Gefäß- erkrankungen Periphere arterielle Verschlußkrankheit Gefäß

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Gefäßerkrankungen
PAVK
Periphere arterielle
Verschlußkrankheit
Durchblutungsstörungen können plötzlich oder im Rahmen
einer chronischen Gefäßerkrankung, einer sogenannten
Atherosklerose, an zahlreichen Stellen im menschlichen
Körper vorkommen. Heutzutage stellen sie in den Industrienationen die „Volkskrankheit“ Nummer eins dar.
Die Folgen von Durchblutungsstörungen sind Schmerzen,
Funktionsminderung und im schlimmsten Fall das Absterben der betroffenen Zellen. Zu den typischen Erkrankungen gehören unter anderen die Schaufensterkrankheit
und die koronare Herzkrankheit. Für ihre Entstehung
sind Rauchen, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette und
Diabetes mellitus von entscheidender Bedeutung.
Die Behandlung von Durchblutungsstörungen besteht in der Beseitigung der auslösenden Ursache(n), in der Schmerztherapie, in physiotherapeutischen Maßnahmen und in der Gefäßchirurgie.
Die häufigste Todesursache
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen in den
Industrienationen die weitaus häufigste Todesursache dar. Jeder zweite Todesfall ist bereits auf sie
zurückzuführen.
Die einleuchtenden Gründe dafür sind einerseits die
zunehmende Lebenserwartung und andererseits das Auftreten von Wohlstandserkrankungen, die ihrerseits die Entstehung von Gefäßerkrankungen begünstigen. Sie sind unter
dem Namen Atherosklerose (Arterienverkalkung) allgemein bekannt.
Die Durchblutung eines Organs ist notwendig, um
seine Sauerstoffversorgung zu gewährleisten.
Natürlich werden auch weitere Substanzen, die für
das Funktionieren des Organs notwendig
sind, aus dem Blut
aufgenommen und
andere wie zB Kohlendioxid über die Blutgefäße
abtransportiert.
Die Leistungsfähigkeit wird aber
nur durch das Sauerstoffangebot
begrenzt. Die Toleranzgrenze für das
Überleben der Zellen ohne Sauerstoff unterscheidet sich in den einzelnen Organen. So kann das Gehirn 8 bis 10 Minuten überleben, Niere und Leber 3 bis 4 Stunden und das ruhende Herz sogar
mehrere Stunden. Ab einem gewissen Punkt kommt es zu einer Funktionsstörung, die jedoch noch rückbildungsfähig ist, wie z.B. die Lähmung eines
Beins. Ist die Toleranzgrenze überschritten, so stirbt das betroffene Gewebe ab
(Herzinfarkt, Schlaganfall, Raucherbein).
Akut oder chronisch
Durchblutungsstörungen können entweder plötzlich (= akut) oder auch
sehr langsam (= chronisch) an jeder
Stelle im Körper entstehen. Je nach
Lokalisation unterscheiden sich die
auftretenden Beschwerden. Einigen
Formen gehen mit heftigen Schmerzen
einher wie zB Durchblutungsstörungen des Darms, des Herzens oder der
Extremitäten. Andere sind jedoch
nicht unbedingt mit Schmerzen verbunden wie zB ein Schlaganfall.
Häufigkeit
Die Häufigkeit von Durchblutungsstörungen steigt mit steigendem
Lebensalter an und liegt bei 10 Prozent der 60 bis 70jährigen. Männer
sind viermal häufiger betroffen als
Frauen. Am häufigsten treten
Durchblutungsstörungen in den
Beinen, weniger häufig in den
Armen auf. Noch seltener kommt es
zu Störungen der Darmversorgung
oder anderer Sonderformen.
Ursachen
Die Ursachen von Durchblutungsstörungen durch Gefäßveränderungen können eine Atherosklerose,
Embolie oder Gefäßentzündung
(Vaskulitis) sein. Blutarmut (Anämie), Kreislauf- oder Atmungsstörungen können die Sauerstoff
begrenzende Wirkung verstärken.
Risikofaktoren für die Entstehung
von Gefäßerkrankungen sind: Rauchen - Bluthochdruck (Hypertonie) erhöhte Blutfette (Hypercholesterinämie) - Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) - Gicht, Übergewicht und
Bewegungsmangel sind dagegen eher
von untergeordneter Bedeutung.
Wichtig hierbei ist, dass das Risikoprofil für die verschiedenen Gefäßerkrankungen unterschiedlich gelagert
ist. So ist der Hauptrisikofaktor für
die Schaufensterkrankheit, also bestimmte Bewegungskrankheiten, das
Zigarettenrauchen, für den Herzinfarkt jedoch die Hyperlipidämie.
Atherosklerose
Mit zunehmendem Alter kommt es
in den Schlagadern bzw. Arterien
wie auch in anderen Körpergeweben
Hirnaterie
zu Elastizitätsverlust und zu
„Abnutzungserscheinungen“. Durch
die Strömungsverhältnisse in den
Blutgefäßen sind bestimmte Bereiche wie zB Gefäßaufzweigungen
besonders gefährdet.
Es kommt zu Minimalverletzungen
des Endothels, das heißt der inneren
Gefäßwand, wodurch in der Folge das
Immunsystem ähnlich wie bei einer
Hautwunde aktiviert wird. Durch
komplizierte biochemische Prozesse
entsteht ein arteriosklerotischer Plaque, durch den Im Endstadium das
Blutgefäß hochgradig eingeengt wird.
Bei langsam fortschreitenden Durchblutungsstörungen können so Kolateralkreisläufe entstehen, bei der die
Blutversorgung von kleineren, zuvor
eher unbedeutenden Blutgefäßen
übernommen wird und die Beschwerden erst verzögert eintreten.
Embolie
Halsschlagader
Herzaterie
Nierenvene
Oberschenkelvene
Ein akuter Gefäßverschluss entsteht
häufig durch eine Embolie. Unter
Embolie versteht man den plötzlichen Verschluss eines Blutgefäßes
durch über die Blutbahn verschleppte Fremdkörper wie Blutgerinnsel
(Thrombus), Tumorteile, Fruchtwasser oder auch Luft.
Wadenvenen
Vaskulitiden
Gefäßveränderungen können selten
auch als Folge von Vaskulitiden, das
heißt von Gefäßentzündungen auftreten. Ursache hierfür sind wahrscheinlich autoimmunologische,
also gegen den eigenen Körper
gerichtete Prozesse.
Symptome
Extremitäten Im Fall eines akuten
Gefäßverschlusses einer Extremitätenarterie kommt es innerhalb weniger Minuten zu heftigsten Beschwerden im betroffenen Arm oder Bein.
Die auftretenden Symptome werden
auch die sechs „P“ genannt:
- Pulsverlust (pulselessness)
- Schmerz (pain)
- Blässe und Kälte (paleness)
- Sensibilitätsstörungen, Taubheits
gefühl (paraesthesia)
- Muskelschwäche, Lähmung (para
lysis)
- Schock (prostration)
Die chronische arterielle Verschlusskrankheit in den Beinen ist allgemein als Schaufensterkrankheit
bekannt. Dieser Begriff rührt daher,
dass die betroffenen Personen nach
kurzen Gehphasen ständig stehen
bleiben müssen, so als ob man dauernd in Schaufenster schauen
würde. Eine weitere Bezeichnung ist
die periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz pAVK genannt.
Je nach Beschwerden können vier
Stadien unterschieden werden:
Stadium I Gefäßveränderungen
ohne Beschwerden.
Stadium II In diesem Stadium
kommt es typischerweise zu
Schmerzen bei Belastung, also beim
Gehen, die in Ruhe rasch wieder verschwinden. Durch die Bestimmung
der schmerzfreien Gehstrecke werden das Stadium IIa (mehr als 200
Meter) und das Stadium II b (weniger als 200 Meter) unterschieden.
Stadium III In diesem Stadium ist
die Durchblutung schon so weit
Insuffiziente
Venenklappe
Vene
Thrombus
Darmgangrän, unter der man abgestorbenes Darmgewebe versteht.
Eine chronische Durchblutungsstörung des Darms, die im Gegensatz
zur Angina pectoris als Angina
intestinalis bezeichnet wird, geht
typischerweise mit Bauchschmerzen
nach dem Essen einher. Aufgrund
dieser Schmerzen kann es zu Nahrungsverweigerung und dadurch
auch zu Gewichtsverlust kommen.
Koronare Herzkrankheit
reduziert, dass die Schmerzen auch
in Ruhe vor allem beim Hochlagern
der Beine oder beim Liegen auftreten. Im Sitzen werden die Beine
durch die Wirkung der Schwerkraft
wieder besser durchblutet.
Stadium IV Die Durchblutungsstörungen sind in diesem Stadium schon
so schwer, dass Gewebeschäden die
Folge sind. Im fortgeschrittenen Stadium spricht man vom „Raucherbein“.
Je nach Lokalisation des Gefäßverschlusses kann man drei Typen unterscheiden: Beckentyp, Oberschenkeltyp und Unterschenkeltyp.
Fast immer sind beide Beine betroffen,
wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Da beim Diabetiker auch die
Nerven geschädigt sind, verläuft die
Erkrankung lange Zeit schmerzfrei
und wird bei mangelnder Vorsorge oft
erst im Stadium IV diagnostiziert.
Viszeralarterieninsuffizienz
Beim einer Viszeralarterieninsuffizienz handelt es sich um einen Verschluss der Arterie, die den Darm versorgt. Bei einem akuten Verschluss
kommt es zu einem lebensbedrohlichen Krankheitsbild, welches mit
heftigen Bauchschmerzen beginnt.
Es können auch Übelkeit, Erbrechen
sowie eine Schocksymptomatik auftreten. Nach einigen Stunden bessern
sich die Schmerzen, es entwickeln
sich jedoch eine Darmlähmung (paralytischer Ileus) und in der Folge eine
Bauchfellentzündung (Peridontitis).
Gefürchtet ist dabei die so genannten
Bei der weit verbreiteten koronaren
Herzkrankheit handelt es sich um
eine Durchblutungsstörung des
Herzmuskels. Die Folgen sind Angina
pectoris und der Herzinfarkt, deren
Hauptsymptom ein beengender und
Angst auslösender Brustschmerz ist.
Durchblutungsstörungen der Finger
Anfallsweise auftretende Durchblutungsstörungen einzelner Finger oder
Zehen werden als Raynaud-Syndrom
bezeichnet. Es handelt sich dabei um
reflektorische Gefäßkrämpfe, die zB
durch Stress oder durch Kälteeinwirkung ausgelöst werden und in erster
Linie Frauen betreffen.
Die Finger werden zuerst ganz weiß,
dann bläulich und sobald die Durchblutung wieder einsetzt rot. Die
Schmerzen stehen dabei jedoch nicht
im Vordergrund. Daneben gibt es
Durchblutungsstörungen der Finger
Blutgerinnsel
bilden sich am
häufigsten in
den tiefen
Beinvenen
Ausgedehnte
Venenwand
Das Blut läuft
durch die schlecht
schließende
Klappe zurück
und erweitert die
Vene immer mehr
als Folge verschiedener zugrunde liegender Erkrankungen, wie zB Sklerodermie, die häufig mit Schmerzen und
Gewebeschäden einher gehen können.
Diagnose
In den meisten Fällen können
Durchblutungsstörungen schon aufgrund der vorhandenen Symptome
und klinischen Untersuchungen diagnostiziert werden.
Aufwändigere Untersuchungen werden durchgeführt, um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen, den Schweregrad der Erkrankung zu bestimmen
und bisher unbekannte Risikofaktoren zu ermitteln.
Blutdruckmessung
Weichen die Blutdruckwerte der
rechten und linken Extremität deutlich von einander ab, so ist dies ein
Hinweis für eine einseitige Gefäßveränderung.
Provokationstests
Durch verschiedene standardisierte
Bewegungsprüfungen kann eine
Durchblutungsstörung objektiviert
werden. So kann zB bei einem Gehtest mit vorgegebener Gehgeschwindigkeit die schmerzfreie Gehstrecke genau ermittelt werden.
Dopplersonographische
Druckmessung
Nach einer Ruhephase von mindestens 15 Minuten wird im Liegen der
systolische Blutdruck an beiden Ober-
armen sowie an beiden Knöcheln
gemessen. Auf diese Weise lässt sich
der so genannte Doppler-Index ermitteln, der das Verhältnis zwischen
Knöchel- und Oberarmarteriendruck
beschreibt.
Werte unter 0,9 sind ein Hinweis für
eine Durchblutungsstörung. Auf
einem ähnlichen Prinzip basiert die
Oszillographie, mit der genaue PulsVolumen-Kurven aufgezeichnet werden können.
Angiographie
Eine Angiographie ist die radiologische Darstellung der Arterien mit
Hilfe eines Röntgenkontrastmittels,
das direkt in eine Schlagader injiziert wird. Sie dient der genauen
Darstellung der Gefäßsituation.
Es handelt sich dabei um ein invasives Verfahren mit möglichen Nebenwirkungen wie zB Kontrastmittelallergie, Nachblutung oder Thrombose,
das nur angewendet wird, wenn eine
operative Therapie wie eine Gefäßrekonstruktion erforderlich ist.
Therapie
Durchblutungsstörungen werden
nach zwei Ansatzpunkten therapiert: Zum einen müssen die auftretenden Symptome therapiert werden, zum anderen muss auch eine
Gesamtstrategie entwickelt werden,
mit deren Hilfe das Fortschreiten
der Gefäßerkrankungen aufgehalten
werden kann. So ist das Therapieziel
im Stadium I die Verhinderung der
Verschlechterung der Erkrankung, im
Stadium II die Verbesserung der Gehstrecke und in den Stadien III und IV
der Erhalt der Extremität.
Erstmaßnahmen
Als Erstmaßnahme bei Verdacht auf
einen akuten Gefäßverschluss sollte
die betroffene Extremität abgepolstert und tiefgelagert werden. Gleichzeitig werden Schmerz lindernde
Hirngefäßthrombose Die Blockierung der Hirnarterien durch ein
Blutgerinnsel ist eine häufige Ursache des Schlaganfalles. Das Blutgerinnsel
kann sich bei Atherosklerose in einer Hirnaterie oder Halsschlagader bilden
oder als Embolus aus dem Herzen zu den Gehirnarterien wandern und dort die
Blutversorgung blockieren.
Mittlere Hirnaterie
Vordere Hirnaterie
Medikamente und Heparin zur
Blutverdünnung gegeben. Bei einem
schlechten Allgemeinzustand sind
zusätzlich eine Flüssigkeitsgabe
über Infusionen und eine Sauerstoffzufuhr notwendig.
Ein hochgradig akuter Gefäßverschluss ist ein medizinischer Notfall
und muss innerhalb kürzester Zeit
an einer gefäßchirurgischen Klinik
versorgt werden.
Medikamente
Eine Gefäßerkrankung kann nur indirekt medikamentös behandelt werden:
- Behandlung der Risikofaktoren,
- Behandlung von Begleiterkrankungen, die sich auf die Sauerstoffversorgung des Körpers auswirken wie Herz- oder Lungenerkrankungen,
- Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes mit Thrombozytenaggregationshemmern wie Acetylsalicylsäure und anderen Medikamenten (Buflomedil, Naftidrofuryl, Pentoxifyllin) bei fortgeschrittener Erkrankung werden
u.a. zusätzlich durchblutungsfördernde Infusionstherapien mit
Prostaglandinen, Plasmaexpandern oder mit Substanzen, welche
die Flexibilität der roten Blutkörperchen steigern, sowie eine Blutverdünnung durchgeführt,
- für Behandlung der Schmerzen
gelten die allgemeinen Richtlinien; je nach Stärke der Schmerzen
werden herkömmliche Schmerzmittel, die sog. nichtsteroidalen
Antirheumatika, der Schmerzmittel aus der Gruppe der Opiate wie
zB Morphium verwendet.
Allgemeine Maßnahmen
Bewegungstherapie
Hintere Hirnaterie
Durch regelmäßiges Bewegungstraining wird die Entstehung der Kollateralkreisläufe gefördert und die
Durchblutung verbessert. Bei der
Schaufensterkrankheit ist das Gehtraining evt. auf einem Laufbandergometer eine ausgezeichnete Methode. Aber auch aktive Krankengymnastik, Schwimmtraining
oder Fahrrad(ergometer)training haben sehr gute Effekte.
Physiotherapie
Bei Atherosklerose lagern sich Fett und Kalk
an der Arterienwand ab, wodurch sie
zunehmend enger wird, bis schließlich eine
Thrombose oder Embolie die Blutzufuhr
zu einem Organ oder Gewebe
völlig blockiert.
Verschiedene Bäder wirken sich in
Ergänzung zum Bewegungstraining
positiv auf die Durchblutung aus.
Wechselwarme Bäder sind nur im
Frühstadium arterieller Durchblutungsstörungen geeignet.
Invasive Therapie
Embolektomie Mit dem so genannten Fogarty-Katheter, einem speziellen Ballonkatheter, kann ein Embolus, der ein Blutgefäß verlegt, in
Lokalanästhesie, das heißt örtlicher
Betäubung, entfernt werden.
Gefäßdilatation Vor allem bei kurzstreckigen Gefäßverschlüssen eignen
sich oft interventionelle Verfahren, die
ebenso mit einem Ballonkatheter
durchgeführt werden. Man spricht
dabei von einer perkutanen transluminalen Angioplastie (PTA). Das Gefäß
wird mit dem Ballon aufgedehnt und
kann dann evt. durch das Einsetzen
einer Drahthülse, einem Stent offen
gehalten werden.
Lysetherapie Durch die intravenöse
oder eine direkt in das betroffene
Gefäß erfolgende Verabreichung von
bestimmten blutverdünnenden Medikamenten, den sog. Fibrinolytika,
können in manchen Fällen frische
Blutgerinnsel aufgelöst werden. Diese
Behandlung muss wegen der erhöhten Blutungsgefahr unter intensiver
Patientenüberwachung erfolgen.
Operation
Es gibt zahlreiche Operationsverfahren, die bei Gefäßerkrankungen zum
Einsatz kommen. Die wichtigsten sind
die Desobliteration (Ausschälplastik),
die Patchplastik mit Einnähen eines
Venen- oder Kunststoffstreifens sowie
der Gefäßersatz durch eine körpereigene Vene, Arterie oder durch eine Kunststoffprothese. Ist eine Extremität auf
diesem Weg nicht mehr zu retten, wird
eine Amputation erforderlich.
Therapie bei Darmdurchblutungsstörungen
Prinzipiell gelten auch hier die
Richtlinien für Durchblutungsstörungen der Extremitäten. Je
schwerer die Symptome sind, umso
Arterienverengung
Aneurysmen
sind schwache Stellen in der
Arterienwand. Wenn sie reissen,
können sie zu Hirnblutungen und
zu Schlaganfall führen. Traubenaneurysmen
sind meist angeboren und können bereits in
jungem Alter einen Schlaganfall auslösen.
rascher muss operiert werden, um
den Blutfluß wieder herzustellen.
Ein akuter Gefäßverschluss führt
innerhalb kurzer Zeit zum Absterben von Darmgewebe, zur sogenannten Darmgangrän, und endet
in der Folge ohne rechtzeitige Therapie tödlich. Operationsalternativen
sind hierbei das Entfernen des
geschädigten Darmteils, die Rekonstruktion der Arterie bzw. eine
Kombination beider Techniken.
Therapie des
Raynaud-Syndroms
Bei Durchblutungsstörungen der Finger muss eine zugrunde liegende
Erkrankung ausgeschlossen und gegebenenfalls behandelt werden. Allgemeine Maßnahmen sind das Meiden
von Kälteeinwirkung und Nikotin
sowie das Erlernen verschiedener Entspannungstechniken.
In schweren Fällen kann eine operative Durchtrennung des Sympathikusnervs, die sog. transaxilläre,
transthorakale Sympathektomie
durchgeführt werden.
Verlauf
Die Prognose der Gefäßerkrankungen hängt in erster Linie von der
Beseitigung der auslösenden Ursa-
Aneurysma
chen ab. Bereits entstandene Gefäßschäden bilden sich nicht mehr
zurück.
Nach Behandlung bzw. Ausschaltung der Risikofaktoren schreitet die
Atherosklerose jedoch auch nicht
mehr oder nur sehr langsam fort.
Bleiben die Risikofaktoren jedoch
bestehen oder ist die Erkrankung
schon in einem fortgeschrittenen
Stadium, so drohen Amputation,
Herzinfarkt oder Schlaganfall und
insgesamt eine deutlich verkürzte
Lebenserwartung.
Vorbeugen
Gefäßerkrankungen kann man vorbeugen, indem man die Risikofaktoren vermeidet und zugrunde liegende Erkrankungen behandelt.
Allgemeine Maßnahmen wie Raucherentwöhnung, Gewichtsreduktion und Bewegungstraining sind
von großer Bedeutung.
Hingegen soll sich ein kontrollierter
Genuss von alkoholischen Getränken, das heißt höchstens 1-2 Gläser
Bier oder ein Glas Wein pro Tag,
laut Empfehlung der American
Heart Association günstig auf die
Durchblutung gesunder Personen
auswirken.
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