Intrakranielle Aneurysmen und

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Intrakranielle Aneurysmen und
Subarachnoidalblutungen
1. Symptomatik der Aneurysmablutung
Keine deutlichen Warnzeichen, generalisierte oder lokale Kopfschmerzen können voraus
gehen.
Die Blutung selbst besitzt eindeutige Symptomatik: Meningismus (2/3)
Bewüßtseinseintrübung (50%)
Rasende Kopfschmerzen (50%)
Übelkeit und Erbrechen
SAB-Einteilung nach Hunt und Hess:
Stadium 0: keine SAB bei nachgewiesenem Aneurysma
Stadium 1: SAB in Anamnese ohne weitere Folgen,
Meningismus, Bewußtseinseintrübung
Stadium 2: anhaltende Kopfschmerzen und Meningismus
Stadium 3: Kopfschmerzen + Meningismus + Eintrübung
Stadium 4: Bewusstlosigkeit nach SAB
Stadium 5: Pat. ist bewusstlos, reaktionslos und hat lichtstarre Pupillen nach SAB
Unterteilung in a = ohne neurologische Ausfälle; b = mit neurologischen Ausfällen
Disponierende Faktoren: Anhebung schwerer Lasten, emotionale Belastung, Defäkation,
Koitus, Schwangerschaft und Geburt, aber auch im Schlaf.
2. Klassifikation der Aneurysmen
typisch ist das sackförmige Aneurysma, Größe zwischen 3 und 10 mm,
1 cm = Megaaneurysma; > 2,5 cm = Riesenaneurysma
Lokalisation: Ramus communicans anterior (30%)
A. carotis interna (25%)
A. cerebri media an Bifurkation (13%)
3. Atiologie, Pathogenese und Blutungsfolgen
Mediadefekt der Gefäßwand
Hämodynamische Effekte: ungleiche pulsatile Drücke an Gefäßbifurkation, erhöhter art.
Blutdruck
Häufigstes Auftreten im 5. und 6. Lebensjahrzehnt, wobei vor dem 50 LJ. mehr Männer,
danach mehr Frauen betroffen sind.
Weitere Folgen der Aneurysmablutung: intrazerebrale Blutung, intraventrikuläre Blutung,
Verschlußhydrozephalus, Hirnödem, Rezidivblutung ( innerhalb der 1. Woche nach Blutung,
Mortalität 50 %), Spasmus der art. Hirngefäße ( -> neurologische Ausfälle durch ischämische
Defizite; Gabe von Kalziumantagonisten), chron. Hydrozephalus, Hirninfarkt.
4. Differentialdiagnose
Schädel-Hirn-Trauma
Arterio-venöse Missbildung
Hypertonische Blutungen bei Arteriosklerose
Blutungen bei Hirntumoren, Endokarditis, Antikoagulatien
5. Management der akuten SAB
CT
Lumbalpunktion
Angiographie
unter Intensivüberwachung
6. Operative Therapie der zerebralen Aneurysmen
Timing: bei Patienten im Stadium 1 bis 3 nach Hunt und Hess frühzeitig, um Rezidivblutung
und Vasospasmus zu vermeiden bzw. behandeln zu können.
Operative Ausschaltung: Clipping = Aufsetzen einer Gefäßklammer auf den Hals des
Aneurysmas
Ligatur des Aneurysmahalses
Trapping = Drosselung der arteriellen Blutzufuhr
Wrapping = Einwickeln des Aneurysmas zur Wandverstärkung in
Faszie, Muskulatur, Kunststoffe
Filling/ Coiling = Auffüllung des Aneurysmas und dadurch
Verschluss mittels Ballon oder Platinspiralen
Komplikationen: Blutung, Infektion, Hirnfunktionsstörungen, Hirninfarkt, Krampfanfälle,
Thrombose, Embolie, Nervenwasserleck, Weiterbestehen/ Wiederauftreten der Beschwerden,
Wundheilungsstörungen, Lagerungsschäden.
Perioperatives Management: Intensivmedizinische Betreuung, Hirnödembehandlung,
Ventrikeldrainage, Kontroll-CT, -angiographie.
Nachsorge: Neurorehabilitative Behandlung
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