Zweitbesuch am LBI.HF am 10.02.2014 Projekt „Herzerkrankungen durch Biomarker erKennenLernen“ Herzinsuffizienz Herzinsuffizienz oder Herzmuskelschwäche ist in den westlichen Industrienationen immer noch eine der häufigsten Todesursachen. Die häufigste Ursache der Herzinsuffizienz ist chronisch erhöhter Blutdruck, der zu erhöhter Herzmuskelmasse (oder Hypertrophie) führt. Dabei kommt es zu einer permanenten Schädigung des Herzens, das Herz schlägt nicht mehr normal (Rhythmusstörungen), der Herzmuskel verhärtet sich und seine Dehnbarkeit nimmt ab, was zur Entstehung der Herzinsuffizienz führt. Die Beschwerden der Patienten umfassen häufig zunächst sehr allgemeine Symptome wie Belastungseinschränkung, Müdigkeit, aber auch Luftnot, Schwellungen der Beine und Herzrhythmusstörungen. Einschränkungen im Alltag und häufige Krankenhausbesuche verringern die Lebensqualität der Betroffenen. Die einzige Heilungsmöglichkeit bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz ist bisher die Herztransplantation. Eine bessere Früherkennung, neue, effektivere Therapien aber vor allem auch präventive Maßnahmen durch z. B. gesündere Ernährung erfordern ein tiefergehendes Verständnis der zellulären Mechanismen, die zur Herzinsuffizienz führen. Vom Herz zur Zelle Herz Zellisolation Herzmuskelzelle Um Veränderungen von zellulären Mechanismen im Herzen untersuchen zu können, müssen die einzelnen Herzmuskelzellen aus dem Verbund im Herzen herausgelöst werden. Hierzu wird das Organ mit Enzym-Lösung durchspült, die durch einen Zugang in der Hauptschlagader (Aorta) in die Gefäße des Herzen gepumpt wird. Die Enzyme lösen die Verbindungen zwischen den Zellen auf, sodass nach dem Isolationsprozess einzelne Herzmuskelzellen in einer Nährlösung vorhanden sind. Diese Zellen können nun mit verschiedenen Methoden untersucht werden, wie z.B. Mikroskopie mit Fluoreszenzfarbstoffen oder molekularbiologische Analysen. Der Vergleich von gesunden und erkrankten Zellen hilft, die Mechanismen zu verstehen, die zu einer Herzinsuffizienz führen können. FluoreszenzSeite 1 Zweitbesuch am LBI.HF am 10.02.2014 Projekt „Herzerkrankungen durch Biomarker erKennenLernen“ farbstoffe, die das Kalzium in der Zelle sichtbar machen, liefern wertvolle Informationen über die einzelnen Stufen der Signale, die eine Kontraktion der Herzmuskelzelle auslösen. Dies ermöglicht Rückschlüsse auf die Funktion des ganzen Herzens. Berufsweg von Frau Dr. Hammer Nach ihrer Ausbildung zur medizinisch-technischen Assistentin studierte Frau Dr. Hammer Biologie in Deutschland. Da sie sich sehr für die Vorgänge in gesunden und erkrankten Zellen interessierte, beschloss sie im Anschluss an das Biologie Studium ein Doktorat zu machen und spezialisierte sich auf Molekulare Zellbiologie im Bereich der kardiologischen Grundlagenforschung. Nach dem Doktoratstudium absolvierte sie einen Forschungsaufenthalt in den USA um ihr Wissen über die Funktion des Herzens zu vertiefen und neueste Methoden im Bereich der Zellbiologie zu erlernen. In Graz erforscht sie Vorgänge in Herzmuskelzellen, die an der Entstehung von Herzmuskelschwäche beteiligt sind. Berufsweg von Herrn Dr. Sedej Nach dem Biologie Studium in Slowenien forschte er in Deutschland am Gehirn. Der Wunsch nach zukunftsorientierten und umsetzbaren medizinischen Entdeckungen hat ihn nach dem Doktoratstudium in die kardiologische Forschung geführt. An der Medizinischen Universität Graz forscht er an den Zellmechanismen, die für die Herzmuskelschwäche verantwortlich sind. Neben der Forschung ist Herr Sedej auch als Lehrer engagiert. Er hält Vorlesungen über die kardiovaskulären Themen und als Betreuer bei den Diplomarbeiten motiviert er Medizinstudenten-/Innen zu forschen…denn Forschung ist die beste Medizin! Seite 2