kompakt Neue Informationen zum Krankheitsbild Koronare Herzkrankheiten Nr. 2 Regelmäßige Arztbesuche sichern Therapie-Erfolge Bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) führen Krankheitszeichen in der Regel von selbst zum Arzt, wenn Beschwerden zu belastend werden. Oftmals ist es dann aber schon so weit, dass umfangreiche Maßnahmen erforderlich sind, um den Herzmuskel vor Schäden zu bewahren. IKKpromed will erreichen, dass es soweit möglichst gar nicht erst kommt. Deswegen gehören regelmäßige Arztbesuche, angepasst an die individuelle Krankheitssituation, zu dem Programm, auch dann, wenn keine besonderen oder schweren Krankheitszeichen bestehen. der körperlichen Untersuchung sucht er unter anderem nach Zeichen einer Herzschwäche oder von Herzrhythmusstörungen. Beides sind häufige Komplikationen der KHK. Die Blutdruckmessung sowie die Bestimmung verschiedener Blutfettwerte gehören ebenfalls zu den regelmäßigen Untersuchungen. Anhand der Ergebnisse wird dann die aktuelle Behandlung überprüft und gegebenenfalls verändert. In welchen Abständen die Arzttermine stattfinden sollen, macht der Arzt unter anderem von der Schwere ihrer Erkrankung und den Ergebnissen der durchgeführten Untersuchungen abhängig. In der Regel werden halb- oder vierteljährliche Abstände vereinbart. Selbstverständlich kann der Arzt jedoch auch zwischen den regulären Terminen aufgesucht werden, beispielsweise dann, wenn Beschwerden auftreten oder das Befinden sich plötzlich verschlechtert. Bei Anzeichen für Herzinfarkt sofort den Notarzt rufen Der Arzt untersucht bei diesen Routineterminen, ob mit der bisherigen Behandlung die optimale Wirkung erzielt wird oder ob es noch Möglichkeiten der Verbesserung gibt. Dazu fragt er zunächst nach dem Befinden und eventuellen neu aufgetretenen Krankheiten oder Krankheitszeichen seit dem vorausgegangenen Besuch. Bei Nach einem akuten Herzinfarkt zählt jede Minute. Deshalb sollte bei mehr als fünf Minuten schwerem Brustschmerz, der auch in Arme, Schulterblätter, Hals, Kiefer oder Oberbauch ausstrahlen kann, sofort den Notarzt gerufen werden. Diesen dringenden Appell haben Herzspezialisten jüngst auf einem Kardiologenkongress in Dresden an alle Betroffenen und ihre Angehörigen gerichtet. Die besten Erfolge bringt eine Herzinfarkt-Behandlung innerhalb von einer kompakt Stunde. In Deutschland vergingen bis zum Eintreffen im Krankenhaus im Mittel aber fast vier Stunden. Mit dem Notruf würde oft viel zu lange gewartet, betonten die Experten. Bei einem Infarkt unterbricht ein Blutgerinnsel die Sauerstoffzufuhr des Herzmuskels, der daraufhin schnell abstirbt. Weitere Alarmzeichen können ein starkes Engegefühl, heftiger Druck im Brustkorb, Angst, zusätzlich Luftnot, Übelkeit oder Erbrechen, ein Schwächeanfall (auch ohne Schmerz), eventuell Bewusstlosigkeit, blasse, fahle Gesichtsfarbe und kalter Schweiß sein. Bei Frauen sind Luftnot, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch und Erbrechen nicht selten alleinige Alarmzeichen. Eine Studie am Herzzentrum Ludwigshafen konnte zudem belegen, dass mehr als die Hälfte dieser Zeit durch Verzögerungen beim Patienten entsteht. Vor allem ältere Patienten und Frauen würden oft verspätet in die Klinik kommen, so die Experten. Alarmierend seien auch die langen Verzögerungen am Wochenende und in der Nacht. Mit dem Slogan »Brustschmerz mehr als 5 Minuten – Notarzt rufen« will man nun auf eine Verkürzung der Zeit zwischen Herzinfarkt und Behandlung hinwirken. Hierbei sind auch die Angehörigen gefordert. Sie sollten über die Anzeichen eines Herzinfarktes informiert sein und im Notfall den Notarzt unter der Nummer »112« oder unter der örtlichen Notrufnummer anrufen. ( Notruf 112 Nutzen der Blutfettsenkung erneut bestätigt Eine Behandlung mit so genannten Statinen verringert bei Menschen mit bestimmten Risiken die Sterblichkeit und die Häufigkeit von Schlaganfällen. In einer Gesamtbewertung von 14 Stu- dien mit mehr als 90.000 Teilnehmern wurden die Annahmen über Wirksamkeit und Sicherheit der Blutfett senkenden Tabletten erneut bestätigt. Erhöhte Blutfettwerte gehören neben Bluthochdruck zu den wichtigsten Risikofaktoren von KHK und ihren Folgen. Schon mehrfach haben Studien gezeigt, dass die Senkung des »schlechten« Cholesterins, des so genannten LDL-Cholesterins, zu einer deutlichen Verringerung der Zahl von koronaren Herzerkrankungen und anderen Herz-KreislaufErkrankungen führt. Jede einzelne dieser Untersuchungen, auch wenn sie wissenschaftlich korrekt durchgeführt werden, gilt jedoch immer nur für bestimmte Auswirkungen und eine bestimmte Gruppe von Personen. Die Gesamtbewertung einer Vielzahl solcher Studien kann die darin gefundenen Ergebnisse verallgemeinern und ihre Aussagekraft noch weiter erhöhen. In der Gesamtanalyse der Statinstudien zeigte es sich nun, dass jede Senkung des LDL-Cholesterins um ein Millimol pro Liter (40 mg/dl) die Zahl von schweren Herz-Kreislauf-Komplikationen und von Schlaganfällen in einem Zeitraum von fünf Jahren um etwa 20 Prozent verringert. Dabei spielte es kaum eine Rolle, wie hoch die Fettwerte zu Beginn der Behandlung mit dem Statin lagen. Dieses Ergebnis macht nach Ansicht der Autoren erneut klar, wie wichtig eine deutliche Senkung des LDL-Cholesterins für alle Patienten mit einem hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Statine gehören zum Behandlungsstandard von IKKpromed, sofern dies die individuelle Situation des Patienten erfordert. Kaffee und Sport: Kombination im Blick haben Wer an einer koronaren Herzkrankheit (KHK) leidet, sollte mit dem Genuss von Koffein vor körperlichen Aktivitäten vorsichtig sein. Diese Empfehlung geben Schweizer Forscher, nachdem sie die Auswirkungen von Koffein auf das HerzKreislauf-System untersucht haben. Dabei reich- Koronare Herzkrankheiten te schon die Koffeinmenge von zwei Tassen Kaffee aus, um die Durchblutung während sportlicher Betätigung zu behindern. Eine KHK könnte diese negative Wirkung des Koffeins noch weiter verstärken, denn KHK stellt an sich bereits eine Durchblutungsstörung am Herzen dar. In der Studie untersuchten die Forscher der Universität Zürich an 18 jungen Erwachsenen, wie sich die Einnahme von Koffeintabletten vor einem Belastungstest auf einem Fahrrad-Heimtrainer auf die Durchblutung des Herzmuskels auswirkt. Zehn der Teilnehmer machten den Test unter normalen Bedingungen, die anderen acht bei verringertem Sauerstoffgehalt in einer Höhenkammer. Damit simulierten die Forscher einen Sauerstoffmangel, wie er gewöhnlich bei Menschen mit KHK vorliegt. ? Während das Koffein im Ruhezustand keine Veränderungen in der Herzdurchblutung verursachte, stellten die Forscher unmittelbar nach dem Belastungstest eine deutliche Verminderung der Durchblutung fest. Unter Sauerstoffmangel führte die Einnahme von Koffein noch zu einer deutlich stärkeren Abnahme des Blutflusses. Als Ursache vermuten die Wissenschaftler, dass Koffein ein Signal in den Gefäßwänden blockiert, das bei Sauerstoffmangel normalerweise die Ausdehnung der Adern bewirkt und die Durchblutung eigentlich unterstützt. Sie empfehlen daher Menschen mit KHK, vor einer sportlichen Betätigung oder in den Bergen auf Koffein zu verzichten. Wie viel Koffein für Menschen mit KHK, Bluthochdruck oder Diabetes generell verträglich ist, konnte wissenschaftlich bislang noch nicht eindeutig geklärt werden. Der Genuss von wenigen Tassen Kaffee oder Tee pro Tag gilt in der Regel aber als unschädlich. Wer mit KHK Sport treiben will, sollte dies darüber hinaus grundsätzlich mit seinem Arzt besprechen. Angemessene Bewegung wirkt sich grundsätzlich positiv auf das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel aus und ist daher in der Regel eine wichtige Säule der Behandlung der KHK. Nordic Walking bei Bluthochdruck günstiger als Radfahren Ausdauernde Bewegung ist für Menschen mit Herz-Kreislauf-Krankheiten ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Fraglich ist nur, welche Art der Bewegung dabei wirksam und sicher zugleich ist. Denn sportliche Aktivität führt meist auch zu einem kurzfristigen Anstieg des Blutdrucks, der gerade bei vielen älteren Patienten ohnehin schon erhöht ist. Jetzt hat eine kleine Vergleichsstudie von Medizinern der Universität Kiel gezeigt, dass für ältere Menschen vor allem das Nordic Walking empfehlenswert ist, da es bei gleicher Herzfrequenz den Blutdruck weniger stark ansteigen lässt als Radfahren. Die Kieler Forscher um Professor Burkhard Weisser hatten in ihrer Studie untersucht, wie sich der Blutdruck bei 20 älteren Menschen verändert, wenn sich die Teilnehmer verschiedenen kompakt Belastungen aussetzen, berichtet die »Ärzte-Zeitung«. Verglichen wurde dabei das Fahren auf einem Fahrradergometer und Nordic Walking, also das zügige Gehen mit speziellen Lauf-Stöcken. Der mittlere Blutdruck der Teilnehmer lag in Ruhe bei knapp unter 140 mmHg (systolisch). Als mittlere Belastungsstufe wurde ein Puls von 180 minus Lebensalter gewählt, eine hohe Belastung durch 15 Pulsschläge darüber, eine leichte durch 15 Schläge darunter. 43 Jahren beobachtet wurden, lag das Alter der Frauen in der zweiten Studie zwischen 44 und 70 Jahren. Die Menge an konsumierter Folsäure hatten die Autoren per Fragebogen zu Beginn sowie jeweils nach vier und acht Jahren ermittelt. Obwohl damit eigentlich eine gleichmäßige Kreislaufbelastung gewährleistet war, veränderte sich der Blutdruck während der Belastung auf dem Fahrrad und beim Nordic Walking unterschiedlich. So stieg der Blutdruck auf der höchsten Belastungsstufe bei der Ergometrie auf 163 mmHg, beim Nordic Walking dagegen nur auf 148 mmHg. Auch bei mittlerer Belastung war der Blutdruckunterschied deutlich. Nach Ansicht des Studienleiters Burkhard Weisser zeigen die Daten, »dass Nordic Walking eine empfehlenswerte Belastung für ältere Menschen ist, weil der Blutdruckanstieg bei dieser Ganzkörperbelastung unter dem bei der Fahrradergometrie liegt«. Mit Obst und Spinat gegen Bluthochdruck Folsäurehaltige Nahrungsmittel wie Spinat und Obst wirken sich offenbar günstig auf den Blutdruck aus. Dies ist das Ergebnis einer Neuauswertung zweier amerikanischer Studien mit Krankenschwestern. Sie zeigt, dass Frauen, die eine große Menge an Folsäure zu sich nehmen, deutlich seltener an einem hohen Blutdruck leiden als Frauen, die nur geringe Mengen konsumieren. In den beiden amerikanischen Studien (den so genannten Nurses’ Health Study I und II) hatten insgesamt etwa 155.000 Frauen über einen Zeitraum von acht Jahren teilgenommen. Während in der ersten Studie Frauen zwischen 27 und Bei den jüngeren Frauen, die mehr als 1000 Mikrogramm Folsäure pro Tag zu sich nahmen, verringerte sich die Häufigkeit von Bluthochdruck im Vergleich zu Frauen, die weniger als 200 Mikrogramm Folsäure pro Tag konsumierten etwa um die Hälfte. Bei den älteren Frauen war der Effekt weniger stark ausgeprägt. Als Ursache für die blutdrucksenkende Wirkung der Folsäure vermuten Forscher einen günstigen Einfluss auf die inneren Wände der Blutgefäße. In Deutschland wird von Ernährungsexperten derzeit eine Tagesdosis von 400 Mikrogramm Folsäure empfohlen. Aber selbst diese Menge wird im Alltag nur selten erreicht. Größere Mengen an Folsäure finden sich vor allem in grünem Gemüse, etwa in Spinat, Kohl, Brokkoli oder Fenchel, sowie in Vollkornprodukten und frischem Obst. Die Produkte sollten möglichst frisch gekauft und, wenn möglich, roh verzehrt oder schonend in wenig Wasser gegart werden. Auf diese Weise bleiben Folsäure und Vitamine am besten erhalten. IMPRESSUM IKK Brandenburg und Berlin Ziolkowskistraße 6, 14480 Potsdam Pressestelle: Gisela Köhler (V.i.S.d.P.)