und Mortalitätsrate bei
Patienten mit milder systolischer Herzinsuffizienz
Frage:
Verbessert eine medikamentöse Therapie mit Eplerenon das Outcome auch bei Patienten mit
systolischer Herzinsuffizienz und nur milder Symptomatik?
Hintergrund:
Frühere Studien konnten einen deutlichen Nutzen von Mineralocorticoid-Rezeptor-Antagonsiten bei
Patienten mit Herzinsuffizienz aufzeigen: In der RALES-Studie für Spironolacton bei Patienten mit
moderater bis schwerer Herzinsuffizienz-Symptomatik und in der EPHESUS-Studie für Eplerenon bei
Patienten nach einem akutem Myokardinfarkt und anschliessender Herzinsuffizienz bei eingeschränkter
linksventrikulärer Funktion (jeweils zusätzlich zur Standardtherapie versus Placebo). Beide Studien
konnten einen Rückgang der Gesamt-Todesfälle und der Hospitalisationsrate nachweisen. Seither ist
eine Therapie mit Mineralocorticoid-Rezeptor-Antagonisten ein fester Bestandteil der
Therapieempfehlungen in den o.g. Patientenkollektiven. In dieser Studie wird der Effekt von Eplerenon,
ein Mineralocorticoid-Rezeptor-Antagonist der im Vergleich zu Aldactone zu weniger Gynäkomastien
führt, untersucht.
Einschlusskriterien:
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Alter > 55 Jahre
Herzinsuffizienz-Symptomatik NYHA-Klasse II
Auswurffraktion < 30% unabhängig von EKG-Kriterien
Auswurffraktion 30-35%: zusätzlich im EKG ein QRS-Komplex >130 ms
Standardisierte medikamentöse Herzinsuffizienz-Therapie mit einem ACE-Inhibitor und/oder
Angiotensinrezeptor-Antagonisten, sowie einem Betablocker (falls nicht kontraindiziert)
Hospitalisation innerhalb der letzten 6 Monate aufgrund einer kardiovaskulärer Ursache
Falls keine Hospitalisation innerhalb der letzten 6 Monate aufgrund einer kardiovaskulären
Ursache: Studieneinschluss möglich bei erhöhtem BNP (> 250 pg/ml) oder NT-pro-BNP (> 750
pg/ml)
Ausschlusskriterien:
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Akuter Myokardinfarkt
Herzinsuffizienz-Symptomatik NYHA-Klasse III oder IV
Serum-Kalium > 5.0 mmol/l
Geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (GFR) < 30 ml/min/1.73 m²
Erforderliche Therapie mit einem kaliumsparenden Diuretikum
Andere klinisch signifikante bestehende Gründe
Studiendesign und Methode:
Randomisiert, kontrollierte, doppelblinde Studie
Studienort:
278 Zentren in 29 Ländern
Intervention
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Gruppe 1 (Kontrollgruppe): Placebo
Gruppe 2 (Studiengruppe): Eplerenon
o Anfangsdosis 25 mg Eplerenon täglich oder alternierend (bei einer GFR 30-49
ml/min/1.73 m²
o Nach 4 Wochen: Erhöhung auf 50 mg Eplerenon täglich oder falls zuvor alternierend
nun auf 25 mg täglich, falls Kaliumspiegel < 5.0 mmol/l
o Alle weitere 4 Monate: Evaluation der Dosierung durch den Investigator
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 Kaliumspiegel 5.5-5.9 mmol/l- 5.9 mmol/l: Dosis-Reduktion
 Kaliumspiegel > 6.0 mmol/l: Therapieunterbruch
Kaliumkontrolle nach 72 h: Wiederbeginn der Therapie bzw. Therapiefortsetzung mit der
reduzierten Dosierung nur bei einem Kaliumspiegel <5.0 mmol/l
Outcome:
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Primärer Outcome:
o Kardiovaskulärer Tod oder
o erstmalige Hospitalisation aufgrund einer Herzinsuffizienz
Sekundärer Outcome
o Hospitalisation aufgrund einer Herzinsuffizienz
o Tod aus irgendeinem Grund oder Kardiovaskulärer Tod
o Andere Outcomes: Plötzlicher Herztod, Tod aufgrund progredienter Herzinsuffizienz,
Myokardinfarkt, Schlaganfall, weitere Hospitalisationsgründe, ICD-,CRT-Implantation
Resultat:
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Die Studie wurde aufgrund der Vorteile in den Resultaten der Verumgruppe vorzeitig
abgebrochen
Insgesamt konnten 2737 Patienten eingeschlossen werden, mittleres Alter: 69 Jahre
Ca. 80% waren männliche Patienten
50% der Patienten mit Myokardinfarkt in der Vorgeschichte (>30 Tage vor Studieneinschluss),
bei einem Viertel der Patienten war die QRS-Dauer>130ms
65.3% der Patienten nahmen nach 5 Monaten die höhere Dosierung von 50 mg täglich ein
Der Primäre Outcome (Tod aufgrund einer kardiovaskulären Ursache oder erstmalige
Hospitalisation aufgrund einer Herzinsuffizienz) war in der Eplerenongruppe (18.0%) signifikant
geringer als in der Kontrollgruppe (25.9%) mit ähnlichen Resultaten auch in den
Subgruppenanalysen
Ebenso waren die Gesamtmortalität, die kardiovaskuläre Todesrate, Hospitalisation aufgrund von
Herzinsuffizienz oder kardiovaskulären Ursachen, sowie die Gesamt-Hospitalisationsrate in der
Eplerenongruppe signifikant geringer
Höherer Kreatinin- und Kaliumanstieg in der Eplerenongruppe
Number-needed-to-treat um 1 Todesfall/Jahr zu verhindern = 51
Kommentar:
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Für eine zusätzliche Therapie mit Eplerenon bei Patienten mit milder
Herzinsuffizienzsymptomatik konnten geringere Todes- und Hospitalisationsraten aufgezeigt
werden
Es sind engmaschige Kalium- und Kreatininkontrollen notwendig
Limitationen der Studie: Geringe Rate an ICD-/CRT-Trägern, ggf. Überschätzte Resultate bzgl.
des medikamentösen Effekts bei vorzeitigem Studienabbruch, allerdings sind die Resultate mit
denen der RALES-Studie vergleichbar
Literatur:
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Zannad F et al. Eplerenone in Patients with Systolic Heart Failure and Mild Symptoms. N Engl J
Med. 2011; 364:11-21
Verfasser:
Katja Woitzek
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